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Olympische Sommerspiele 2020

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Spiele der XXXII. Olympiade
Logo der Olympischen Spiele 2020
United by Emotion
Vereint durch Emotion
感情によって統一
Austragungsort: Tokio, Japan Japan
Stadion: Olympiastadion Tokio
Eröffnungsfeier: 23. Juli 2021
Schlussfeier: 8. August 2021
Eröffnet durch: Kaiser Naruhito
Olympischer Eid: Ryōta Yamagata (Sportler)
Kasumi Ishikawa (Sportlerin)
Masato Kato (Kampfrichter)
Asumi Tsuzaki (Kampfrichterin)
Kōsei Inoue (Trainer)
Reika Utsugi (Trainerin)
Disziplinen: 50 in 33 Sportarten
Wettkämpfe: 339
Länder: 208
Athleten: 11.090
Rio de Janeiro 2016
Paris 2024
Medaillenspiegel
Platz Land G S B Ges.
1. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 39 41 33 113
2. China Volksrepublik China 38 32 18 88
3. Japan Japan 27 14 17 58
4. Vereinigtes Konigreich Großbritannien 22 21 22 65
5. Olympia ROC 20 28 23 71
6. Australien Australien 17 7 22 46
7. Niederlande Niederlande 10 12 14 36
8. Frankreich Frankreich 10 12 11 33
9. Deutschland Deutschland 10 11 16 37
10. Italien Italien 10 10 20 40
24. Schweiz Schweiz 3 4 6 13
53. Osterreich Österreich 1 1 5 7
Vollständiger Medaillenspiegel

Die Olympischen Sommerspiele 2020 (nach dem Austragungsort auch Tokio 2020, offiziell: Spiele der XXXII. Olympiade, japanisch: 2020年東京オリンピック) fanden vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt, wobei bereits am 21. Juli die ersten Spiele im Soft- und Fußball ausgetragen wurden. Auch die Wettkämpfe im Bogenschießen und Rudern (jeweils ab 23. Juli 2021) hatten vor der Eröffnungsfeier begonnen.

Ursprünglich sollten die Olympischen Sommerspiele vom 24. Juli bis 9. August 2020 abgehalten werden, wurden jedoch wegen der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschoben. Damit wurden erstmals Olympische Sommerspiele außerhalb des üblichen 4-Jahres-Rhythmus angesetzt. Sie fanden pandemiebedingt größtenteils ohne Zuschauer und ohne Angehörige von Athleten statt. Aus dem Ausland waren nur wenige freiwillige Helfer erlaubt.

Im Anschluss an die Spiele wurden auf den Sportstätten vom 24. August bis 5. September 2021 die Paralympischen Sommerspiele ausgetragen.

Bewerbungen

Bis zum Ende der Bewerbungsfrist wurden beim IOC sechs Bewerbungen eingereicht. Am 8. Dezember 2011 wurde ausgelost, in welcher Reihenfolge die Bewerber alle Präsentationen, darunter die am Entscheidungstag in Buenos Aires, durchführen sollten. Diese Reihenfolge lautete: Istanbul, Tokio, Rom, Baku, Doha und Madrid. Nachdem Rom seine Bewerbung zurückgezogen hatte, waren noch fünf mögliche Austragungsorte übrig, etwa drei Monate später, am 23. Mai 2012, gab das IOC bekannt, dass Istanbul, Tokio und Madrid den Status einer Kandidatenstadt erreichten.

Die Mitglieder des IOC entschieden am 7. September 2013 in Buenos Aires über den Austragungsort. In der ersten Wahlrunde erreichte Tokio 42 Stimmen. Zwischen Madrid und Istanbul gab es einen Gleichstand von 26:26 Stimmen. Eine Stichwahl (49:45 Stimmen) entschied, dass Istanbul in die Endabstimmung kam. Dort erhielt Tokio 60 Stimmen (Istanbul 36).

Ort Land Runde 1 Stichwahl Runde 2
Tokio Japan Japan 42 60
Istanbul Turkei Türkei 26 49 36
Madrid Spanien Spanien 26 45

Die japanische Hauptstadt trug bereits 1964 die Spiele aus. Auch 1940 war Tokio für die Austragung der Spiele vorgesehen, musste sie aber nach dem Ausbruch des Japanisch-Chinesischen Kriegs am 16. Juli 1938 an das IOC zurückgeben. Tokio bewarb sich erfolglos um die Olympischen Spiele 1960 und 2016.

Vorwurf der Korruption

Nach Angaben der Pariser Finanzstaatsanwaltschaft sollen im Juli und Oktober 2013 zwei Zahlungen mit dem Betreff „Tokyo 2020 Olympic Game Bid“ („Tokio 2020 Olympiabewerbung“) von einem japanischen Konto an die Firma Black Tidings in Singapur geflossen sein, wobei es um eine Summe in Höhe von 2,8 Millionen Singapur-Dollar (rund 1,8 Millionen Euro) ging. Der Inhaber von Black Tidings stand Papa Massata Diack nahe, dem Sohn des früheren Präsidenten des Leichtathletikweltverbandes (IAAF), Lamine Diack, gegen den die französische Justiz im Zusammenhang mit dem Doping und Korruption beim IAAF ermittelt, in diesem Zusammenhang auf die verdächtigen Zahlungen hingewiesen wurde und ein gesondertes Korruptionsermittlungsverfahren eröffnete.

