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Hypochlorige Säure

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Strukturformel
Struktur von Hypochloriger Säure
Allgemeines
Name Hypochlorige Säure
Andere Namen
  • Unterchlorige Säure (veraltet)
  • Chlor(I)-säure
  • HYPOCHLOROUS ACID (INCI)
Summenformel HClO
Kurzbeschreibung

schwach gelb gefärbte, chlorkalkartig riechende Substanz, die nur in wässriger Lösung beständig ist.

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7790-92-3
EG-Nummer 232-232-5
ECHA-InfoCard 100.029.302
PubChem 24341
ChemSpider 22757
DrugBank DB14135
Wikidata Q407318
Eigenschaften
Molare Masse 52,46 g·mol−1
pKS-Wert

7,54

Löslichkeit

löslich in Wasser

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Hypochlorige Säure (HClO, veraltet Unterchlorige Säure) ist eine farblose und nur schwach dissoziierende Säure mit oxidativer Wirkung. Konzentrierte Lösungen der Hypochlorigen Säure sind durch Dichloroxid schwach gelb gefärbt, wirken zusätzlich bleichend und riechen chlorkalkartig.

Gewinnung und Darstellung

Sie wird durch Einleiten von Chlor in Wasser und gleichzeitiger Beseitigung der entstehenden Salzsäure durch Quecksilberoxid hergestellt.

Auch kann chloridfreie Hypochlorige Säure durch Reaktion von Dichloroxid mit Wasser hergestellt werden.

Eigenschaften

Die Säure ist unbeständig und nur in wässriger Lösung herstellbar. Selbst in geringen Konzentrationen neigt sie zur Disproportionierung zu Chlorsäure und Salzsäure.

Die Salze und Ester der Hypochlorigen Säure heißen Hypochlorite.

Die Oxidationswirkung ist im Sauren ausgeprägter als im Alkalischen, was sich in einem höheren Redoxpotential äußert. Für die einzelnen Zahlenwerte ergeben sich:

Redox-
Paar
Normalpotential bei
pH = 0 pH = 14
ClO / Cl +1495 mV +855 mV

Verwendung

Desinfektion von Badewasser in Schwimmbädern, zum Beispiel bei der Langzeitchlorung mit Trichlorisocyanursäuretabletten (TCCS), welche langsam mit dem Beckenwasser zu Cyanursäure und Hypochloriger Säure reagieren. In seltenen Fällen auch Trinkwasseraufbereitung.

Im Ersten Weltkrieg wurde hypochlorige Säure zur Wunddesinfektion genutzt, auch heute findet sie Anwendung in der Wundbehandlung.

HOCl wird von der WHO und von der US Environmental Protection Agency zur Desinfektion von Coronaviren empfohlen.

Zur Infektionsprävention wird sie anlässlich der COVID-19-Pandemie als Mundspülung und Nasenspray untersucht.

Hypochlorige Säure wird in ihrer Gasphase zur Langzeitdesinfektion von Luft in Innenräumen verwendet. Das vergaste Biozid fördert die Abbaurate von Pathogenen in der Luft.

Sicherheitshinweise

Hypochlorige Säure ist zwar nur eine schwache Säure; sie kann allerdings durch ihre starke Oxidationswirkung dennoch Reizungen der Haut und sogar Verätzungen verursachen. Bei ihrem Zerfall entstehen stark ätzende Stoffe wie Chlorsäure und Salzsäure, die organisches Gewebe innerhalb kürzester Zeit gänzlich abtöten oder sogar vollkommen zersetzen können. Zu beachten ist, dass Hypochlorige Säure niemals zur Oxidation von Alkoholen eingesetzt werden darf, da sie mit ihnen durch Veresterung hochexplosive Alkylhypochlorite bilden kann. Mit Ammoniak bildet sich das explosive Stickstofftrichlorid.

Weblinks

Commons: Hypochlorige Säure – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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