1,2-Dimethylhydrazin
| Strukturformel | |||||||||||||
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| Allgemeines | |||||||||||||
| Name | 1,2-Dimethylhydrazin | ||||||||||||
| Andere Namen |
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| Summenformel | C2H8N2 | ||||||||||||
| Kurzbeschreibung |
farblose Flüssigkeit mit stechend ammoniakartigem Geruch |
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| Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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| Eigenschaften | |||||||||||||
| Molare Masse | 60,10 g·mol−1 | ||||||||||||
| Aggregatzustand |
flüssig |
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| Dichte |
0,83 g·cm−3 |
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| Schmelzpunkt |
−9 °C |
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| Siedepunkt |
81 °C (1004 hPa) |
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| Dampfdruck |
70,8 hPa (20 °C) |
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| Löslichkeit |
mischbar mit Wasser |
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| Brechungsindex |
1,4209 (20 °C) |
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| Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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| MAK |
Schweiz: 0,5 ml·m−3 bzw. 1,2 mg·m−3 |
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| Thermodynamische Eigenschaften | |||||||||||||
| ΔHf0 |
52,7 kJ/mol |
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| Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C | |||||||||||||
1,2-Dimethylhydrazin ist eine flüssige organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydrazinderivate. Es ist ein Isomer von 1,1-Dimethylhydrazin.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
1,2-Dimethylhydrazin ist eine farblose Flüssigkeit, die bei Normaldruck bei 87 °C siedet. Die molare Verdampfungsenthalpie beträgt am Siedepunkt 35.16 kJ·mol−1. Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log10(P) = A−(B/(T+C)) (P in bar, T in K) mit A = 2,96404, B = 707,722 und C = −120,979 im Temperaturbereich von 274,52 bis 297,61 K. Die Verbindung ist leicht flüchtig und vollständig mit Wasser mischbar.
1,2-Dimethylhydrazin ist eine leichtentzündliche Flüssigkeit, deren Dämpfe schwerer sind als Luft und mit dieser explosionsfähige Gemische bilden. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei <5 °C. Der Explosionsbereich liegt zwischen 2,4 Vol.‑% als untere Explosionsgrenze (UEG) und 20 Vol.‑% als obere Explosionsgrenze (OEG).
Verwendung
1,2-Dimethylhydrazin wird in Deutschland nicht mehr hergestellt. In Tierversuchen im Bereich der Onkologie wird 1,2-Dimethylhydrazin zur Induktion von Darmkrebs verwendet.
Umwelt und Toxizität
Die Flüssigkeit ist stark wassergefährdend, sie ist giftig für Wasserorganismen. Im Tierversuch ist sie als krebserregend eingestuft und ist ein Fraß-, Atem- und Kontaktgift. In der Leber wird 1,2-Dimethylhydrazin zu dem stark krebserregenden Azoxymethan abgebaut. 1,2-Dimethylhydrazin ist deshalb das Prokarzinogen für Azoxymethan.