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Dostarlimab
Dostarlimab | ||
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Andere Namen |
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Masse/Länge Primärstruktur | 143,927 kDa | |
Sekundär- bis Quartärstruktur | Summenformel: C6408H9808N1676O2012S44 (Protein-Anteil ohne 443-Lys) |
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Bezeichner | ||
Externe IDs | ||
Arzneistoffangaben | ||
ATC-Code | L01XC40 | |
DrugBank | DB15627 | |
Wirkstoffklasse | Antineoplastikum, PD-1-Antikörper |
Dostarlimab ist ein monoklonaler Antikörper, der als Arzneistoff zur Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen der Gebärmutterschleimhaut eingesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Dostarlimab ist ein humanisierter IgG4 monoklonaler Antikörper gegen das Programmierter-Zelltod-Protein 1 (programmed cell death protein 1, PD-1). Es handelt sich um ein glycosyliertes Homodimer, das aus je zwei identischen schweren γ-Ketten und leichten κ-Ketten besteht, die über Disulfidbindungen verbunden sind. An den schweren Ketten fehlt überwiegend am C-terminalen Ende das Lysin (Position 443). Die vorherrschenden N-gebundenen Glykoformen sind fucosylierte biantennäre Glykane. Das Fehlen einer antikörperabhängigen zellvermittelten Zytotoxizität (antibody dependent cellular cytotoxicity, ADCC) wurde experimentell nachgewiesen.
Dostarlimab wird in Kulturen gentechnisch veränderter Ovarialzellen des Chinesischen Zwerghamsters (CHO-Zellen) produziert.
Wirkungsmechanismus
Dostarlimab wirkt durch Bindung am PD-1-Rezeptor, wodurch dessen Interaktion mit den Liganden PD-L1 und PD-L2 blockiert wird (PD-1-Inhibitor). Er zählt zur Wirkstoffgruppe der Immuncheckpoint-Inhibitoren.
Verwendung
Dostarlimab wurde im April 2021 als Jemperli (GlaxoSmithKline) sowohl in der EU als auch in den USA mit Auflagen zugelassen (bedingte Zulassung bzw. accelerated approval) für die Monotherapie von erwachsenen Patientinnen mit einem rezidivierenden oder fortgeschrittenen Endometriumkarzinom (Krebs der Gebärmutterschleimhaut) mit Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR) / hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H), das während oder nach einer vorherigen Behandlung mit Platin-basierten Medikamenten fortgeschritten ist.
Der Antikörper wird in mehreren mehrwöchigen Zyklen jeweils als intravenöse Infusion gegeben.
Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen
Bei Patienten mit fortgeschrittenen oder rezidivierenden soliden Tumoren waren die häufigsten Nebenwirkungen, die bei über 10 Prozent der Behandelten beobachtet wurden Anämie, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Gelenkschmerzen (Arthralgie), Juckreiz (Pruritus), Hautausschlag, Fieber und veränderte Schilddrüsenaktivität. Unter der Behandlung mit Dostarlimab kann es zu immunvermittelten Entzündungsreaktionen kommen, die schwerwiegend und lebensbedrohlich sein können, weswegen die Therapie unter besonderer fachärztlicher Überwachung erfolgen muss.
Zulassungsstudien
Die Zulassung von Dostarlimab basiert auf der klinischen Phase-I-Studie GARNET: Untersucht wurden die objektive Ansprechrate und Ansprechdauer bei Frauen mit rezidiviertem oder fortgeschrittenem dMMR/MSI-H-Endometriumkarzinom, deren Tumor während oder nach einer platinbasierten Chemotherapie progredient wurde. Bei der Nachbeobachtung nach mindestens 24 Wochen war der Krebs bei 43,5 Prozent der mit Dostarlimab behandelten Frauen geschrumpft oder nicht mehr nachweisbar.
In der noch fortlaufenden Phase-III-Studie RUBY wird Dostarlimab in Kombination mit Standard-Chemotherapie (Dostarlimab plus Carboplatin-Paclitaxel) untersucht bei Frauen mit rezidiviertem oder primär fortgeschrittenem Endometriumkarzinom gegenüber der alleinigen Gabe einer Chemotherapie (Placebo plus Carboplatin-Paclitaxel).
Weitere Studien
Zudem wird Dostarlimab in Kombination mit anderen Therapeutika für Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren oder metastasierten Karzinomen erforscht.
Handelsnamen
Jemperli (EU, USA)
Weblinks
- Öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zu: Dostarlimab
Literatur
S. Siebenand: Checkpoint-Inhibitor Dostarlimab in der EU zugelassen, Pharmazeutische Zeitung, 29. April 2021.