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James Madison
James Madison (* 5. Märzjul. / 16. März 1751greg. in Port Conway, King George County, Kolonie Virginia; † 28. Juni 1836 in Montpelier, Virginia) war von 1809 bis 1817 der vierte Präsident der Vereinigten Staaten und einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Den Ideen der Aufklärung verpflichtet, war er Autor großer Teile der Verfassung der Vereinigten Staaten und entwarf die Bill of Rights. Unter Präsident Thomas Jefferson diente er als Außenminister und war unter anderem für den Erwerb von Louisiana von Frankreich verantwortlich. Während seiner Amtszeit als Präsident führte er die Vereinigten Staaten zwischen 1812 und 1815 im Britisch-Amerikanischen Krieg.
Inhaltsverzeichnis
Familie und Ausbildung
Madison wurde als ältestes von acht Kindern des Tabakpflanzers James Madison, Sr. (1723–1801) und seiner Frau Nelly Conway Madison (9. Januar 1731 – 11. Februar 1829), die aus einer reichen Tabakhändlerfamilie stammte, geboren. Sein Vater hatte durch Erbschaft und Heirat mit Madisons Mutter ein bedeutendes Vermögen erlangt. Dies kam Madison bei seiner späteren Laufbahn im Öffentlichen Dienst zugute. Da die Madisons schon seit hundert Jahren in Virginia lebten, war er unter anderem mit Bischof James Madison, Präsident des College of William & Mary, dem Politiker Edmund Pendleton und mütterlicherseits mit dem späteren Präsidenten Zachary Taylor verwandt. Unter einer schwachen Konstitution leidend, traten bei Madison in Kindheit und Jugend epilepsieartige Anfälle auf. Zwischen seinem 11. und 16. Lebensjahr erhielt er Privatunterricht auf einer Plantage im King and Queen County; er beherrschte Griechisch und Latein. 1769 begann er ein Studium am College of New Jersey, der heutigen Princeton University, das er 1771 abschloss und um ein Semester verlängerte, um sich mit Hebräisch und Philosophie zu beschäftigen. Im folgenden Jahr kehrte er auf die elterliche Plantage Montpelier zurück, um hier Rechtswissenschaften zu erlernen, ohne sich dafür begeistern zu können.
Politische Laufbahn bis zur Präsidentschaft
1774 wurde er Mitglied einer revolutionären Ortsgruppe, welche die lokalen Milizen überwachte. 1776 war er Delegierter auf der Virginia Convention, welche in dieser Phase der Amerikanischen Revolution die provisorische Regierung Virginias bildete. Bei den ersten regulären Wahlen zur neuen Virginia General Assembly unterlag er einem Gegenkandidaten, der die Wähler mit freiem Whiskey köderte. Im Jahr 1778 wurde er zum Mitglied im Virginia Council of State ernannt, der die Staatsangelegenheiten im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg koordinierte. In dieser Funktion lernte er den Gouverneur von Virginia, Thomas Jefferson, kennen, dessen engster Berater und Freund er wurde. 1780 wurde er jüngster Delegierter auf dem Kontinentalkongress. Hier setzte er sich energisch für eine stärkere Zentralregierung ein, da er dies als notwendig ansah, um dem losen Staatenbund der früheren Dreizehn Kolonien zum militärischen Sieg im Unabhängigkeitskrieg zu verhelfen. Die meisten seiner Vorschläge diesbezüglich wurden aber überstimmt, da viele Abgeordnete auf der Autonomie ihrer Bundesstaaten beharrten und eine Rückkehr zum monarchischen Prinzip nach dem Krieg fürchteten. Gemeinsam mit Jefferson überzeugte er Virginia, seine Ansprüche im Nordwestterritorium auf den Kontinentalkongress zu übertragen. 1784 kehrte er in das Abgeordnetenhaus von Virginia zurück und geriet hier vor allem mit Patrick Henry in politische Auseinandersetzungen, der für eine Besteuerung der Bürger zugunsten christlicher Kirchen eintrat und religiöse Einstellungstests für Staatsbedienstete forderte. Diese und weitere Gesetzesvorhaben von Henry konnte Madison verhindern.
