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Arteria-mesenterica-superior-Syndrom

Arteria-mesenterica-superior-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
K31.5 Duodenalverschluss
K55.1 Chronische Gefäßkrankheiten des Darmes [inkl. Arteria-mesenterica-superior-Syndrom]
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Arteria-mesenterica-superior-Syndrom ist eine sehr seltene gastrointestinale Gefäßerkrankung mit einer Duodenalstenose durch Kompression des distalen Duodenalabschnittes zwischen der A. mesenterica superior und der Aorta.

Synonyme sind: Wilkie-Syndrom; Syndrom der oberen Mesenterialarterie; Duodenalkompression; akute Gastroduodenale Obstruktion; mesenteriales Duodenalkompressions-Syndrom; Mesenterialwurzelsyndrom; Chronischer Duodenalilus; englisch Superior mesenteric artery syndrome; SMA-Syndrome; Cast syndrome; Intermittent arterio-mesenteric occlusion

Nicht zu verwechseln ist das Nussknacker-Syndrom, welches die linke Nierenvene betrifft.

Vorkommen

Die Häufigkeit wird auf 0,013 – 0,3 % in der Normalbevölkerung geschätzt aufgrund von MDP(Magen-Darm-Passage)-Untersuchungen. Nach Skolioseoperationen soll es in 0,5 – 2.4 % auftreten. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen. Das Hauptmanifestationsalter liegt zwischen 10 und 39 Jahren.

Ursache

Die Hauptursachen liegen in:

  • Chronischem Gewichtsverlust
  • Trauma
  • Ernährungsstörungen
  • Postoperativ
  • Anatomischen Anomalien
  • Lokalen Pathologien
Normaler Winkel zwischen Aorta und Arteria mesenterica superior. Ein Teil des Duodenum verläuft zwischen diesen beiden Gefäßen.
Bei vermindertem Winkel wird das Duodenum zusammengedrückt und es kommt zum Kompressionssyndrom.

Pathologie

Normalerweise liegt der Winkel zwischen Aorta und A. mesenterica superior zwischen 38°-56°, das Syndrom wird ausgelöst durch eine Verringerung dieses Winkels auf 6°-25°.

Klinische Erscheinungen

Typische klinische Befunde sind:

Diagnose

Aufgrund der unspezifischen Symptomatik und der Seltenheit dieses Syndromes ist die Diagnose schwierig und wird oft erst spät gestellt.

Behandlung

Zur Behandlung stehen konservative Maßnahmen mit Gewichtsaufbau, ggf. operative Eingriffe wie Duodeno-Jejunostomie zur Verfügung.

Geschichte

Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1842 durch den Pathologen Carl von Rokitansky.

Als Syndrom wurde das Krankheitsbild im Jahre 1927 durch D. P. D. Wilkie definiert.

Literatur

  • L. Rodríguez Caraballo, M. E. Carazo Palacios, V. Ibáñez Pradas, P. Rodríguez Iglesias: [Wilkie syndrome: A differential diagnosis of abdominal pain]. In: Anales de pediatría (Barcelona, Spain : 2003). Bd. 82, Nr. 6, Juni 2015, S. 445–446, doi:10.1016/j.anpedi.2014.12.016, PMID 25649674.
  • W. Sandmann, S. Pourhassan u. a.: Wilkie-Syndrom. In: Der Gastroenterologe. 7, 2012, S. 507, doi:10.1007/s11377-011-0624-z.
  • T. Gerasimidis, F. George: Superior mesenteric artery syndrome. Wilkie syndrome. In: Digestive Surgery. Bd. 26, Nr. 3, 2009, S. 213–214, doi:10.1159/000219330, PMID 19468230.
  • I. Laffont, D. Bensmail, C. Rech, G. Prigent, G. Loubert, O. Dizien: Late superior mesenteric artery syndrome in paraplegia: case report and review. In: Spinal cord. Bd. 40, Nr. 2, Februar 2002, S. 88–91, doi:10.1038/sj.sc.3101255, PMID 11926421 (Review).

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