Ende Oktober 2017 wurde ein Mailverkehr zwischen Lamine Diack und seinem Sohn Papa Massata Diack vom Tag der IOC-Entscheidung für Tokio publik, der aus Sicht der Strafermittler der Pariser Sonderstaatsanwaltschaft „Parquet National Financier“ (PNF) besondere Beweiskraft hat, weil diesem zufolge Lamine Diack tatsächlich Einfluss auf das Stimmverhalten des afrikanischen Blocks hatte, der sich auf keinen Fall für Madrid aussprechen sollte. Anders als der in Frankreich unter Hausarrest stehende Lamine Diack, konnte Papa Massata Diack in Senegal abtauchen, weswegen er seit 2016 von Interpol gesucht wird.

Im Januar 2019 wurde bekannt, dass in Frankreich Ermittlungen gegen Tsunekazu Takeda, den Präsidenten des Japanischen Olympischen Komitees wegen aktiver Korruption bei der Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Tokio eingeleitet wurden. Im Fokus steht insbesondere eine verdächtige Zahlung von zwei Millionen Euro, an der Takeda im Zuge der Bewerbung beteiligt gewesen sein soll. Im März 2019 kündigte Takeda an, im Juni 2019 als JOC-Präsident und Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees zurückzutreten.

Vorbereitung

Zum 25. Juni 2015 richtete Premierminister Shinzō Abe den Kabinettsposten eines „Olympiaministers“ ein, der bis 2020 von fünf verschiedenen Personen ausgeführt wurde:

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Ursprünglich waren die Spiele für den Zeitraum vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 angesetzt. Am 24. März 2020 entschied das Internationale Olympische Komitee jedoch, die Olympischen Sommerspiele wegen der wenigen Wochen zuvor ausgebrochenen Corona-Pandemie zu verschieben. Mehrere Mannschaften hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Teilnahme für 2020 bereits abgesagt. In zahlreichen Ländern kam es damals zu massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Der olympische Fackellauf hatte zu dieser Zeit bereits begonnen und wurde unterbrochen. Abgesehen von den abgesagten Spielen während der beiden Weltkriege, war es das erste Mal, dass Olympische Sommerspiele nicht im turnusmäßigen Rhythmus von vier Jahren stattfanden.

Am 20. März 2021 gab das Internationale Olympische Komitee bekannt, dass die Spiele wegen der immer noch grassierenden Pandemie ohne ausländische Zuschauer stattfinden werden, eine weitere Verschiebung hatte das Organisationskomitee als unmöglich verworfen. Darüber hinaus konnten keine Angehörigen der Athleten und kaum freiwillige Helfer aus dem Ausland nach Japan einreisen. Alle Athleten, Funktionäre und Medienschaffende sollten während der Spiele in einer eigenen „Hygieneblase“ verkehren, ohne Kontakt zur Bevölkerung. Es war ihnen lediglich gestattet, offiziell eingerichtete Transfers zu den Trainings- und Wettkampfstätten zu nutzen. Private Ausflüge waren untersagt.

Angesichts steigender Infektionszahlen rief die japanische Regierung am 8. Juli 2021 für Tokio den Corona-Notstand aus. Er sollte ab dem 12. Juli bis zum 22. August 2021 gelten und somit die gesamte Dauer der Olympischen Spiele umfassen. Daraufhin entschieden gemeinsam das Organisationskomitee der Olympischen Spiele, das Internationale Olympische und Paralympische Komitee sowie das Tokyo Metropolitan Government und die japanische Regierung, die Olympischen Sommerspiele gänzlich ohne Zuschauer stattfinden zu lassen.

Alternativ zur realen Kulisse wurden Soundsysteme in den Wettkampfstätten eingesetzt, die Zuschauerreaktionen von früheren Sommerspielen abspielten.

Wettkampfstätten

Die meisten Wettbewerbe wurden innerhalb von acht Kilometern um das olympische Dorf ausgetragen. Badminton, Bahnradfahren, Basketball, Fechten, die Fußballspiele, Golf, der Moderne Fünfkampf, die Mountainbike-Wettbewerbe, Reiten, Ringen, Rugby, Schießen, Segeln und Taekwondo, fanden außerhalb dieses Bereiches statt. Innerhalb des 8-Kilometer-Radius teilten sich die Sportstätten auf die Heritage Zone im Norden (u. a. mit dem Olympiastadion; Sportarten: Leichtathletik, Tischtennis, Handball, Judo, die Straßenradrennen, Gewichtheben und Boxen) und die Tokyo Bay Zone im Süden (u. a. mit dem Medienzentrum; Sportarten: Volleyball, BMX, Turnen, Tennis, Triathlon, Marathon, Beach-Volleyball, Hockey, Reitsport, Rudern, Kanu, Bogenschießen und Schwimmsport) auf.

Das alte Olympiastadion von 1964 wurde abgerissen und bis 2019 durch einen rund 1,1 Milliarden Euro teuren Neubau ersetzt.

