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Miltefosin

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Strukturformel
Struktur von Miltefosin
Allgemeines
Freiname Miltefosin
Andere Namen

Hexadecyl-2-trimethylazaniumylethylphosphat (IUPAC)

Summenformel C21H46NO4P
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 58066-85-6
EG-Nummer (Listennummer) 622-572-6
ECHA-InfoCard 100.151.328
PubChem 3599
ChemSpider 3473
DrugBank DB09031
Wikidata Q411787
Arzneistoffangaben
ATC-Code

L01XX09, P01CX04

Wirkstoffklasse

Antiprotozoika, Zytostatika

Eigenschaften
Molare Masse 407,57 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

232–234 °C (Zersetzung)

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301
P: 264​‐​270​‐​301+310​‐​405​‐​501
Toxikologische Daten

246 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Miltefosin, ein Phospholipid aus der Familie der Alkyphosphocholine mit dem Stoffnamen Hexadecylphosphocholin, ist ein Arzneistoff gegen die Protozoen der Leishmanien, die Erreger der Leishmaniose (Kala-Azar, Dum-Dum-Fieber, Aleppobeule bzw. Orientbeule). Es hat sich in Studien beim Menschen und auch beim Tier als wirksam gegen Leishmania donovani und Leishmania infantum gezeigt. Der Wirkstoff wird auch experimentell zur Behandlung von Infektionen mit der Amöbe Naegleria fowleri benutzt. Miltefosin ist strukturell mit Edelfosin und Perifosin verwandt.

Nebenwirkungen

Oral verabreichtes Miltefosin kann zu leichten bis mittelschweren gastrointestinalen Beschwerden führen. Es kann zu einem reversiblen Anstieg der Transaminasen und des Kreatinins kommen. Es kommt zu relativ häufigen Durchfällen und Erbrechen, Hautreizungen sind nicht ungewöhnlich.

Zu Miltefosin alternative medikamentöse Therapien (N-Methylglucamin-Antimonat und Amphotericin B) sind jedoch ebenfalls für ihre erheblichen Nebenwirkungen bekannt.

Entwicklungsgeschichte

Miltefosin wurde in den 1990er Jahren am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie von Hansjörg Eibl und Clemens Unger entwickelt und in ersten klinischen Studien als Therapeutikum eingesetzt. Seit 2004 ist Miltefosin zur Behandlung der Leishmaniose zugelassen. Für Tiere ist der Wirkstoff in Spanien, Italien, Griechenland und der Schweiz zugelassen.

Handelsnamen

Monopräparate

Impavido (D, USA), Miltex (D, A)

Tiermedizin: Milteforan (CH, I, E, GR)

Literatur

Weblinks


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