Von der Schwäche der Konföderationsartikel überzeugt, welche die Republik anfällig gegenüber äußeren und inneren Feinden machten, überredete Madison John Taylor of Caroline, einen Verfechter der Bundesrechte, eine Versammlung nach Annapolis einzuberufen, um dort im Handel zwischen den Bundesstaaten auftretende Probleme anzusprechen. Die auf wenig Resonanz stoßende Tagung verabschiedete einen Aufruf, die aktuell gültige Verfassung an die dringenden Erfordernisse der Union anzupassen. Nachdem Madison und andere auf der folgenden, am 14. Mai 1787 beginnenden Philadelphia Convention Erfolg damit hatten, George Washington zu ihrem Vorsitz zu überreden, hatte die Versammlung hinreichend moralisches Gewicht erlangt, um die Verfassung der Vereinigten Staaten zu entwerfen. Hier trat Madison als Fraktionsführer in Erscheinung und konnte über den Gouverneur von Virginia, Edmund Randolph, den Virginia-Plan einbringen, der als Blaupause für die spätere Verfassung diente. Darin waren ein Zweikammersystem und eine unabhängige Rechtsprechung vorgesehen. Sein Engagement und Einfluss brachten ihm bis zum September 1787 den Titel Vater der Verfassung ein.
Zusammen mit Alexander Hamilton und John Jay verteidigte er nach der Philadelphia Convention unter dem Pseudonym Publius in 29 der insgesamt 85 Federalist Papers die neue Verfassung. In diesen Artikeln, von denen Federalist No. 51 als der bedeutendste gilt, sprach sich Madison für eine starke Zentralregierung aus, die der Gewaltenteilung, den Checks and Balances unterworfen ist. Nachdem er Henry bei der Wahl in den Senat der Vereinigten Staaten unterlag, zog er im Jahr 1789 in das Repräsentantenhaus ein, wobei er die Wahl gegen seinen späteren Mitstreiter und Außenminister James Monroe gewinnen konnte. Im Repräsentantenhaus agierte er als wichtigster Unterstützer der Politik von Präsident Washington und brachte erfolgreich die ersten zehn Zusatzartikeln zur Verfassung der Vereinigten Staaten, die Bill of Rights durch den Kongress. Damit erfüllte er auch eine Zusage an Jefferson, der seine Zustimmung zur Verfassung der Philadelphia Convention von der späteren Erweiterung durch unveräußerliche Grundrechte abhängig gemacht hatte.
Der Politik des Präsidenten stand er zunehmend kritisch gegenüber und lehnte vor allem Washingtons Unterstützung von Hamilton ab, der eine starke Zentralregierung schaffen wollte, die sich vor allem für die Interessen von Finanzwirtschaft und Handel einsetzte und die Landwirtschaft vernachlässigte. Zudem war er mit der Gestaltung der Wirtschaftsbeziehungen zum Vereinigten Königreich sowie dessen scheinbarer Bevorzugung gegenüber Frankreich nach der Französischen Revolution nicht einverstanden. Er verließ daher die Föderalistische Partei und organisierte ab 1791 mit Jefferson die Demokratisch-Republikanische Partei als Opposition, in der sich die bisherigen Anti-Föderalisten sammelten, die in den Jahren zuvor weitgehend die von Madison entworfene Verfassung abgelehnt hatten. Am 15. September 1794 heiratete Madison die 26-jährige Witwe Dolley Payne Todd, die ein Kind in die Ehe einbrachte. Sie hatten sich über einen gemeinsamen Freund, Aaron Burr, in Philadelphia kennengelernt. Für die Heirat verließ Todd die Glaubensgemeinschaft der Quäker.
Während der Präsidentschaft des Föderalisten John Adams führte Madison die Opposition gegen die Alien and Sedition Acts an, die die Exekutivmacht des Präsidenten gegenüber in Amerika lebenden Ausländern erweiterten und von den Demokratischen Republikanern als eine Verletzung der Bill of Rights angesehen wurden. Er entwarf eine die Alien and Sedition Acts als unrechtmäßig verurteilende Resolution für den Kongress von Virginia, die von diesem im Jahr 1798 verabschiedet wurde. Im Jahr darauf kehrte er in das Abgeordnetenhaus von Virginia zurück und organisierte für Jefferson den erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf von 1800. Danach war er im Kabinett Jefferson bis zum Jahr 1809 Außenminister der Vereinigten Staaten. Hier unterstützte er den Louisiana Purchase, den Amerikanisch-Tripolitanischen Krieg gegen die Barbaresken-Korsaren und das Handelsembargo gegen Frankreich und das Vereinigte Königreich, die während der Koalitionskriege zunehmend amerikanische Schiffe kaperten und deren Besatzungen zwangsrekrutierten. Obwohl Madison es vorzog, im Hintergrund zu bleiben, wird davon ausgegangen, dass er die Außenpolitik des Präsidenten wesentlich bestimmte.
