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Bisphenol-A-diglycidylether
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Bisphenol-A-diglycidylether

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Strukturformel
Strukturformel von Bisphenol-A-diglycidylether
Struktur ohne Darstellung der Stereochemie
Allgemeines
Name Bisphenol-A-diglycidylether
Andere Namen
  • 2,2′-[2,2-Propandiylbis(4,1-phenylen­oxymethylen)]dioxiran (IUPAC)
  • 2,2-Bis[4-(glycidyloxy)phenyl]propan
  • Bis(4,4′-glycidyloxyphenyl)propan
  • 2,2-Bis[4-(2,3-epoxypropoxy)phenyl]propan
  • 4,4′-Methylendiphenyldiglycidylether
  • BADGE
  • DGEBA
Summenformel C21H24O4
Kurzbeschreibung

farblose, geruchlose Flüssigkeit

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1675-54-3
EG-Nummer 216-823-5
ECHA-InfoCard 100.015.294
PubChem 2286
ChemSpider 2199
DrugBank DB14083
Wikidata Q2080808
Eigenschaften
Molare Masse 340,41 g·mol−1
Aggregatzustand

zähflüssig

Dichte

1,16 g·cm−3

Schmelzpunkt

8–12 °C

Dampfdruck

vernachlässigbar

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (0,7 mg·l−1 bei 25 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​317​‐​319
P: 280​‐​305+351+338
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Bisphenol-A-diglycidylether (abgekürzt BADGE oder DGEBA nach Diglycidylether von Bisphenol A) ist eine chemische Verbindung, die als Monomer zur Herstellung von Epoxidharzen und Phenolharzen genutzt wird. Es ist ein Derivat von Bisphenol A, das auf Grund seiner Fähigkeit zur Vernetzung ebenfalls zur Herstellung von Epoxidharzen genutzt wird.

Synthese

Bisphenol-A-diglycidylether wird aus Bisphenol A mit einem Überschuss an Epichlorhydrin hergestellt. In einer zweistufigen Reaktion wird zunächst Epichlorhydrin an Bisphenol A addiert und daraus anschließend mit einer stöchiometrischen Menge Natronlauge das Bis-Epoxid gebildet.

Synthese von Bisphenol-A-bisglycidylether

Chemische Eigenschaften

Stereochemie

Bisphenol-A-diglycidylether liegt in der Regel als Stereoisomerengemisch vor.

Die (R,R)-Form bildet dabei mit der (S,S)-Form ein Racemat, bei der (R,S)-Form handelt es sich um eine achirale meso-Form. Im Gemisch liegen alle drei stereoisomeren Formen vor.

Verwendung

Der Aufbau vieler Standard-Epoxide basiert auf Diglycidylethern, darunter auch BADGE. Epoxidharze sind empfindlich gegen hohe Temperaturen, Säurespuren und addieren leicht Thiole sowie Amine. Die häufigsten Härter für Epoxidharze sind Polyamine, Aminoamide und phenolische Verbindungen.

Beschichtungen auf der Basis von BADGE-enthaltenden Epoxidharzen werden zur Innenauskleidung von Konservendosen und Schraubverschlüssen (Twist-off-Deckel) benutzt. BADGE könnte aus diesen Beschichtungen als unreagiertes Monomer in Lebensmittel übertreten.

Sicherheitshinweise

BADGE ist als eine Gruppe-3-Chemikalie der Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) gelistet, was bedeutet, dass es „nicht klassifizierbar hinsichtlich seiner Karzinogenität für den Menschen“ ist. Seit den 1990ern kamen Bedenken hinsichtlich der Karzinogenität auf, vor allem weil BADGE wie erwähnt mit Nahrungsmittel in Kontakt tritt.

In Meeressäugern wurden ähnliche bis höhere Konzentrationen des chlorierten Vorläuferprodukts von BADGE gefunden als von persistenten organischen Schadstoffen wie polybromierten Diphenylethern oder Perfluoroctansulfonat.

Bisphenol-A-diglycidylether wurde 2013 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Bisphenol-A-diglycidylether waren die Besorgnisse bezüglich Verbraucherverwendung, hoher (aggregierter) Tonnage und weit verbreiteter Verwendung sowie der Gefahren ausgehend von einer möglichen Zuordnung zur Gruppe der CMR-Stoffe und als potentieller endokriner Disruptor. Die Neubewertung fand ab 2015 statt und wurde von Dänemark durchgeführt. Anschließend wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht.

Siehe auch


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