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Diptam

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Diptam

Dictamnus albus

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)
Gattung: Diptam
Art: Diptam
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Dictamnus
L.
Wissenschaftlicher Name der Art
Dictamnus albus
L.
Illustration

Der Diptam (Dictamnus albus), auch Aschwurz, Spechtwurz oder Brennender Busch genannt, ist möglicherweise die einzige Art der monotypischen Gattung Dictamnus, er gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Diese giftige Pflanzenart steht seit 1936 unter Naturschutz; sie war schon damals eine Seltenheit in Mitteleuropa. Sie wurde, insbesondere deren Wurzeln, früher als Heilpflanze verwendet.

Beschreibung

Der Diptam ist eine aromatische, ausdauernde und krautige Pflanze mit kriechendem, weißlichem Rhizom, die eine Wuchshöhe von 60 bis 120 cm erreicht. Der unverzweigte, drüsige und kurz behaarte Stängel ist aufrecht. Er besitzt einen zitronenartigen Duft, die ausgedünsteten Dämpfe sollen brennbar sein.

Die gegenständigen und gestielten Laubblätter sind unpaarig gefiedert mit 3 bis 5 Fiederpaaren. Die Rhachis ist rinnig und der rinnige, drüsige und kurz behaarte Blattstiel ist knapp geflügelt. Die bis zu 11, sitzenden, eiförmigen bis elliptischen, fein gesägten und spitzen bis stumpfen, manchmal eingebuchteten, fast kahlen Blättchen sind bis 9 cm lang. Die untersten Blätter sind einfach und fast sitzend. Die Blätter besitzen Öldrüsen. Die Nebenblätter fehlen.

Der Diptam ist protandrisch, also vormännlich. Die duftenden, fünfzähligen, leicht zygomorphen und zwittrigen, gestielten Blüten stehen in endständigen Trauben und messen 4 bis 6 cm im Durchmesser. Es sind zwei drüsige Tragblätter vorhanden. Die drüsigen Kelchblätter sind ungleich. Die rosafarbenen, selten weißlichen, genagelten und drüsigen Kronblätter besitzen eine rote Aderung; das nach unten zeigende Kronblatt ist etwas kleiner als die vier anderen, nach oben und seitwärts gerichteten. Die zehn langen, oberseits drüsigen, unterseits leicht behaarten, ungleich langen, 5 längere und 5 kürzere, und freien Staubblätter sind anfangs nach oben gekrümmt, später gerade. Die oberständigen, fast freien, drüsig-behaarten Fruchtblätter sind kurz gestielt, gynophor mit einem relativ kurzen, subgynobasischen, im unteren Teil behaarten Griffel und minimaler Narbe. Es ist ein Diskus vorhanden.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni, die Fruchtreife liegt im Hochsommer. Die kleine Frucht ist eine drüsig-borstige, raue, bis dreisamige und geschnäbelte Balgfrucht die in einer Sammelbalgfrucht erscheint. Bei viel warmem Wind trocknen die Früchte ein. Dabei reißen die Fruchtschalen auf, rollen sich ein und schleudern den kugelförmigen, etwa 4 mm kleinen Samen heraus. Da der Diptam meist klonal in Gruppen wächst, kann man das manchmal gemeinsame Knallen der Früchte im Sommer hören. Die schwarzen, glänzenden und eiförmigen, etwa 4 Millimeter großen Samen können bis etwa 5 Meter weit weggeschleudert werden. Das abgelöste Endokarp biegt sich hornartig ein.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36 oder 72.

Verbreitung und Standorte

Der Diptam ist in weiten Teilen Asiens, in Teilen Europas (vor allem Südosteuropa) und in Nordafrika beheimatet. Er wächst bevorzugt in den Lichtungen wärmeliebender Trockenwälder und Gebüsche, besonders aber an Waldsäumen im Übergang zu Trockenrasen. Günstig sind trockene, kalkhaltige und stickstoffarme Böden in halbschattiger Lage. In Mitteleuropa ist der Diptam eine Charakterart des Geranio-Dictamnetum aus dem Verband des Geranion sanguinei, kommt aber auch in Gesellschaften der Ordnung Quercetalia pubescentis vor.

