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Lipodystrophie Typ Berardinelli

Lipodystrophie Typ Berardinelli

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Klassifikation nach ICD-10
E88.1 Lipodystrophie, anderenorts nicht klassifiziert

Lipodystrophie o.n.A.

ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Lipodystrophie Typ Berardinelli ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit Riesenwuchs, zunehmendem Abbau des Fettgewebes (Lipodystrophie), Muskelhypertrophie, Insulinresistenz (nicht zu behandelnder) zu hoher Blutzucker(Hyperglykämie), Akromegalie, Veränderungen der Eierstöcke und Verdickung der Oberhaut.

Synonyme sind: Berardinelli-Seip-Syndrom; Seip-Lawrence-Syndrom; Diabetes, lipatrophischer; Lipatrophischer Diabetes mellitus; Brunzell-Syndrom; Lipodystrophie, generalisierte kongenitale; Progrediente Lipodystrophie; englisch Berardinelli-Seip congenital lipodystrophy; BSCL

Vorkommen

Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv. Die Häufigkeit wird auf 1 zu 400.000 geschätzt.

Ursache

Je nach zugrunde liegender Mutation können folgende Typen der englisch Congenital Generalized Lipodystrophy (CGL) unterschieden werden:

Vereinzelt wurden auch Mutationen im PPARG-Gen auf Chromosom 3 p25.2 und im LMNA-Gen auf Chromosom 1 q22 nachgewiesen.

Das PPARG-Gen ist auch bei der FPLD3 (Familiäre partielle Lipodystrophie Typ 3) beteiligt, das LMNA-Gen bei der FPLD2 (Familiäre partielle Lipodystrophie Typ 2/Typ Dunningan)

Klinische Erscheinungen

Das Ausmaß der Lipodystrophie ist zwischen den genannten Typen unterschiedlich.

Klinische Kriterien sind:

Diagnose

Die Diagnose ergibt sich aus der Klinik und den Laborwerten mit Hypertriglyceridämie, Insulinresistenz, Hyperglykämie und erniedrigtem Leptin im Blutserum.

Im Röntgenbild fällt ein akzeleriertes Skelettalter auf. In 8 – 20 % finden sich Knochenzysten.

Differentialdiagnose

Abzugrenzen sind:

Therapie

Eine ursächliche Behandlung ist nicht bekannt, im Vordergrund steht die Behandlung des Diabetes.

Aussichten

Die Erwachsenengröße liegt in der Norm. Die Prognose gilt als nicht gut aufgrund frühzeitiger Komplikationen des Diabetes sowie von Lebererkrankungen und Hypertrophe Kardiomyopathie.

Geschichte

Erstbeschrieben wurde die Erkrankung 1946 durch den englischen Hautarzt R. D. Lawrence, weiter 1954 durch den brasilianischen Endokrinologen W. Berardinelli (1903–1956) sowie 1959 durch den norwegischen Kinderarzt M. Seip.

Weblinks


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