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Enukleation
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Unter Enukleation (von lateinisch ex „aus“ und nucleus „Kern“, deutsch also „Entkernung, Ausschälung“) versteht man in der Chirurgie das Entfernen eines abgegrenzten oder bekapselten Gewebebereichs. Das umliegende Gewebe wird nicht entfernt.
Beispiele sind
- Enukleation der Prostata bei hochgradiger benigner Prostatahyperplasie
- Die Enukleation von Zysten oder Adenomen aus der Schilddrüse
- Enukleation des Augapfels (Bulbus) bei anders nicht therapierbaren Tumoren (etwa Bindehautmelanom, Aderhautmelanom, Retinoblastom), um eine lokale Ausbreitung oder Metastasierung zu vermeiden. Des Weiteren nach schweren Augenverletzungen mit sonst nicht therapierbaren Schmerzen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatte Georg Bartisch erstmals einen erkrankten Augapfel enukleiert. Im Unterschied zur Exenteration verbleiben bei der Enukleation hinter dem Augapfel befindliches (retrobulbäres) Bindegewebe, Fettgewebe und die Augenmuskeln in der Augenhöhle (Orbita). Eine Enukleation wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Hierbei wird der Augapfel durch eine Plombe ersetzt, die aus Silikon oder Hydroxylapatit besteht und durch Bindehautgewebe abgedeckt wird. An dieser Plombe werden vier der sechs Augenmuskeln befestigt, damit die später angepasste Augenprothese sich, wenn auch eingeschränkt, parallel zum verbliebenen Auge bewegen kann. Eine Enukleation ist für den Patienten in der Regel auch eine psychische Belastung, die einer entsprechenden psychologischen Vorbereitung und Betreuung bedarf.
Siehe auch
- Avulsio bulbi
- Exenteratio bulbi
- Autoenukleation
Literatur
- Albert J. Augustin: Augenheilkunde. 3., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-30454-8, S. 663 ff.
- Franz Grehn: Augenheilkunde. 30., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-75264-6, S. 247.
- Pschyrembel klinisches Wörterbuch. Mit klinischen Syndromen und Nomina Anatomica. = Klinisches Wörterbuch. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Christoph Zink. 256., neu bearbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-11-010881-X.
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!