Aufgrund der hohen Tokioter Hotelkapazität von über 100.000 Zimmern war der Bau eines Mediendorfes nicht nötig.

Heritage Zone

Wettkampfstätte Sportarten Kapazität
Olympiastadion Leichtathletik 68.000 Sitzplätze
Fußball
Eröffnungs- und Schlussfeier
Tōkyō Taiikukan Tischtennis 10.000 Sitzplätze
Kokuritsu Yoyogi Kyōgijō Handball 13.291 Sitzplätze
Nippon Budōkan Judo 11.000 Sitzplätze
Karate
Tokyo International Forum Gewichtheben 05.012 Sitzplätze
Ryōgoku Kokugikan Boxen 11.098 Sitzplätze
Baji Kōen Dressur 09.300 Plätze
Springreiten
Vielseitigkeitsreiten (Dressur, Springen)
Musashino Forest Sport Plaza Badminton 07.200 Sitzplätze
Moderner Fünfkampf (Fechten)
Tokio Stadion 7er-Rugby 50.000 Sitzplätze
Fußball
Moderner Fünfkampf (Schwimmen, Fechten, Reiten, Laser-Run)
Musashinonomori Park Radsport (Start der Straßenrennen) 01.000 Sitzplätze

Tokyo Bay Zone

Die Ariake Arena im Januar 2020
Wettkampfstätte Sportarten Kapazität
Ariake Arena Volleyball 15.000 Sitzplätze
Ariake Gymnastics Centre Gerätturnen 12.000 Sitzplätze
Rhythmische Sportgymnastik
Trampolinturnen
Ariake Urban Sports Park BMX Rennen 05.000 Sitzplätze
BMX Freestyle 06.600 Sitzplätze
Skateboard 07.000 Sitzplätze
Ariake Tennis Park Tennis 20.000 Sitzplätze
(10.000/5.000/3.000/2.000 Sitzplätze)
Odaiba Marine Park Triathlon 05.500 Sitzplätze,
unbegrenzte Stehplätze entlang der Strecke
Freiwasserschwimmen
Shiokaze Park Beachvolleyball 12.000 Sitzplätze
Aomi Urban Sports Park 3×3-Basketball 07.100 Plätze
Sportklettern 08.400 Plätze
Oi Hockey Stadium Hockey 15.000 Sitzplätze
Sea Forest Cross-Country Course Vielseitigkeitsreiten (Cross-Country) 16.000 Plätze
Sea Forest Waterway Kanu 12.800 Plätze
Rudern 16.000 Plätze
Kasai Canoe Slalom Centre Kanuslalom 07.500 Sitzplätze
Yumenoshima Park Archery Field Bogenschießen 05.600 Plätze
Tokyo Aquatics Centre Schwimmen 15.000 Sitzplätze
Wasserspringen
Synchronschwimmen
Tatsumi Water Polo Centre Wasserball 04.700 Sitzplätze
Makuhari Messe (Halle A) Ringen 10.000 Sitzplätze
Taekwondo
Makuhari Messe (Halle B) Fechten 08.000 Sitzplätze

Weitere Wettkampfstätten

Wettkampfstätte Ort Sportarten Kapazität
Tsurigasaki Surfing Beach Ichinomiya Surfen 06.000 Plätze
Saitama Super Arena Saitama Basketball 21.000 Sitzplätze
Asaka Shooting Range Asaka Schießen 03.000 Plätze
Kasumigaseki Country Club Kawagoe Golf 25.000 Plätze
(24.000 Steh- und 1.000 Sitzplätze)
Yachthafen Enoshima Fujisawa Segeln 03.600 Plätze
Izu Velodrome Izu Bahnradsport 03.600 Sitzplätze
Izu Mountain Bike Course Izu Mountainbike 11.500 Plätze
Fuji International Speedway Oyama Radsport 22.000 Plätze
Fukushima Azuma Baseball Stadium Fukushima Baseball 14.300 Sitzplätze
Softball
Yokohama Stadium Yokohama Baseball 35.000 Plätze
Softball
Ōdōri-Park Sapporo Marathon, Gehen

Fußballstadien außerhalb Tokios

Im International Stadium Yokohama wird das Finale des Fußballturniers der Männer ausgetragen.
Wettkampfstätte Stadt Sportarten Kapazität
Sapporo Dome Sapporo Fußball 41.000 Sitzplätze
Miyagi Stadium Rifu Fußball 49.000 Sitzplätze
Ibaraki Kashima Stadium Kashima Fußball 40.000 Sitzplätze
Saitama Stadium Saitama Fußball 64.000 Sitzplätze
International Stadium Yokohama Yokohama Fußball 72.000 Sitzplätze

Weitere

Folgende Orte dienten als weitere Orte für Organisation und Öffentlichkeitsarbeit:

Ort Funktion
Imperial Hotel Sitz des IOC
Harumi Futo Olympisches Dorf
Tokyo Big Sight Medienzentrum und International Broadcast Centre

Zeremonien

Fackellauf

Die Route des Fackellaufs führte durch alle 47 Präfekturen
Yoshirō Mori (links) und Shinzō Abe (rechts) mit dem Fackelstab
Das olympische Feuer wurde mehrere Monate lang in einer Laterne aufbewahrt

