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Silvestrol
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Silvestrol

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Strukturformel
Strukturformel von Silvestrol
Allgemeines
Name Silvestrol
Andere Namen
  • Methyl-(1R,2R,3S,3aR,8bS)-6-{[(3R,6R)-6-[(1R)-1,2-dihydroxyethyl]-3-methoxy-1,4-dioxan-2-yl]oxy}-1,8b-dihydroxy-8-methoxy-3a-(4-methoxyphenyl)-3-phenyl-2,3-dihydro-1H-cyclopenta[b]benzofuran-2-carboxylat
  • (–)-Silvestrol
Summenformel C34H38O13
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 697235-38-4
PubChem 11787114
ChemSpider 9961792
Wikidata Q27135085
Arzneistoffangaben
Wirkmechanismus

eIF4A-Inhibitor

Eigenschaften
Molare Masse 654,66 g·mol−1
Dichte

1,45 g·cm−3

Schmelzpunkt

120–122 °C

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Silvestrol ist ein Naturstoff aus der Gruppe der Cyclopenta[b]benzofurane.

Vorkommen

Silvestrol und verschiedene Derivate können aus Früchten und Zweigen der tropischen Pflanze Aglaia foveolata und verwandten Arten extrahiert werden. Die Gattung Aglaia gehört zur Familie der Mahagonigewächse („Meliaceae“), die hauptsächlich in Indonesien und in Malaysia endemisch sind.

Eigenschaften

Silvestrol ist ein spezifischer und potenter Inhibitor der RNA-Helikase eIF4A, ein Enzym, das an der Einleitung der Translation (im Rahmen der Protein­biosynthese) beteiligt ist und RNA-Sekundärstrukturen in messenger RNAs (mRNAs) mit Cap-Struktur entwindet. Dadurch wird ein Andocken der kleinen ribosomalen Untereinheit an der mRNA ermöglicht. Insbesondere einige mRNAs von Protoonkogenen und virale mRNAs benötigen die Helikase-Aktivität von eIF4A für ihre Protein­biosynthese.

Anwendungen

In der präklinischen Krebsforschung wird Silvestrol seit einigen Jahren zur Hemmung des Tumorzellwachstums in humanen Zellkulturen und in Tumormausmodellen eingesetzt. Silvestrol zeigt dabei eine geringe Zytotoxizität gegenüber gesunden Zellen.

In einer Studie von 2017 mit Ebola-infizierten menschlichen Zellen wurde gezeigt, dass Silvestrol in primären humanen Makrophagen und in der Zelllinie Huh-7 (isoliert aus humanem Leberkarzinom) wirksam die Viruslast verringern kann und die Produktion viraler Proteine stark reduziert ist. Auch gegen das Chikungunya-Virus, das Zika-Virus und gegen Picorna- sowie Coronaviren könnte es eine ähnliche Aktivität geben.

Untersuchungen mit humanen Blutzellen zeigten einen immunmodulatorischen Einfluss durch Silvestrol auf isolierte Makrophagen und Dendritische Zellen.

Für die Anwendung am Menschen ist der Naturstoff bisher nicht zugelassen. Außerdem gibt es derzeit (Stand: 2016) noch keine klinischen Studien mit Silvestrol.

Herstellung

2007 gelang erstmals die Totalsynthese von Silvestrol.


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