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Paul Bateson
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Paul Bateson

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Paul Bateson (* 24. August 1940 in Lansdale, Pennsylvania, vermutlich verstorben am 15. September 2012) ist ein US-amerikanischer Mörder von zumindest einem Menschen, dem 36 Jahre alten Addison Verrill, im September 1977. Bis heute ist nicht geklärt, ob Bateson auch für den Tod von sechs weiteren Männern, Mitte der 1970er Jahre, verantwortlich ist.

Leben

Frühes Leben

Paul Bateson wurde als Sohn eines Metallurgen in eine klassische Arbeiterfamilie hinein geboren. Über Kindheit und Jugend ist so gut wie nichts bekannt. Anfang der 1960er Jahre trat er als Soldat in den Dienst der United States Army und wurde so unter anderem in Deutschland stationiert. Da er begann, Alkohol zu trinken und auch oft betrunken den Dienst antrat, wurde er bald darauf aus der Armee entlassen. Bateson kehrte nach Lansdale zurück und zog um etwa 1964 nach New York City. Hier gestand er sich selbst seine Homosexualität ein und unterhielt bald darauf eine Beziehung mit einem offen bisexuellen Mann.

Bateson begann eine Ausbildung als Röntgenassistent am New York University Medical Center (NYUMC). Hier zählte er bald zu einem respektierten und geschätzten Kollegen. 1972 besuchte der renommierte Hollywood-Regisseur William Friedkin das NYUMC. Er war gerade auf Recherche zu einem seiner neuesten Filmprojekte, Der Exorzist. Friedkin wurde Bateson als Berater zur Seite gestellt. Der Regisseur zeigte sich vom Fachwissen des Röntgenassistenten derart beeindruckt, dass er ihm erlaubte, eine Statistenrolle – mit Text – in Der Exorzist zu übernehmen. Die Szene, in der Bateson in der Rolle eines Arztes Linda Blair alias Regan auf ihre Untersuchung vorbereitet, wurde später von Medizinern als sehr authentisch gepriesen.

Mitte der 1970er Jahre hatte Bateson eine Reihe von Schicksalsschlägen zu überwinden. Seine Mutter war früh an einem Schlaganfall gestorben, sein jüngerer Bruder Suizid verübt. 1973 endete seine Beziehung zu seinem Freund. Als er begann, wieder vermehrt Alkohol zu trinken, sah sich das NYUMC gezwungen, ihn 1975 zu kündigen.

Bateson begann danach, sich mit Gelegenheitsjobs finanziell über Wasser zu halten. Er arbeitete als Elektriker oder war als Reinigungsfachkraft bei der Säuberung von Apartments in Greenwich Village zuständig. Zuletzt arbeitete er als Kartenverkäufer in einem Pornokino. Obwohl er Treffen der Anonymen Alkoholiker besuchte, gelang es ihm nie, von seiner Alkoholsucht loszukommen. Zuletzt trank er einen Viertelliter Wodka am Tag. Sein Sozialleben litt ebenfalls darunter. Nachts tauchte er in Schwulenbars auf und hatte Gelegenheitssex mit Männern.

Mord

Am 14. September 1977 lernte Bateson in Badlands, einer Schwulenbar in der Christopher Street Addison Verrill, einen Gesellschaftsreporter für Variety kennen. Beide tranken ein Bier, konsumierten Poppers und auch Kokain. Danach fuhren sie mit einem Taxi in Verrills Wohnung in die Horatio Street nach Manhattan, wo sie erneut Alkohol tragen, Drogen zu sich nahmen und miteinander Sex hatten. Da Bateson befürchtete, Verrill könnte in ihren One Night Stand noch mehr hinein interpretieren, und er Ablehnungen hasste, fasste er einen Entschluss, schlug Verrill mit einer Bratpfanne aus Verrills Küche zusammen und stach ihm mit einem Messer in die Brust. Nach dem Mord nahm Bateson Geld im Wert von lediglich 57 Dollar und Gewand von Verrill an sich, seine Kreditkarte und seinen Reisepass und verließ den Tatort.