Präsidentschaft
Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1808
Dem Vorbild Washingtons folgend verzichtete Jefferson auf eine Kandidatur für eine dritte Amtszeit als Präsident und empfahl den Demokratischen Republikanern Madison als seinen Nachfolger und Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 1808. Auf dem folgenden Caucus wurde Madison nominiert, nicht ohne auf Opposition zu stoßen. Als Vizepräsidentschaftskandidaten bekam er George Clinton an die Seite gestellt, der bereits unter Jefferson Vizepräsident gewesen war und ebenso wie James Monroe selbst die Präsidentschaft angestrebt hatte. Angesichts der durch das Embargo gegen Frankreich und das Vereinigte Königreich äußerst angespannten Wirtschaftslage und der Drohung der Bundesstaaten von Neuengland, die Union zu verlassen, waren die Föderalisten sehr siegesgewiss. Daher verzichteten sie auf eine parteiinterne Wahl und nominierten ihre Kandidaten vom Präsidentschaftswahlkampf von 1804, Charles Cotesworth Pinckney und Rufus King, erneut. Während der Wahl hatte Madison einerseits mit dem Vorwurf der Föderalisten zu kämpfen, das Embargo initiiert zu haben, um das einheimische Handwerk zuungunsten des Außenhandels zu stärken, und andererseits, parteiintern, eigentlich ein Anhänger einer starken zentralen Exekutive im Sinne Hamiltons zu sein. Es brauchte alle Überzeugungskraft von Jefferson, um die parteiinterne Opposition, welche sich um James Monroe gesammelt hatte, auf Madisons Seite zu ziehen. Selbst Clinton hatte das Ergebnis des Caucus in Frage gestellt und eine eigene Präsidentschaftskandidatur ins Auge gefasst. Als der Kongress in Washington am 8. Februar 1809 das Ergebnis verkündete, kam es überraschend, dass Madison Pinckney mit 122:44 Stimmen im Electoral College bezwungen hatte. Am 4. März 1809 wurde Madison als viertes Staatsoberhaupt der USA vereidigt.
Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1812
Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1812 war durch die Konfrontation mit dem Vereinigten Königreich gekennzeichnet, die zum Britisch-Amerikanischen Krieg eskalierte. Vor allem die im Fernhandel aktiven Neuengland-Staaten litten wirtschaftlich unter diesem Konflikt. Auf der anderen Seite riefen Kongressabgeordnete aus den Bundesstaaten des Mittleren Westens und des Süden Madison dazu auf, den durch die Briten unterstützten Attacken der Indianer am Ohio River zu begegnen. Am 18. Mai 1812 nominierten die Demokratischen Republikaner Madison zur Wiederwahl, wobei ein Drittel der Delegierten die Wahl boykottierte. Der gewählte Running Mate John Langdon lehnte die Nominierung ab, wodurch Elbridge Gerry Kandidat als Vizepräsident wurde. Eine Fraktion Demokratischer Republikaner aus New York gruppierte sich um DeWitt Clinton, um eine unabhängige Präsidentschaftskandidatur mit ihm und Jared Ingersoll als Running Mate zu initiieren. Nur 15 Tage nach diesem Parteikonvent übergab Madison dem Kongress eine Liste amerikanischer Beschwerden gegenüber dem Vereinigten Königreich, und nachdem beide Häuser dieser Erklärung zugestimmt hatten, war der Kriegszustand hergestellt. Bei der folgenden Präsidentschaftswahl konnte er sich gegen die unabhängigen Kandidaten, die großenteils auch von den Föderalisten gewählt wurden, und den mangels offizieller Nominierung ebenfalls unabhängig antretenden echten Föderalisten Rufus King mit einem Wahlmännervotum von 128:89 durchsetzen.
Second Bank of the United States
Madison lehnte die Gründung der First Bank of the United States als Nationalbank des Bundes 1791 vehement ab. Als Mitglied des US-Repräsentantenhauses von 1789 bis 1797 versuchte er zusammen mit Thomas Jefferson das Gesetz zur Einführung zu verhindern, war aber letztlich erfolglos. Da die Charta der Bank aber nach dem Willen des Kongresses 1811, also während der Amtszeit Madisons als Präsident, auslaufen sollte, ergab sich für ihn nunmehr die Gelegenheit, durch Inaktivität eine Neuauflage zu verhindern.
