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Kongenitale ichthyosiforme Erythrodermie
Klassifikation nach ICD-10 | |
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Q80.2 | Lamelläre Ichthyosis – Kollodium-Baby |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Kongenitale ichthyosiforme Erythrodermie (CIE) ist eine sehr seltene, zu den autosomal-rezessiven kongenitalen Ichthyosen (ARCI) gehörende angeborene Hauterkrankung mit einer Kombination von Rötung der Haut des ganzen Körpers (Erythrodermie) und feinen, weißen Schuppen (Ichthyose).
Die Erkrankung kann als Variante der lamellären Ichthyose angesehen werden.
Synonyme sind: Ichthyose, erythrodermische; englisch Congenital non-bullous ichthyosiform erythroderma
Die Erkrankung ist als nicht-bullöse Form von der autosomal-dominant vererbten Epidermolytischen Ichthyose (Bullöse kongenitale ichthyosiforme Erythrodermie Brocq) abzugrenzen.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Die Häufigkeit wird mit 1 – 9 zu 1.000.000 angegeben, die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.
Ursache
Als Ursache wurden bislang folgende Mutationen nachgewiesen, vergleiche auch Lamelläre Ichthyose:
- TGM1-Gen auf Chromosom 14 Genort q11, (häufigste Veränderung), welches für die Transglutaminase 1 kodiert
- ABCA12-Gen auf Chromosom 2 (2q34), welches für einen ATP-binding cassette (ABC)-Transporter kodiert.
- ALOX12B-Gen auf Chromosom 12 (17p13), welches für die Arachidonat-12(R)-Lipoxygenase kodiert.
- ALOXE3-Gen auf Chromosom 17 (17p13), welches für die Arachidonat-Lipoxygenase-3 kodiert.
- CYP4F22-Gen auf Chromosom 19 (19p13), welches für Cytochrom P450 kodiert.
- NIPAL4-Gen auf Chromosom 5 (5q33), welches wahrscheinlich für einen Membranrezeptor kodiert.
und ein Genort in der Chromosomenregion 12p11.2-q13.
Klinische Erscheinungen
Klinische Kriterien sind:
- Erythrodermie bereits bei Geburt mit feinen, weißen Schuppen
- Häufig (bis zu 90 %) beim Neugeborenen vorher gering ausgeprägte Kollodium-Membran, die abgestoßen wird
- Juckreiz und Schmerzhaftigkeit der Haut, eventuell verminderte Sensibilität wegen der Schuppen
Hinzu können Fehlstellung des Augenlides (Ektropium) mit Keratitis und Hornhautnarben, palmo-plantares Keratoderma, Alopezie, Gedeihstörung, Kleinwuchs, Hitzeintoleranz, Nageldystrophie und Schwerhörigkeit kommen.
Diagnose
Die Diagnose ergibt sich aus dem klinischen Befund. Die Kollodiummembran kann pränatal durch Ultraschall entdeckt werden.
Differentialdiagnose
Abzugrenzen sind:
- andere Ursachen einer Erythrodermie beim Neugeborenen wie angeborene Immundefekte
- syndromale Formen der Ichthyose
- Harlekin-Ichthyose
- Lamelläre Ichthyose
- Kongenitale retikuläre ichthyosiforme Erythrodermie
- Peeling-Skin-Syndrom
Literatur
- M. Lau, W. Anemüller, B. Tröger, J Fischer, A. Busche: Kongenitale ichthyosiforme Erythrodermie. Kein alltägliches Hautbild. In: Monatsschrift Kinderheilkunde, Band 165, Nr. 6, S. 512–516, doi:10.1007/s00112-016-0140-9
- M. L. Williams, P. M. Elias: Heterogeneity in autosomal recessive ichthyosis. Clinical and biochemical differentiation of lamellar ichthyosis and nonbullous congenital ichthyosiform erythroderma. In: Archives of dermatology. Bd. 121, Nr. 4, April 1985, S. 477–488, PMID 3977371.
- J. Fischer, A. Faure, B. Bouadjar, C. Blanchet-Bardon, A. Karaduman, I. Thomas, S. Emre, S. Cure, M. Ozgüc, J. Weissenbach, J. F. Prud'homme: Two new loci for autosomal recessive ichthyosis on chromosomes 3p21 and 19p12-q12 and evidence for further genetic heterogeneity. In: American Journal of Human Genetics. Bd. 66, Nr. 3, März 2000, S. 904–913, doi:10.1086/302814, PMID 10712205, PMC 1288171 (freier Volltext).