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Papain

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Papain
Papain

Vorhandene Strukturdaten: 1cvz, 1khp, 1pad, 1pip, 1pop, 1ppd, 1stf, 2cio, 2pad, 4pad, 5pad, 6pad, 9pap

Masse/Länge Primärstruktur 212 Aminosäuren
Bezeichner
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.4.22.2Peptidase
MEROPS C01.001
Reaktionsart Hydrolyse
Substrat Peptide -/-/l/r+Q/Q/-/D
Produkte Peptide

Papain ist ein Enzym, das natürlich in hoher Konzentration in der noch grünlichen Schale und den Kernen der Obstfrucht Papaya vorkommt und daraus gewonnen wird. Es ist unentbehrlich für die Pflanze bei der Abwehr von Schädlingen.

Das Enzym hat eine breite eiweißspaltende Wirkung und gehört zur Gruppe der Cysteinproteasen. Es wird in der Küche als Zartmacher für Fleisch verwendet. In der Textiltechnik wird Papain als Hilfsmittel bei der Herstellung von Wolle und Seide zur Verhinderung des Verfilzens und Schrumpfens verwendet.

Geschichte

Schon die indigenen Völker in Mittel- und Südamerika reinigten mit dem Milchsaft der Papaya verschmutzte Wunden. Die ältesten Aufzeichnungen hierzu sind in „Natural history of Barbados“ von Griffith Hughes, 1750, und „Civil and natural history of Jamaica“ von Patrick Browne, das 1756 verfasst wurde.

Die enzymatische Aktivität des Papaya-Fruchtsafts wurde 1878 entdeckt. 1879 konnten Adolf Wurtz und Eugène Bouchout das Enzym isolieren.

1950 fanden Robert Ammon und Hans-Adolf Oelkers heraus, dass Papain anthelminthische Eigenschaften hat.

Die Proteinstruktur wurde, als eine der ersten, im Jahre 1968 aufgeklärt. Die vollständige Aminosäuresequenz von Papain wurde 1969 entschlüsselt.

Anwendung

In der Transfusionsmedizin kann Papain zur Identifikation des Duffy-Faktors genutzt werden. Es hat (in Verbindung mit anderen Inhaltsstoffen der unreifen Papaya) auch antimikrobielle und antioxidative Wirkung.

Als Therapeutikum in der Alternativmedizin werden dem Papain Heilwirkungen bei der Ausheilung eines Leidens (sogenanntes „offenes Bein“) im Anfangsstadium zugeschrieben. Papain soll weiterhin auch Fibrin an den Gefäßinnenwänden geringfügig abbauen, so dass die Häufigkeit von Thrombosen verringert sei. Angeblich soll es auch eine aufhellende Wirkung bei Zähnen haben. Für die beschriebenen Wirkungen liegen allerdings keine ausreichenden experimentellen Ergebnisse vor.

Außerdem findet Papain in der zoologischen Präparation als Mazerationsmittel Anwendung.

Eine gereinigte Form des Papains (Chymopapain) wurde zur Chemonukleolyse bei der Behandlung von Bandscheibenvorfällen verwendet.


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