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Plectasin
Plectasin (Pseudoplectania nigrella) | ||
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Bändermodell nach PDB 3E7R | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 40 Aminosäuren | |
Präkursor | (72 aa) | |
Bezeichner | ||
Gen-Name(n) | DEF | |
Externe IDs | ||
Transporter-Klassifikation | ||
TCDB | 1.C.47.2.1 | |
Bezeichnung | insektale/fungale Defensine | |
Vorkommen | ||
Übergeordnetes Taxon | Wirbellose, Pilze |
Plectasin ist ein zur Gruppe der Defensine gehörendes Peptid, das bei Pilzen und Wirbellosen nachgewiesen wurde und eine antibiotische Wirkung besitzt. Von der Funktion her ist es ein porenbildendes Protein.
Inhaltsverzeichnis
Entdeckung und Wirkungsweise
Im Rahmen einer Studie der dänischen Firma Novozymes wurde 2001 bei dem zur Ordnung der Becherlingsartigen gehörenden Pilzart Pseudoplectania nigrella das Peptid Plectasin entdeckt und 2005 in einer Publikation beschrieben.
Als Molekül mit Krankheitserreger abwehrender Wirkung wird es zu den Defensinen gezählt und seine chemische Struktur ähnelt solchen, die auch in Spinnen, Skorpione, Libellen und Muscheln gefunden wurden. Bei der nunmehr erfolgten Aufklärung seiner Wirkungsweise wurde nachgewiesen, dass es mit zwei Effekten eine Abwehr von Bakterien bewirkt. Es tötet einerseits die Krankheitserreger, indem es sich an den Zellwand-Bestandteil Lipid II anheftet und damit verhindert, dass dieser in neue Bakterienwände eingebaut wird. Damit wird nach erfolgter Infektion bei der Bakterienvermehrung der Aufbau neuer Bakterienzellwände erheblich gestört. Andererseits alarmiert und aktiviert es auch zugleich das Immunsystem. Plectasin zeigte sowohl in vitro wie auch in einem In-vivo-Maus-Infektionsmodell eine besonders hohe Wirksamkeit gegenüber Pneumokokken. Vorklinische Studien haben ebenfalls ergeben, dass multiresistente Bakterien wie beispielsweise Staphylococcus aureus deutliche Schwierigkeiten hatten, gegen Plectasin NZ2114 (Plectasinvariante der Firma Novozymes) eine Resistenz zu entwickeln. Die Forscher sehen daher in diesem Wirkstoff eine vielversprechende Leitsubstanz für neue Antibiotika.
Literatur
- Karoline Sidelmann Brinch1, Paul M. Tulkens et al.: Intracellular activity of the peptide antibiotic NZ2114: studies with Staphylococcus aureus and human THP-1 monocytes, and comparison with daptomycin and vancomycin. In: Journal of Antimicrobial Chemotherapy. August 2010, Band 65, Nr. 8, S. 1720–1724.
Weblinks
- Plectasin: Neue Waffe gegen hochresistente Keime bei organische-chemie.ch