Der Skisprung-Weltcup 2019/20 war die wichtigste vom Weltskiverband FIS ausgetragene Wettkampfserie der Saison 2019/20 im Skispringen. Der Weltcup bei den Männern begann am 23. November 2019 und sollte bis zum 22. März 2020 ausgetragen werden. Der Weltcup bei den Damen begann am 6. Dezember 2019 und sollte bis zum 22. März 2020 ausgetragen werden. Am 12. März 2020 wurde die Weltcup-Saison während der laufenden Raw Air 2020 vorzeitig wegen der COVID-19-Pandemie beendet. Gesamtweltcupsieger wurde bei den Herren Stefan Kraft, bei den Damen Maren Lundby.
Herren
Ende September 2018 gab die FIS den vorläufigen Weltcup-Kalender für die Saison 2019/20 bekannt. Erstmals sollte dabei ein Weltcup im türkischen Erzurum ausgetragen werden. Bei einem FIS-Kongress in Zürich wurde der Rahmenkalender am 12. April 2019 geändert, sodass unter anderem die geplanten Weltcupspringen in Erzurum gestrichen wurden. Erstmals seit dem 23. Februar 2000 war wieder ein Wettbewerb im US-amerikanischen Iron Mountain geplant. Letztlich wurde jedoch auch das Weltcup-Wochenende in den USA gestrichen. Stattdessen finden zwei Springen von der Normalschanze im rumänischen Râșnov statt. Damit findet zum ersten Mal in der Geschichte ein Weltcup-Wettbewerb der Herren in Rumänien statt.
Der Weltcupauftakt wurde vom 23. bis 24. November 2019 in Wisła ausgetragen. Das Weltcupfinale soll aufgrund der vom 20. bis 22. März 2020 in Planica ausgetragenen Skiflug-Weltmeisterschaft bereits am 15. März 2020 in Vikersund stattfinden. Hier bestanden allerdings Konflikte zwischen der FIS und dem Norwegischen Skiverband, da am letzten Weltcupspringen gemäß Punkt 4.2.1.12 des Reglements für den FIS-Weltcup nur die Top 30 der Gesamtweltcupwertung startberechtigt sind, was ein für die Raw Air wichtiges Qualifikationsspringen überflüssig machen würde. Im Februar wurde eine Einigung im Regelungskonflikt präsentiert, wonach ausnahmsweise auf das exklusive Startrecht der Top 30 der Gesamtwertung verzichtet wird.
Teilnehmende Nationen
Es nahmen 132 Springer aus 20 Nationen am Weltcup der Männer teil.
Europa (15 Nationen)
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Asien (3 Nationen)
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Nordamerika (2 Nationen)
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Austragungsorte
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Lage der Austragungsorte in Europa |
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Austragungsorte in den Alpen und im Schwarzwald |
Weltcup-Übersicht
Wertungen
Gesamtweltcup
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Endstand nach 27 Wettbewerben
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Skiflug-Weltcup
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Endstand nach 2 Wettbewerben
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Nationenwertung
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Endstand nach 32 Wettbewerben
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Tabellen
Ergebnisse Athleten
Legende
Farbe |
Bedeutung
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1 |
2 |
3 |
Erster / Zweiter / Dritter
|
XX |
Platz 4 bis 30 – Weltcuppunkte
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XX |
Platz 31 bis 50 – keine Weltcuppunkte
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DNS |
Nicht gestartet
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DSQ |
Disqualifiziert
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NQ |
Nicht qualifiziert
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Ergebnisse Teamwettkämpfe
Legende
Farbe |
Bedeutung
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1 |
2 |
3 |
Erster / Zweiter / Dritter
|
XX |
Platz 4 bis 8 – Weltcuppunkte
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XX |
ab Platz 9 – keine Weltcuppunkte
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Damen
Ende September 2018 gab die FIS den vorläufigen Weltcup-Kalender für die Saison 2019/20 bekannt. Die für Iron Mountain in den Vereinigten Staaten geplante Veranstaltung wurde durch ein Team- und ein Einzelspringen im slowenischen Ljubno ersetzt.
Der Weltcupauftakt wurde vom 7. bis 8. Dezember 2019 in Lillehammer ausgetragen. Das Weltcupfinale sollte vom 20. bis 22. März 2020 in Tschaikowski ausgetragen werden. Beim Springen in Oberstdorf handelte es sich auch um die WM-Generalprobe.
Teilnehmende Nationen
Es nahmen 101 Springerinnen aus 21 Nationen am Weltcup der Frauen teil.
Europa (15 Nationen)
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Asien (4 Nationen)
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Nordamerika (2 Nationen)
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Austragungsorte
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Lage der Austragungsorte in Europa |
|
Lage der Austragungsorte in Asien |
Weltcup-Übersicht
Wertungen
Gesamtweltcup
|
Endstand nach 16 Wettbewerben
|
|
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|
Nationenwertung
|
Endstand nach 18 Wettbewerben
|
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Tabellen
Ergebnisse Athletinnen
Legende
Farbe |
Bedeutung
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1 |
2 |
3 |
Erster / Zweiter / Dritter
|
XX |
Platz 4 bis 30 – Weltcuppunkte
|
XX |
Platz 31 bis 50 – keine Weltcuppunkte
|
DNS |
Nicht gestartet
|
DSQ |
Disqualifiziert
|
NQ |
Nicht qualifiziert
|
Ergebnisse Teamwettkämpfe
Legende
Farbe |
Bedeutung
|
1 |
2 |
3 |
Erster / Zweiter / Dritter
|
XX |
Platz 4 bis 8 – Weltcuppunkte
|
XX |
ab Platz 9 – keine Weltcuppunkte
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Saisonverlauf
Männer
- Ein von schwierigen Windbedingungen geprägter Saisonstart (Wisła, Kuusamo und Nischni Tagil)
Bereits zum dritten Mal in Folge startete die Weltcup-Saison in den Schlesischen Beskiden. Der erste Wettbewerb der Saison ist jedes Jahr aufs Neue von großem Interesse, da er das erste Aufeinandertreffen der Skisprungelite auf Schnee darstellt und somit der erste Indikator für das Formniveau der jeweiligen Athleten ist. Dennoch wurden von der FIS der amtierende Weltcup-Gesamtsieger Ryōyū Kobayashi, Stefan Kraft und Kamil Stoch als Favoriten für das Auftaktspringen genannt. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass der letzte Auftaktsieger, der letztlich auch den Gesamtweltcup gewann, Thomas Morgenstern in der Saison 2007/08 gewesen ist. Die Qualifikation gewann hingegen mit Karl Geiger keiner der genannten. Bevor jedoch das erste Einzelspringen der Saison anstand, fand am Samstag ein Teamwettkampf auf der Malinka statt. Dabei konnte das in den letzten Jahren schwächelnde österreichische Team – das aus Philipp Aschenwald, Daniel Huber, Jan Hörl und Stefan Kraft bestand – den Sieg vor den Norwegern und den Polen erringen. Am Sonntag hatten die Athleten mit schwierigen und wechselhaften Bedingungen zu kämpfen, sodass einige Springer chancenlos blieben. Davon unbeeindruckt zeigte sich Daniel-André Tande, der mit Sprüngen auf 127 und 129 Meter den Wettkampf gewinnen konnte. Bereits bei der ersten Weltcup-Station mussten einige Stürze verzeichnet werden. So musste der US-Amerikaner Decker Dean nach einem schweren Sturz in der Qualifikation eine Zwangspause einlegen, wohingegen der Pole Piotr Żyła mit einer blutenden Nase davonkam. Dies könnte auch mit den hohen Temperaturen zusammengehangen haben, da die Präparation des Aufsprunghangs mit Kunstschnee allgemein für Probleme sorgte.
Zwischenstand nach 4 Springen
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Pos.
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Springer
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Punkte
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01. |
Norwegen D. Tande
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260
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02. |
Osterreich S. Kraft
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196
|
03. |
Deutschland K. Geiger
|
192
|
04. |
Japan R. Kobayashi
|
190
|
05. |
Osterreich P. Aschenwald
|
164
|
Zum zweiten Weltcup-Wochenende reiste die Konkurrenz ins finnische Kuusamo, wo parallel zu den Skispringern auch die Nordischen Kombinierer und Skilangläufer Station machten. Daniel-André Tande wurde der erste Norweger, der mit zwei Siegen in die Saison starten konnte. In Erinnerung blieb der erste Wettkampftag allerdings besonders aufgrund von Disqualifikationen, die sich erheblich auf das Resultat auswirkten. So wurden bereits im ersten Durchgang die stark aufspringenden Norweger Johann André Forfang und Robert Johansson aus der Wertung genommen, ehe es im zweiten Durchgang neben Anže Semenič auch Peter Prevc und Marius Lindvik traf, die beide auf dem Podest gestanden hätten. Der Österreicher Philipp Aschenwald feierte somit als glücklicher Zweiter seine erste Podestplatzierung: „Ich bin wirklich zufrieden. Das Podium kam etwas überraschend, aber mein zweiter Sprung war heute sehr gut.“ Aufgrund starken Windes mit Böen wurde das zweite Springen abgesagt: „Wir waren geduldig, aber es war keine Aussicht auf Besserung in Sicht“, erklärte FIS-Renndirektor Walter Hofer. Der Veranstalter rechnete daher mit Einbußen um die 300.000 Euro, sodass der finnische Skiverband die FIS um einen zusätzlichen Wettbewerb in Lahti gebeten hat. In der Weltcup-Gesamtwertung behauptete Tande somit das Gelbe Trikot. Die Nationenwertung führten weiterhin die Österreicher an, nun allerdings punktgleich mit den Norwegern (jeweils 680 Punkte).
