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Quecksilber(I)-iodid
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
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_ Hg+0 _ I− | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Quecksilber(I)-iodid | |||||||||||||||
Verhältnisformel | Hg2I2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelbes Pulver |
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Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 654,98 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest |
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Dichte |
7,7 g·cm−3 |
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Schmelzpunkt |
140 °C |
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Siedepunkt |
290 °C |
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Löslichkeit |
nahezu unlöslich in Wasser, Ethanol und Ether |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Quecksilber(I)-iodid ist eine chemische Verbindung und gehört zu den Quecksilberhalogeniden.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Quecksilber(I)-iodid kommt natürlich in Form der Minerale Moschelit und Iodhydrargyrit vor.
Gewinnung und Darstellung
Quecksilber(I)-iodid kann direkt aus den Elementen Quecksilber und Iod dargestellt werden:
Es entsteht auch durch Fällung aus einer verdünnten Quecksilber(I)-Lösung wie Quecksilber(I)-nitrat-Lösung mit Iodidionen. Ein Überschuss an Iodid ist dabei zu vermeiden, da das Quecksilber(I)-iodid dann zu einem 1:1-Gemisch aus elementarem Quecksilber und Tetraiodomercurat(II) disproportioniert, das als Neßler-Reagenz bekannt ist.
Quecksilber(I)-iodid kann auch durch Reaktion von Quecksilber mit Quecksilber(II)-iodid bei Temperaturen unter 564 Kelvin oder durch Reaktion von Quecksilber(II)-chlorid mit Zinn(II)-chlorid in alkoholischer Lösung von Kaliumiodid gewonnen werden.
Eigenschaften
Quecksilber(I)-iodid ist ein gelber Feststoff, der sich unter Licht leicht zu Quecksilber und Quecksilber(II)-iodid zersetzt. Es bildet keine Hydrate und besitzt eine tetragonale Kristallstruktur. Bei Erwärmung färbt es sich über orange zu rot.
Verwendung
Quecksilber(I)-iodid war im 19. Jahrhundert ein verbreitetes Medikament, auch bekannt als 'protiodide of mercury' (der seltene Begriff protiodide bezeichnet das Iodid eines Elements mit dem geringsten Iod-Anteil). Es wurde gegen eine Vielzahl von Erkrankungen, von der Akne bis zur Nierenkrankheit und insb. auch der Syphilis propagiert. Es war rezeptfrei in Apotheken in aller Welt erhältlich, eine häufige Darreichungsform enthielt neben dem Quecksilber(I)-iodid Süßholz und Glycerin auf einem Marshmallow.
In geringer Dosis oral eingenommen löst es übermäßigen Speichelfluss, Atemgeruch, Zahnfleischbluten und -schmerzen aus. Eine noch höhere Dosis führt zu Schwäche, Verlust der Zähne, Hämolyse, Knochennekrose und Zerstörung des Körpergewebes. Frühe Anzeichen einer solchen Dosierung sind Muskelzittern, Chorea und Störung der Bewegungsfähigkeit. Schweres Erbrechen von Blut kann auch auftreten.
Inzwischen ist Quecksilber(I)-iodid als Arzneimittel verboten, nachdem es noch Anfang des 20. Jahrhunderts in der Alternativ- bzw. Pseudomedizin genutzt wurde.
Quecksilber(I)-Verbindungen: Quecksilber(I)-fluorid | Quecksilber(I)-chlorid | Quecksilber(I)-bromid | Quecksilber(I)-iodid
Quecksilber(II)-Verbindungen: Quecksilber(II)-fluorid | Quecksilber(II)-chlorid | Quecksilber(II)-bromid | Quecksilber(II)-iodid
Quecksilber(IV)-Verbindungen: Quecksilber(IV)-fluorid