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Gewalt gegen Männer
Als Gewalt gegen Männer werden Gewalttaten bezeichnet, die sich aus verschiedenen Gründen gezielt gegen Männer richten. Dieser Begriff umfasst dabei sowohl häusliche Gewalt als auch außerhäusliche Gewalt gegen Männer. Neben körperlicher Gewalt, insbesondere Körperverletzungen, zählt dazu auch psychische Gewalt. Das Thema der Gewalt gegen Männer wird teilweise gesellschaftlich tabuisiert, da sie der stereotypen Geschlechterrolle des Mannes als starkes Geschlecht widerspricht.
Inhaltsverzeichnis
Häufigkeit
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Bundesrepublik Deutschland beauftragte den Forschungsverbund „Gewalt gegen Männer“ mit einer im Juli 2004 veröffentlichten Pilotstudie, die sich mit ebendiesem Thema beschäftigt.
Außerhäusliche Gewalt
Die Autoren der Studie stellen fest, dass Männer vorrangig gefährdet sind, Opfer von körperlicher Gewalt durch andere Männer in der Öffentlichkeit zu werden. Gewalt in Form von Schlägereien werde von den beteiligten Männern nicht als Gewalt wahrgenommen. Eine erhebliche Ursache dafür ist möglicherweise die unklare Grenze zwischen Opfern und Tätern. Das Gegenüber in solchen Konfrontation ist in bis zu neunzig Prozent der Fälle selbst männlich. Außerhäusliche sexualisierte Gewalt ist ein breites Spektrum, welches von sexueller Belästigung über Nötigung bis zur Vergewaltigung reicht. Studien belegen klar das Überwiegen männlicher Täter. Dieser Bereich der außerhäuslichen Gewalt ist, insbesondere im Kontrast zu oben genannten Schlägereien mit der „Scham der Unmännlichkeit“ belastet. Gerade deshalb ist dieser Bereich in weiten Teilen der Gesellschaft tabuisiert.
Häusliche Gewalt
Jeder vierte der 200 befragten Männer wurde in seiner aktuellen oder der vorhergehenden Partnerschaft mindestens einmal Opfer irgendwie gearteter körperlicher Gewalt. Darin sind jedoch auch „leichtere Akte“ inbegriffen, bei denen den Studienautoren zufolge „nicht eindeutig von Gewalt zu sprechen ist“. Eine Verallgemeinerung auf die Grundgesamtheit aller Männer in Deutschland ist wegen der geringen Fallzahl nicht möglich. Häusliche Gewalt in homosexuellen Beziehungen von Männern kommt tendenziell häufiger vor als in heterosexuellen, so die Autoren der Pilotstudie Gewalt gegen Männer (2004). Repräsentative Studien gibt es jedoch nicht. Männliche Opfer häuslicher Gewalt können in einem Männerhaus Zuflucht finden. Sie bilden das Analogon zu den Frauenhäusern für weibliche Opfer, allerdings in wesentlich geringerer Zahl.
Nach einer Studie des Robert Koch-Institutes kommt häusliche Gewalt gegen Männer in ca. gleichen Größenordnungen vor wie häusliche Gewalt gegen Frauen. Andere Studien kommen zu anderen Ergebnissen. Statistiken vom BMFSFJ sprechen von ca. 30 % männlichen Opfern.