Zwischenstand nach 5 Springen
|
Pos.
|
Springer
|
Punkte
|
01. |
Osterreich Österreich
|
1020
|
02. |
Norwegen Norwegen
|
0902
|
03. |
Slowenien Slowenien
|
0631
|
04. |
Polen Polen
|
0628
|
05. |
Japan Japan
|
0614
|
Das zweite Dezemberwochenende verbrachten die Skispringer im russischen Nischni Tagil. Bereits bevor die ersten Trainingsdurchgänge abgehalten wurden, kam es zu kuriosen Ereignissen. So wurde dem Finnen Niko Kytösaho, der in Ruka seine ersten Weltcup-Punkte gewann, kein Visum gewährt. Dem Norweger Thomas Aasen Markeng machte hingegen sein abgelaufener Reisepass Probleme, sodass er zunächst nach Norwegen zurückgeschickt wurde, um letztlich für das zweite Springen mit aktualisiertem Reisepass einsatzfähig zu sein. Auch die Wettbewerbe im Ural waren von turbulenten Windbedingungen geprägt. Zunächst gewann der Vorjahressieger und Schanzenrekordhalter Johann André Forfang standesgemäß die Qualifikation vor seinem Landsmann Daniel-André Tande. Diese Leistungen konnten beide beim ersten Einzelspringen am Samstag jedoch nicht bestätigen. Stattdessen sah es nach dem ersten Durchgang danach aus, als könnte Peter Prevc seinen ersten Weltcupsieg seit mehr als zwei Jahren feiern. Dieser konnte seine Führung nach dem ersten Durchgang bei zunehmend schwierigen Bedingungen allerdings nicht behaupten, sodass der Japaner Yukiya Satō noch vom siebten Platz auf Platz eins sprang und somit ein Sensationssieg feiern durfte. Auch die DSV-Adler rund um den neuen Cheftrainer Stefan Horngacher konnten mit dem zweitplatzierten Karl Geiger eine erste Podiumsplatzierung für sich verbuchen. Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer verpasste als Vierter nur knapp das Podest. Auch der zweite Wettbewerb am Adventssonntag sorgte für einige Überraschungen. Unter erneut schweren Bedingungen mit teilweise umstrittenen Anlaufverkürzungen gewann der Österreicher Stefan Kraft nach zwei starken Sprüngen auf 140 und 134,5 Metern deutlich vor dem Schweizer Killian Peier, der erstmals das Podest im Weltcup erreichte. Darüber hinaus machte der amtierende Juniorenweltmeister Thomas Aasen Markeng mit dem fünften Platz auf sich aufmerksam. Zwar konnte sich der 47-jährige Noriaki Kasai erstmals für das Hauptfeld in dieser Saison qualifizieren, doch verpasste er schließlich deutlich die Punkteränge.
- Die Rückkehr Kobayashis an die Spitze der Gesamtweltcupführung (Klingenthal und Engelberg)
Zum vierten Weltcup-Wochenende reisten die Skispringer zum ersten Mal nach Deutschland, wo in Klingenthal sowohl ein Teamspringen als auch ein Einzelwettbewerb anstand. Bevor überhaupt die Qualifikation startete, ereignete sich bereits ein kurioser Unfall, bei dem sich Daniel-André Tande eine Knöchelverletzung zuzog. Vor seinem ersten Trainingssprung wurde der Norweger am Schanzentisch von einem Ski eines Vorspringers getroffen. Nachdem Tande dennoch erfolgreich an der Qualifikation teilgenommen hatte, schonte er sich am Samstag und ließ das Teamspringen aus. Die Qualifikation gewann Stefan Kraft, womit ihm ein Preisgeld in Höhe von 3.000,- CHF zuteil wurde. Während die Qualifikation reibungslos ablief, sorgte der Wind am zweiten Wettkampftag für enorme Probleme und Verschiebungen. Das Teamspringen war daher von wechselnden Windbedingungen innerhalb weniger Sekunden sowie von längeren Wartezeiten geprägt. Letztlich feierte das polnische Team um Piotr Żyła, Jakub Wolny, Kamil Stoch und Dawid Kubacki einen verdienten Sieg vor den Österreichern und den Japanern. Die DSV-Adler erwischten als Sechste einen rabenschwarzen Tag, der neben Windpech auch auf die individuellen Leistungen zurückzuführen war. Einen spannenden Wettkampf erlebten die Zuschauer beim Einzelspringen, das jedoch vom schweren Sturz des Juniorenweltmeisters Thomas Aasen Markeng überschattet wurde. Der Norweger fiel in der Konsequenz mit Kreuzband- und Meniskusriss für die restliche Saison aus. Nach dem ersten Durchgang zeichnete sich eine starke österreichische Performanz ab, da mit Philipp Aschenwald, Stefan Kraft und Gregor Schlierenzauer gleich drei ÖSV-Springer unter den besten Vier zu finden waren. Auch Ryōyū Kobayashi glänzte mit dem weitesten Sprung des ersten Durchgangs auf 136,5 Meter und schien auf die Siegerstraße zurückzukehren. Im zweiten Durchgang, der ohne Windeinflüsse fair verlief, behauptete der Japaner seine Führung und holte seinen ersten Saisonsieg sowie die Gesamtweltcup-Führung. Zweiter wurde Stefan Kraft, wohingegen Gregor Schlierenzauer auf den zwölften Rang zurückfiel. Eine Premiere auf dem Podest feierte der 21-jährige Marius Lindvik. Bester deutscher Athlet wurde erneut Karl Geiger. Nachdem sich der schwächelnde Eisenbichler mit einem starken zweiten Sprung um einige Plätze verbesserte und schließlich den fünfzehnten Platz belegte, zeigte sich dieser deutlich zuversichtlicher: „Ich gehe mit einem guten und stabilen Gefühl. Ich bin gar nicht so weit weg, wenn ich ganz normal skispringe“. Insgesamt verfolgten mehr als 10.000 Fans das Weltcupwochenende in Klingenthal.
Zwischenstand nach 7 Springen
|
Pos.
|
Springer
|
Punkte
|
01. |
Japan R. Kobayashi
|
440
|
02. |
Osterreich S. Kraft
|
369
|
03. |
Deutschland K. Geiger
|
347
|
04. |
Polen K. Stoch
|
275
|
05. |
Norwegen D. Tande
|
273
|
Auch die Generalprobe für die Vierschanzentournee 2019/20 im schweizerischen Engelberg war zunächst nicht von Wetterproblemen verschont worden. So wurden die für Freitag geplanten Trainings- und Qualifikationssprünge wegen heftigen Föhnwindes mit Böen über 70 km/h abgesagt und verschoben. Ganz anders stellten sich die äußeren Bedingungen beim ersten Einzelspringen dar, welcher bis dahin als der fairste Wettkampf bezeichnet werden kann. Bei konstant optimalen Verhältnissen zeigte der Pole Kamil Stoch die beste Leistung und gewann nach 2013 zum zweiten Mal von der Gross-Titlis-Schanze: „Ich mag diese Schanze, ich mag diesen Ort, ich mag die ganze Atmosphäre hier in Engelberg. Ich komme immer gerne hierher.“ Stoch feierte seinen bereits 34. Weltcupsieg, womit er auf den fünften Platz der ewigen Bestenliste aufgestiegen ist. Die österreichische Tournee-Hoffnung Stefan Kraft stellte seine Ansprüche mit der dritten Podiumsplatzierung in Folge unter Beweis und übernahm zwischenzeitlich das Gelbe Trikot des Gesamtweltcupführenden. Der drittplatzierte Karl Geiger zeigte sich nach dem Wettbewerb sehr zufrieden: „Das waren heute unglaublich gute Bedingungen, bei solchen Bedingungen macht es so richtig Spaß. Die Luft hier in Engelberg ist etwas dünner, deshalb muss man stark abspringen. Der Tag heute war sehr entspannt, die Schanze war sensationell präpariert.“ Für eine Überraschung sorgte der angeschlagene Daniel-André Tande, der den zweiten Durchgang verpasste. Das zweite Einzelspringen in Engelberg war geprägt von starkem Rückenwind und Dauerregen. Insgesamt sechs Athleten sammelten ihre ersten Weltcup-Punkte der Saison, der Kasache Sergei Tkatschenko erreichte sogar erstmals in seiner Karriere die Punkteränge. Während nach dem ersten Durchgang noch der Norweger Robert Johansson das Tableau anführte und beispielsweise der Kanadier MacKenzie Boyd-Clowes auf dem zehnten Platz rangierte, wirbelte der etwas stabilere zweite Durchgang die Reihenfolge etwas durcheinander. Johansson fand sich letztlich auf dem achten Rang wieder, wohingegen Boyd-Clowes sieben Plätze verlor. Sieger wurde der große Favorit Ryōyū Kobayashi, der als einziger des japanischen A-Kaders in der Schweiz an den Start gegangen war. Damit sicherte sich Kobayashi wieder die Gesamtweltcupführung. Zweiter wurde Peter Prevc, der bereits nach dem ersten Durchgang diese Position innehatte und mit immer konstanteren Sprüngen zu den Geheimfavoriten für die Tournee zu zählen war. Eine Premiere auf dem Podest feierte Jan Hörl mit einem zweiten Sprung auf 136,5 Metern, der ihn noch vom achten auf den dritten Rang katapultierte. Der auf dem aussichtsreichen vierten Platz stehende Stefan Kraft fiel nach einem Sturz auf den 18. Platz zurück, zog sich aber keine schwerwiegenden Verletzungen zu. Allerdings hatte der Österreicher durchaus mit Nachwehen zu kämpfen: „Die rechte Seite ist ein bisserl marode. Am Genick zieht die Verspannung rauf, die rechte Hüfte spüre ich auch.“ Die Nationenwertung zur Weihnachtspause führte Österreich (1865 Punkte) vor Norwegen (1492) und Polen (1290) an. Deutschland lag auf dem sechsten Rang mit 1055 Punkten.
