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Heilstein

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Als Heilsteine zum Kauf angebotene Mineralien
Übersicht über verschiedene Schmucksteine
Heilsteinverkaufsautomat am Ostseestrand

Als Heilsteine oder Gesundheitssteine werden in esoterischen und pseudowissenschaftlichen Kreisen anorganische oder fossile Substanzen, vor allem Minerale bezeichnet, die bei Krankheiten angeblich eine heilende Wirkung haben oder das Befinden verbessern sollen (Edelsteintherapie; Lithotherapie).

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung über die bereits im Altertum begründete Verwendung von Heilsteinen stammt aus dem Mittelalter (De Lapidibus des Pseudo-Aristoteles). „Heilsteine“ waren im Mittelalter allerdings eher bestimmte, auffällige Dolmen oder Steindenkmäler, zu denen man heilungssuchend pilgerte. Erst im Zusammenhang mit der New-Age-Welle, die sich auch der Schriften der Medizinschriftstellerin Hildegard von Bingen bedient, hat sich der Glaube an heilende Edel- und Schmucksteine im 20. Jahrhundert in der Bevölkerung verbreitet. Die Steinanwendung kann zu den „energetischen“ Methoden der Magie gezählt werden. Allerdings geht von Steinen oder Mineralien nicht mehr oder weniger Energie im naturwissenschaftlichen Sinne aus, als von jedem anderen Stück Materie. Die Ratgeberliteratur listet zahlreiche Mineralien und deren zugeschriebene Wirkungen auf, meist Quarzvarietäten wie Amethyst oder Onyx, aber auch Opal, Malachit, Hämatit und viele andere. Die Auflistung in der Literatur der Geologie bietet allerdings eine wesentlich umfangreichere Liste der Minerale.

Angebliche Wirkung

Nach Meinung von Esoterikern wirken Heilsteine über ihre Farben (siehe Farbtherapie), ihre Form und die in ihnen enthaltenen Mineralien auf den Menschen ein. Die Effekte sollen nach „Reinigung“ und „Aufladung“ der Heilsteine auf verschiedene Weise erzielt werden können: Auf direktem Wege durch Auflegen auf betroffene Körperteile oder Tragen am Körper oder indirekt durch Einlegen in Trinkwasser oder Cremes sowie durch Aufstellen größerer Steine in der Umgebung des Behandelten.

Wissenschaftliche Überprüfung

Wissenschaftliche Hinweise für eine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirksamkeit von Heilsteinen existieren nicht.

Rechtliche Beurteilung von Heilsteinen

Das Landgericht Hamburg befand in einem Urteil vom 21. August 2008 (Az.: 327 O 204/08), dass das Bewerben von Heilwirkungen von Steinen und die Bezeichnung derselben als „Heilsteine“ unlauterer Wettbewerb sei, selbst wenn auf den fehlenden wissenschaftlichen Nachweis der heilenden Wirkung hingewiesen wird. Begründet wurde das Urteil damit, dass es keine Hinweise auf eine krankheitsvorbeugende oder heilende Wirkung der Steine gebe und eine solche Bezeichnung den potentiellen Kunden irreführe.

Literatur

  • Hermann Fühner: Lithotherapie. Historische Studien über die medizinische Verwendung der Edelsteine. Ulm 1902; 2. Auflage 1936; Neudruck ebenda 1956.
  • Wolfgang Wegner: Lithotherapie. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 858.

Weblinks

Commons: Heilsteine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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