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Marsha P. Johnson

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Streetart mit der ikonisierten Abbildung von Marsha P. Johnson (Astoria, Queens, New York City 2020)

Marsha P. Johnson (geboren als Malcolm Michaels Jr.; * 24. August 1945 in Elizabeth, New Jersey; † 6. Juli 1992 in New York City) war ein US-amerikanischer homosexueller Aktivist und eine Dragqueen. Sie war ab den 1960er-Jahren eine beliebte Figur der New Yorker Schwulen- und Kunstszene und im Jahr 1969 an den Stonewall-Unruhen beteiligt. In ihren letzten Lebensjahren engagierte sie sich mit dem Interessenverband Act Up in der Bewusstseinsbildung von AIDS.

Leben

Ihre Mutter war Haushälterin bei einer wohlhabenden Familie, der Vater arbeitete am Fließband in einer Autofabrik.

1966 zog sie von New Jersey ins New Yorker Homosexuellenviertel Greenwich Village und nahm dort zunächst das Pseudonym Black Marsha an. Sie ging anfangs der Prostitution nach, um ihren Unterhalt zu verdienen. Später machte sie als Drag Queen auf den Straßen auf sich aufmerksam und änderte ihren amtlichen Namen von Malcolm Michaels Jr. auf Marsha P. Johnson, eine Anspielung auf das Restaurant Howard Johnson's. Wurde sie auf das P in ihrem Namen angesprochen, pflegte sie zu antworten: „Pay it no mind“ (Beachte es nicht), auch um die häufige Thematisierung ihrer geschlechtlichen Identität durch andere lächerlich zu machen. Als Marsha P. Johnson trug sie exzentrische Kleidung und Hüte, manchmal nahm sie jedoch weiterhin ihre männliche Identität Malcolm Michaels an.

Am 28. Juni 1969 hielt sie sich im New Yorker Schwulenclub The Stonewall Inn auf, als die Polizei dort eine Razzia durchführte, die zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Besuchern des Lokals und der Polizei führten. Johnson soll gemeinsam mit Sylvia Rivera und anderen „street queens“ maßgeblich zum Start der Unruhen beigetragen haben, was später aber angezweifelt wurde. 1970 gründeten sie und Sylvia Rivera gemeinsam die Aktivistengruppe Street Transvestite Action Revolutionaries (STAR), um obdachlose Transgender-Personen und Drag Queens zu unterstützen. Johnson wurde auch Aktivistin in der Gay Liberation Front.

1974 stand sie Modell für Andy Warhol in dessen Polaroid-Reihe Ladies and gentlemen. Sie war auch Mitglied in Warhols Drag-Performance-Gruppe Hot Peaches.

Johnson wurde am 6. Juli 1992 tot im Hudson River aufgefunden.

Johnson trat in verschiedenen Dokumentarfilmen in Erscheinung, z. B. auch in Filmen von Rosa von Praunheim. David France montierte aus solchen Originalbeiträgen und aktuellen Interviews mit Zeitzeugen die Netflix-Dokumentation The Death and Life of Marsha P. Johnson (2017) über Johnson.

Ihr Tod wurde von der Polizei zunächst als Suizid eingestuft; Freunde und Bekannte äußerten allerdings Zweifel an der Einstufung. 2002 wurde die Einstufung rückgängig gemacht und der Todesfall für „ungeklärt“ erklärt.

Ehrungen

  • 2018 veröffentlichte The New York Times einen verspäteten Nachruf auf Johnson.
  • 2019 wurde ein großes, gemaltes Wandgemälde mit Johnson und Sylvia Rivera in Dallas (Texas) ausgestellt, um an den 50. Jahrestag der Stonewall-Unruhen zu erinnern. Das Gemälde der „zwei Pioniere der Schwulenrechtsbewegung“ vor einer Transgender-Flagge soll das weltweit größte Wandgemälde zu Ehren der Transgender-Gemeinschaft sein.
  • Im Mai 2019 wurde bekannt gegeben, dass Johnson und Sylvia Rivera im Greenwich Village in der Nähe des Stonewall Clubs in New York City mit Denkmälern geehrt werden. Der Bau soll bis 2021 abgeschlossen sein. Diese Denkmäler von Johnson und Rivera werden die weltweit ersten sein, die Transgender-Aktivisten ehren.
  • Mitte 2019 wurde Johnson postum als Großmarschall des New Yorker Pride Marsches geehrt.
  • Mitte 2020 wurde Johnson zum 1. Jahrestag der Ehrung zum Großmarschall des New Yorker Pride Marsches mit einem Google Doodle geehrt.
  • Ende 2021 ehrte die deutsche Liedermacherin Sarah Lesch Johnson auf ihrem Album Triggerwarnung mit dem Lied Die Geschichte von Marsha P. Johnson.

Rezeption

Die Trans-Sängerin Antony Hegarty benannte ihre Band Antony and the Johnsons nach ihr. Das Lied River of Sorrow der Band ist Marsha P. Johnson gewidmet und spielt auf ihre Todesursache an.

Am 30. Juni 2020 wurde ihr ein Google-Doodle gewidmet.

An ihrem 75. Geburtstag 2020 gab der Gouverneur Andrew Cuomo bekannt, dass der East River State Park in Brooklyn in Marsha P. Johnson State Park umbenannt wird und ein Denkmal aufgestellt werden soll. Damit sei sie die erste LGBTQ-Person, die mit der Umwidmung eines State Parks geehrt werde.

Weblinks

Commons: Marsha P. Johnson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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