-
Vierschanzentournee (Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen)
Endstand Vierschanzentournee
|
Pos.
|
Springerin
|
Punkte
|
01. |
Polen D. Kubacki
|
1131,6
|
02. |
Norwegen M. Lindvik
|
1111,0
|
03. |
Deutschland K. Geiger
|
1108,4
|
04. |
Japan R. Kobayashi
|
1096,0
|
05. |
Osterreich S. Kraft
|
1086,0
|
Im bisherigen Saisonverlauf hatten sich noch keine klaren Favoriten auf den Tourneesieg abgezeichnet, doch wurden besonders Ryōyū Kobayashi, Stefan Kraft und Kamil Stoch genannt. Besonderes Augenmerk liegt bei der Vierschanzentournee immer auch auf den Qualifikationen, da sich anhand des Resultates die Paarungen für den K.O.-Durchgang am Wettkampftag ergeben. Darüber hinaus gibt es mit 5.000 € für den Qualifikationssieg mehr Geld als üblich. Die Qualifikation in Oberstdorf gewann der Tournee-Sieger von 2014/15 Stefan Kraft vor dem Japaner Junshirō Kobayashi und dem Deutschen Stephan Leyhe. Erst zum zweiten Mal in seiner Karriere scheiterte Richard Freitag an der Vorausscheidung (zuletzt vor fast zehn Jahren in Oslo) und auch Daniel Huber konnte sich überraschenderweise nicht qualifizieren. Im Gegensatz dazu erhielten bei einem Teilnehmerfeld von 71 Athleten insgesamt neun Deutsche, darunter deren drei aus der nationalen Gruppe, die Starterlaubnis für das Auftaktspringen. Vor beeindruckenden 25.500 Zuschauern gewann Ryōyū Kobayashi sein fünftes Tournee-Springen in Folge, was bis dato nur Helmut Recknagel (1958–1959), Sven Hannawald (2001–2002) und Kamil Stoch (2017–2018) gelang. Dieses Erfolgserlebnis verleitete den Japaner zu folgender Aussage: „Die Saison wird immer besser. Natürlich ist da auch der Grand Slam wieder im Hinterkopf.“ Besonders freuen konnten sich die Fans jedoch über die Leistung des Oberstdorfers Karl Geiger, der vor den Augen seiner Eltern Zweiter wurde und die deutschen Tournee-Hoffnungen nährte. Mit Dawid Kubacki und Stefan Kraft auf den Rängen 3 und 4 versammelten sich weitere Mitfavoriten an der Spitze. Darüber hinaus erreichte Luca Roth (27.) zum ersten Mal in seiner Karriere die Punkteränge. Gregor Schlierenzauer, Killian Peier und Daniel-André Tande verloren unerwarteterweise ihre Duelle und verpassten den Finaldurchgang. Am zweiten Austragungsort der Tournee in Garmisch-Partenkirchen wurde besonders vom norwegischen Cheftrainer Alexander Stöckl die Organisation stark kritisiert, da vor allem die Hotelsituation und das Springerlager nicht den Erwartungen genügten: „Das ist ein Skandal und wenig professionell“. Deutlich zufriedener dürfte Stöckl mit dem Neujahrsspringen gewesen sein, das sein Schützling Marius Lindvik mit einer Schanzenrekordweite von 143,5 Metern auf der Großen Olympiaschanze gewann. In den letzten Jahren hatte sich die Olympiaschanze bereits als Schicksalsberg für die österreichischen Favoriten erwiesen und auch dieses Jahr verflogen die Tournee-Hoffnungen in Garmisch. Neben Schlierenzauer, der erneut im ersten Durchgang ausschied, musste auch Stefan Kraft geschwächt von einem Virus mit dem dreizehnten Platz einen Rückschlag einstecken. In der Tourneewertung zeichnete sich ein enges Rennen ab, wobei zur Hälfte der Japaner Kobayashi noch vor Geiger und Kubacki in Führung lag. Der Pole Kamil Stoch lag hingegen bereits mit mehr als 60 Punkten Rückstand chancenlos zurück. Nach einem Tag Pause ging die Tournee im österreichischen Innsbruck weiter. Marius Lindvik gewann sowohl die Qualifikation als auch das Einzelspringen von der Bergiselschanze. Als Mann der Stunde konnte dennoch Dawid Kubacki bezeichnet werden, der mit seiner dritten Podestplatzierung in Folge die Tournee-Führung übernahm und mit 9,1 Punkten Vorsprung auf Lindvik nur noch an sich selbst scheitern konnte. Mit ausschlaggebend für diesen Zwischenstand waren die verglichen schwächeren Platzierungen Karl Geigers (8.) und Ryōyū Kobayashis (14.), die nun miteinander in Konkurrenz um das Tournee-Podium standen. Zum Abschluss der Vierschanzentournee ging es nach Bischofshofen, wo die Naturschanze Paul-Außerleitner-Schanze mit einem charakteristischen Anlauf auf die Athleten wartete. Kubacki hatte die besten Karten und kam mit dieser Ausgangsposition hervorragend zurecht. So krönte er sich mit tollen Sprüngen auf 143 und 140,5 Meter zum verdienten Tages- und Tourneesieger. Erneut hatte Geiger als starker Zweiter nur das Nachsehen, zumal er an Lindvik (3.) in der Gesamtwertung nicht mehr vorbeiziehen konnte. Nachdem es im vorletzten Jahr Andreas Wellinger sowie im letzten Jahr Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe gelungen war, war auch bei dieser Tournee ein Podestplatz das erklärte Ziel des DSV gewesen. Mit dem drittplatzierten Karl Geiger sowie positiven Signalen von Leyhe (10.), Eisenbichler (15.) und Schmid (16.) konnte DSV-Trainer Stefan Horngacher demnach zufrieden sein. Für die Österreicher reichte es mit Stefan Kraft (4.) und Philipp Aschenwald (11.) nur zu zwei Top-15-Gesamtplatzierungen.
- Januar – Geiger erobert das Gelbe Trikot (Predazzo, Titisee-Neustadt, Zakopane)
Zwischenstand nach 16 Springen
|
Pos.
