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Julie Christie
Julie Frances Christie (* 14. April 1940 in Chabua, Assam, Indien) ist eine britische Filmschauspielerin. Ihre wichtigsten Hauptrollen spielte sie in den 1960er und 1970er Jahren in Filmen wie Doktor Schiwago und Wenn die Gondeln Trauer tragen. Für den Film Darling gewann sie 1966 unter anderem den Oscar als Beste Hauptdarstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Julie Christie wurde in Indien geboren, wo ihr Vater in Assam eine Teeplantage besaß. Sie studierte zunächst in Indien, dann Schauspiel an der Londoner Central School of Speech and Drama. 1961 debütierte sie in der BBC-Fernsehserie A for Andromeda, in der sie die Hauptrolle der Andromeda spielte. In den folgenden Jahren folgten erste Filmauftritte, darunter eine größere Rolle in dem British-New-Wave-Klassiker Geliebter Spinner.
Ihren internationalen Durchbruch feierte Christie im Jahr 1965 als Larissa „Lara“ Antipowa, eine der Hauptrollen neben Omar Sharif in der monumentalen Literaturverfilmung Doktor Schiwago (1965) von David Lean. Aufgrund ihrer Darstellung wurde Christie für den British Academy Film Award nominiert. Sie erhielt dafür außerdem den Preis des US-amerikanischen National Board of Review. Für ihre Hauptrolle in dem ebenfalls 1965 erschienenen Film Darling gewann sie neben einem Oscar als Beste Hauptdarstellerin auch den British Academy Film Award, den New York Film Critics Circle Award und den Laurel Award; außerdem war sie für einen Golden Globe Award nominiert.
In Fahrenheit 451 (1966) verkörperte sie in einer Doppelrolle die Lehrerin Clarisse und Linda Montag, die Ehefrau eines Feuerwehrmannes (Guy Montag, gespielt von Oskar Werner). Sie war dafür erneut für den British Academy Film Award nominiert.
In dem Film Wenn die Gondeln Trauer tragen (1973) spielte sie eine weitere Hauptrolle, die ihr erneut eine Nominierung für den Britischen Filmpreis einbrachte. Für ihre Hauptrollen in den Filmen McCabe & Mrs. Miller (1971), Liebesflüstern (1997) und An ihrer Seite (2006) war sie jeweils für einen Oscar nominiert. Für ihre Hauptrolle in dem futuristischen Horrorfilm Des Teufels Saat (1977) erhielt sie eine Nominierung für den Saturn Award.
2004 spielte sie die Nebenrolle der Madam Rosmerta in dem Fantasyfilm Harry Potter und der Gefangene von Askaban. Noch einmal gefeiert wurde sie für ihre schauspielerische Leistung in dem Spielfilm An ihrer Seite, dem Regiedebüt der kanadischen Schauspielerin Sarah Polley. Darin verkörperte sie eine an Alzheimer erkrankte Frau, die ihr Zuhause nach 20 Jahren (verheiratet ist sie seit über 40 Jahren) gegen ein Pflegeheim tauscht und dort eine neue Aufgabe zu finden scheint. Zuletzt stand Christie im Jahr 2012 unter Regie von Robert Redford in The Company You Keep – Die Akte Grant vor der Kamera.
Seit mehr als 30 Jahren unterstützt Christie die Arbeit der Nichtregierungsorganisation Survival International, die sich für den Schutz indigener Völker einsetzt. Unter anderem hat sie dem Film Uncontacted Tribes von Survival ihre Stimme geliehen. Am 1. Februar 2008 wurde sie zur Botschafterin von Survival International ernannt.
Seit 1979 ist der Journalist Duncan Campbell (* 1944) ihr Lebensgefährte. 2008 machte sie öffentlich, dass sie Campbell bereits vor einigen Jahren geheiratet habe. Julie Christie führt einen relativ zurückgezogenen Lebensstil, die meiste Zeit verbringt sie auf ihrem Bauernhof in Wales.
