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Leigh-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
G31.8 Leigh-Syndrom
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Leigh-Syndrom (engl.: Leigh's disease), auch als Morbus Leigh oder als subakute, nekrotisierende Enzephalomyelopathie bezeichnet, ist eine Erbkrankheit aus der Gruppe der Mitochondriopathien. Beim Leigh-Syndrom liegt eine Störung des mitochondrialen Energiestoffwechsels vor, besonders die Pyruvat-Dehydrogenase und die Cytochrom-c-Oxidase in der mitochondrialen Atmungskette. Die Vererbung kann autosomal-rezessiv, X-chromosomal-rezessiv oder maternal erfolgen.

Epidemiologie

Die Inzidenz liegt bei etwa 1:36.000 Lebendgeburten.

Pathologie

Der pathologische Befund ähnelt einer Wernicke-Enzephalopathie. Es können schwammförmige Degenerationen und Nekrosen in Stammganglien, Kleinhirn und Hirnstamm, sowie Wucherungen von Kapillaren und Glia im Bereich des Chiasma, Nervus und Tractus opticus vorkommen.

Klinik/Symptome

Die Symptomatik bei der subakut nekrotisierenden Enzephalomyelopathie ist variabel und abhängig von der betroffenen Hirnregion. Bereits im ersten Lebensjahr können viele der folgenden Symptome auftauchen:

  • epileptische Anfälle
  • Muskelschwäche/-paresen
  • Hypotonie
  • Schluckschwierigkeiten (Sondenbedarf)
  • Augensymptome (Nystagmus, Augenmuskellähmung)
  • Atemstörungen
  • Entwicklungsverzögerung

Diagnose

Nachweis von zahlreichen ragged red fibers in einer Muskelbiopsie
Schädelsono, Koronarschnitt bei einem neun Monate alten Kind mit Morbus Leigh und typischen hyperechogenen Läsionen der Basalganglien
  • Blut: erhöhte Laktat- und Pyruvatkonzentration
  • Liquor- und Urinprobe
  • Muskelbiopsie: Nachweis von Ragged-Red-Fibers

Bildgebende Verfahren können bereits im Alter von wenigen Monaten in der Sonographie und später in der Magnetresonanztomographie Veränderungen mit typischen Lokalisationen an Hirnstamm und Basalganglien, sowie Zeichen der Leukodystrophie ergeben und zur Diagnose beitragen.

Differentialdiagnose

Abzugrenzen ist u. a. der Pyruvat-Dehydrogenase-Mangel und andere Mitochondriopathien.

Prognose

Mitochondriopathien sind angeborene Gendefekte, für die es aktuell keine Heilung gibt. Die Lebenserwartung von Patienten mit Leigh-Syndrom beträgt bei den meisten Patienten nur wenige Jahre.

Therapieansätze

Experten hoffen, dass bald eine Therapie mit Sirolimus möglich wird, welche die tödliche Mitochondriopathie etwas abmildern soll. Zumindest im Mäusemodell konnte die Progression verlangsamt und die Überlebenszeit verlängert werden.

In vitro wurde eine positive Wirkung von Sildenafil auf Nervenzellen beobachtet, die einem Betroffenen entnommen wurden. In einem Einzelfall konnte der Wirkstoff die Symptome eines Patienten lindern.

Ein Therapieansatz für Frauen mit Kinderwunsch, die die Veranlagung zur Erkrankung in den Mitochondrien tragen, ist es, einer Eizelle den Zellkern zu entnehmen und ihn in die Eizelle einer anderen Frau einzupflanzen, deren Zellkern vorher entfernt wurde. Ziel dieser Therapie ist es, die gesunden Mitochondrien der Spenderin zu verwenden und trotzdem eigenes Kind zu gebären. Dieser experimentelle Ansatz wurde von einem amerikanischen Ärzteteam wegen rechtlicher Vorgaben in Mexiko unternommen.

Tiermedizin

Auch bei Tieren wurde das Leigh-Syndrom mit weitestgehend identisches beschrieben. Bisher wurde es bei Yorkshire Terriern und Alaskan Huskies nachgewiesen. Bei diesen Hunden verlief das Leigh-Syndrom nach Krankheitsausbruch innerhalb eines Jahres tödlich.

Medizingeschichte

Die Erstbeschreibung des Syndroms stammt aus dem Jahr 1951 und wurde von Archibald Denis Leigh, einem Neuropathologen und Psychiater aus Großbritannien, verfasst. Er beschrieb einen sechs Jahre alten Jungen mit rasch fortschreitender Entwicklungsstörung, der innerhalb eines halben Jahres verstarb. Im Gehirn des Jungen wurde ein Krankheitsherd mit Nekrosen und eine Vermehrung der Kapillaren (kapilläre Proliferation) im Hirnstamm nachgewiesen.

Literatur

  • David R. Thorburn, Shamima Rahman: Mitochondrial DNA-Associated Leigh Syndrome and NARP. In: GeneReviews. PMID 20301352.

Weblinks


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