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Elektrochemotherapie

Elektrochemotherapie

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Die Elektrochemotherapie (ECT) ist ein zurzeit in klinischen Studien erprobtes Verfahren der palliativen Therapie oberflächlich gelegener Tumoren, welches Chemotherapeutika mittels Elektroporation in das Zellinnere befördern soll. Durch lokale Anwendung kurzer und intensiver elektrischer Impulse werden die Poren der Zellmembran geöffnet und vorübergehend für Moleküle durchlässig, die sonst eine Zellmembran nicht durchdringen könnten. Erste Anwendungen betreffen Bleomycin und Cisplatin gegen Hautkrebs, oberflächliche Sarkome, und Kopf-Hals-Tumoren. Die Ansprechraten dieser Medikamente waren in den vorläufigen Studien signifikant höher als ohne Elektroporation.

Neben den einfachen Geräten, die nur im Wellnessbereich verkauft werden, bieten einige Anbieter auch Geräte für die medizinische Elektroporation an. Die angebotenen Geräte arbeiten z. B. mit einer Spannung von 1.000 Volt und acht Impulsen von 100 µs.

Klinische Relevanz

In einer Reihe klinischer Studien wurde bei Anwendung der Elektrochemotherapie unter Verwendung bestimmter Chemotherapeutika bei unterschiedlichen kutanen oder subkutanen Metastasen oder Tumoren eine signifikante Ansprechrate festgestellt mit Vorteilen gegenüber anderen rein chemotherapeutischen Verfahren hinsichtlich Reduktion der Tumorgröße.

Die im Februar 2013 publizierte S3-Leitlinie der AWMF zum Melanom gibt eine schwache Empfehlung („kann angewendet werden“) für die ECT bei Patienten mit Satelliten- und In-transit-Metastasen. Die ebenfalls im Jahr 2013 veröffentlichte Leitlinie zum Mammakarzinom der AGO (Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie) listet die Elektrochemotherapie als Behandlungsoption beim loko-regionären Rezidiv bei nicht kurativen Fällen auf. Die Elektrochemotherapie wurde im Jahr 2018 in die AWMF-Leitlinien zum Basalzellkarzinom und 2019 in die AWMF-Leitlinien zum Plattenepithelkarzinom als konsensbasierte Empfehlung aufgenommen. Laut dieser »sollte die Indikation zur Elektrochemotherapie geprüft werden, sofern keine chirurgischen oder strahlentherapeutischen Optionen zur Verfügung stehen«. Erste klinische Ergebnisse der Elektrochemotherapie von inneren Tumoren (z. B. Lebermetastasen und lokal fortgeschrittene Pankreaskarzinome) sind vielversprechend und ermutigend.

Literatur

  • Richard Gilbert: Electrochemotherapy, Electrogenetherapy, and Transdermal Drug Delivery: Electrically Mediated Delivery of Molecules to Cells. Springer, 2000, ISBN 0-89603-606-5 (google.com [abgerufen am 10. März 2013]).
  • Alexander Kreuter u. a.: Elektrochemotherapie bei fortgeschrittenen Hauttumoren und Hautmetastasen – eine retrospektive multizentrische Auswertung. In: JDDG. Band 13, Nr. 4. John Wiley & Sons, 2015, S. 308–315, doi:10.1111/ddg.12583 (researchgate.net [abgerufen am 19. Mai 2015]).
  • Video einer Anwendung: G. Sersa, D. Miklavcic: Electrochemotherapy of tumours. In: Journal of visualized experiments : JoVE. Nummer 22, 2008, S. , ISSN 1940-087X. doi:10.3791/1038. PMID 19229171. PMC 2762922 (freier Volltext).
  • U. Probst, I. Fuhrmann, L. Beyer, P. Wiggermann: Electrochemotherapy as a New Modality in Interventional Oncology: A Review. In: Technol Cancer Res Treat. 2018, doi:10.1177/1533033818785329, PMC 6048674 (freier Volltext). PMID 29986632
  • C. Rio-Bartulos, P. Wiggerman: Elektrochemotherapie – neue Technik bei Lebermalignomen. In: Gastro-News. Band 8, Nr. 5, 2021, S. 44–47. doi:10.1007/s15036-021-2392-z

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