Zeigerwerte nach Ellenberg

Faktor Wert Skala Benennung/ Erläuterung
Lichtzahl 7 1–9 Halblichtpflanze
Temperaturzahl 8 1–9 Wärmezeiger bis extremer Wärmezeiger
Kontinentalitätszahl 4 1–9 subozeanisch
Feuchtezahl 2 1–12 Trocknis- bis Starktrockniszeiger
Reaktionszahl 8 1–9 Schwachsäure-/Schwachbasen- bis Basen- und Kalkzeiger
Stickstoffzahl 2 1–9 stickstoffarme bis -ärmste Standorte
Lebensform hp, H - Halbparasit, Hemikryptophyt

In Österreich tritt der Diptam nur im pannonischen Gebiet in den Bundesländern Burgenland, Wien und Niederösterreich zerstreut bis selten auf und gilt als gefährdet.

In Deutschland gilt der Diptam bundesweit ebenso wie auf Landesebene in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt als „gefährdet“, in Hessen als „stark gefährdet“ und in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen/Bremen als „ausgestorben“. Nach der Bundesartenschutzverordnung ist er „besonders geschützt“. Das Sammeln von Pflanzen oder Pflanzenteilen ist verboten.

Ätherische Öle

Zur Reifezeit geben die Drüsen der Fruchtstände so viel ätherisches Öl mit zimtartigem Geruch ab, dass die Pflanze schon von weitem gerochen werden kann. Bei hohen Temperaturen verdunsten die Öle in so großer Menge, dass die Pflanze (als „Brennender Busch“, siehe unten) angezündet werden kann. Der Duft des Diptams kann durch Mischung von Vanille- und Zitronenaroma nachgeahmt werden.

Phototoxische Reaktion der Haut, einige Tage nach Diptam-Kontakt

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält in ätherischen Ölen gelöst hautreizende Furanocumarine wie Bergapten, Xanthotoxin und Psoralen sowie Furochinolinalkaloide; Thymolmethyläther, Pinen, Anethol, Estragol, Myrcen, Limonen, Cineal, Alkaloide wie Skimmianin, und Dictamin, außerdem Saponine, Bitterstoffe, Anthocyane und Flavonglykoside.

Die vor allem in der drüsigen Beborstung enthaltenen Furanocumarine (hauptsächlich Bergapten) sind phototoxische Stoffe, die bei Berührung mit der Haut diese gegen Sonnenlicht sensibilisieren und bei nachfolgender Besonnung zu schweren, oft langwierigen verbrennungsartigen Verletzungen führen können (Wiesengräserdermatitis).

Brennbarkeit

Die ätherischen Öle enthalten die extrem flüchtige und hochentzündliche Flüssigkeit Isopren, deren Dämpfe schwerer als Luft sind. In der Reifezeit können die freigesetzten Isopren-Dämpfe an windstillen Tagen durch eine Zündquelle unterhalb der Blütenrispe entzündet werden, worauf die Feuerfront schnell die Blütenrispe emporläuft und dann erlischt. Die Pflanze nimmt dabei keinen Schaden.

An extrem heißen Tagen können sich die Dämpfe auch selbst entzünden. Erklärt wird dies durch die Brennglaswirkung bei Tröpfchenbildung. In der Dämmerung kann man bei Windstille und großer Hitze an der Pflanze kleine blaue Flammen sehen.

Die Vermutung, dass der „brennende Dornbusch“ in der Bibel ein Diptam gewesen sein könnte, ist nicht schlüssig, da diese Pflanzenart keine Dornen oder Stacheln aufweist.

Taxonomie und Etymologie

Der Diptam wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht. Ein wichtiges Synonym ist Dictamnus fraxinella Pers.

