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Pest in Wien
Die Große Pest von Wien war eine Pestepidemie, der 1679 in Wien vermutlich rund 12.000 Menschen zum Opfer fielen. Zeitgenössische Berichte bezifferten die Anzahl der Toten mit 70.000 bis 120.000. Schriftlich nachweisbar sind rund 8.000 Tote, was allerdings nur als Untergrenze betrachtet werden kann. Neben der Epidemie von 1679 gab es in Wien noch besonders opferreiche Pestepidemien in den Jahren 1349, 1541 (ein Drittel der Bewohner von Wien starb), 1588 und 1713/14 (9000 Tote in Wien).
Geschichte
Die ersten Krankheitsfälle traten im Frühjahr 1679 in der Leopoldstadt auf und breiteten sich von dort mit dem Voranschreiten der warmen Jahreszeit schnell über den gesamten Siedlungsraum Wien aus. Während die durch den später als Pestarzt von Wien bekannt gewordenen Doktor Paul de Sorbait vorgeschlagenen Hygienemaßnahmen offenbar unbeachtet blieben, wurde die Pest vielmehr als göttliche Heimsuchung wahrgenommen: so rief der katholische Prediger Abraham a Sancta Clara in seiner Schrift Merck's Wienn! Das ist: des wüthenden Tods umständige Beschreibung (1680) die Menschen zu Buße und Gebet auf. Obwohl es nach der Vertreibung der Wiener Juden 1670 zu dieser Zeit gar keine Juden in Wien gab, machte der Autor in diesem Pamphlet Hexen und Juden für die Epidemie verantwortlich.
Die Pest wird durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht und vor allem durch Flöhe übertragen, welche von Nagetieren, besonders Ratten, in die menschlichen Wohnungen gelangen. Gründe für den Ausbruch waren die dichte Besiedelung des Stadtgebiets und die mangelnde Hygiene.
Mit der Pest wurde auch der Straßenmusikant Augustin berühmt, mit dem das Lied O du lieber Augustin! in Verbindung gebracht wird.
Nach dem Abklingen der Pest wurde die Wiener Pestsäule errichtet, die für zahlreiche Pest- und Dreifaltigkeitssäulen im Gebiet der gesamten Habsburgermonarchie stilbildend wirkte.
Weblinks
- Eintrag zu Pest in Wien im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)