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Isoniazid

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Strukturformel
Strukturformel von Isoniazid
Allgemeines
Freiname Isoniazid
Andere Namen
  • Isonicotinsäurehydrazid (INH)
  • Pyridin-4-carbohydrazid
Summenformel C6H7N3O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 54-85-3
EG-Nummer 200-214-6
ECHA-InfoCard 100.000.195
PubChem 3767
DrugBank DB00951
Wikidata Q423169
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Antibiotikum

Eigenschaften
Molare Masse 137,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

169–172 °C

Löslichkeit

mäßig in Wasser (125 g/l bei 20 °C)

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​315
P: 264​‐​270​‐​280​‐​301+312​‐​302+352​‐​332+313
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Isoniazid, auch Isonicotinsäurehydrazid, englisch isonicotinic acid hydrazide, abgekürzt INH, ist ein bakterizides Antibiotikum, das vor allem in Kombination mit Rifampicin zur Behandlung der Tuberkulose angewendet wird. Bei HIV-Patienten kann die prophylaktische Behandlung mit Isoniazid die Anzahl der Tuberkulose-Erkrankungen und auch die Gesamttodesfälle reduzieren.

Isoniazid wurde 1912 von Meyer und Malley an der Universität Prag synthetisiert. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die antibiotische Wirkung erkannt. In den Laboratorien von Hoffmann-La Roche in Nutley, New Jersey entwickelten H. Herbert Fox und Mitarbeiter Isoniazid und die Variante Iproniazid zur Marktreife. Auch Gerhard Domagk arbeitete an diesen Substanzen für die Bayer AG.

In Mycobacterium tuberculosis, dem Tuberkulose-Bakterium, wird Isoniazid durch das Enzym Katalase/Peroxidase (KatG) zum Isonicotinsäure-Radikal umgewandelt, welches sich an dasjenige NADH-Molekül anlagert, das an die für die Mykolsäuresynthese essenzielle Reduktase InhA gebunden ist, die dadurch dauerhaft gehemmt wird. Resistenzen, die das Bakterium neu entwickelt, betreffen ausschließlich das katg-Gen und damit die Aktivierung von Isoniazid.

Bei der Medikation mit INH kann es zu Störungen des Zentralen Nervensystems, Magen-Darm-Störungen oder Allergien kommen. Des Weiteren kann ein intrahepatischer Ikterus als Nebenwirkung auftreten. Pyridoxin (Vitamin B6) kann als Begleitpräparat gegeben werden um die Nebenwirkungen auf das Nervensystem zu verringern. In Verbindung mit Alkohol kann es zu einer temporären Alkoholunverträglichkeit (chemische Alkoholintoleranz) führen.

INH wird meist oral verabreicht und es hat eine sehr gute Bioverfügbarkeit (≈ 90 %). In der Leber wird es zu 75 % acetyliert. Daneben wird es enzymatisch zu Isonicotinsäure hydrolysiert. Isoniazid und seine Metaboliten werden vorwiegend renal ausgeschieden.

Herstellung

Die Synthese von Isoniazid erfolgt durch eine Hydrazinolyse des Isonicotinsäureethylesters:

Isoniazid-Synthese

Handelsnamen

Monopräparate

INH (A), Isozid (D), Rimifon (CH), Tebesium (D)

Kombinationspräparate

Iso-Eremfat (D), Isozid-comp. (D), Rifater (D, A, CH), Rifinab (D), Rifinah (CH), Rifoldin (A), Rimactazid (D), Rimstar (CH), Tebesium Duo/Trio (D)


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