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Cyproconazol
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Cyproconazol

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Strukturformel
Strukturformel von Cyproconazol
Struktur ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Cyproconazol
Andere Namen

2-(4-Chlorphenyl)-3-cyclopropyl-1-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)butan-2-ol (IUPAC)

Summenformel C15H18ClN3O
Kurzbeschreibung

beiger Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer (Listennummer) 619-020-1
ECHA-InfoCard 100.130.443
PubChem 86132
ChemSpider 77706
Wikidata Q1148372
Eigenschaften
Molare Masse 291,78 g·mol−1
Aggregatzustand

festf

Dichte

1,26 g·cm−3

Schmelzpunkt

106,5 °C

Dampfdruck

0,026 mPa (25 °C)

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​360D​‐​373​‐​410
P: 201​‐​202​‐​260​‐​264​‐​273​‐​301+310
Toxikologische Daten

1020 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cyproconazol wird als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln verwendet und ist eine Mischung von vier stereoisomeren chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Triazole.

Gewinnung und Darstellung

Cyproconazol kann, wie auch Tebuconazol und Hexaconazol, durch Reaktion des entsprechenden Epoxids mit Triazol gewonnen werden.

Bei der Gesamtreaktion reagiert 1-(4-Chlorphenyl)-2-cyclopropylethanon mit Methyliodid in Gegenwart von Natriumhydrid gefolgt durch Behandlung mit Dodecyldimethylsulfoniummethylsulfat, wobei das Epoxid als Zwischenprodukt entsteht, welches mit Triazol in Gegenwart einer Base umgesetzt wird.

Eigenschaften

Cyproconazol ist als technisches Produkt ein beiger Feststoff. Die reine Substanz ist farblos und praktisch unlöslich in Wasser.

Stereochemie

Cyproconazol ist eine chirale Verbindung, die zwei Stereozentren enthält. Die Verbindung liegt daher in der Regel als Gemisch von stereoisomeren Molekülen vor, die sich in bestimmten physikalischen Eigenschaften und physiologischen Wirkungen unterscheiden. Durch geeignete Synthesestrategien („Asymmetrische Synthese“) oder Trennverfahren (Racematspaltung) lassen sich gezielt einzelne Stereoisomere herstellen oder isolieren.

Das technische Cyproconazol ist eine Mischung aus allen vier Isomeren in einem Verhältnis von etwa 1:1:1:1 mit zunehmender fungizider Aktivität in der Reihenfolge (S,S) ≤ (S,R) ≪ (R,S) < (R,R). Im Gegensatz zu anderen Triazol-Fungiziden ist keines der einzelnen Isomere wirksamer als die Mischung aller vier, was auf ein Zusammenwirken der Enantiomere hinweist.

Verwendung

Cyproconazol ist ein 1986 angekündigtes und 1989 eingeführtes Breitband-Fungizid gegen Mehltau, Rost und Monilinia, Cercospora, Veninria, Rhizoctonia und Sclerotium. Es wirkt durch Eingriff in die Sterolbiosynthese in den Membranen.

Zulassung

In der Europäischen Union wurde Cyproconazol als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln am 1. Juni 2011 zugelassen. Die Zulassung endete am 31. Mai 2021 durch Zeitablauf. Sowohl in Deutschland als auch Österreich waren Cyproconazol-haltige Präparate erhältlich. In der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel zugelassen, die Cyproconazol als Wirkstoff enthalten.

Rückstände in Lebensmitteln

In der Schweiz gilt für Nüsslisalat ein relativ hoher Rückstandshöchstgehalt von 2,5 Milligramm Cyproconazol pro Kilogramm.


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