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Nephritis
Die Nephritis (Plural: Nephritiden; von altgriechisch nephros = Niere; -itis = Entzündung; ἠ νεφριτις e nephritis = Nierenentzündung) ist ein Sammelbegriff für die akuten oder chronischen entzündlichen Erkrankungen der Niere. Diese Nierenkrankheiten sind oft doppelseitig und sehr schmerzhaft. Die Ursachen sind vielfältig und nicht immer bekannt. Neben medikamentös bedingten Nephritiden gibt es infektassoziierte Nephritiden und Nephritiden als renale Beteiligung bei verschiedenen Systemerkrankungen, z. B. bei Kollagenosen oder Vaskulitiden.
Entzündungen in der Umgebung der Nieren werden pathologisch-anatomisch bezeichnet als Perinephritis bei Entzündung der bindegewebigen Nierenkapsel (Capsula fibrosa), Epinephritis bei Entzündung der Nierenfettkapsel (Capsula adiposa) und Paranephritis bei Entzündung des Fettes außerhalb der Fascia renalis. Im klinischen Sprachgebrauch wird auf diese Differenzierung verzichtet und für alle Entzündungen in der Umgebung der Nieren meist der Begriff Perinephritis verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Einteilung
Galenos verstand im 2. Jahrhundert unter „Nephritis“ noch unterschiedliche Nierenleiden wie Nephrolithiasis, Nierenabszesse und Nierenverletzungen. Auch später war der Begriff in allgemeinerer Bedeutung gebräuchlich. Die entzündlichen (nephritischen) Nierenerkrankungen, die Friedrich von Müller 1905 von nephrotischen Krankheitsformen getrennt hat, kann man nach dem Ort der Entzündung in drei Gruppen einteilen:
- Glomerulonephritis: Nierenerkrankung mit primärer Entzündung der Nierenkörperchen (Glomeruli)
- Tubulointerstitielle Nephritis: Entzündung der Nierenkanälchen (Tubuli) und des umgebenden interstitiellen Nierengewebes
- Pyelonephritis: Entzündung des Nierenbeckens (Pyelon) und des angrenzenden Nierenparenchyms
Siehe auch
Literatur
- Ralph H. Major: Notes on the history of nephritis. In: Bulletin of the History of Medicine. Band 23, 1949, S. 453–460.
- Joachim Frey: Hämorrhagische Nephritiden. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 926–951.