|
Springer
|
Punkte
|
01. |
Deutschland K. Geiger
|
931
|
02. |
Osterreich S. Kraft
|
883
|
03. |
Japan R. Kobayashi
|
831
|
04. |
Polen D. Kubacki
|
824
|
05. |
Norwegen M. Lindvik
|
585
|
Bereits vier Tage nach der Vierschanzentournee wurde im italienischen Predazzo wieder gesprungen. Aus technischen Gründen wurden beide Wettkämpfe nicht wie ursprünglich geplant auf der Großschanze, sondern auf der am selben Schanzenkomplex befindlichen Normalschanze abgehalten. Nicht dabei war allerdings Markus Eisenbichler, der in Ruhpolding auf einer Eisplatte ausgerutscht war und sich dabei eine Verletzung des Kapsel- und Bandapparates im rechten Handgelenk zugezogen hatte. Da Richard Freitag seine Wettkampfpause verlängerte, bestand das DSV-Aufgebot mit Luca Roth und Martin Hamann aus weiteren zwei B-Kader-Athleten. Dennoch kristallisierte sich das Wettkampfwochenende für die deutschen Athleten als überaus erfolgreich heraus. So gewann Karl Geiger den ersten Wettkampf vor Stefan Kraft und Dawid Kubacki, womit Geiger seinen ersten Saisonsieg sowie den ersten Erfolg unter Cheftrainer Stefan Horngacher feierte. Dies hatte zur Folge, dass Geiger gleichzeitig das Gelbe Trikot des Weltcup-Gesamtführenden übernehmen konnte. Darüber hinaus gelang mit Constantin Schmid (5.), Stephan Leyhe (6.) und Pius Paschke (8.) gleich drei weiteren DSV-Athleten der Sprung unter die Top Ten. Ein kleines Debakel erlebten neben dem schwächelnden Ryōyū Kobayashi (26.) die norwegischen Skispringer, die mit der kleinen Schanze besonders zu kämpfen hatten. Lediglich der 25. Platz von Andreas Granerud Buskum konnte positiv gewertet werden, gewann dieser schließlich seine ersten Weltcup-Punkte. Das Siegespodest ist am Sonntag mit jenem vom Samstag identisch gewesen. Mit Kamil Stoch und Piotr Żyła auf den Rängen vier und fünf lieferten die Polen ein starkes Team-Ergebnis ab. Eine überzeugende Darstellung lieferte einmal mehr Cene Prevc ab, der seit Innsbruck dem slowenischen Team angehörte und mit dem 15. Platz sein bis dahin bestes Weltcup-Ergebnis erzielte. Nur einen Tag nach dem Weltcup in Predazzo wurde der tschechische Cheftrainer David Jiroutek entlassen, was unter anderem beim Spitzenathlet Roman Koudelka Unverständnis auslöste. In diesem Rahmen war zudem durchgesickert, dass dem tschechischen Team gerade einmal 80.000 Euro Saisonbudget zur Verfügung standen. Nachfolger wurde der bisherige Assistent Antonín Hájek. Kurios verlief zudem die Heimreise der Norweger aus dem Fleimstal, da ihr Flug auf Grund eines Motorschadens ausgefallen und das Team daher zwischenzeitlich in Venedig gestrandet war.
Zwischenstand nach 19 Springen
|
Pos.
|
Springer
|
Punkte
|
01. |
Osterreich Österreich
|
3083
|
02. |
Norwegen Norwegen
|
2849
|
03. |
Deutschland Deutschland
|
2751
|
04. |
Polen Polen
|
2746
|
05. |
Japan Japan
|
2324
|
Neu im Weltcup-Kalender fand sich das Wettkampfformat Titisee-Neustadt-Five, bei dem der Sieger zusätzliche 25.000 Euro Preisgeld erhielt. Eine Besonderheit des Formats ist die Qualifikation, die die Startberechtigung für beide folgenden Wettkampftage ermittelt und darüber hinaus in die Gesamtwertung mit einfließt. Wohl aufgrund dieser Regelung galten die Neustadt-5 als unattraktiv für einige Athleten, weshalb lediglich 51 Skispringer an der Vorausscheidung teilnahmen. Mit Choi Seou verpasste somit nur ein Sportler die Qualifikation, während der es permanent regnete. Eine eindrucksvolle Leistungssteigerung konnte man bei Ryōyū Kobayashi beobachten, der das Feld auf der Hochfirstschanze vor Stephan Leyhe und Robert Johansson anführte. Der Weltcup-Führende Karl Geiger hatte mit der Schanze im Schwarzwald hingegen seine Probleme, die er auch tags darauf beim ersten Wettkampf als Zwölfter nicht beilegen konnte. Stattdessen konnten Constantin Schmid und Stephan Leyhe einen geteilten fünften Platzen erreichen und das DSV-Team anführen. Mit Sprüngen auf 140,5 und 141 Metern sprang Dawid Kubacki zu seinem zweiten Saisonsieg, blieb in der Neustadt-5-Wertung jedoch noch mit rund sechs Punkten hinter Kobayashi zurück. Auch beim zweiten Einzelspringen war Kubacki nach einem hervorragenden Sprung auf 143 Metern zwar nicht zu schlagen, doch verteidigte Kobayashi seine Führung in der Neustadt-5-Wertung. Den Gesamtweltcup führte Geiger weiterhin an.
Zum letzten Januar-Wochenende reisten die Skispringer nach Zakopane, wo vor ausverkauften Rängen von der Wielka Krokiew gesprungen wurde. Das dritte Teamspringen der Saison gewann das deutsche Team um Constantin Schmid, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Karl Geiger mit 40 Punkten Vorsprung auf das norwegische Team. Überraschend schwach schnitten die Polen (5.) und die in der Nationenwertung führenden Österreicher (6.) ab. Einen neuen Schanzenrekord stellte Yukiya Satō mit einem unfassbaren Sprung auf 147 Metern auf. Standesgemäß gewann tags darauf Kamil Stoch das Einzelspringen vor heimischer Kulisse, womit ihm als erster Athlet der Geschichte in jedem Jahr einer Dekade mindestens ein Sieg gelang. Der Pole triumphierte zudem bereits zum fünften Mal auf der Wielka Krokiew (2011, 2012, 2015, 2017, 2020). Zweiter wurde Stefan Kraft, zum neunten Mal in Folge stand Dawid Kubacki (3.) auf dem Podest. Dennoch war es das gemessen an der Anzahl der Springer im zweiten Durchgang schlechteste polnische Ergebnis seit 2011, da neben Stoch und Kubacki lediglich Piotr Żyła (8.) in die Punkteränge sprang. Stephan Leyhe verpasste als Vierter das Podest, Karl Geiger verteidigte als Fünfter seine Gesamtweltcupführung. Die Rückkehr Richard Freitags verlief enttäuschend und punktlos. In der Nationenwertung blieben die Österreicher in einem knappen Klassement an der Spitze.
- Februar – Stefan Kraft setzt sich ab (Sapporo, Willingen, Bad Mitterndorf/Tauplitz, Râșnov, Lahti)
Anfang Februar machte der Weltcup-Zirkus zum einzigen Mal in Asien halt, wo zwei Wettbewerbe von der traditionellen Ōkurayama-Schanze in Sapporo abgehalten wurden. Anders als in den vergangenen Jahren waren fast alle Spitzenathleten die lange und anstrengende Reise angetreten. Ryōyū Kobayashi, der nur noch einen Sieg vom japanischen Rekord von 17 Weltcup-Siegen entfernt war, gewann die Qualifikation. Zwar führte Kobayashi beim ersten Einzelspringen nach dem ersten Durchgang, fiel mit 110 Metern aber noch auf den 15. Platz zurück. Stattdessen stand mit Yukiya Satō, der mit seinem zweiten Saisonsieg erneut überraschte, ein anderer Japaner im Blickfeld. Stefan Kraft wurde zum siebten Mal Zweiter und konnte damit immerhin die Gesamtweltcupführung übernehmen. Karl Geiger war im zweiten Durchgang ohne Chance und mit 116,5 Metern vom vierten Platz auf Rang elf zurückgefallen. Einen kometenhaften Aufstieg erlebte der Österreicher Marco Wörgötter, der als amtierender Jugend-Olympiasieger erstmals im Kader stand und direkt seine ersten neun Weltcup-Punkte gewann. Der Este Artti Aigro (25.) sprang zum zweiten Mal in seiner Karriere in die Punkteränge. Mit dem Gelben Trikot auf der Brust zeigte Stefan Kraft am zweiten Wettkampftag seine Extraklasse und holte unter schweren Bedingungen seinen zweiten Saisonsieg: „Ich liebe diese Schanze, ich springe hier immer gut, der heutige Wettkampf war mein bester Wettkampf bisher in diesem Winter. Ich habe von oben gesehen, dass die Starter vor mir keine guten Bedingungen hatten und bei mir kam dann – genau richtig – etwas Aufwind. Ich hatte etwas Glück und perfekte Sprünge, es hat alles perfekt gepasst heute“. Auf dem zweiten Platz reihte sich Stephan Leyhe ein, der den weitesten Sprung des Tages zeigte (142 Meter). Vortagessieger Satō wurde nur Sechzehnter, doch wurde Japan durch den drittplatzierten Ryōyū Kobayashi erneut auf dem Podest vertreten. Der 47 Jahre alte Noriaki Kasai (36.) absolvierte hingegen sein letztes Weltcup-Springen der Saison. Mit Peter Prevc (4.), Timi Zajc (7.) und Anže Lanišek (10.) erwischten die Slowenen einen starken Tag.
