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Monochloramin

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Strukturformel
Struktur von Monochloramin
Allgemeines
Name Monochloramin
Andere Namen

Chloramin

Summenformel NH2Cl
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10599-90-3
EG-Nummer 234-217-9
ECHA-InfoCard 100.031.095
PubChem 25423
Wikidata Q409375
Eigenschaften
Molare Masse 51,48 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Schmelzpunkt

ca. −70 °C (97 %, enthält NH3)

Löslichkeit

löslich in Wasser

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 290​‐​314​‐​335​‐​372​‐​412
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Monochloramin ist eine chemische Verbindung, die als Desinfektionsmittel eingesetzt wird und zur Gruppe der Chloramine bzw. Stickstoffhalogenide gehört. In reiner Form ist Monochloramin instabil und zersetzt sich bei Temperaturen von über −110 °C; ab −40 °C verläuft die Zersetzung heftig bis explosionsartig. Bei niedrigen Drücken sowie in verdünnten Lösungen ist es stabil.

Vorkommen

Monochloramin kann durch Reaktion von Chlor mit stickstoffhaltigen Verbindungen z. B. in Schwimmbädern entstehen. Es ist, neben anderen Chloraminen, für den typischen Schwimmbadgeruch verantwortlich und kann zu Augen- und Schleimhautreizungen führen.

Gewinnung und Darstellung

Monochloramin kann gewonnen werden durch Reaktion von Ammoniak (oder Ammoniumverbindungen) mit Hypochloriger Säure unter leicht alkalischen Bedingungen:

Die Verwendung von Chlor ist weniger ratsam aufgrund der Bildung explosiven Stickstofftrichlorids als Nebenprodukt.

Verwendung

Monochloramin wird in geringer Konzentration in den USA als Desinfektionsmittel in Wasserversorgungssystemen als Alternative zur Chlorung eingesetzt. Des Weiteren bildet Monochloramin ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Hydrazin-Synthese nach dem Raschig-Verfahren. Monochloramin bildet mit Phenolen in Anwesenheit eines Katalysators blaue Indophenolfarbstoffe, was als Nachweis genutzt werden kann.

Sicherheitshinweise

Monochloramin ist giftig für bestimmte Fischarten.


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