Das olympische Feuer wurde am 12. März 2020 im Beisein des IOC-Präsidenten Thomas Bach im Heiligen Hain des antiken Olympia mit einem Parabolspiegel durch die Strahlen der Sonne entfacht. Der olympische Fackellauf sollte etwa 3500 Kilometer quer durch Griechenland verlaufen, jedoch musste der Fackellauf in Griechenland nach nur einem Tag wegen der grassierenden COVID-19-Pandemie in Griechenland beendet werden, da sich mehrere Schaulustige am Straßenrand aufhielten. Ohne Zuschauer wurde am 19. März 2020 das olympische Feuer im Panathinaiko-Stadion in Athen an das japanische Organisationskomitee übergeben. Die Fackel erreichte am 20. März 2020 den japanischen Militärflughafen Matsushima bei Higashimatsushima im Nordosten der Hauptinsel Honshu. Dort entzündeten die mehrfachen Olympiasieger Tadahiro Nomura und Saori Yoshida bei einer kleinen Ankunftszeremonie die Fackel auf japanischem Boden. Einen Tag später wurde am Bahnhof Sendai das Feuer in einem goldenen Kessel präsentiert, etwa 50.000 Japaner besuchten am ersten Ausstellungstag das olympische Feuer – die Warteschlange betrug etwa 500 Meter. Der Fackellauf sollte am 26. März 2020 beginnen und am 24. Juli 2020 und in Tokio feierlich beendet werden. Nach der Entscheidung, die Olympischen Sommerspiele wegen der COVID-19-Pandemie zu verschieben, wurde das Feuer in einer speziellen Laterne platziert, die ab dem 1. April 2020 für einen Monat lang in der Stadt Fukushima ausgestellt wurde. Danach wurde die Laterne nach Tokio zum Olympischen Museum gebracht, wo sie bis zum Neustart der Fackellaufs im Jahr 2021 sicher aufbewahrt wurde.

Der Fackellauf begann am 25. März 2021 in den von Tōhoku-Erdbeben und -Tsunami 2011 betroffenen Gebieten Miyagi, Iwate und Fukushima, und führte mit einer Gesamtlänge von 9600 Kilometer in 121 Tagen durch alle 47 Präfekturen. Die japanischen Fußballweltmeisterinnen von 2011 waren die ersten Fackelträgerinnen, die den Fackellauf auf japanischem Boden – in J-Village – begannen; Azusa Iwashimizu war die erste Läuferin der Fackelstaffel. Es folgten 10.000 weitere japanische Fackelläufer bis nach Tokio.

Eröffnungsfeier

Die Eröffnungsfeier fand am 23. Juli 2021 mit einem aufwendigen Kulturprogramm und dem traditionellen Einmarsch der teilnehmenden Athleten aus 205 Nationen und von 29 Athleten mit Flüchtlingsstatus im Olympiastadion statt. Aufgrund der COVID-19-Pandamie fand die Eröffnungsfeier ohne reguläre Zuschauer statt, nur Staatsgäste, Vertreter olympischer Teams und Medienvertreter durften bei der Eröffnungsfeier dabei sein. Es wurde eine Schweigeminute für die Toten der COVID-Pandemie eingelegt, aber auch erstmals eine Schweigeminute für die Opfer des Münchner Olympia-Attentats von 1972. Der Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus aus Bangladesch wurde für seine Verdienste um Bildung, Entwicklung, Kultur und Sport mit dem neu geschaffenen Preis Olympic Laurel Award ausgezeichnet. Kaiser Naruhito eröffnete formell die Spiele. Die Tennisspielerin Naomi Ōsaka entzündete dann mit der Fackel das olympische Feuer.

Teilnehmer

Es hatten sich Sportlerinnen und Sportler von folgenden 206 Nationalen Olympischen Komitees für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert (Stand 21. Juli 2021). Am 9. Dezember 2019 wurde von der Welt-Anti-Doping-Agentur bekanntgegeben, dass Russland für die nächsten vier Jahre von allen sportlichen Großereignissen ausgeschlossen werde. Wie bereits bei den Olympischen Winterspielen 2018 sind Athleten aus Russland unter neutraler Flagge zugelassen worden.

Am 6. April 2021 gab Nordkorea bekannt, wegen gesundheitlicher Risiken ausgehend von der COVID-19-Pandemie keine Athleten nach Tokio zu entsenden. Am 21. Juli 2021 verzichtete Guinea auf eine Teilnahme. Am 23. Juli sagte Guinea wieder zu.

