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Marianne Nölle
Marianne Nölle (* 1938; † 28. Juli 2022) war eine deutsche Serienmörderin. In der umfangreichen Berichterstattung in den Medien wurde sie als der Todesengel von Köln bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Tat
Dem Gerichtsurteil nach hat Nölle als Altenpflegerin während ihrer Arbeitszeit bis 1991 sechs Menschen aus Habgier getötet, wofür sie 1993 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Das Urteil wurde nach Revision beim Bundesgerichtshof 1994 rechtskräftig. Die Kriminalpolizei vermutete weitere Taten, diese wurden jedoch nicht gerichtlich aufgearbeitet. Nölle ging dabei immer nach dem gleichen Muster vor, indem sie ihren Opfern auf ungeklärte Weise eine tödliche Überdosis des Antipsychotikums Truxal (mit dem Wirkstoff Chlorprothixen), in manchen Fällen vermischt mit Diazepam, verabreicht hat. Die Ermittlungen, die zur Verhaftung Nölles im Frühjahr 1991 führten, wurden durch die Diebstahlsanzeige eines Angehörigen der von Nölle gepflegten und dabei zu Tode gekommenen 89-Jährigen Margarete E. ausgelöst.
Nölle selbst bestreitet, die Morde begangen zu haben. Ein von Nölles Rechtsanwalt Klaus Hindelang beim Toxikologen Claus-Peter Siegers in Auftrag gegebenes Gutachten aus dem Jahr 2001 zweifelte die Ergebnisse der im Gerichtsprozess verwendeten Gutachten an, da in anderen Fällen auch eine deutlich höhere Dosis von Chlorprothixen nicht tödlich wirkte.
Rezeption
Die Kriminaljournalistin Sabine Rückert führte im Podcast Die Zeit – Verbrechen den Fall als ein Beispiel dafür an, dass Mediziner bei einer Leichenschau oftmals Tötungsdelikte nicht erkennen.
Weblinks
- Der „Todesengel“ schweigt; (Memento vom 28. Juli 2014 im Internet Archive) Hamburger Abendblatt, Nr. 254 vom 30. Oktober 1992, Seite 30.
- Verurteilte will neuen Prozess; Kölner Stadt-Anzeiger, Online-Ausgabe vom 18. Dezember 2001.
- Massenmörder: Ein Phänomen der Moderne; Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe 28/2005 vom 3. Februar 2005, Seite 11.