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1,3-Dichlorpropen
Strukturformel | ||||||||||||||||
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unten: cis-Isomer, oben: trans-Isomer | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | 1,3-Dichlorpropen | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C3H4Cl2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
flüchtige, entzündliche, farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit süßlich stechendem, chloroformartigem Geruch |
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Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 110,97 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig |
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Dichte |
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Schmelzpunkt |
−84 °C |
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Siedepunkt |
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Dampfdruck |
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Löslichkeit |
schlecht in Wasser (1 g·l−1 bei 20 °C) |
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Brechungsindex |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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MAK |
Schweiz: 0,11 ml·m−3 bzw. 0,5 mg·m−3 |
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
1,3-Dichlorpropen ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der ungesättigten Chlorkohlenwasserstoffe und Alkene.
Inhaltsverzeichnis
Isomerie
Die Doppelbindung von 1,3-Dichlorpropen kann (E)- oder (Z)-konfiguriert vorliegen. Ohne besondere Herstellungsmethoden oder Aufreinigungstechnikern liegt 1,3-Dichlorpropen meist in Form einer Gleichgewichtsmischung der isomeren cis- und trans-1,3-Dichlorpropen vor.
Isomere von 1,3-Dichlorpropen | ||
Name | (E)-1,3-Dichlorpropen | (Z)-1,3-Dichlorpropen |
Andere Namen | trans-1,3-Dichlorpropen | cis-1,3-Dichlorpropen |
Strukturformel | ||
CAS-Nummer | 10061-02-6 | 10061-01-5 |
542-75-6 (Isomerengemisch) | ||
EG-Nummer | 626-466-0 | 233-195-8 |
208-826-5 (Isomerengemisch) | ||
ECHA-Infocard | 100.154.864 | 100.030.165 |
100.008.024 (Isomerengemisch) | ||
PubChem | 24726 | 5280970 |
24883 (Isomerengemisch) | ||
Wikidata | Q161507 | Q27109091 |
Q61854433 (Isomerengemisch) |
Geschichte
1,3-Dichlorpropen wurde 1945 als künstliches Bodenbegasungsmittel eingeführt. Ab 1956 wurde es durch Restriktionen bei der Verwendung von Ethylendibromid, Dibromchlorpropen und Methylbromid extensiv eingesetzt.
Gewinnung und Darstellung
1,3-Dichlorpropen entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Allylchlorid durch Chlorierung von Propen bei hohen Temperaturen. Alternativ kann es aus 1,3-Dichlorpropanol durch Dehydratisierung mit POCl3 oder mit P4O10 in Benzol gewonnen werden. Das technische Produkt enthält häufig 1,2-Dichlorpropan und 2,3-Dichlorpropen als Verunreinigungen.
Verwendung
1,3-Dichlorpropen wurde hauptsächlich als Pestizid und Nematizid in der Landwirtschaft als Bodenbegasungsmittel und als Desinfektionsmittel (z. B. bei der Containerbegasung) eingesetzt, wobei cis-1,3-Dichlorpropen wirksamer ist. In Deutschland wurde Dichlorpropen häufig im Grundwasser nachgewiesen, wobei der Einsatz in Deutschland seit 2003 vollständig verboten (BGBl. I S. 1533), in Afrika und den USA aber noch üblich (z. B. für Tabak, Mohrrüben, Kartoffeln und Erdbeeren) ist.
Sicherheitshinweise
Die Dämpfe von 1,3-Dichlorpropen können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 27 °C, untere/obere Explosionsgrenze 5,7/14,5 Vol.-%) bilden. Die Verbindung zersetzt sich bei hohen Temperaturen, wobei Chlorwasserstoff entsteht. 1,3-Dichlorpropen ist mit Spezifischer Zielorgan-Toxizität Kategorie 3 (einmalige Exposition) und als giftig beim Verschlucken und bei Hautkontakt eingestuft.
Nachweis
1,3-Dichlorpropen kann nach Adsorption an Aktivkohle mit nachfolgender Desorption durch Headspace-Gaschromatographie nachgewiesen werden.
Weblinks
- Patent DE69502284T2: Drehströmungsreaktor. Angemeldet am 20. Juni 1995, veröffentlicht am 20. August 1998, Anmelder: Shell Internationale Research Maatschappij B.V., Erfinder: Paul Marie Ayoub, Jean Charles Ginestra (Zur Herstellung von Allylchlorid und Dichlorpropen).
- Patent DE2540336: Verfahren zur Abtrennung von 1,3-Dichlorpropen aus Allylchlorid-Destillationssumpfprodukten. Veröffentlicht am 10. September 1975, Anmelder: Dow Chemical Co, Erfinder: John Bruce Ivy, Gordon Grady Willis, Jackson Lake, David Charles Kelsoe.