Zwischenstand nach 25 Springen
|
Pos.
|
Springer
|
Punkte
|
01. |
Osterreich S. Kraft
|
1613
|
02. |
Deutschland K. Geiger
|
1495
|
03. |
Polen D. Kubacki
|
1131
|
04. |
Japan R. Kobayashi
|
1099
|
05. |
Polen K. Stoch
|
0895
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Um den Kult-Weltcup von der größten Großschanze der Welt noch etwas schmackhafter zu machen, wurde bereits zum dritten Mal das Willingen Five veranstaltet. Genau wie beim Neustadt-5 gab es für beide Wettkampftage nur einen Qualifikationssprung, der darüber hinaus als fünfter Wertungsdurchgang in die Gesamtwertung mit einfloss. Bereits vor dem ersten Springen von der Mühlenkopfschanze in Willingen stellten die Wetterprognosen die Organisatoren vor eine Herausforderung. So wurde bereits aufgrund schlechter Wetterprognosen kurzfristig das Programm für den Qualifikationstag geändert, wobei auch der neue Zeitplan nicht eingehalten werden konnte. Schließlich wurde die Qualifikation mit nur 53 Athleten vor dem ersten Einzelspringen veranstaltet und fand mit Stephan Leyhe einen Athleten des ortsansässigen SC Willingen als Sieger vor. Vor rund 23.500 Zuschauer zeigte der Willinger auch im Wettkampf die beste Leistung und feierte seinen ersten Weltcup-Sieg der Karriere. Der Pole Kamil Stoch erreichte als Dritter seine 70. Weltcup-Podestplatzierung. Anže Semenič, der im bisherigen Saisonverlauf den Erwartungen nicht gerecht werden konnte und erst einen Weltcup-Punkt auf seinem Konto hatte, überraschte mit Rang zehn. Der Finaldurchgang wurde von etwa 3,21 Millionen Zuschauern im Ersten verfolgt, was einem Marktanteil von 19,3 % entsprach. Wegen des Orkantiefs Sabine musste bereits am Samstag das zweite Springen vorzeitig abgesagt werden. Leyhe erhielt somit das zusätzliche Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro.
Zum ersten Skiflug-Wochenende der Saison kamen die Athleten am Kulm zusammen. Auch hier musste das Programm geändert werden, da zu starker und vor allem wechselhafter Wind die Qualifikation am Freitag unmöglich machte. Am ersten Wettkampftag hatten die Springer im Finaldurchgang ebenso mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. So fiel beispielsweise Karl Geiger, der das Feld zur Halbzeit nach der Bestweite von 230 Metern anführte, noch auf den vierten Platz zurück. Mit seinem besten Karriereergebnis im Skifliegen konnte Geiger dennoch zufrieden sein. Glücklicher Sieger wurde Piotr Żyła, der zuletzt 2013 in Oslo gewinnen konnte. Zweiter wurde der Slowene Timi Zajc. Die Überraschung des Tages war aber der Finne Antti Aalto, der verdient Sechster wurde und damit sein bislang bestes Weltcup-Karriereergebnis einstellte. Der renommierte Skiflieger Jurij Tepeš (20.) flog zu seinen ersten Weltcup-Punkten der Saison. Nach 1161 Tagen gewann zudem Aleksander Zniszczoł erstmals wieder einen Weltcup-Punkt. Mit Simon Ammann (31.), Peter Prevc (33.) und Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer (40.) verpassten gleich mehrere prominente Athleten den Sprung ins Finale. Beim zweiten Skifliegen profitierte Stefan Kraft vom Abbruch des Finaldurchgangs und durchbrach damit erstmals die Hürde, vor Heimpublikum zu gewinnen. Obwohl nur noch drei Athleten vom Startbalken sich hätten abdrücken müssen, galt die Jury-Entscheidung als unausweichlich.Žiga Jelar konnte mit dieser Entscheidung sicherlich leben, war er doch als Vierzehnter der einzige, der eine neue Bestleistung erzielen konnte. Erfolgreichste Nation des Wochenendes waren die Slowenen.
Zwischenstand nach 29 Springen
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Pos.
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Springer
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Punkte
|
01. |
Osterreich Österreich
|
4720
|
02. |
Deutschland Deutschland
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4578
|
03. |
Norwegen Norwegen
|
3975
|
04. |
Polen Polen
|
3832
|
05. |
Slowenien Slowenien
|
3437
|
Zum ersten Mal in der Geschichte des Skisprung-Weltcups der Männer fand ein Springen in Rumänien statt. Von der Trambulina Valea Cărbunării in Râșnov ging Karl Geiger als Favorit ins Rennen, gewann er doch 2018 die einzigen beiden Grand-Prix-Wettbewerbe in Râșnov sowie die beiden Springen von der Normalschanze in Predazzo. Erfreulich war zudem die Rückkehr Severin Freunds zum deutschen Weltcup-Team, wobei die Erwartungshaltung zunächst den Umständen entsprechend gering war. Die historisch erste Qualifikation gewann der Norweger Marius Lindvik. Der einzig startberechtige rumänische Athlet Daniel Cacina verpasste die Qualifikation. Bei einem spannenden Premieren-Wettbewerb setzte sich Geiger mit zwei Sprüngen auf genau 100 Meter vor seinem Teamkollegen Stephan Leyhe durch und holte wichtige Weltcuppunkte auf den Gesamtführenden Kraft auf. Das überragende Team-Ergebnis der deutschen Mannschaft komplettierten Pius Pascke, Markus Eisenbichler und Constantin Schmid auf den Plätzen 10, 11 und 15. Fingerspitzengefühl bewies die Jury, die einen Neustart des zweiten Durchgangs beschlossen, nachdem heftiger Schneefall die Anlaufspur langsam machte und den ersten fünf Startern keine Chance gab. Das zweite Weltcup-Springen von Râșnov gewann Stefan Kraft vor Geiger. Seine erste Podestplatzierung ersprang sich Constantin Schmid, für den nach dem ersten Durchgang noch mehr drin gewesen wäre. Hiroaki Watanabe (28.) gewann genauso seine ersten Weltcup-Punkte seit langer Zeit wie Severin Freund und Shōhei Tochimoto (beide 29.).
Die seit 1923 stattfindenden Lahti Ski Games fanden auch in dieser Saison im Rahmen des Weltcups ihre Fortsetzung. Passend zu diesem historischen Ort wurden der 999. und der 1000. Weltcup in Lahti veranstaltet. Als Ersatz für das ausgefallene Springen in Kuusamo gab es bereits am Freitag das erste Einzelspringen, das Stefan Kraft vor Karl Geiger und Daniel-André Tande gewann. Die Überraschung des Tages war Stefan Huber, der nach bereits starken Sprüngen im Training und Qualifikation einen verdienten achten Platz belegte. Am zweiten Wettkampftag war das deutsche Team um Constantin Schmid, Pius Paschke, Stephan Leyhe und Karl Geiger ein spannendes Teamspringen vor den Slowenen und den Österreichern. Zwischen Deutschland und Österreich gab es nur eine Differenz von 4,8 Punkten. Während Paschke seinen ersten Weltcup-Sieg feiern durfte, erreichten Cene Prevc und Stefan Huber erstmals das Podest. Den 1.000 Weltcup gewann der Oberstdorfer Karl Geiger in einem hochklassigen Wettkampf vor den Österreichern Stefan Kraft und Michael Hayböck, wobei letzterer erstmals seit 2018 einen Podiumsplatz belegen konnte. Am Jubiläums-Wettbewerb nahmen 59 Athleten teil, da die Qualifikation im Vorfeld abgesagt wurde. In der Gesamtweltcupwertung lag Kraft dennoch mit mehr als hundert Punkten vor Geiger, der wiederum den zweiten Platz sicher zu haben schien. Die Nationenwertung führte weiterhin Österreich an.
- März - Raw Air und Saisonabbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie (Oslo, Lillehammer, Trondheim)
Endstand Raw Air 2020
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Pos.
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Springerin
|
Punkte
|
01. |
Polen K. Stoch
|
1161,9
|
02. |
Japan R. Kobayashi
|
1154,5
|
03. |
Norwegen M. Lindvik
|
1154,3
|
04. |
Slowenien Ž. Jelar
|
1151,9
|
05. |
Deutschland S. Leyhe
|
1149,0
|
Anfang bis Mitte März stand in Norwegen ein weiteres Saisonhighlight statt. Um eine Verbreitung des Virus SARS-CoV-2 zu verhindern, wurden die Zuschauer vom Wettbewerb am Holmenkollen in Oslo allerdings ausgeschlossen. Die Qualifikation, die bei der Raw Air als Prolog bezeichnet wird und in die Gesamtwertung mit einfließt, gewann Constantin Schmid. Dieser durfte auch nach dem Teamspringen das Trikot des Raw-Air-Leaders tragen, musste sich aber mit dem deutschen Team den Norwegern geschlagen geben. Zum dritten Mal in Folge gewannen die Norweger das Teamspringen von Oslo, dieses Mal in der Besetzung Johann André Forfang, Robert Johansson, Daniel-André Tande und Marius Lindvik. Zum ersten Mal auf dem Weltcup-Podest war Žiga Jelar, der Teil des drittplatzierten slowenischen Teams war. Nachdem der Einzel-Wettbewerb am Sonntag wegen zu starken Windes und Wasser im Auslauf der Schanze bereits um anderthalb Stunden nach hinten verschoben worden war, wurde er schließlich ganz abgesagt. Als Ersatz für das ausgefallene Springen wurden an der zweiten Station in Lillehammer zwei Einzelspringen abgehalten. Für den ersten Wettbewerb wurden die Qualifikationsergebnisse aus Oslo herangezogen, sodass vor dem ersten Wertungsdurchgang genügend Trainingssprünge durchgeführt werden konnten. Einen großen Erfolg konnte Peter Prevc feiern, der nicht nur den ersten slowenischen Saisonsieg verbuchen konnte, sondern auch erstmals seit mehr als drei Jahren als Sieger auf dem Podest stand. Die letzten Hoffnungen auf den Gesamtsieg des Deutschen Karl Geiger (19.) verblassten nach schwachen Sprüngen. Auch Dawid Kubacki (25.) musste einen Rückschlag im Kampf ums Weltcup-Podest hinnehmen und Ryōyū Kobayashi (9.) vorbeiziehen lassen. Sein bestes Saisonergebnis erzielte Markus Eisenbichler, der als Zweiter gemeinsam mit Stephan Leyhe (3.) auf dem Podest stand. Sein bestes Weltcup-Ergebnis belegte Robin Pedersen auf Platz fünf. Das zweite Springen vom Lysgårdsbakken gewann Kamil Stoch vor den Slowenen Žiga Jelar und Timi Zajc. Stoch übernahm somit die Führung der Raw Air. Die Qualifikation von der Granåsen-Schanze in Trondheim entschied Ryōyū Kobayashi für sich und rückte so auf den zweiten Platz in der Raw-Air-Wertung vor. Das Springen wurde jedoch vom schweren Sturz Stephan Leyhes überschattet. Wenige Tage später wurde ein Kreuzbandriss im linken Knie sowie weitere Einrisse der beiden Menisken diagnostiziert. Der Prolog sollte der letzte Skisprungwettbewerb der Saison sein, denn tags darauf wurde die Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie vorzeitig abgebrochen. Raw-Air-Gesamtsieger wurde somit zum zweiten Mal Kamil Stoch vor Ryōyū Kobayashi und Marius Lindvik. Bester deutschsprachiger Athlet wurde Stephan Leyhe (5.) vor Stefan Kraft (8.) und Gregor Schlierenzauer (11.).