Die Gegner der Nationalbank kamen aus unterschiedlichen Lagern: Die Fraktion der old Republicans innerhalb der Demokratisch-Republikanischen Partei sah eine Nationalbank als nicht verfassungskonform und eine zentralistische Macht im Sinne Hamiltons an, während britenfeindliche Republikaner die hohen Einlagen von Bürgern des Vereinigten Königreiches in der First Bank of the United States kritisch beurteilten. Des Weiteren lehnten die Banken auf Ebene der Bundesstaaten eine landesweite Kontrolle der Finanzwirtschaft durch eine Zentralbank ab.
Madisons erster Finanzminister Albert Gallatin bewertete den Nutzen der Bank bedeutend positiver. Nachdem sie 1811 die Arbeit einstellte, musste auch Madison feststellen, wie schwierig sich die Finanzierung des Britisch-Amerikanischen Krieges ohne eine adäquate Geldquelle gestaltete. Er war jedoch noch nicht bereit, von seinen Prinzipien abzuweichen. Gallatins Nachfolger Alexander J. Dallas stellte 1814 dem Kongress einen Gesetzesentwurf für eine neue Nationalbank vor, der in beiden Kammern eine Mehrheit fand. Madison machte jedoch von seinem Vetorecht Gebrauch und verhinderte damit Anfang 1815 das Inkrafttreten des Gesetzes.
Im Laufe des Jahres verschlechterte sich die finanzielle Lage des Landes aufgrund der hohen Kriegskosten weiter. Insbesondere war die von den privaten Banken ausgelöste Inflation kaum noch zu kontrollieren. Madison sah sich dadurch Ende 1815 gezwungen, zusammen mit dem Kongress einen Kompromiss auszuarbeiten, der 1816 zur Gründung der Second Bank of the United States führte. Kritiker warfen Madison darauf hin vor, insgeheim mit den Föderalisten zu sympathisieren.
Britisch-Amerikanischer Krieg
Madisons Amtszeit ist eng mit dem Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 bis 1814 verbunden. Noch vor seiner Amtseinführung als Präsident beschloss der Kongress den Non-Intercourse Act von 1809, der das gescheiterte Handelsembargo Jeffersons ersetzte und die Wiederaufnahme von Exporten erlaubte. Nur der Handel mit Frankreich und dem Vereinigten Königreich blieb weiterhin untersagt, solange diese an ihren Boykottmaßnahmen gegenüber Amerika festhielten. Da weder aus Paris noch aus London eine Reaktion auf den Non-Intercourse Act von 1809 folgte, wurde im Jahr 1810 Macon's Bill Number 2 verabschiedet, welcher für drei Monate alle Handelseinschränkungen mit diesen Ländern aufhob. Sollte einer der beiden Adressaten in diesem Zeitraum seine Sanktionen Washington gegenüber aufheben, war vorgesehen, nur gegen das andere Land das Handelsembargo wiedereinzusetzen. Als Frankreich ab August 1810 seine Bereitschaft signalisierte, die Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten zu normalisieren, reagierte Madison und hob in zwei Schritten bis März 1811 die Sanktionen gegenüber Frankreich auf. London hingegen bestand darauf, weiterhin amerikanische Handelsschiffe zu beschlagnahmen, solange Frankreich seinen Außenhandel sanktionierte. Der Kongress verabschiedete daraufhin militärische Vorbereitungsmaßnahmen und im April 1812 ein 90-tägiges Handelsembargo.