Filmografie (Auswahl)
- 1962: So ein Gauner hat’s nicht leicht (Crooks Anonymous) – Regie: Ken Annakin
- 1963: Geliebter Spinner (Billy Liar) – Regie: John Schlesinger
- 1965: Doktor Schiwago (Doctor Zhivago) – Regie: David Lean
- 1965: Darling – Regie: John Schlesinger
- 1965: Cassidy, der Rebell (Young Cassidy) – Regie: John Ford
- 1966: Fahrenheit 451 – Regie: François Truffaut
- 1967: Die Herrin von Thornhill (Far from the Madding Crowd) – Regie: John Schlesinger
- 1968: Petulia – Regie: Richard Lester
- 1969: In Search of Gregory – Regie: Peter Wood
- 1971: Der Mittler (The Go-Between) – Regie: Joseph Losey
- 1971: McCabe & Mrs. Miller – Regie: Robert Altman
- 1973: Wenn die Gondeln Trauer tragen (Don't Look Now) – Regie: Nicolas Roeg
- 1975: Shampoo – Regie: Hal Ashby
- 1975: Nashville (Cameo-Auftritt) – Regie: Robert Altman
- 1977: Des Teufels Saat (Demon Seed) – Regie: Donald Cammell
- 1978: Der Himmel soll warten (Heaven can wait) – Regie: Warren Beatty
- 1982: Schatten der Vergangenheit (The Return of the Soldier) – Regie: Alan Bridges
- 1983: Hitze und Staub (Heat and Dust) – Regie: James Ivory
- 1983: The Gold Diggers – Regie: Sally Potter
- 1986: Die Leidenschaft der Miss Mary (Miss Mary) – Regie: María Luisa Bemberg
- 1986: Power – Weg zur Macht (Power) – Regie: Sidney Lumet
- 1986: Väter und Söhne – Eine deutsche Tragödie (deutscher Fernseh-Mehrteiler) – Regie: Bernhard Sinkel
- 1990: Die Narren des Schicksals (Fools of Fortune) – Regie: Pat O’Connor
- 1992: Tote Gleise (The Railway Station Man) – Regie: Michael Whyte
- 1996: Dragonheart – Regie: Rob Cohen
- 1996: Hamlet – Regie: Kenneth Branagh
- 1997: Liebesflüstern (Afterglow) – Regie: Alan Rudolph
- 2000: Der Mann der 1000 Wunder (The Miracle Maker – The Story of Jesus)
- 2001: Belphégor (Belphégor, le fantôme du Louvre) – Regie: Jean-Paul Salomé
- 2002: Snapshots – Regie: Rudolf van den Berg
- 2002: Alle lieben Lucy (I’m with Lucy) – Regie: Jon Sherman
- 2004: Troja (Troy) – Regie: Wolfgang Petersen
- 2004: Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban) – Regie: Alfonso Cuarón
- 2004: Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland) – Regie: Marc Forster
- 2005: Das geheime Leben der Worte (The Secret Life of Words) – Regie: Isabel Coixet
- 2006: An ihrer Seite (Away from Her) – Regie: Sarah Polley
- 2009: New York, I Love You – Episodenfilm, verschiedene Regisseure
- 2011: Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond (Red Riding Hood) – Regie: Catherine Hardwicke
- 2012: The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company You Keep) – Regie: Robert Redford
- 2017: Der Buchladen der Florence Green (The Bookshop) (als Erzählerstimme) – Regie: Isabel Coixet
Auszeichnungen
Oscar
- 1966 ausgezeichnet als „Beste Hauptdarstellerin“ in Darling
- 1972 nominiert als „Beste Hauptdarstellerin“ in McCabe und Mrs. Miller
- 1998 nominiert als „Beste Hauptdarstellerin“ in Liebesflüstern
- 2008 nominiert als „Beste Hauptdarstellerin“ in An ihrer Seite
British Academy Film Award
- 1964 nominiert als „Beste britische Darstellerin“ in Geliebter Spinner
- 1966 ausgezeichnet als „Beste britische Darstellerin“ in Darling
- 1967 nominiert als „Beste britische Darstellerin“ in Doktor Schiwago
- 1967 nominiert als „Beste britische Darstellerin“ in Fahrenheit 451
- 1972 nominiert als „Beste Hauptdarstellerin“ in Der Mittler
- 1974 nominiert als „Beste Hauptdarstellerin“ in Wenn die Gondeln Trauer tragen
- 1997 Academy Fellowship
- 2005 nominiert als „Beste Nebendarstellerin“ in Wenn Träume fliegen lernen
- 2008 nominiert als „Beste Hauptdarstellerin“ in An ihrer Seite
Golden Globe Award
- 1966 nominiert als „Beste Hauptdarstellerin – Drama“ in Darling
- 1976 nominiert als „Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical“ in Shampoo
- 2008 ausgezeichnet als „Beste Hauptdarstellerin – Drama“ in An ihrer Seite
Julie Christie erhielt außerdem 2008 für herausragende Verdienste um die Filmkunst den CineMerit Award des Filmfest München.
Literatur
- Melanie Bell: Julie Christie. British Film Institute, London 2016, ISBN 978-1-84457-448-3.
Weblinks
- Julie Christie in der Internet Movie Database (englisch)
- Julie Christie bei AllMovie (englisch)
- Julie Christie in der Deutschen Synchronkartei
- Julie Christie wird 80. In: oe1.ORF.at, 15. Mai 2021
- Rüdiger Suchsland: Eine Begegnung mit Julie Christie – Es muss wohl aus Liebe sein. In: FAZ.net, 3. Juli 2008