Мы используем файлы cookie.
Продолжая использовать сайт, вы даете свое согласие на работу с этими файлами.
Qarmaq
Другие языки:

Qarmaq

Подписчиков: 0, рейтинг: 0
Qarmaq mit rekonstruiertem Wal-Knochen-Dach nahe Resolute Bay
Rahmen eines Qarmaq in Pangnirtung
Relikte eines Thule-Qarmaq (Ukkusiksalik-Nationalpark)

Die als Qarmaq bezeichnete Erd- oder Grassodenhütte diente den Eskimos seit der Zeit ihrer Thule-Vorfahren bis in die 1950er-Jahre überwiegend während der kalten Jahreszeit als Unterkunft. Man gab dem Qarmaq zwar meist den Vorzug, wohnte jedoch im Winter, besonders auf Reisen, häufig in einem Iglu (Schneehaus). Im Sommer wohnten die Eskimos in selbstgenähten Zelten aus Tierhaut oder Leinwand und zogen auf der Suche nach Nahrung umher.

Der Bau eines Qarmaq begann in der Regel Anfang August, wenn sich der Herbst ankündigte. Wie bei einem Grubenhaus wurde zunächst eine Vertiefung im Boden angelegt und ein überdachender Rahmen aufgebaut, groß genug für die einräumige Wohnstatt einer Familie. Mangels Holz wurden hierzu meist Knochen, vorzugsweise Walknochen eingesetzt. Kurz vor dem Bezug zur Zeit des ersten Schneefalls wurden Felle bzw. Segeltuch über den Rahmen gespannt. Dieses wurde mit trockenem Moos aus der Tundra belegt, das Frauen und Kinder bereits zuvor gesammelt hatten. Danach wurde eine zweite Zeltbahn über die Moosauflage gedeckt und am Rahmen befestigt. Winterschnee, von den Männern mit langen Schneemessern in Blöcke geschnitten, gab nach außen hin zusätzlichen Schutz.

Die äußere Umhüllung war nicht nur Witterungseinflüssen ausgesetzt, sondern wurde gelegentlich zudem von Raubtieren angenagt. Da Segeltuch verhältnismäßig teuer und schwer zu beschaffen war, mussten die Frauen es häufig ohne Rücksicht auf die Witterungsverhältnisse reparieren. Im Gegensatz dazu überstand der Rahmen in der Regel den Sommer und konnte vor dem nächsten Herbst wieder frisch bezogen werden.

Das Innere des Qarmaqs wurde von der Flamme des Qulliq, einer mit Moosdocht und Robbenöl betriebenen steinernen Lampenschale, beleuchtet und gewärmt. Im hinteren Teil befand sich der Schlafplatz, der leicht erhöht gelegen und mit Karibufellen gepolstert war.

Literatur

  • Nunavut Handbook, Iqaluit 2004 ISBN 0-9736754-0-3
  • Ansgar Walk: Kenojuak – Lebensgeschichte einer bedeutenden Inuit-Künstlerin. Pendragon Verlag, Bielefeld 2003. ISBN 3-934872-51-4

Weblinks

Commons: Inuit-Häuser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Новое сообщение