Europa (4.761 Athleten aus 51 Nationen gemeldet)
Amerika (2299 Athleten aus 41 Nationen)
Asien (2077 Athleten aus 43 Nationen)
Afrika (984 Athleten aus 54 Nationen)
Ozeanien (791 Athleten aus 17 Nationen)
Sonstige (358 Athleten)
  • Olympia ROC⁠ (329)
(Anzahl der Athleten)

Wettkampfprogramm

Zunächst gab die Exekutive des IOCs am 12. Februar 2013 den Beschluss bekannt, Ringen zur Austragung 2020 aus dem olympischen Wettkampfprogramm zu nehmen. Die Sportart war seit der Wiedereinführung der Olympischen Spiele im Jahr 1896 mit Ausnahme der Olympischen Spiele 1900 in Paris fester Bestandteil im Programm. Der Moderne Fünfkampf blieb dagegen im Programm, obwohl es im Vorfeld Gerüchte gab, dass er aus dem Programm fiele. Auf der gleichen Sitzung bestätigte das IOC 25 Kernsportarten sowie zwei weitere Sportarten für die Spiele 2020. Eine 28. Sportart blieb noch offen.

Auf seiner Sitzung im Mai 2013 hatte das Exekutivkomitee des IOC von acht möglichen Sportarten (Baseball/Softball, Karate, Rollsport, Sportklettern, Squash, Wakeboarden, Wushu und Ringen) drei ausgewählt, unter denen die Vollversammlung eine zur Ergänzung des Programms 2020 bestimmen konnte. In diese Auswahl kamen Baseball/Softball und Squash sowie das Ringen, welches sich nach dem Ausschluss aus dem Wettkampfprogramm nach einer Grunderneuerung des Weltverbands FILA und zahlreichen prominenten Protesten gegen die Streichung erneut um einen Platz im Wettkampfprogramm beworben hat. Im Vorfeld dieser Entscheidung fusionierten die bisher getrennten Weltverbände für Baseball und Softball Ende 2012 zur World Baseball Softball Confederation (WBSC).

Austragungsort der Baseballspiele wird u. a. der Tokyo Dome sein

Letztendlich nahm die IOC-Vollversammlung am 8. September 2013 die Sportart Ringen wieder in das olympische Programm für 2020 und 2024 auf.

Um die Olympischen Spiele für ein jüngeres Publikum attraktiver zu machen, nahm das IOC am 9. Juni 2017 Streetball (eine Basketballvariante, bei der zwei Teams mit je drei Spielern auf einen Korb spielen) und BMX-Freestyle als neue Disziplinen auf.

Im Zuge der Agenda 2020 des IOC hat der Gastgeber die Möglichkeit, zusätzliche Sportarten zu benennen, die bei den Olympischen Spielen ausgetragen werden sollen. Obwohl sich das IOC eine Obergrenze von Athleten und Sportarten gesetzt hat, werden keine Sportarten aus dem Programm der vorherigen Spiele gestrichen.

Am 3. August 2016 gab das IOC bekannt, dass für 2020 folgende fünf Sportarten in das Programm der olympischen Sportarten aufgenommen werden: Baseball (nur für Männer)/Softball (nur für Frauen), Karate, Sportklettern, Skateboard und Surfen. Base- und Softball waren bereits zwischen 1992 und 2008 Teil des olympischen Programms.

Es wurden 339 Wettbewerbe in 33 Sportarten/51 Disziplinen ausgetragen (165 für Männer, 156 für Frauen, 12 Mixed- und 6 offene Wettbewerbe). Dies waren 5 Sportarten/9 Disziplinen und 33 Wettkämpfe mehr als in Rio de Janeiro 2016, wobei großes Augenmerk auf zusätzliche gemischte Mannschaftswettbewerbe gelegt wurde. Nachfolgend die geplanten Änderungen im Detail:

  • Nach Neuorganisation der beiden Sportarten Baseball und Softball bzw. Zusammenschluss zum Weltverbandes WBSC waren die beiden Disziplinen Baseball (für Männer) und Softball (für Frauen) nach 12 Jahren Pause wieder ein Teil des olympischen Programms.
  • Beim Basketball wurde die Disziplin 3×3-Basketball für Männer und Frauen das erste Mal bei Olympischen Spielen ausgetragen.
  • Beim Bogenschießen, Judo und Triathlon wurde jeweils ein Mixed-Mannschaftswettkampf neu in das Programm aufgenommen.
  • In der Leichtathletik wurde eine Mixed-Staffel über 4 × 400 m hinzugefügt.
  • Im Schwimmsport wurde das Programm um 800 m Freistil für Männer, 1500 m Freistil für Frauen und eine Mixed-Lagenstaffel über 4 × 100 m erweitert.
  • Im Tischtennis kam ein Mixed-Doppel hinzu.
  • Karate wurde mit den zwei Disziplinen Kata und Kumite neu ins olympische Programm aufgenommen. Im Kata gab es jeweils einen Wettkampf für Männer und einen für Frauen. Im Kumite waren für Männer (–67 kg, –75 kg und +75 kg) und für Frauen (–55 kg, –61 kg und +61 kg) jeweils drei Gewichtsklassen olympisch.
  • Der Bahnradsport wurde um Madison erweitert, für Frauen erstmals, für Männer nach zwölf Jahren Pause.
  • Beim BMX waren zum ersten Mal Wettkämpfe im Freestyle in der Einzeldisziplin Park für Männer und Frauen ausgetragen worden.
  • Skateboard wurde mit den zwei Disziplinen Park und Street neu ins olympische Programm aufgenommen. In den Disziplinen gab es jeweils einen Wettkampf für Männer und einen für Frauen.
  • Sportklettern wurde als Kombinations-Mehrkampf bestehend aus Bouldern, Lead und Speed für Männer und Frauen olympisch.
  • Mit Surfen wurde eine weitere Wassersportart für Männer und Frauen olympisch – dabei wurden die Wettkämpfe mit einem Shortboard ausgetragen.
  • Beim Boxen wurden bei den Frauen die Gewichtsklassen um Federgewicht und Weltergewicht erweitert, hingegen wurden bei den Männern Halbfliegen- und Halbweltergewicht gestrichen. Darüber hinaus ersetzte das Feder- das Bantamgewicht bei den Männern.
  • Beim Gewichtheben wurde bei den Männern eine Gewichtsklasse (Halbschwergewicht) gestrichen.
  • Beim Kanurennsport wurden zwei Männerentscheidungen (C1 – 200 m, K2 – 200 m) durch zwei Frauenentscheidungen (C1 – 200 m, C2 – 500 m) ersetzt, zudem wurde die Strecke der Vierer-Kajak (K4) der Männer von 1000 m auf 500 m verkürzt.
  • Beim Kanuslalom wurde eine Männerentscheidung (C2) durch eine Frauenentscheidung (C1) ersetzt.
  • Beim Rudern ersetzte der Frauen-Vierer ohne Steuerfrau den Männer-Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann.
  • Beim Schießen ersetzten drei Mixed-Wettkämpfe (Luftgewehr Mannschaft, Luftpistole Mannschaft und Trap Mannschaft) drei Männerwettkämpfe (Doppeltrap, Kleinkalibergewehr – liegend – 50 m und Freie Pistole – 50 m).
  • Beim Segeln wurde im Mixed-Wettkampf mit einem modifizierten Nacra 17 (Steckschwerter) gestartet.
  • Im Fechten wurde das Wettkampfprogramm jeweils um einen Mannschaftswettkampf, im Florett bei den Frauen und im Säbelfechten bei den Männern, erweitert.