Der unter Verweis auf zahlreiche britische Übergriffe von den Vereinigten Staaten begonnene Krieg zielte auch auf eine Eroberung Kanadas ab. Trotz großer zahlenmäßiger Überlegenheit – die Briten konnten, bedingt durch die gleichzeitigen Napoleonischen Kriege, wenig Truppen aufbieten – erlitt die amerikanische Armee bei ihren wiederholten Invasionsversuchen eine Reihe teils demütigender Niederlagen, die 1814 in der Zerstörung der öffentlichen Gebäude der Hauptstadt Washington, D.C. durch an der Chesapeake Bay gelandete britische Truppen gipfelten. Madison war durch die Auswahl meist inkompetenter Generäle für diese Rückschläge mitverantwortlich. Als besonders umstritten erwies sich James Wilkinson, an dem Madison aus politischen Gründen lange festhielt, obwohl seine Inkompetenz schon länger offensichtlich war. Nachdem Wilkinson trotz drückender Überlegenheit die Zweite Schlacht bei Lacolle Mills verloren hatte, wurde er vom Präsidenten aus dem aktiven Dienst entfernt. Es war neben einzelnen fähigen Offizieren wie Andrew Jackson und William Henry Harrison vor allem der wesentlich professioneller agierenden Marine zu verdanken, dass dieser Krieg kein Desaster für die Vereinigten Staaten wurde. Die amerikanischen Kriegsschiffe konnten zwar nicht die wirtschaftlich verheerend wirkende Blockade der Küste durch die britische Marine durchbrechen, es gelang jedoch eine Reihe von psychologisch wichtigen Erfolgen in Gefechten zwischen einzelnen Schiffen. Kriegsentscheidend waren aber vor allem Siege in der Schlacht auf dem Eriesee und in der Schlacht bei Plattsburgh auf dem Lake Champlain, mit denen die Briten von einem Teil der Großen Seen vertrieben und 1814 eine drohende Invasion im Bundesstaat New York abgewehrt wurde.
Angesichts des militärischen Patts und der zunehmenden Bedrohung für den Zusammenhalt der Union – Teile der meist föderalistisch geführten Neuenglandstaaten drohten mit einer Sezession – schloss Madison Ende 1814 mit den Briten den Frieden von Gent ab, in dem die Vereinigten Staaten keines ihrer Kriegsziele erreichen konnten. Der nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags von General Andrew Jackson erkämpfte und deshalb militärisch bedeutungslose Sieg in der Schlacht von New Orleans ermöglichte es Madison, den Krieg trotzdem als amerikanischen Erfolg darzustellen. Trotz des unbefriedigenden Verlaufs gewannen die Vereinigten Staaten insbesondere durch die Erfolge ihrer Marine an internationalem Ansehen und konnten durch die Bereinigung der Grenzstreitigkeiten mit Kanada ungestört nach Westen expandieren. Der letztlich nicht negativ ausgegangene Krieg führte auch dazu, dass die während des gesamten Kriegs kritisch eingestellten Föderalisten, die ihre Basis in Neuengland hatten und in der Präsidentschaftswahl 1812 noch einmal politisch aufgeflammt waren, nach der Schlusseuphorie massiv an Bedeutung verloren und 1816 zur Wahl von Madisons Nachfolger gegen James Monroe letztmals einen Kandidaten aufstellten, ehe 1820 Monroe ohne einen einzigen Gegenkandidaten antreten konnte.
Am Morgen des 28. Juni 1836 starb James Madison in seinem Wohnsitz Montpelier in Virginia.
Nachleben
Historische Bewertung und Persönlichkeit
James Madison ist neben Thomas Jefferson und Alexander Hamilton einer der wichtigsten geistigen Führer der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung und zählt als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Er gilt als ein Vordenker der Aufklärung und Vater der Verfassung. Auf ihn geht nicht nur das System der checks and balances zurück, sondern auch der Grundrechtskatalog der Bill of Rights, die zum entscheidenden Vorbild für alle folgenden Menschenrechtsdeklarationen geworden ist. Dass Virginia die Verfassung trotz erheblicher Widerstände in der Bevölkerung ratifizierte, geht wesentlich auf seinen Einfluss zurück.
Das philosophische Verständnis, welches seine Staatskunst prägte, erwarb Madison vor allem während des Studiums in Princeton, wo er auch lebenslang Freundschaft mit William Bradford schloss. Er absolvierte während dieser Zeit zwei Kurse in Logik und Moralphilosophie, die von John Witherspoon gelehrt wurde. Madison gelangte durch diese Studien zu der Erkenntnis, dass ein institutioneller Rahmen zu suchen sei, der die Vernunft im Widerstreit mit dem Gefühl in Vorteil setzte und sie sich effektiv entfalten ließ. Auf individueller Ebene geschehe dies durch eine methodische Anordnung von Ideen, auf Ebene der Gesellschaft durch eine adäquate Organisation von Institutionen. Dies bildete die Grundidee für das später von ihm entworfene System der checks and balances.
Aufgrund des Britisch-Amerikanischen Kriegs konnte er während seiner Präsidentschaft kaum innenpolitisch Akzente setzen.