Der Gattungsname Dictamnus wurde im Mittelalter vom Diptam-Dost oder Kretischen Diktam (Origanum dictamnus, früher Dictamnus creticus), der zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler gehört, vor dem Hintergrund des bei beiden Pflanzen starken aromatischen Duftes und der als vergleichbar eingeschätzten Heilwirkung auf den (weißen) Diptam (Dictamnus albus, früher auch Dictamnus vulgaris) übertragen.

Der wissenschaftliche Artname albus („weiß“) bezieht sich auf die weißlichen, kriechenden Rhizome.

Systematik

Manche Autoren unterscheiden in der Gattung Dictamnus mehrere Arten und nicht nur eine Art Dictamnus albus. Zu diesen anderen Arten gehören dann:

  • Dictamnus caucasicus Grossh.: Sie kommt zum Beispiel im Kaukasusraum und in Transkaukasien vor.
  • Dictamnus gymnostylis Steven: Sie kommt im Kaukasusraum, im südlichen europäischen Russland, in Georgien, Moldawien, Rumänien, in der Ukraine und auf der Krim vor.
  • Dictamnus hispanicus Willk.: Sie kommt nur in Spanien vor.

Verwendung als Heil- und Gartenpflanze

Da der Diptam im Altertum und Mittelalter als Heilpflanze angesehen wurde und im blühenden Zustand dekorativ ist, hat man sehr frühzeitig mit seiner Kultivierung im Garten begonnen. In der Renaissance war er bereits eine verbreitete Gartenpflanze. Heute ist er in Gärten eher selten zu finden, was auf seine spezifischen Standortansprüche und seine Giftigkeit zurückzuführen ist. Der Diptam wird heute wegen seiner teilweise giftigen Inhaltsstoffe nicht mehr als Heilpflanze eingesetzt, zumal sich für die früher geschilderten Wirksamkeiten keine Belege gefunden haben.

Trivialnamen

Für den Diptam bestehen bzw. bestanden weitere Trivialnamen, unter anderem:

Im Mittelhochdeutschen und im Mittelniederdeutschen gab es zahlreiche weitere Namen und Namensvarianten.

Literatur

  • Franz Carl Mertens, Wilhelm Daniel Joseph Koch: Deutschlands Flora. Dritter Band, Wilmans, 1831, S. 84 f.
  • Eduard Winkler: Vollständiges Real-Lexicon der medicinisch-pharmaceutischen Naturgeschichte. Erster Band: A–L. Brockhaus, 1840, S. 476 f.
  • Otto Wilhelm Thomé: Flora von Deutschland. Band III, Köhler, 1888, S. 20, Tafel 323.
  • Lutz Roth, Max Daunderer, Kurt Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 6., überarbeitete Auflage. Nikol-Verlag, 2012, ISBN 978-3-86820-009-6, S. 271–272, S. 1060.
  • Anneliese Ott: Haut und Pflanzen. Allergien, phototoxische Reaktionen und andere Schadwirkungen. Fischer, Stuttgart 1991, ISBN 3-437-00634-7, S. 79 oben: Foto einer weiß blühenden Pflanze und S. 82.
  • Dietmar Aichele: Was blüht denn da? Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas (Kosmos-Naturführer). 49. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1986, ISBN 3-440-05615-5, S. 264.
  • Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Der Kosmos-Heilpflanzenführer. Europäische Heil- und Giftpflanzen. Mit Zusatzkapitel: Heilpflanzen anwenden. (= Kosmos-Naturführer). 4. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1988, ISBN 3-440-05854-9, S. 18, 170.
  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Das neue Buch der Heilpflanzen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12932-6.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2., überarbeitete Auflage. Band 3, Franckh-Kosmos, 1994, 2000, ISBN 3-440-08048-X.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 4: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Haloragaceae bis Apiaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3315-6.
  • Christophe Wiart: Lead Compounds from Medicinal Plants for the Treatment of Neurodegenerative Diseases. Academic Press, 2014, ISBN 978-0-12-398373-2, S. 127–137.

Weblinks

Commons: Diptam (Dictamnus albus) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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