Die olympischen Sportarten/Disziplinen

Anzahl der Wettkämpfe in Klammern

Wettbewerbstermine

Zeitplan
Disziplin Mi.
21.
Do.
22.
Fr.
23.
Sa.
24.
So.
25.
Mo.
26.
Di.
27.
Mi.
28.
Do.
29.
Fr.
30.
Sa.
31.
So.
1.
Mo.
2.
Di.
3.
Mi.
4.
Do.
5.
Fr.
6.
Sa.
7.
So.
8.
Ent-
schei-
dungen
Juli 2021 August 2021
Olympic rings without rims.svg Eröffnungsfeier
Badminton pictogram.svg Badminton 1 1 1 2 5
Base-/Softball Baseball pictogram.svg Baseball 1 1
Softball pictogram.svg Softball 1 1
Basketball Basketball pictogram.svg Basketball 1 1 2
3x3 basketball pictogram.svg 3x3-Basketball 2 2
Archery pictogram.svg Bogenschießen 1 1 1 1 1 5
Boxing pictogram.svg Boxen 2 1 1 1 4 4 13
Fencing pictogram.svg Fechten 2 2 2 1 1 1 1 1 1 12
Football pictogram.svg Fußball 1 1 2
Weightlifting pictogram.svg Gewichtheben 1 2 1 2 1 2 1 2 1 1 14
Golf pictogram.svg Golf 1 1 2
Handball pictogram.svg Handball 1 1 2
Field hockey pictogram.svg Hockey 1 1 2
Judo pictogram.svg Judo 2 2 2 2 2 2 2 1 15
Kanusport Canoeing (flatwater) pictogram.svg Kanurennsport 4 4 4 12
Canoeing (slalom) pictogram.svg Kanuslalom 1 1 1 1 4
Karate Karate pictogram.svg Kata 1 1 2
Karate Kumite pictogram.svg Kumite 2 2 2 6
Athletics pictogram.svg Leichtathletik 1 3 4 5 6 5 8 8 7 1 48
Modern pentathlon pictogram.svg Moderner Fünfkampf 1 1 2
Radsport Cycling (track) pictogram.svg Bahn 1 2 1 2 2 1 3 12
BMX Cycling (BMX freestyle) pictogram.svg Freestyle 2 2
Cycling (BMX) pictogram.svg Race 2 2
Cycling (mountain biking) pictogram.svg Mountain-Bike 1 1 2
Cycling (road) pictogram.svg Straße 1 1 2 4
Reitsport Equestrian Dressage pictogram.svg Dressur 1 1 2
Equestrian Jumping pictogram.svg Springen 1 1 2
Equestrian Eventing pictogram.svg Vielseitigkeit 2 2
Ringen Wrestling Freestyle pictogram.svg Freistil 1 1 1 3 3 3 12
Wrestling pictogram.svg Griechisch-römisch 2 2 2 6
Rowing pictogram.svg Rudern 6 4 4 14
Rugby sevens pictogram.svg 7er-Rugby 1 1 2
Shooting pictogram.svg Schießen 2 2 2 2 2 1 2 2 15
Schwimmsport Open water swimming pictogram.svg Freiwasserschwimmen 1 1 2
Swimming pictogram.svg Schwimmen 4 4 4 5 5 4 4 5 35
Synchronized swimming pictogram.svg Synchronschwimmen 1 1 2
Water polo pictogram.svg Wasserball 1 1 2
Diving pictogram.svg Wasserspringen 1 1 1 1 1 1 1 1 8
Sailing pictogram.svg Segeln 2 2 4 2 10
Skateboarding pictogram.svg Skateboard 1 1 1 1 4
Climbing pictogram.svg Sportklettern 1 1 2
Surfing pictogram.svg Surfen 2 2
Taekwondo pictogram.svg Taekwondo 2 2 2 2 8
Tennis pictogram.svg Tennis 1 1 3 5
Table tennis pictogram.svg Tischtennis 1 1 1 1 1 5
Triathlon pictogram.svg Triathlon 1 1 1 3
Turnsport Gymnastics (artistic) pictogram.svg Kunstturnen 1 1 1 1 4 3 3 14
Gymnastics (rhythmic) pictogram.svg Rhythmische Sportgymnastik 1 1 2
Gymnastics (trampoline) pictogram.svg Trampolinturnen 1 1 2
Volleyball Volleyball (beach) pictogram.svg Beachvolleyball 1 1 2
Volleyball (indoor) pictogram.svg Volleyball 1 1 2
Olympic rings without rims.svg Schlussfeier
Entscheidungen 11 18 21 22 23 17 21 21 25 20 26 17 27 23 34 13 339
Disziplin Mi.
21.
Do.
22.
Fr.
23.
Sa.
24.
So.
25.
Mo.
26.
Di.
27.
Mi.
28.
Do.
29.
Fr.
30.
Sa.
31.
So.
1.
Mo.
2.
Di.
3.
Mi.
4.
Do.
5.
Fr.
6.
Sa.
7.
So.
8.
Ent-
schei-
dungen
Juli 2021 August 2021

