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Erwachsene Kinder von Alkoholikern und aus dysfunktionalen Familien
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Erwachsene Kinder von Alkoholikern und aus dysfunktionalen Familien

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Erwachsene Kinder von Alkoholikern und aus dysfunktionalen Familien (englisch: Adult Children of Alcoholics and Dysfunctional Families, Kurzform: ACoA/ACA) ist eine internationale Selbsthilfegemeinschaft von Betroffenen für Menschen, die ebenfalls von den Auswirkungen des Aufwachsens in einer alkoholkranken oder anderweitig dysfunktionalen Familie genesen möchten. Die Bezeichnungen ACA und ACoA sowie Adult Children Anonymous (Anonyme Erwachsene Kinder) und Adult Children of Alcoholics and Dysfunctional Families (Erwachsene Kinder von Alkoholikern und aus dysfunktionalen Familien) wurden synonym verwendet und später zu ACA vereinfacht.

Geschichte

ACA wurde 1978 in New York gegründet. Man begann mit einer Gruppe von Alateens. Alateen ist eine Zwölf-Schritte-Gemeinschaft die aus Al-Anon hervorging. Sie besteht aus Teenagern und Kindern alkoholkranker Familien. Die Alateens waren meist um die zwanzig Jahre alt. Einige Alateens und Tony A., ein genesender Alkoholiker und New Yorker Börsenmakler, gründeten ein Meeting mit der Zielsetzung, die Folgen des Aufwachsens in einer dysfunktionalen oder alkoholkranken Familie zu behandeln. Zunächst entwickelte man die sogenannte Laundry-List und die Beschreibung des Problems. ACA löste sich auch von Al-Anon mit deren Fokus auf der Machtlosigkeit gegenüber Alkoholismus und dem Alkoholiker. So entstand die erste ACA-Gruppe. Diese neue Gruppe nannte sich Generationen und konzentrierte sich auf die Genesung von den Folgen des Aufwachsens in einer alkoholkranken oder anderweitig dysfunktionalen Familie.

Tony A. gilt als der Begründer von ACoA/ACA. Er starb 2004 im Alter von 77 Jahren.

1979 veröffentlichte die Zeitschrift Newsweek einen Artikel über Claudia Black, die ein Buch unter dem Titel It Will Never Happen to Me! geschrieben hatte. Der Artikel war die erste landesweite Veröffentlichung in den USA, zum Thema familiärer Alkoholismus. Die lebenslangen Muster die durch das Aufwachsen in einem dysfunktionalen Umfeld entstehen können, die auch jene Menschen betreffen können, die selbst keinen Alkohol tranken. Das Konzept zum Problem des Aufwachsens in einer suchtkranken Familie und familiärer Dysfunktion, hat durch das Buch von Claudia Black eine breitere Öffentlichkeit erreicht.

Viele Kinder von Alkoholikern entwickeln ähnliche Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale wie ihre dysfunktionalen oder alkoholkranken Eltern. Janet G. Woititz, eine amerikanische Psychologin, die mit ihren Büchern und Vorträgen über erwachsene Kinder von Alkoholikern bekannt wurde, entdeckte bei ihren Forschungen, dass die diesen Kindern gemeinsamen Merkmale nicht nur in alkoholkranken Familien verbreitet sind, sondern auch in Familien, in denen es andere zwanghafte Verhaltensweisen wie Sex-, Liebes- u. Romanzensucht, Glücksspiel, Drogenmissbrauch oder übermäßiges Essen gibt. Kinder, die Eltern mit chronischen Krankheiten, strengen religiösen Vorstellungen oder auch andere dysfunktionale Erfahrungen machen mussten, identifizieren sich ebenfalls mit diesen Merkmalen, so Woititz.

Im Laufe der vergangenen 40 Jahre hat sich ACA zu einer internationalen spirituellen Selbsthilfegemeinschaft mit weltweit tausenden von Treffen, „zu einem anerkannten Programm entwickelt, welches weltweit wirksame Genesungswerkzeuge für Erwachsene Kinder unterschiedlichster Herkunft bereitstellt“.

Genesung in ACA

Das Genesungsprogramm von ACA basiert auf dem Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker und wurde den Bedürfnissen der erwachsenen Kinder entsprechend angepasst. Die ACA-Gemeinschaft spricht Menschen, wie erwachsene Kinder von Alkoholikern, Co-Abhängige und Süchtige mit stofflicher und nichtstofflicher Sucht, aber auch erwachsene Kinder aus dysfunktionalen Familien gleichermaßen an.