„Es war etwas komisch heute so zu gewinnen. (...) Es wäre schön gewesen, in Vikersund eine Siegerehrung zu erleben. Es war ein harter Kampf mit Karl Geiger, und das hätten wir uns verdient.“
– Stefan Kraft.
Den Gesamtweltcup gewann somit Stefan Kraft zum zweiten Mal nach 2016/17. Kraft gewann auch die kleine Kristallkugel des besten Skifliegers. In der ersten Saison unter Cheftrainer Stefan Horngacher gewann Deutschland erst zum dritten Mal nach 2001/02 und 2014/15 die Nationenwertung. Darüber hinaus belegte Karl Geiger einen starken zweiten Platz im Einzelweltcup. Insgesamt schafften neun deutsche sowie zehn österreichische Athleten den Sprung in die Punkteränge. Bester der fünf gewerteten Schweizer wurde Killian Peier (25.).
Frauen
- Die ersten Ergebnisse im Dezember
Die Frauen starteten Anfang Dezember im norwegischen Lillehammer in die Saison. Allerdings wurde das Lillehammer Triple diesen Winter nicht ins Programm genommen, sodass die besten Athletinnen des Wochenendes kein zusätzliches Preisgeld erhielten. Bereits in der Qualifikation sorgte der spektakuläre Sturz der US-Amerikanerin und Nordischen Kombiniererin Tara Geraghty-Moats für eine Schrecksekunde, doch blieb die 26-jährige immerhin ohne ernste Verletzungen. Das erste Springen der Saison gewann mit Maren Lundby die beste Athletin der letzten Jahre. Die Norwegerin sprang auf 138 und 135 Meter und erzielte dabei 24,4 Punkte mehr als die zweitplatzierte Eva Pinkelnig, die ihr bis dato bestes Einzelergebnis feiern konnte. Die Österreicherinnen präsentierten sich geschlossen auf Top-Niveau, sodass mit Chiara Hölzl, Jacqueline Seifriedsberger und Marita Kramer gleich drei weitere Springerinnen in die Top 10 sprangen. Das von Verletzungen gebeutelte deutsche Team brachte zwar alle sechs startenden Athletinnen in den zweiten Durchgang, konnte allerdings nicht in die Weltspitze vordringen. Besonders die Vorjahres-Dritte im Gesamtweltcup Juliane Seyfarth kämpfte noch mit ihrer Form. Mit einer Demonstration der Stärke lieferte Lundby auch am zweiten Wettkampftag der Konkurrenz keinen Grund zu Freude und flog allen davon. Das Podest komplettierten Chiara Hölzl sowie Sara Takanashi. Beste DSV-Adlerin war erneut Katharina Althaus auf Rang sechs. Mit 421 Punkten führten die ÖSV-Damen die Nationenwertung vor Norwegen (286) und Japan (232) an.
Zwischenstand nach 3 Springen
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Pos.
|
Springerin
|
Punkte
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01. |
Norwegen M. Lundby
|
245
|
02. |
Osterreich C. Hölzl
|
240
|
03. |
Slowenien E. Klinec
|
180
|
04. |
Osterreich E. Pinkelnig
|
149
|
05. |
Deutschland K. Althaus
|
140
|
Zum ersten Mal machten die Frauen Mitte Dezember in Klingenthal halt, wo ein Wettbewerb von der Großschanze in der Vogtland Arena abgehalten werden sollte. Da die Startliste lediglich 40 Springerinnen umfasste, wurde die Qualifikation logischerweise überflüssig und daher abgesagt. Dennoch boten bereits die drei Trainingsdurchgänge hohen Unterhaltungswert, da unter anderem Daniela Iraschko-Stolz mit 142 Metern den weitesten jemals gemessenen Sprung im Rahmen eines reinen FIS-Damen-Wettkampfes zeigte. Während die drei Durchgänge am Freitag ohne Komplikationen statt fanden, machten die turbulenten Windbedingungen am Samstag Mittag eine Verschiebung notwendig. Zwar konnte das Einzelspringen wenige Stunden später als geplant tatsächlich durchgeführt werden, doch kam es immer wieder zu Wartezeiten. Die Jury entschied daher auch mit Hinblick auf das anschließende Teamspringen der Männer, den zweiten Durchgang abzusagen. Davon profitierte auch die Deutsche Katharina Althaus, die als Dritte ihre erste Podestplatzierung der Saison erreichte. Auch die Slowenin Ema Klinec belegte erstmals seit ihrer Rückkehr nach einer Kreuzbandverletzung wieder das Podium. Verdiente Siegerin wurde allerdings die Österreicherin Chiara Hölzl, die nach ihrem Sprung auf 141 Metern einen neuen Schanzenrekord bei den Damen aufstellte und somit ihren ersten Weltcup-Sieg feiern konnte. Die favorisierte Maren Lundby belegte den fünften Platz. Eine starke Leistung zeigte auch die dreifache Junioren-Weltmeisterin Anna Schpynjowa, die als Neunte ihr bis dato bestes Weltcupergebnis erzielte. Die Weltcup-Gesamtwertung hatte weiterhin Maren Lundby vor Chiara Hölzl inne. Katharina Althaus lag als beste DSV-Athletin auf dem fünften Rang, gefolgt von Juliane Seyfarth auf Platz 13. In der Nationenwertung baute Österreich ihre Führung weiter aus.
- Der Weltcup-Zirkus macht Station in Japan
„Alles wirkt momentan sehr leicht, aber das ist es sicher nicht. Man muss jeden Tag seine Hausaufgaben machen, und dazu kommt jetzt das nötige Glück, das man für so einen Höhenflug braucht. Dann geht scheinbar alles von alleine.“
– ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer.
Zwischenstand nach 7 Springen
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Pos.
|
Springerin
|
Punkte
|
01. |
Norwegen M. Lundby
|
510
|
02. |
Osterreich E. Pinkelnig
|
509
|
03. |
Osterreich C. Hölzl
|
470
|
04. |
Japan S. Takanashi
|
364
|
05. |
Osterreich M. Kramer
|
289
|
Nach mehreren Wochen Pause standen am zweiten Januarwochenende zwei Wettbewerbe von der Ōkurayama-Schanze an. Ähnlich wie in Mitteleuropa hatte auch Sapporo mit Schneemangel zu kämpfen, was jedoch zunächst nicht als Problem wahrgenommen wurde. Tatsächlich musste allerdings aufgrund des Zustandes des Aufsprunghanges wegen Schneemangels die Qualifikation vom Freitag auf den Samstag verschoben werden. Nachdem erfolgreich Schnee produziert und auf die Schanze aufgetragen wurde, konnte der geänderte Zeitplan für den Samstag eingehalten und ein ohne Komplikationen ablaufendes Springen durchgeführt werden. Einen überaus erfolgreichen Tag absolvierten die Österreicherinnen, die mit vier Springerinnen in den Top 6 die Konkurrenz dominierten. Kaum verwunderlich war es daher, dass auch die Siegerin aus dem ÖSV-Lager kam, doch kann der Erfolg Marita Kramers als sensationell bezeichnet werden. Die gebürtige Niederländerin führte bereits nach dem ersten Durchgang und musste direkt vor ihrem zweiten Sprung sogar eine Anlaufverkürzung hinnehmen, da Maren Lundby vor ihr 139 Meter ins Tal setzte. Davon blieb Kramer unbeeindruckt und gewann verdient mit einem Vorsprung von 4,6 Punkten: „Mein Ziel waren die Top Ten. Aber ich habe umgesetzt, was ich mit den Trainern besprochen habe. Das Ergebnis ist natürlich megacool.“ Ganz anders wurde der Wettkampf vom DSV-Team bewertet. Beste Athletin wurde wieder einmal Katharina Althaus (7.), wohingegen Juliane Seyfarth (25.), Selina Freitag (27.) und Agnes Reisch (29.) zwar die Punkteränge erreichten, jedoch kein Preisgeld erhielten. Einzig Luisa Görlich konnte mit einem doppelten Erfolgserlebnis mit dem Wettkampf zufrieden sein. So erzielte sie als Zehnte nicht nur ihr bestes Weltcupergebnis, sondern sprang im Finale auch ihre neue persönliche Bestweite von 125,5 Metern. Auch am zweiten Wettkampftag dominierten die Österreicherinnen das Geschehen. Auf einer perfekt präperierten Schanze setzte sich Eva Pinkelnig bereits nach dem ersten Durchgang von ihren Konkurrentinnen ab und gewann schließlich souverän ihr erstes Weltcup-Springen. Bemerkenswert war die Leistung Daniela Iraschko-Stolz', die von Platz 12 noch auf den dritten Rang vorgesprungen war. Katharina Althaus war beste Deutsche auf Platz 12. Gesamtweltcupführende blieb die Norwegerin Maren Lundby. Nicht mehr mit dabei gewesen war die Slowenin Urša Bogataj, die sich Ende Dezember 2019 das Kreuzband gerissen hatte.