Farblegende

  • Eröffnungsfeier
  • Wettkampftag (keine Entscheidungen)
  • Wettkampftag (x Entscheidungen)
  • Schlussfeier
  • Symbolik

    Das ursprünglich geplante Logo wurde am 24. Juli 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt. Es soll ein stilisiertes „T“ darstellen. Ein roter Kreis in der rechten oberen Ecke soll ein schlagendes Herz, die Flagge Japans sowie eine „vereinigte Welt“ symbolisieren, und ein schwarzer Balken in der Mitte für Vielfältigkeit stehen. Das Logo wies erhebliche Ähnlichkeit zum Logo des Théâtre de Liège in der belgischen Stadt Lüttich auf, die dessen Urheber anwaltlich auf eine Urheberrechtsverletzung prüfen ließ.

    Am 1. September 2015 wurde bekanntgegeben, dass auf das Logo verzichtet werde. Die Logowahl wurde daraufhin neu ausgeschrieben.

    Am 25. April 2016 wurde ein neues Logo des Künstlers Asao Tokolo vorgestellt. Es wurde aus rund 15.000 Einsendungen ausgewählt und stellt ein blaues Schachbrettmuster dar, welches eine „verfeinerte Eleganz und Komplexität“ sowie die unterschiedlichen Länder, Kulturen und Denkweisen symbolisieren soll. Die Gestaltung weist zudem Bezüge zur Geschichte Japans auf: Das karierte Muster wurde häufig in der Edo-Zeit verwendet und ist in Japan als ichimatsu moyō (jap. 市松模様) bekannt. Zudem ist die verwendete Farbe Indigo eine traditionelle japanische Farbe.

    Maskottchen

    Das olympische Maskottchen wurde von Ryo Taniguchi geschaffen und heißt Miraitowa, was sich aus den japanischen Worten „mirai“ (Zukunft) und „towa“ (Ewigkeit) zusammensetzt. Der Name wurde gewählt, um eine „Zukunft ewiger Hoffnung in den Herzen aller Menschen in der ganzen Welt“ zu fördern. Mit einer Verbindung moderner und traditioneller Elemente soll es das Alte und das Neue verbinden. Auf der Stirn trägt es das Emblem der Spiele, dessen Schachbrettmuster sich aus indigofarbenen Rechtecken drei verschiedener Größen zusammensetzt.

    Das Organisationskomitee veranstaltete einen offenen Wettbewerb, bei dem jeder in Japan lebende über 18-Jährige Vorschläge und Entwürfe einreichen konnte. In einem mehrstufigen Auswahlprozess wurden aus 2.042 Vorschlägen, die bis August 2017 eingegangen waren, drei Finalisten ausgewählt. Diese wurden Anfang Dezember 2017 veröffentlicht.

    Die Auswahl des Gewinners wurde den japanischen Grundschulkindern überlassen, wobei jede Schulklasse eine Stimme abgeben konnte. An der vom 11. Dezember 2017 bis zum 22. Februar 2018 dauernden Stimmabgabe nahmen 205.755 Schulklassen aus 16.769 Schulen teil. Das Projekt von Ryo Taniguchi gewann mit insgesamt 109.041 Stimmen.