Das Begriffspaar Erwachsenes Kind wird verwendet, um Erwachsene zu beschreiben, die in alkoholkranken oder dysfunktionalen Familien aufgewachsen sind und erkennbare Eigenschaften aufweisen, die den körperlichen, psychischen und mitunter auch sexuellen Missbrauch sowie die Folgen emotionaler Vernachlässigung durchlitten haben, welche in der Kindheit entstanden. Ein Alkohol- oder Drogen- bzw. Substanzmissbrauch der Eltern ist jedoch keine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft bei ACA.

Das Genesungsprogramm besteht neben den Treffen und dem Zwölf-Schritte-Programm aus Elementen der Trauma-Arbeit nach Peter A. Levine, Bessel van der Kolk oder Stephen W. Porges, die eine Reise zum Inneren Kind oder dem Wahren Selbst unterstützen können. Es wird unter anderem angestrebt, eine Höhere Macht zu entwickeln: „Unser eigentlicher Elternteil ist eine Höhere Macht, die einige von uns Gott nennen.“ Das Gelassenheitsgebet impliziert, dass ein Glaube an Gott bzw. an eine Höhere Macht Bestandteil des Programmes ist, und als der Genesung dienlich angesehen wird. Es gibt jedoch wie bei den Anonymen Alkoholikern und bei Narcotics Anonymous auch, Atheisten und Agnostiker in den Gruppen.

Daneben unterstütze eine umfassende Aufklärung das erwachsene Kind bei der emotionalen Heilung von den Kindheitstraumata und wie die familiäre Dysfunktion das erwachsene Kind beeinflusst hat und sich noch heute in deren Erwachsenenleben auswirkt. Die mehr als 40-jährige Erfahrung von ACA habe gezeigt, dass erwachsene Kinder, welche die Treffen besuchen, die Zwölf Schritte arbeiten und eine Höhere Macht finden, großartige Veränderungen auf körperlicher, geistiger und spiritueller Ebene erfahren können. Tony A. sagte: „Die Persönlichkeit des Erwachsenen Kindes ist eine Persönlichkeit, die an Gott zweifelt oder nicht an das Unsichtbare glauben kann, die aber Gott sucht, der unsichtbar ist.“ ACA bzw. die Erwachsenen Kinder wurden explizit von fernöstlichen Glaubenssystemen beeinflusst. In einer Sprecheraufnahme geht Tony A. auf die spirituellen Einflüsse ein, die ihn in den 70er Jahren prägten.

Im deutschsprachigen Raum

Die deutschsprachige Gemeinschaft von ACA befindet sich seit 2018 im Prozess der Vereinsgründung mit dem Namen Erwachsene Kinder von Alkoholikern/Dysfunktionalen Familien e.V. Ob die anderen deutschsprachigen ACA-Gruppen (Schweiz und Österreich) Teil dieses Prozesses sein werden, ist bislang noch unklar. Seit 2023 gibt es eine konferenzgenehmigte deutsche Übersetzung des englischen Yellow Worksbooks. Das Big Red Book existiert bislang nur in einer noch nicht konferenzgenehmigten Version. Weitere ACA Literatur Übersetzungen sind für die deutschsprachige Region in Arbeit.

EKS (Erwachsene Kinder von Süchtigen) und EKA (Erwachsene Kinder von Alkoholikern) sind dem Programm von ACA zwar verwandt, unterscheiden sich jedoch dadurch, dass es keine eigene Literatur gibt, bzw. meist die Literatur von AA oder Al-Anon gelesen wird.

Die deutschsprachige ACA-Gemeinschaft hat zur Zeit (Stand März 2023) ca. vierzig regulär stattfindende Präsenz- bzw. Online-Treffen. Die internationale Selbsthilfegemeinschaft ACA arbeitet explizit mit anderen Selbsthilfegemeinschaften wie den Anonymen Alkoholikern oder Narcotics Anonymous zusammen. Viele Mitglieder sind auch in anderen Zwölf-Schritte-Gemeinschaften aktiv. Die Gemeinschaft ACA ist mit keiner Sekte, Gruppierung, Religion oder staatlichen Organisation verbunden, die Teilnahme an den Gruppen ist kostenlos und anonym. Wie alle anderen Zwölf-Schritte-Gruppen auch, unterhält sich die Selbsthilfegemeinschaft ACA durch Spenden selbst.

Weblinks


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