Zwischenstand nach 8 Springen
|
Pos.
|
Nation
|
Punkte
|
01. |
Osterreich Österreich
|
2076
|
02. |
Japan Japan
|
1155
|
03. |
Norwegen Norwegen
|
1058
|
04. |
Deutschland Deutschland
|
0819
|
05. |
Slowenien Slowenien
|
0809
|
Am darauffolgenden Wochenende hielten die Skispringerinnen zwei Einzel- sowie einen Teamwettkampf auf der Zaō-Schanze in Yamagata ab. In der letzten Saison hatte Deutschland beide Teamspringen gewonnen, doch gingen dieses Jahr die Österreicherinnen als Führende der Nationenwertung als große Favoritinnen ins Rennen. Zunächst fand jedoch das erste Einzelspringen statt, das die Vorarlbergerin Eva Pinkelnig mit einem beeindruckenden Vorsprung von 17,3 Punkten gewinnen konnte. Nachdem der deutsche Bundestrainer Andreas Bauer die Leistung in Sapporo trotz der Personalmisere als „nicht ganz zufriedenstellend“ einstufte, deuteten die deutschen DSV-Springerinnen in der Qualifikation sowie im Training zwar einen Formanstieg an, blieben im Wettkampf jedoch wieder deutlich hinter ihren Erwartungen zurück. Katharina Althaus rangierte nach dem ersten Durchgang noch auf dem dritten Platz, fiel letztlich allerdings auf Platz 8 zurück, womit sie dennoch mit Abstand die beste Deutsche wurde. Am Samstag feierten Daniela Iraschko-Stolz, Marita Kramer, Chiara Hölzl und Eva Pinkelnig den ersten österreichischen Sieg in einem Weltcup-Teamspringen. Dabei ließ das Quartett nie Spannung aufkommen und siegte schließlich mit einem Rekordvorsprung von 140,4 Zählern auf das japanische Team. Das deutsche Team, zu dem erstmals auch Selina Freitag gehörte, musste mit dem sechsten Rang erneut einen Rückschlag hinnehmen. Aufwärts ging es jedoch bereits tags darauf, als mit Katharina Althaus (5.) und Juliane Seyfarth (6.) gleich zwei DSV-Adlerinnen die Top 10 erreichten. Das Weltcup-Springen ging erneut an die Eva Pinkelnig, die somit inklusive Team-Bewerb zum vierten Mal in Folge als Siegerin auf dem Podest stand. In der Weltcup-Gesamtwertung lag sie damit nur noch einen Punkt hinter der Norwegerin Maren Lundby.
- Zurück in Europa – Lundby verliert Gesamtweltcup-Führung an Hölzl
Nach zwei Wochen in Japan kehrten die Sportlerinnen nach Europa zurück, doch auch im rumänischen Râșnov stand das Duell zwischen den Österreicherinnen und Maren Lundby im Vordergrund. So gewann Chiara Hölzl sowohl die Qualifikation als auch den ersten Wettkampf und übernahm so die Gesamtweltcupführung: „Diese Führung im Gesamtweltcup macht mich überglücklich, noch dazu, weil meine Teamkollegin mit einem Punkt Rückstand direkt hinter mir liegt.“, freute sich Hölzl über das erste Gelbe Trikot ihrer Karriere. Damit hatte sie als erst zweite Österreicherin nach der ehemaligen Gesamtsiegerin Daniela Iraschko-Stolz die Führung inne. Ihre beste Saisonplatzierung erzielte Katharina Althaus, die auf Rang zwei landete. Besondere Beachtung verdiente zudem die ungarische Springerin Virág Vörös, der als erste ungarische Athletin der Sprung in die Punkteränge gelang. Lokalmadatorin Daniela Haralambie verpasste hingegen das Springen, da sie bereits in der Qualifikation disqualifiziert wurde. Am zweiten Wettkampftag konnte die Rumänin zwar die Regelungen einhalten, doch reichte es letztlich nur zu drei Weltcup-Punkten. Im Gegensatz dazu machte der vierte Platz von Juliane Seyfarth Hoffnung auf eine Formsteigerung, doch sollte es ihr bestes Saisonergebnis bleiben. Den Wettbewerb gewann Lundby vor Pinkelnig und Hölzl, womit sie sich das Gelbe Trikot zurückholte und den Dreikampf um den Gesamtweltcup weiter intensivierte.
Zwischenstand nach 14 Springen
|
Pos.
|
Nation
|
Punkte
|
01. |
Osterreich C. Hölzl
|
1066
|
02. |
Norwegen M. Lundby
|
1040
|
03. |
Osterreich E. Pinkelnig
|
0939
|
04. |
Japan S. Takanashi
|
0653
|
05. |
Deutschland K. Althaus
|
0527
|
Mit einem perfekten Wochenende in Oberstdorf gelang es Chiara Hölzl erneut, Lundby von Platz eins des Gesamtweltcups zu verdrängen. Am ersten Tag gewann die Österreicherin bei guten Bedingungen dank eines überragenden zweiten Sprungs auf 141,5 Meter, der neuen Schanzenrekordweite, vor 2500 Zuschauern in Oberstdorf. Auch das zweite Springen konnte sie trotz des strömenden Regens bei Plusgraden in einer knappen Entscheidung vor Maren Lundby gewinnen. Neben Hölzl galt die Polin Kinga Rajda als Gewinnerin des Wochenendes, da diese nicht nur sensationell mit einer neuen persönlichen Bestweite von 128 Metern Sechste wurde, sondern damit das beste polnische Ergebnis überhaupt erzielte. Als Verliererinnen galten Eva Pinkelnig und Katharina Althaus. Erstere kam nach einem Sprung auf 131 Metern zu Fall und verlor so wichtige Punkte im Rennen um den Gesamtweltcup. Die Oberstdorferin Althaus konnte zwar alle ihrer Sprünge sicher stehen, doch erwischte sie mit den Rängen 13 und 19 ihr schlechtestes Wochenende der Saison.
Zwischenstand nach 16 Springen
|
Pos.
|
Springerin
|
Punkte
|
01. |
Osterreich Österreich
|
4176
|
02. |
Norwegen Norwegen
|
2175
|
03. |
Japan Japan
|
1854
|
04. |
Deutschland Deutschland
|
1715
|
05. |
Slowenien Slowenien
|
1654
|
Am zweiten Februar-Wochenende in Hinzenbach traten 65 Athletinnen aus 18 Nationen an der Qualifikation von der Aigner-Schanze (HS 90) an, darunter erstmals die drei Malsiner-Schwestern aus Italien. Auf der kleinsten Schanze im Weltcup behauptete Chiara Hölzl mit zwei Siegen ihre Weltcup-Führung und führte somit einmal mehr ein dominierendes ÖSV-Team an. Während Hölzl ihre größte Konkurrentin Maren Lundby am ersten Wettkampftag noch um fast zehn Punkte auf den zweiten Platz verwies, gewann die Salzburgerin das zweite Einzelspringen vor ihrer Landsfrau Eva Pinkelnig. Als erste Nation überhaupt gelang es den Österreicherinnen, neben Hölzl und Pinkelnig mit Jacqueline Seifriedsberger (6.), Lisa Eder (7.) und Daniela Iraschko-Stolz (9.) gleich fünf Starterinnen in den Top-10 zu platzieren. Den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere feierte die drittplatzierte Lara Malsiner, die nach Lisa Demetz, Evelyn Insam und ihrer Schwester Manuela die vierte Italienerin der Geschichte wurde, die das Weltcup-Podest erreichen konnte. Mit dem sechsten vierten Platz in der laufenden Saison verpasste Sara Takanashi erneut eine Podestplatzierung knapp. Ihre ersten Weltcup-Punkte sammelte die 16-jährige Thea Minyan Bjørseth (26.) aus Norwegen.
