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Gyromitrin

Gyromitrin

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Strukturformel
Struktur von Gyromitrin
Allgemeines
Name Gyromitrin
Andere Namen
  • N-Methyl-N-formylacetaldehydhydrazon
  • N′-Ethyliden-N-methylformhydrazid
Summenformel C4H8N2O
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle bzw. Flüssigkeit

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16568-02-8
PubChem 9548611
ChemSpider 7827534
Wikidata Q423839
Eigenschaften
Molare Masse 100,2 g·mol−1
Aggregatzustand

fest bis flüssig

Dichte

1,05 g·cm−3

Schmelzpunkt

19,5 °C

Siedepunkt

143 °C

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Toxikologische Daten

20 mg·kg−1 (LDLoMenschoral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gyromitrin ist eine giftige und vermutlich karzinogene chemische Verbindung.

Vorkommen

Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) – enthält Gyromitrin

Gyromitrin ist unter anderem in der Frühjahrslorchel, einem in Europa und Nordamerika heimischen Giftpilz, enthalten.

Eigenschaften

Gyromitrin ist flüchtig und wasserlöslich. Die Verbindung ist schon oberhalb von −25 °C sehr oxidationsempfindlich und hydrolysiert leicht in Gegenwart von Säuren und Basen.

Wirkungen

Im menschlichen Körper wird Gyromitrin zu Monomethylhydrazin umgewandelt.

Metabolisierung von Gyromitrin

Anfangssymptome nach Aufnahme des Stoffes sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindelgefühle. In großen Mengen, wie sie in der Regel bereits in einer einzigen Frühjahrslorchel vorkommen, führt Gyromitrin zunächst zu Leberversagen und schließlich zum Tod. Die letale Dosis für den Menschen liegt bei 30 bis 50 mg Gyromitrin pro Kilogramm Körpergewicht. Aufgrund der Flüchtigkeit von Gyromitrin reicht schon die bloße Präsenz der Giftpilze in einem schlecht gelüfteten Raum aus, um eine Vergiftung über die Atemwege hervorzurufen.

Die Therapie bei oralen Gyromitrinvergiftungen besteht aus der Gabe von Aktivkohle, um Reste der giftstoffhaltigen Nahrung aus dem Organismus zu entfernen, sowie Vitamin B6 als Antidot.

Es gibt Anzeichen aus der Forschung, dass bereits kleine Dosen von Gyromitrin eine kumulative krebserregende Wirkung haben können. Im Tierversuch mit Mäusen wurden Adenokarzinome der Lunge und der Vorhaut nach subkutaner Injektion induziert.

Weblinks

Commons: Gyromitrin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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