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Herpetologie
Die Herpetologie (von altgriechisch ἑρπετόν herpeton „kriechendes Tier“) ist die Lehre und Kunde von den Tierklassen der Amphibien (Lurche) und Reptilien (Kriechtiere). Sie ist ein Teilgebiet der Zoologie.
Inhaltsverzeichnis
Teilgebiete
Die Herpetologie befasst sich mit Amphibien (einschließlich Fröschen, Kröten, Schwanzlurchen, Molchen und Schleichenlurchen) und Reptilien (einschließlich Schlangen, Echsen, Doppelschleichen, Schildkröten, Wasserschildkröten, Krokodilen und Brückenechsen).
Die Herpetologie umfasst die Erforschung
- des Körperbaues (Morphologie und Anatomie)
- der Lebensvorgänge und Verhaltensweisen (Physiologie und Ethologie)
- des Entwicklungs- und Vererbungsmodus (Embryologie und Genetik)
- der Stammesgeschichte, Verwandtschaftsbeziehungen und Klassifizierung (Paläontologie, Phylogenese und Taxonomie)
- der Verbreitung, Ausbreitungsgeschichte und Umweltbeziehungen (Faunistik, Zoogeographie und Ökologie)
Als Herpetologen hervorzuheben sind u. a. George Albert Boulenger, Josephus Nicolaus Laurenti, Oskar Böttger, Robert Mertens, Josef Johann Schmidtler und Ernst Ahl.
Herpetologisch interessierte Studenten wählen je nach Neigung ein entsprechendes Hauptfach im Bereich der o. g. Biowissenschaften, wenn ihre Hochschule kein Hauptfach Herpetologie anbietet.
Herpetologische Gesellschaften
Zahlreiche internationale, nationale oder auch regionale Gesellschaften widmen sich der Herpetologie und ihren Teilgebieten, z. B.:
- Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde
- Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH)
- Societas Europaea Herpetologica (SEH)
- Society for the Study of Amphibians and Reptiles (SSAR)
Literatur (Auswahl)
- Günther E. Freytag, Bernhard Grzimek, Oskar Kuhn, Erich Thenius (Hrsg.): Lurche. In: Grzimeks Tierleben. Bd. 5: Fische 2, Lurche. dtv, München 1980, ISBN 3-423-03204-9.
- Hanna Hellrung: Gerrothorax pustulogomeratus, ein Temnospndyle (Amphibia) mit knöcherner Bronchialkammer aus dem Unteren Keuper von Kupferzell. In: Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde. Serie B, Nr. 330, Stuttgart 31. Januar 2003.
- Herpetologica: Die Zeitschrift Herpetologica wurde 1936 gegründet und ist eine vierteljährlich von Experten begutachtete Zeitschrift, die Herpetologen, Biologen, Ökologen, Naturschützern, Forschern und der wissenschaftlichen Gemeinschaft dient. Die Zeitschrift enthält originale Forschungsarbeiten und Aufsätze zur Biologie von Reptilien und Amphibien. (allenpress.com).
- S. Jason u. a.: A stem batrachian from the Early Permian of Texas and the origin of frogs and salamanders. In: Nature. Bd. 453, 2008, S. 515–518.
- J. N. Laurenti: Specimen medicum, exhibens synopsin reptilium emendatam cum experimentis circa venena et antidota reptilium austracorum, quod authoritate et consensu. Joan Thomae, Wien 1768. (217 Seiten, in Latein)
- Laurenti-Verlag – Fachverlag für Feldherpetologie, Herpetologie und Säugetierkunde (laurenti.de).
- R. Mertens: Die Lurche und Kriechtiere des Rhein-Main-Gebietes. W. Kramer Verlag, 1947.
- H. J. Paepke: Über das Leben und Werk von Ernst Ahl. In: Mitteilungen des Zoologischen Museums Berlin. 1995, S. 79–101.
- Salamandra – German Journal of Herpetology (salamandra-journal.com).