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Methocarbamol
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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1:1-Gemisch aus (R)-Form (links) und (S)-Form (rechts) | ||||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Methocarbamol | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
(RS)-2-Hydroxy-3-(2-methoxyphenoxy)propylcarbamat (IUPAC) |
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Summenformel | C11H15NO5 | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse |
zentral wirksame Muskelrelaxanzien |
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Wirkmechanismus |
unbekannt |
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Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 241,24 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Methocarbamol ist ein Arzneistoff, der bei Verspannungen und Spasmen der Skelettmuskulatur als Spasmolytikum eingesetzt wird. Er gehört zur Gruppe der zentral wirksamen Muskelrelaxanzien (Myotonolytika).
Der genaue Wirkmechanismus des Arzneistoffs ist noch ungeklärt. Er soll seine muskelrelaxierende Wirkung über eine Hemmung der Acetylcholinesterase an Synapsen im vegetativen Nervensystem, an neuromuskulären Verbindungen und im Zentralnervensystem entfalten.
Methocarbamol war gemäß einer 2018 veröffentlichten Studie in der Behandlung von Kreuzschmerzen in Verbindung mit dem NSAR Naproxen nicht besser wirksam als ein Placebo in Kombination mit Naproxen.
Im März 2020 schloss das humanmedizinische Komitee (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA nach Sichtung aller verfügbaren Daten, dass in der Kurzzeitbehandlung schmerzhafter Spasmen (Muskelverspannungen) in der Lendenwirbelsäule (Lumbalwirbelsäule) mit einer Kombination von Methocarbamol und Paracetamol der Nutzen eventuelle Risiken überwiege.
Strukturell ist Methocarbamol mit Guaifenesin verwandt.
Inhaltsverzeichnis
Nebenwirkungen
Als seltene Nebenwirkungen (< 1/1000) werden genannt: Kopfschmerz, Fieber, Müdigkeit, angioneurotisches Ödem, Schwindel, Juckreiz, Hautausschlag, Urticaria, Bindehautentzündung mit Nasenschleimhautschwellung. Sehr selten (<1/10000) treten auf: Brechreiz, Erbrechen, Sehstörungen, Benommenheit, Zittern, Unruhe, Angst, Verwirrtheit, Anorexie. Das Nebenwirkungsspektrum zeigt insbesondere anticholinerge Effekte.
Wechselwirkungen
Es kann zu einer wechselseitigen Wirkverstärkung bei gleichzeitiger Anwendung von zentralwirksamen Arzneimitteln wie Anticholinergika, Opiaten, Barbituraten oder Anorektika kommen. Patienten mit Myasthenia gravis, die mit Pyridostigmin behandelt werden, dürfen Methocarbamol nicht einnehmen, da Methocarbamol die Wirkung von Pyridostigmin abschwächen kann. Bei gleichzeitiger Einnahme von Methocarbamol mit Alkohol oder psychotropen Arzneimitteln kommt es zu einer Wirkungsverstärkung von Methocarbamol und vermehrt auftretenden Nebenwirkungen.
Kontraindikation
Patienten mit einer hereditären Galaktoseintoleranz, Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Methocarbamol nicht anwenden.
Außerdem sollte Methocarbamol nicht appliziert werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen Methocarbamol
- Komatösen oder präkomatösen Zuständen
- Erkrankungen des Zentralnervensystems
- Myasthenia gravis
- Epilepsie
- Verdacht auf oder Bestehen einer Nierenerkrankung bei der intravenösen Anwendung aufgrund des Macrogol 300-Gehalts
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf die Anwendung von Methocarbamol verzichtet werden, da das potentielle Risiko für den Menschen unbekannt ist. Darüber hinaus kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass Methocarbamol oder dessen Metabolite in die Muttermilch übergehen.
Handelsnamen
- Dolovisano, Ortoton (D), Robaxin
Weblinks
- Ilona Kern: Methocarbamol: Gute Alternative zu Tetrazepam. In: deutsche-apotheker-zeitung.de. 23. September 2015, abgerufen am 21. Oktober 2018.