Namensgebungen
- Madison (Hauptstadt von Wisconsin) und weitere Städte
- 20 Countys in den Vereinigten Staaten
- Madison River, ein Nebenfluss des Mississippi
- Madison Avenue, eine New Yorker Einkaufsstraße zwischen den Parallelstraßen Park Avenue und Fifth Avenue
- Madison Square, ein Platz in New York City
- Madison Square Garden, eine Sport- und Konzertarena in New York City
- James Madison University in Harrisonburg, Virginia
Zitate
- „Knowledge will forever govern ignorance; and a people who mean to be their own governors must arm themselves with the power which knowledge gives.“ (zu Deutsch: „[Das] Wissen wird für immer über [die] Unwissenheit siegen; und ein Volk, das sich selbst regieren will, muss sich mit der Macht wappnen, die das Wissen einem gibt“).
Siehe auch
Filme
- Life Portrait of James Madison auf C-SPAN, 9. April 1999, 155 Minuten (englischsprachige Dokumentation und Diskussion mit den Historikern Jack N. Rakove und Holly Cowan Shulman sowie geführter Tour durch Montpelier)
Werkausgaben
- William T. Hutchinson, William M. E. Rachal, Robert A. Rutland, John C. A. Stagg (Hrsg.): The Papers of James Madison. Bisher 17 Ausgaben. University of Virginia, Charlottesville 1962–
- Barbara Zehnpfennig (Hrsg. und Übersetzung): A. Hamilton, J. Madison, J. Jay: Die Federalist Papers. Vollständige Ausgabe. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-547546.
Literatur
- Willi Paul Adams: James Madison (1809–1817): Der Verfassungsvater als Parteipolitiker, Parlamentarier, Regierungschef und Oberkommandierender. In: Christof Mauch (Hrsg.): Die amerikanischen Präsidenten: 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama. 6., fortgeführte und aktualisierte Auflage. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-58742-9, S. 87–95.
- John R. Vile, William D. Pederson, Frank J. Williams (Hrsg.): James Madison: Philosopher, Founder, and Statesman. Ohio States University Press, Athens (OH) 2008, ISBN 978-0-8214-1831-4.
- Jack N. Rakove: James Madison and the Creation of the American Republic. 3. Auflage. Pearson/Longman, New York City 2007, ISBN 978-0-3214-3076-2.
- Samuel Kernell (Hrsg.): James Madison: The Theory and Practice of Republican Government. Stanford University Press, Palo Alto 2003, ISBN 978-0-8047-4495-9.
- Garrett Ward Sheldon: The Political Philosophy of James Madison. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2003, ISBN 978-0-8018-7106-1.
- Garry Wills: James Madison (= The American Presidents Series. Hrsg. von Arthur M. Schlesinger, Sean Wilentz. The 4th President). Times Books, New York City 2002, ISBN 0-8050-6905-4.
- F. Thornton Miller: James Madison 1809–1817. In Melvin I. Urofsky (Hrsg.): The American Presidents: Critical Essays. Taylor & Francis, New York City 2000, ISBN 0-8153-2184-8, S. 57–71.
- Drew R. McCoy: The Last of the Fathers: James Madison and the Republican Legacy. Cambridge University Press, Cambridge 1991, ISBN 978-0-5214-0772-4.
- Robert Allen Rutland, Biographie in drei Bänden:
- James Madison and the search for nationhood. Library of Congress, Washington, D.C. 1981, LCCN 81-607967.
- James Madison: the founding father. University of Missouri, Columbia 1987, ISBN 0-8262-1141-0.
- The Presidency of James Madison. University Press of Kansas, Lawrence 1990, ISBN 978-0-7006-0465-4.
- Ralph Ketcham: James Madison: A Biography. Taschenbuchausgabe der Erstauflage 1971. University Press of Virginia, Charlottesville 1990, ISBN 0-8139-1265-2.
Weblinks
- Literatur von und über James Madison im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über James Madison in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- James Madison in der Notable Names Database (englisch)
- James Madison im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
- James Madison: A Resource Guide, Library of Congress
- American President: James Madison (1751–1836). Miller Center of Public Affairs der University of Virginia (englisch, Redakteur: J.C.A. Stagg)
- The American Presidency Project: James Madison. Datenbank der University of California, Santa Barbara mit Reden und anderen Dokumenten aller amerikanischen Präsidenten (englisch)
- James Madison in der Datenbank von Find a Grave (englisch)Vorlage:Findagrave/Wartung/Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata
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