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Flubendazol

Flubendazol

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Strukturformel
Strukturformel von Flubendazol
Allgemeines
Freiname Flubendazol
Andere Namen

Methyl-(5-(4-fluorbenzoyl)-1H-benzimidazol-2-yl)carbamat (IUPAC)

Summenformel C16H12FN3O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 31430-15-6
EG-Nummer 250-624-4
ECHA-InfoCard 100.046.007
PubChem 35802
ChemSpider 32932
DrugBank DB08974
Wikidata Q241992
Arzneistoffangaben
ATC-Code

QP52AC12

Wirkstoffklasse

Anthelminthikum

Wirkmechanismus

Mikrotubuli-Inhibitor

Eigenschaften
Molare Masse 313,28 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

260 °C

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Alkohol, anorganischen Säuren und Wasser

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 361​‐​302
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Flubendazol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzimidazole. Es handelt sich um ein p-fluoriertes Analogon des Mebendazol. Flubendazol wird als Mittel gegen Endoparasiten (Anthelminthikum) eingesetzt.

Wirkungsmechanismus

Flubendazol besitzt ein breites Wirkungsspektrum gegen Fadenwürmer (Nematoden) und Bandwürmer (Cestoden). Es wirkt relativ langsam, so dass eine genügend lange Kontaktzeit zum Parasiten gewährleistet sein muss. Bei Tieren mit schneller Darmpassage (Fleischfresser) wirkt das Mittel daher weniger gut.

Wie alle Benzimidazole bindet sich Flubendazol an Tubulin, eine Proteinuntereinheit der Mikrotubuli, der Parasitenzelle (Mikrotubuliinhibitor). Dadurch kommt es zu einer Schädigung des Zytoskeletts, wodurch intrazelluläre Transport und Synthesevorgänge gestört werden (v. a. Glucose-Transport, ATP-Synthese). Der Parasit verhungert förmlich und stirbt ab und wird mit dem Kot ausgeschieden. Durch Hemmung der Ausbildung des Spindelapparats und Störung des Stoffwechsels während der Embryogenese wirkt das Mittel auch gegen die Eizellen der Würmer (ovozid).

Flubendazol wird im Darm kaum resorbiert.

Wirkungsspektrum

Bei oraler Verabreichung wird bei Haushund und Hauskatze Flubendazol über zwei bis drei Tage verabreicht. Das Mittel wirkt gegen Hakenwürmer (Ancylostoma caninum, Uncinaria stenocephalum), Zwergfadenwürmer (Strongyloides ssp.), Spulwürmer (Toxocara canis, Toxascaris leonina, Toxocara cati), Peitschenwürmer (Trichuris ssp.) sowie Echte Bandwürmer der Gattung Taenia. Bei Hunden mit Befall mit Herzwürmern (Dirofilaria immitis) wird der Wirkstoff über 5 Tage subkutan verabreicht.

Gegen Planarien (Dugesia tigrina), Hydren (Cnidaria) im Aquarium kann Flubendazol ebenfalls eingesetzt werden. Es wird in das Wasser eingemischt und 7 Tage wirken gelassen (kein Wasserwechsel). Nach 3–4 Wochen sollte die Anwendung wiederholt werden. Bei der Anwendung im Aquarium ist zu beachten, dass der Wirkstoff schon in geringen Konzentrationen giftig für Schnecken ist. Auch Monate nach der Anwendung können trotz wiederholter Wasserwechsel viele Schnecken-Arten noch an Rückständen sterben. Das wirkt sich negativ auf das biologische Gleichgewicht im Aquarium aus. Außerdem kann die Fruchtbarkeit von Garnelen beeinträchtigt werden.

Kontraindikationen und Nebenwirkungen

Das Mittel ist sehr gut verträglich, selbst starke Überdosierungen bleiben ohne Folgen. Die LD50 für die Maus liegt bei oraler Aufnahme über 2560 mg·kg−1.

Handelsnamen

Cananthel, Flimabend, Flimabo, Flubendavet, Flubenol, Fluvermal, Frommex, Solubenol, Vermicat

Siehe auch

Weblinks


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