Мы используем файлы cookie.
Продолжая использовать сайт, вы даете свое согласие на работу с этими файлами.
Hennekam-Syndrom
Другие языки:

Hennekam-Syndrom

Подписчиков: 0, рейтинг: 0
Klassifikation nach ICD-10
Q87.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Hennekam-Syndrom (abgekürzt HS) ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit den Hauptmerkmalen Lymphödeme, Lymphangiektasie im Darm, geistige Behinderung variabler Ausprägung und Gesichtsauffälligkeiten.

Synonyme sind: Hennekam lymphangiectasia-lymphedema syndrome 1; HKLLS1; englisch Lymphatic Dysplasia, Generalized

Die Bezeichnung bezieht sich auf den Erstautor der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1989 durch R. C. M. Hennekam und Mitarbeiter.

Verbreitung

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde über etwa 100 Patienten berichtet. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.

Ursache und Einteilung

Vermutlich liegt eine abnorme Entwicklung der Lymphgefäße vor.

Je nach dem zugrunde liegenden Gendefekt werden drei Formen unterschieden:

Für HS Typ I und III sind die molekularen Ursachen des Lymphödems relativ gut erforscht. Im Typ I funktioniert das CCBE1-Protein aufgrund des Gendefekts nicht hinreichend. Dieses Protein fungiert als Helferprotein bei der Aktivierung des Wachstumsfaktors VEGF-C, der für die Entwicklung und den Erhalt des Lymphgefäßsystems notwendig ist. Im Typ III ist das den Wachstumsfaktor VEGF-C aktivierende Enzym ADAMTS3 vom Gendefekt betroffen. Welche molekulare Funktion FAT4 hat, ist unbekannt.

Klinische Erscheinungen

Klinische Kriterien sind:

Diagnose

Die Diagnose ergibt sich aus der Klinik.

Bei Laboruntersuchungen können Hypogammaglobulinämie, Hypoalbuminämie, Lymphopenie und eine vermehrte Ausscheidung von Alpha-1-Antitrypsin auf Beteiligung des Darmes hinweisen.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch sind das Cholestase-Lymphödem-Syndrom und das Noonan-Syndrom, das Milroy-Krankheit sowie das Van-Maldergem-Syndrom abzugrenzen.

Therapie

Zur Behandlung bei intestinaler Beteiligung steht die parenterale Ernährung zur Verfügung. Das Lymphödem kann Operationen notwendig machen. Abgesehen von symptomatischen Behandlung (u. a. Lymphmassage, Kompressionsstrümpfe) gibt es für Lymphödeme noch keine ursächlichen Behandlungsmöglichkeiten. Zur Zeit wird nur ein Arzneimittel gegen Lymphödeme klinisch getestet (Lymfactin). Diese Studien haben allerdings nicht erbliche Lymphödeme als Zielgruppe, sondern erworbene Lymphödeme, die als Nebenwirkung von Brustkrebsoperationen auftreten. Die klinischen Studien zur Wirksamkeit der Wirkstoffe Ubenimex/Ketoprofen wurden eingestellt, da die Resultate enttäuschend waren. Lymphödem-Symptome bei vom HS Typ III betroffenen Kindern verschwinden größtenteils während fiebriger Erkrankungen (was der bisherigen Auffassung widerspricht, dass Lymphödem-Symptome sich mit erhöhter Temperatur verschlimmern), aber ob sich diese Beobachtung in ein Therapie-Konzept umsetzen lassen wird, ist unklar.

Literatur

  • A. Fattorusso, E. S. Pieri, G. B. Dell'Isola, P. Prontera, E. Mencaroni, G. Stangoni, S. Esposito: Intestinal lymphangiectasia in a 3-month-old girl: A case report of Hennekam syndrome caused by CCBE1 mutation. In: Medicine. Band 99, Nummer 27, Juli 2020, S. e20995, doi:10.1097/MD.0000000000020995, PMID 32629717, PMC 7337536 (freier Volltext).
  • Y. G. Lee, S. C. Kim, S. B. Park, M. J. Kim: Hennekam Syndrome: A Case Report. In: Annals of rehabilitation medicine. Band 42, Nummer 1, Februar 2018, S. 184–188, doi:10.5535/arm.2018.42.1.184, PMID 29560340, PMC 5852224 (freier Volltext).
  • P. Frosk, B. Chodirker, L. Simard, W. El-Matary, A. Hanlon-Dearman, J. Schwartzentruber, J. Majewski,., C. Rockman-Green: A novel CCBE1 mutation leading to a mild form of hennekam syndrome: case report and review of the literature. In: BMC Medical Genetics. Bd. 16, 2015, S. 28, doi:10.1186/s12881-015-0175-0, PMID 25925991.
  • M. Heruth, P. Müller, L. Liebscher, G. Kurze, T. Richter: Exsudative Enteropathie bei angeborenem Lymphangiektasie-Lymphödem-Syndrom. In: Klinische Pädiatrie. Bd. 218, Nr. 1, 2006 Jan–Feb, S. 27–30, doi:10.1055/s-2004-832486, PMID 16432772.

Weblinks


Новое сообщение