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MNGIE-Syndrom
Klassifikation nach ICD-10 | |
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G71.3 | Mitochondriale Myopathie, anderenorts nicht klassifiziert |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die MNGIE-Syndrom, Akronym für Mitochondriale NeuroGastroIntestinale Enzephalopathie, ist eine sehr seltene angeborene Form des mitochondrialen DNA-Depletionssyndroms mit den Hauptmerkmalen fortschreitender Funktionsstörung des Verdauungstraktes und peripherer Neuropathie.
Synonyme sind: Enzephalomyopathie, mitochondriale neurogastrointestinale; (veraltete Bezeichnungen: POLIP-Syndrom; Polyneuropathie - Ophthalmoplegie - Leukenzephalopathie - Intestinale Pseudoobstruktion)
Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1987 durch die Göttinger Neuropathologen A. Bardosi, W. Creutzfeldt und Mitarbeiter.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Die Häufigkeit wird mit 1 – 9 zu 1.000.000 angegeben, jedoch wurden in der Literatur bislang über weniger als 100 Betroffene berichtet. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.
Ursache
Der Erkrankung liegen Mutationen im TYMP-Gen auf Chromosom 22 Genort q13.33 zugrunde, das für die Thymidin-Phosphorylase im Cytosol kodiert. Durch den Verlust der Enzymaktivität kommt es zur erhöhten Menge von Thymidin und Desoxyuridin in den Körperflüssigkeiten.
Klinische Erscheinungen
Klinische Kriterien sind:
- Manifestation meist vor dem 20. Lebensjahr
- Störung der Motilität des Darmes mit fortschreitender Pseudoobstruktion
- periphere sensorisch-motorische Neuropathie
- chronisch-progrediente externe Ophthalmoplegie
- Kleinwuchs und Gewichtsverlust bis zur Kachexie
Hinzu können Schwerhörigkeit, Pigmentretinopathie und Kleinhirnsymptome treten.
Diagnose
Zur Diagnose kann die Aktivität der Thymidin-Phosphorylase in Leukozyten gemessen werden. In der Muskelbiopsie sind Ragged-Red-Fibers, bildgebend eine Leukenzephalopathie nachweisbar.
Differentialdiagnose
Abzugrenzen sind: MELAS-Syndrom, MERRF-Syndrom oder Erkrankungen mit Störung im POLG-Gen.
Therapie
Die Behandlung erfolgt weitgehend symptomatisch.
Heilungsaussicht
Die Prognose gilt wegen der notwendigen parenteralen Ernährung und Infektionsneigung als ungünstig.
Literatur
- J. Weiß: Das MNGIE – Syndrom. In: Zeitschrift für Gastroenterologie. Band 51, Nummer 7, Juli 2013, S. 610, PMID 24006514.