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Lina Medina

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Lina Medina Lazo (* 23. oder 27. September 1933 in Ticrapo in der Region Huancavelica, Peru; † November 2015) ist als jüngste Mutter der Welt sowie als jüngster bestätigter Fall von Pubertas praecox in die Geschichte der Medizin eingegangen.

Leben

Lina Medina wurde 1933 in Ticrapo geboren, in einem Dorf in den Anden in einer der ärmsten Gegenden Perus. Ihre Eltern waren Victoria Loza und Tiburcio Medina. Sie hatte acht Geschwister.

Im Alter von fünf Jahren begann Lina Medinas Bauchumfang stark zuzunehmen. Zunächst wurde vermutet, sie leide an einem Tumor im Bauchbereich. Nach Einlieferung in das Krankenhaus von Pisco wurde dort nach einer Röntgenuntersuchung ein vollständig entwickeltes kleines Skelett entdeckt. Lina war im siebten Monat schwanger.

Am 14. Mai 1939 – im Alter von fünf Jahren, sieben Monaten und einigen Tagen – gebar Lina Medina ihren ersten Sohn Gerardo in Lima. Die Ärzte Gerardo Lozada, Alejandro Busalleu und Rolando Colareta führten den Kaiserschnitt durch. Das Kind wog 2700 g bei der Geburt und war normal entwickelt. Während der Geburt führten die Ärzte eine Untersuchung von Lina Medinas Körper durch und entnahmen ihr Gewebeproben. Die Geburt war von großem Interesse seitens der peruanischen Medien begleitet, sodass das Krankenhaus währenddessen von der Polizei geschützt werden musste.

Lina Medina erhielt keine finanzielle oder andere Unterstützung seitens des peruanischen Staates in ihrer schwierigen Situation. Nach der Geburt ihres Sohnes wurde Lina Medina von „Hunderten von Vertretern („representatives“) aufgesucht, die für Geld ihre Situation medienwirksam (z. B. in Filmen) ausnutzen wollten“. Die Ärzte schlugen diese Offerten aus – gegen den Widerstand ihres Vaters Tiburelo Medina, der sich Vorteile für seine Familie erhoffte. Der Plan, sie und ihren Sohn auf der New York World’s Fair auszustellen, wurde von der peruanischen Regierung vereitelt. Die Familie kehrte vorerst in ihr Heimatdorf zurück.

Die Gewebeproben und Lina selbst wurden noch im selben Jahr von Edmundo Escomel untersucht, einem der wichtigsten peruanischen Medizinforscher seiner Zeit. Lina Medina litt an Pubertas praecox (vorzeitig eintretender Pubertät). Lina bekam nach ihren eigenen Angaben ihre erste Menstruation mit zweieinhalb Jahren, nach anderen Angaben mit drei Jahren. Fortpflanzungsorgane, Körperbehaarung und Knochenhärte befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Erwachsenenstadium. Lina Medina konnte weder über den Vater des Kindes noch über die Umstände ihrer Empfängnis Aussagen treffen. Linas Vater wurde mit Verdacht auf Vergewaltigung und Inzest verhaftet, aber aus Mangel an Beweisen wieder entlassen.

Im Jahr 1941 wurde Lina Medina von Paul Kosak, Kinderpsychologe an der Columbia University (USA), untersucht. Paul Kosak machte mit ihr eine Reihe von Intelligenztests, bei denen er Linas überdurchschnittliche Intelligenz feststellte und so ihr Alter bestätigte. Kosak untersuchte auch ihren Sohn Gerardo, dem er eine körperlich und seelisch gute Entwicklung attestierte. Weiterhin bemerkte er, dass Lina wie auch der Rest der Familie ihren Sohn als ihren kleinen Bruder betrachten.

Lina Medina wurde später nach Lima gebracht. Ihr Sohn Gerardo verblieb in der Familie seiner Großeltern in Ticrapo und besuchte dort die Schule. Ab 1952 wohnte er auch in Lima und stand in täglichem Kontakt zu seiner Mutter.

Lina Medina absolvierte eine Ausbildung, die ihr Gerardo Lozada ermöglichte, der Arzt, der sie von ihrem ersten Sohn entbunden hatte. Später arbeitete sie als Sekretärin in seiner Praxis.

Medina heiratete um 1970 Raul Jurado. Die beiden hatten zusammen einen Sohn, den Lina Medina 1972 im Alter von 38 Jahren gebar. Er lebt heute in Mexiko.

Lina Medina lebte zusammen mit ihrem Ehemann Raul Jurado in Chicago Chico (Klein-Chicago), einer informellen Siedlung im Umkreis von Lima. Sie gab keine Interviews.

Lina Medinas Sohn Gerardo Alejandro Medina

Gerardo Medina wuchs in der Familie seiner Großeltern in Ticrapo auf. Er besuchte die Schule und war dort als sehr guter Schüler und Waldhornspieler bekannt. Er erfuhr erst im Alter von zehn Jahren, dass Lina seine Mutter war; bis dahin dachte er, sie sei seine Schwester.

Im Jahr 1952 gab Gerardo einem peruanischen Journalisten ein Interview. Er kam anschließend auf Wunsch seiner Mutter und mit finanzieller Unterstützung des Arztes Gerardo Lozada nach Lima, der dort seinen weiteren Schulaufenthalt finanzierte.

Gerardo Medina starb 1979 im Alter von 40 Jahren an einer Knochenkrankheit; Zusammenhänge zwischen dem jungen Alter seiner Mutter zum Zeitpunkt seiner Geburt und seiner Krankheit wurden nicht gefunden.

Literatur

  • José Sandoval Paredes: Madre a los cinco años. Lima 2002
  • José Sandoval Paredes: Madre a los cinco años. El parto por Cesarea. In: Ginecol Obstet 48 (2002) S. 127–131, Auszug aus dem 5. Kapitel von Madre a los cinco años
  • Edmundo Escomel: La Plus Jeune Mère du Monde. In: La Presse Médicale 47 (48) 13. Mai 1939, S. 744
  • Edmundo Escomel: La Plus Jeune Mère du Monde. In: La Presse Médicale 47 (43) 31. Mai 1939, S. 875
  • Edmundo Escomel: L'ovaire de Lina Medina, la Plus Jeune Mère du Monde. In: La Presse Médicale 47 (94), 19. Dezember 1939, S. 1648
  • Luis Leon: Son of child mother wants to be doctor. In: Cedar Rapids Gazette. Associated Press, 30. Oktober 1955, S. 18
  • Five-and-Half-Year-old Mother and Baby Reported Doing Well, in: United Press, Los Angeles Times, 16. Mai 1939, S. 2
  • Physician Upholds Birth Possibility, in: Los Angeles Times, 16. Mai 1939, S. 2
  • U.S. Health Official Returns from Peru, in: The New York Times, 15. November 1939, S. 9
  • Mother, 5, to Visit Here, in: The New York Times, 8. August 1940, S. 21
  • Wife of Peruvian Envoy Arrives to Join Him Here, in: The New York Times, 29. Juli 1941, S. 8
  • The Mother Peru Forgot, in: Hamilton Spectator (Spectator Wire Services), 23. August 2002, S. B4

Weblinks

Quellen


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