Продолжая использовать сайт, вы даете свое согласие на работу с этими файлами.
Employee Assistance Program
Als Employee Assistance Program (EAP) bezeichnet man im Personalwesen Programme zur Mitarbeiterberatung durch ein externes Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Während in Deutschland bislang nur wenige Arbeitgeber wie Siemens oder SAP explizit derartige Programme aufgelegt haben, gehört EAP in den USA zum Unternehmensalltag in zahlreichen Firmen. Ursprünglich entwickelt wurden diese Programme in den 1930er Jahren, um Beschäftigte mit Suchtproblemen zu unterstützen.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich EAP (auch "Externe Mitarbeiterberatung") in Deutschland immer weiter verbreitet und eine Vielzahl von Firmen bieten diese externe Unterstützungsmöglichkeit ihren Mitarbeitern und oft auch deren Angehörigen. Die fortschreitende Digitalisierung treibt Diskussion um Mitarbeitergesundheit neu an.
Geschichte
Mitarbeiterberatung in Form von psychosozialer Unterstützung gibt es bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Kaufhaus Macy´s eröffnete 1907 ein Beratungsbüro für psychosoziale Fragen der Mitarbeiter. Entstanden sind jene Beratungsprogramme meist aus Notlagen heraus, wenn soziale Probleme der Mitarbeiter drohten ihre Arbeitskraft zu beeinträchtigen. Einer der wichtigsten Gründe für die Einführung psychosozialer Beratung waren Alkoholismus-Probleme der Mitarbeiter. Durch den Fokus auf Suchtprävention litt die betriebliche Sozialberatung jedoch unter sozialer Stigmatisierung. Heute ist das Themenfeld der Mitarbeiterberatung weitaus breiter gefächert und umfasst gesundheitliche, private, soziale sowie arbeitsplatzbezogene Anliegen.
Nutzung
Heutzutage dient ein EAP konkret dazu, Mitarbeiter bei beruflichen und privaten Problemen qualifiziert zu beraten. Wichtige Bereiche sind hier:
- Beratung bei psychischen Belastungen am Arbeitsplatz
- Stressmanagement
- Suchtberatung und Hilfe bei Abhängigkeiten
- Konfliktberatung
- Gesundheitsberatung
- Schuldner- und finanzielle Erstberatung
- Rechtsberatung
- Beratung bei organisatorischen Problemen (z. B. Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen)
- alle Themen aus dem persönlichen und privaten Bereich (Familie, Partnerschaft, Ehe)
- persönliche Entwicklung
- Work-Life-Balance
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Unterstützung der Führungskräfte bei ihrer Aufgabe der Mitarbeiterführung.
Da hier gesundheitliche, betriebssoziologische und organisatorische Problemfelder ineinander greifen können, bieten manche Firmen mittlerweile integrierte Beratungsdienste mit Experten aus verschiedenen Berufen (Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen, Coaches) an. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien belegt, dass EAPs auch aus betriebswirtschaftlicher Perspektive einige wichtige Vorteile für Organisationen bieten. Gut belegte Effekte haben EAPs nachweislich für die folgenden Kennwerte:
- Steigende Mitarbeiterbindung
- Weniger Fehlzeiten und damit verbunden weniger Ausfallkosten
- Höhere Produktivität
- Geringere Unfallzahlen
Der ROI (Return on Investment) von EAPs reicht in Studien von lediglich kostenneutral bis zu 1:8,7
Da es in Deutschland bislang keine verbindlichen Standards für EAP gibt, gehen Experten davon aus, dass neben vielen seriösen Dienstleistern in diesem Bereich ggf. auch Firmen mit zweifelhaften Angeboten aktiv sind. Beratungsstandards wurden u. a. von der Employee Assistance Professionals Association formuliert.
Der europäische Dachverband der EAP-Anbieter, das European Employee Assistance Forum (EAEF) definiert bestimmte folgenden Leistungskomponenten über die jedes EAP verfügen sollte:
- Organisationsanalyse
- Leistungsbeschreibung
- Kommunikationspaket
- Nutzungsstatistiken
- Kurzzeitberatung
- Überweisung für weitergehende Behandlung
- Organisationsberatung
- Trainingsangebote
- Kriseninterventionen
Weblinks
- „Employee Assistance Programme (EAP) in Deutschland“ (PDF; 855 kB)
- „Assistance - Mitarbeitern in der Krise helfen“ (PDF; 367 kB)