Paul Bateson zählt zu einem der wenigen Mörder, die sehr schnell ihre Tat bereuten. Darum trat er telefonisch in Kontakt mit Arthur Bell, einem LGBTQ-Aktivisten und Reporter der Village Voice. Dieser hatte in einem Artikel über den Mord an Addison Verrill geschrieben, der Mörder wäre ein Psychopath, der es auf Homosexuelle abgesehen habe. Bateson nannte in dem Telefonat, das er zunächst anonym führte, Täterwissen. Allerdings wollte er für seine Tat auch büßen. Bell schaltete sofort die Polizei ein. Als Bell mit der Polizei in Bells Wohnung wartete, um einen weiteren Anruf des "Täters" zu erwarten, meldete sich ein weiterer, bis heute anonym gebliebener Anrufer, der sich "Mitch" nannte. Dieser nannte der Polizei den Namen des Täters - Paul Bateson. Bateson wurde kurze Zeit später verhaftet und gab ein umfangreiches Geständnis ab. Er wurde nach Rikers Island gebracht, wo er ein Verfahren wegen Totschlags erwartete. Bell besuchte Bateson im Gefängnis. Bateson zeigte sich erleichtert, da das Gefängnis ihm dabei helfe, trocken zu bleiben.

Mögliche Mordserie

Zwischen 1975 und 1977 ereignete sich eine Mordserie, die als Bag Murders (Taschenmorde), CUPPI-Morde (Circumstances Unknown Pending Police Investigation) oder herabwertend Fag in a Bag Murders (Schwuchtel im Beutel-Morde) bezeichnet wurden. Sechs männliche Tote hatte die New Yorker Polizei aus dem Hudson River in der Nähe des World Trade Centers aber auch im benachbarten New Jersey geborgen. Die Leichen waren zerstückelt, man hatte sie in Plastiksäcke und -tüten in den Fluss geworfen. Keiner der Männer wurde je identifiziert. Die Leichenteile hatten jedoch Tätowierungen, die in der BDSM-Subkultur markant sind. Auch trugen sie Lederklamotten, die bis zu einem bei Homosexuellen beliebten Shop in Greenwich Village zurückverfolgt werden konnten. In Greenwich Village hatte Paul Bateson vor seiner Verhaftung gewohnt. Auch trugen einige der Plastiksäcke das Logo des New York University Medical Center. Hier hatte Paul Bateson gearbeitet, bevor man ihn wegen Trunkenheit hatte entlassen müssen. Bis heute konnte man Paul Bateson nicht ohne Restzweifel mit der Mordserie in Verbindung bringen. Der Täter konnte somit bis heute nicht ermittelt werden.

William Friedkin, der Regisseur von Der Exorzist besuchte Bateson im Gefängnis. Auf die Mordserie angesprochen, wollte Bateson die Bag Murders ebenfalls gestehen, wenn dafür das Strafmaß reduziert werden würde. Später kam jedoch nie so ein Deal zu Stande. Friedkin jedoch, der den Roman Cruising von Gerald Walker verfilmen wollte, ein Roman, in dem ein Serienmörder in New York homosexuelle Männer tötet, konnte erreichen, dass Bateson ihm beim Film, der 1980 mit Al Pacino in der Hauptrolle unter dem Titel Cruising verfilmt wurde, als Fachberater zur Seite stand.

Spätes Leben

Paul Bateson wurde am 5. März 1979 vor dem Gericht des Mordes an Addison Verrill schuldig gesprochen. Der Staatsanwalt nannte Bateson einen Psychopathen, auch vermutete er, er habe auch die Bag Murders begangen. Bateson gestand diese nie öffentlich, allerdings distanzierte er sich nie von den Morden.

Er wurde zu mindestens 20 Jahren, maximal lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurteilt. Bateson verbrachte danach 24 Jahre und 3 Monate hinter Gittern. Sein erstes Gnadengesuch wurde noch 1997 abgelehnt. 2003 schließlich hatte er Glück und er wurde freigelassen. Im Jahr 2008 endete seine Bewährungsfrist.

Danach verschwand Paul Bateson aus der Öffentlichkeit. Sein Verbleib ist nicht geklärt. Ein Eintrag im Social Security Death Index besagt jedoch, wonach ein Paul Bateson mit demselben Geburtsdatum wie der Paul Bateson am 15. September 2012 im Alter von 72 Jahren verstorben ist. Ob es sich dabei um denselben Mann handelt, ist jedoch nicht bekannt.

Weblinks


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