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Chlorothiazid

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Strukturformel
Strukturformel von Chlorothiazid
Allgemeines
Freiname Chlorothiazid
Andere Namen
  • 6-Chlor-2H-1,2,4-benzothiadiazin-7-sulfonamid-1,1-dioxid
  • 6-Chlor-7-sulfamoyl-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxid
Summenformel C7H6ClN3O4S2
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser, leicht bitterer Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 200-404-9
ECHA-InfoCard 100.000.368
PubChem 2720
ChemSpider 2619
DrugBank DB00880
Wikidata Q2603363
Arzneistoffangaben
ATC-Code

C03AA04

Eigenschaften
Molare Masse 295,72 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

355 °C

Löslichkeit
  • sehr gering löslich in Wasser
  • gering löslich in Ethanol
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 317​‐​334
P: 261​‐​280​‐​342+311
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlorothiazid, vereinzelt auch Chlorthiazid, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thiazide (Benzothiadiazine) und kann als Stammverbindung der Benzothiadiazidderivate betrachtet werden. Chlorothiazid ist eines der ersten Diuretika in der Thiazidklasse. Diese sind, wie die Carboanhydrasehemmer, aus denen sie entwickelt wurden, Sulfonamidderivate und besitzen eine SO2NH2-Gruppe.

Entdeckung

Die Firma Merck (USA) befasste sich intensiv mit der Erforschung und Entwicklung von Diuretika und Blutdrucksenkern und ließ zahlreiche Ergebnisse ihrer Forschungen patentieren. Dem für Merck arbeitenden Chemiker Frederick C. Novello (1916–1986) verdankt die Firma zahlreiche Patente, unter anderem für Chlorothiazid. Für diese Erfindung und die Entwicklung der Thiazid-Diuretika überhaupt wurde Novello im Jahr 2019 in die Liste der Mitglieder der National Inventors Hall of Fame aufgenommen.

Gewinnung und Herstellung

Eine Synthese von Chlorothiazid beginnt mit der Umsetzung von 3-Chloranilin mit Chlorsulfonsäure; anschließende Behandlung mit Ammoniak führt zu 4-Amino-6-chlor-1,3-disulfonamid. Durch Erhitzen mit Ameisensäure wird der Ringschluss (Cyclisierung) zum bicyclischen Thiazid erzwungen.

Eigenschaften

Chlorothiazid ist ein weißer, geruchloser, leicht bitterer, kristalliner Feststoff, der sehr gering löslich in Wasser ist. Dagegen ist das Natriumsalz von Chlorothiazid, welches für die parenterale Verabreichung verwendet wird, sehr gut wasserlöslich. Chlorothiazid ist stabil unter Lichteinwirkung und in Säuren, nicht aber in Basen.

Verwendung

Chlorothiazid wird als Arzneistoff verwendet. Die Verbindung wurde Anfang 1958 von Merck als Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz unter den Namen Diuril (USA) und Chlotride (Europa) auf den Markt gebracht.

Siehe auch


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