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Azamethiphos
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Azamethiphos

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Strukturformel
Strukturformel von Azamethiphos
Allgemeines
Name Azamethiphos
Andere Namen

S-{[6-Chlor-2-oxo-oxazol(4,5-b)pyridin-3(2H)-yl]methyl}-O,O-dimethylthiophosphat (IUPAC)

Summenformel C9H10ClN2O5PS
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 35575-96-3
EG-Nummer 252-626-0
ECHA-InfoCard 100.047.827
PubChem 71482
ChemSpider 64559
Wikidata Q793533
Eigenschaften
Molare Masse 324,68 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,6 g·cm−3

Schmelzpunkt

89 °C

Siedepunkt

Zersetzung

Löslichkeit

schwer in Wasser (1,1 g·l−1 bei 20 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​331​‐​317​‐​351​‐​370​‐​410
P: 261​‐​273​‐​280​‐​301+312​‐​302+352​‐​304+340+311
Toxikologische Daten

1180 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Azamethiphos ist ein Insektizid aus der Gruppe der Thiophosphorsäureester. Es ist strukturell-chemisch eng mit dem Insektizid Phosalon verwandt. Es wird gegen Stubenfliegen in Haus und Stall eingesetzt. Außerdem dient es zur Bekämpfung von Fischläusen in Lachsfarmen, hier soll es Dichlorvos ersetzen.

Wirkungsweise

Azamethiphos hemmt das Enzym Cholinesterase in den Synapsen der Nervenzellen. Dadurch verhindert es die Weiterleitung von Nervenreizen.

Toxikologie und Ökotoxikologie

Dem Futter beigemischtes Azamethiphos wird von Säugetieren rasch und vollständig aufgenommen, aber auch schnell metabolisiert und wieder ausgeschieden. Die Aufnahme über die Haut ist gering, beim Kaninchen wirkte der Stoff bei hohen Konzentrationen augenreizend. Während die Giftigkeit für Säugetiere nur gering ist (LD50 bei der Ratte 1040–1180 mg·kg−1), ist Azamethiphos für Vögel giftig (LD50 91 mg·kg−1 bei der Wachtel). Bei in-vitro-Untersuchungen gab es Hinweise darauf, dass Azamethiphos mutagen wirken könnte. In vivo konnte das bisher nicht bestätigt werden, möglicherweise verhindert der rasche Abbau im Organismus das Auftreten von Mutationen. Azamethiphos ist nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand als vermutlich krebserregend eingestuft.

Verwendung

Schädlingsbekämpfung

Azamethiphos kann als Spray gegen Fliegen und Schaben in Lagerhäusern verwendet werden. Zur Bekämpfung der Stubenfliege ist es in Fraßködern und als Beschichtung auf Klebefallen enthalten. Auch in Köderdosen zur Verwendung gegen Ameisen und Silberfischchen ist Azamethiphos enthalten.

Veterinärmedizin

Azamethiphos wird bei der Mast von Lachsen verwendet, um den Bestand frei von Fischläusen zu halten. Dazu muss es als benetzbares Pulver im Wasser verteilt werden. Die Dosierung ist schwierig, da die wirksame Konzentration (0,1 mg/L) relativ nahe an der für Lachse schädlichen Konzentration von 0,4 mg/L liegt. Azamethiphos soll nur begrenzte Zeit auf die Fische einwirken, bei ungenügendem Wasseraustausch ist es daher nicht einsetzbar. Der Stoff wird von den Fischen kaum aufgenommen und reichert sich nicht in der Nahrungskette an. Unmittelbar nach der Anwendung enthielten Lachse etwa 0,01–0,02 mg Azamethiphos/kg Muskelgewebe.

Weblinks


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