    Medaillen

    Das Design der Medaillen stammt von Junichi Kawanishi. Auf der Vorderseite sieht man ein Abbild der griechischen Siegesgöttin Nike vor dem Panathinaiko-Stadion und auf der Rückseite den Namen und das Logo der Veranstaltung sowie das olympische Fünf-Ringe-Symbol. Hergestellt wurden die Medaillen vom japanischen Münzamt, und zwar aus recycelten Edelmetallen, die aus gespendeten Elektronikgeräten gewonnen wurden. Während die Silbermedaillen aus purem Silber bestehen, bestehen die Goldmedaillen lediglich aus 1,2 % Gold (und 98,8 % Silber). Beide Medaillenvarianten wiegen daher annähernd gleich viel (Goldmedaille: 556 Gramm, Silbermedaille 550 Gramm). Die bronzenen Medaillen bestehen zu 95 % aus Kupfer und zu 5 % aus Zink und wiegen jeweils 450 Gramm.

    Versuchte erzwungene Abreise von Kryszina Zimanouskaja

    Am 1. August 2021 gab die belarussische Sprinterin Kryszina Zimanouskaja bekannt, dass sie gegen ihren Willen von Angestellten ihres Trainingsteams zurück nach Minsk geschickt werden sollte. Auf dem Flughafen Tokio-Haneda konnte sie sich an die Polizei wenden und erklärte, sie wolle nicht nach Belarus zurückkehren. Vor dem Vorfall hatte Zimanouskaja öffentlich ihre Trainer kritisiert, nachdem sie ohne ihr Wissen in die 4-mal-400-Meter-Staffel aufgenommen worden war. Daraufhin habe ihr Cheftrainer erklärt, es habe einen „Befehl von oben“ gegeben, sie zu „entfernen“. Zimanouskaja begab sich schließlich mit ihrer Familie nach Polen ins Exil. Infolgedessen wurden am 6. August den in den Vorfall verwickelten Trainern Artur Schimak und Juryj Majsewitsch die Akkreditierung entzogen. Das Internationale Olympische Komitee bat die beiden Funktionäre darum, das olympische Dorf zu verlassen.

    Medien

    Die europäischen Fernseh- und Multiplattform-Übertragungsrechte verkaufte das IOC an Discovery Communications, die Mutter von Eurosport.

    Am 11. August 2017 einigten sich der Medienkonzern sowie die ARD und das ZDF nach langen Verhandlungen auf den Erwerb von Sublizenzen. Die beiden deutschen Sender dürfen nun „Livestrecken“ von den kommenden vier Olympischen Spielen in Funk, Fernsehen und auch in ihren Mediatheken ausstrahlen.

    Kritik

    Die Spiele stoßen laut Andreas Singler auf Ablehnung bei der japanischen Anti-Atomkraft-Bewegung. So werde die Veranstaltung dazu genutzt, die Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 vergessen zu machen.Greenpeace wies Anfang Dezember 2019 auf radioaktive Hot Spots nahe dem Startpunkt für den olympischen Fackellauf im J-Village hin.

    Ein weiterer Kritikpunkt ist der ausgewählte Zeitraum. Das Tokioter Klima ist von Mitte Juli bis Ende August besonders schwül mit einer Durchschnittstemperatur von tagsüber 31,1 °C und einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit von 76 % (Juli) bis 73 % (August), sodass bei Teilnehmern, Mitarbeitern und Zuschauern Hitzeschäden bis hin zum Hitzetod befürchtet werden. Das IOC lehnte jedoch eine Verschiebung der Spiele in den Oktober 2020 ab, da dies wegen Football- und Baseballspielen zu niedrigeren Einschaltquoten in den USA geführt hätte. Nachdem es bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha bei mehreren Athleten aufgrund der klimatischen Bedingungen zu gesundheitlichen Problemen gekommen war, gab das IOC im Oktober 2019 bekannt, bei den Spielen den Marathonlauf sowie das Gehen ins kühlere Sapporo auf Hokkaidō zu verlegen. Neuer Austragungsort ist nun der Ōdōri-Park.

    Im Mai 2021 appellierte ein Verband von etwa 6000 Ärzten in Tokio an die Regierung und die Organisatoren, die Spiele abzusagen, weil sie die Zahl der COVID-19-Infizierten und der Todesfälle erhöhen können. Die vierte Welle der COVID-19-Pandemie in Japan sei noch schwerer als die Wellen zuvor. Das medizinische System sei bis an seine Grenzen angespannt. Die Regierung beginne erst allmählich mit Schutzimpfungen im großen Stil.

    Laut mehreren Umfragen lehnte eine Mehrheit der Bewohner Japans diese Olympischen Spiele ab. Bis zu 80 % der Befragten forderten im Vorfeld eine Verschiebung oder Absage der Spiele angesichts der COVID-19-Pandemie, und besonders in den sozialen Netzwerken verbreitete sich viel Kritik. Das Projekt kostete laut offiziellem Budget 15,4 Milliarden US-Dollar.

    Korruption

    Anfang 2023 wurde Yasuo Mori, der frühere stellvertretende Direktor des Organisationskomitees und drei Angestellte des japanischen Werberiesen Dentsu festgenommen. Es geht um Korruption und Manipulation von Ausschreibungen.

    Weblinks

    Commons: Olympische Sommerspiele 2020 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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