Zwei Wochen später fanden ein Team- und ein Einzelspringen im slowenischen Ljubno statt. Während die Qualifikation am Freitag abgesagt und auf den Sonntag verschoben werden musste, konnten die Springen am Samstag und Sonntag problemlos durchgeführt werden. Tatsächlich stellte sich das Teamspringen als deutlich spannender heraus als es aufgrund der bisherigen österreichischen Dominanz zu erwarten gewesen war, was an starken Auftaktsprüngen des slowenischen Teams um Nika Križnar, Špela Rogelj, Katra Komar und Ema Klinec lag. Schließlich konnte sich aber das ÖSV-Quartett aus Daniela Iraschko-Stolz, Marita Kramer, Eva Pinkelnig und Chiara Hölzl mit 3,6 Punkten Vorsprung durchsetzen. Für eine Überraschung sorgte die Disqualifikation Yūki Itōs, wodurch das japanische Team den zweiten Durchgang verpasste. Platz drei ging an Norwegen, wohingegen das deutsche Team das Podest verpasste. Auch tags darauf enttäuschten die DSV-Adlerinnen, da nur zwei Athletinnen den zweiten Durchgang, aber keine die Top 10 erreichten. Ihren vierten Saisonsieg fuhr Maren Lundby ein, die somit auf die siebtplatzierte Chiara Hölzl nur noch 26 Punkte Rückstand hatte. In der Nationenwertung zog Norwegen nach diesem Wochenende an Japan vorbei, hatte aber bereits keine Chance mehr, an den an eins rangierenden Österreichern vorbeizukommen.
- Raw Air und Saisonabbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie
Endstand der Raw Air 2020
|
Pos.
|
Springerin
|
Punkte
|
01. |
Norwegen M. Lundby
|
944,5
|
02. |
Norwegen S. Opseth
|
900,1
|
03. |
Osterreich E. Pinkelnig
|
830,4
|
04. |
Deutschland K. Althaus
|
830,2
|
05. |
Osterreich C. Hölzl
|
827,8
|
Für die letzten beiden Saisonwochen standen die beiden Tourneen Raw Air 2020 und Blue Bird Tour 2020 an, von denen besonders die Raw Air aufgrund der paritätischen Preisgeldverteilung und des besonderen Punktesystems als Highlight galt. Die erste Station der norwegischen Tournee war das prestigeträchtige Springen vom Holmenkollbakken in Oslo. Da unter anderem aufgrund der parallel stattfindenden Junioren-Skiweltmeisterschaften in Oberwiesenthal lediglich 30 Athletinnen in der Startliste aufgeführt wurden, wurde die Qualifikation überflüssig. Als sogenannte Opening Competition wurde der für die Raw-Air-Wertung wichtige Prolog vor leeren Zuschauerrängen dennoch abgehalten. Die Vorjahressiegerin Maren Lundby machte dabei ihren Anspruch auf Titelverteidigung deutlich und gewann mit 12,1 Punkten Vorsprung auf die stark aufspringende Österreicherin Jacqueline Seifriedsberger. Aufgrund von Wind und Regen, der unter anderem zu einer Ansammlung von Wasser im Auslauf der Schanze geführt hatte, war ein Wettkampf in Oslo nicht mehr möglich. Stattdessen wurden in einem neuen Zeitplan zwei Einzelspringen in Lillehammer vorgesehen. Der ersten Wettbewerb vom Lysgårdsbakken ging dabei als 57. Sieg und hundertste Podestplatzierung Sara Takanashis in die Geschichte ein. Die Japanerin, die zuletzt im Februar 2019 ein Weltcup-Springen gewinnen konnte, setzte sich in einer knappen Entscheidung gegen die Norwegerinnen Maren Lundby und Silje Opseth durch. Für letztere war es die erste Podestplatzierung ihrer Karriere. Damit endete der erste und einzige Wettbewerb der Saison, bei dem es keine Österreicherin aufs Podium schaffte. Dies hatte auch zur Folge, dass Chiara Hölzl das Gelbe Trikot an Lundby abgeben musste. Für eine Schrecksekunde sorgte die Slowenin Nika Križnar, die mit hoher Geschwindigkeit in die Werbebande am Ende des Auslaufs krachte und behandelt werden musste. Ihre ersten Weltcup-Punkte sammelte die Schwedin Astrid Norstedt auf Rang 29. Nachdem Lundby auch den Prolog in Lillehammer mit deutlichem Vorsprung auf Seifriedsberger gewonnen hatte, schien sie sich im zweiten Wettkampf Silje Opseth geschlagen geben zu müssen, die zunächst als Siegerin gelistet und auch als solche geehrt wurde. Der Jury war allerdings ein Rechenfehler unterlaufen, der nach etwa 40 Minuten korrigiert wurde und Lundby als Siegerin kürte. Unter Schmerzen wurde die vom Vortag leicht verletzte Križnar sogar Neunte. Nachdem sich Ungarin Virág Vörös bei einem Sturz vom Holmenkollbakken in Oslo einen Kreuzbandriss zuzog, riss sich in Lillehammer auch Jacqueline Seifriedsberger das Kreuzband sowie den Meniskus im linken Knie. Ohne die beiden Athletinnen reiste das restliche Teilnehmerinnenfeld nach Trondheim. Zwar waren bereits die Zuschauer ausgeschlossen, um eine Verbreitung des Virus SARS-CoV-2 zu verhindern, doch ging die Skisprungsaison zunächst weiter. Den Prolog von der Granåsen-Großschanze gewann erneut Maren Lundby, die sich damit bereits einen Vorsprung von 44,4 Punkten in der Raw Air Wertung erarbeitet hatte. Für eine positive Überraschung sorgte Debütantin Eirin Maria Kvandal auf Rang 18, doch konnte sie sich tags darauf im Wettbewerb nicht mehr beweisen, da keine weiteren Wettkampfsprünge mehr folgen sollten.
„Es ist nicht so gelaufen wie es sollte, aber trotzdem habe ich die Kristallkugel gewonnen. Es fühlt sich etwas komisch an, aber ich bin glücklich.“
– Maren Lundby.
Mit der Absage aller Sportveranstaltungen durch die norwegische Regierung endete die Raw Air 2020 vorzeitig. Anschließend verkündete die FIS zudem den Saisonabbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie: „Die Gesundheit der Athleten und aller Beteiligten sowie der allgemeinen Öffentlichkeit stehen im Vordergrund“, teilte der Internationale Skiverband mit. Damit stand Maren Lundby als Raw-Air- und Gesamtweltcupsiegerin fest. Die Norwegerin gewann damit die Kristallkugel zum dritten Mal in Folge, was bisher nur Adam Małysz gelungen war. Am meisten Preisgeld gewann Chiara Hölzl mit 46.890 CHF, wobei die Preisgelder der Raw Air in dieser Statistik nicht berücksichtigt wurden. Den Nationencup gewann zum ersten Mal Österreich, das von Saisonbeginn unangefochten auf Rang eins rangierte. Für Deutschland ging eine enttäuschende Saison zu Ende, wobei mit der anstehenden Rückkehr von Carina Vogt, Ramona Straub und Anna Rupprecht bereits positive Zeichen den zukünftigen Weg weisen.
Kader
Herren
Deutschland
Der DSV gab im Mai 2019 seine Kadereinteilung für die Saison 2019/20 bekannt. Nachdem der langjährige Bundestrainer Werner Schuster zurückgetreten war, wurde er durch Stefan Horngacher ersetzt. Die Skispringer wurden auf fünf Lehrgangsgruppen aufgeteilt. Neben den Lehrgangsgruppen 1a, 1b und 2a sowie dem Förderkader wurden auch zwanzig Athleten für die Lehrgangsgruppe 2b nominiert.
Lehrgangsgruppe 1a
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Lehrgangsgruppe 1b
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Lehrgangsgruppe 2a
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Förderkader
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Österreich
Der ÖSV teilte für die Saison 2019/20 insgesamt 32 Skispringer in vier Kader ein:
Nationalmannschaft
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A-Kader
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B-Kader
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C-Kader
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Schweiz
Mitte April 2019 gab der Schweizer Skiverband seine Kadereinteilung für die neue Saison bekannt. Dabei erhielt mit Killian Peier dieses Jahr wieder ein zweiter Athlet den Nationalmannschafts-Status neben Simon Ammann.
Nationalmannschaft
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A-Kader
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B-Kader
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C-Kader
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Polen
Ende April 2019 gab der polnische Skiverband seine Kadereinteilung für die neue Saison bekannt. Neuer Cheftrainer wurde Michal Doležal als Nachfolger von Stefan Horngacher.
A-Kader
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B-Kader
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Jugend-Kader
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Japan
Die Japaner blieben zwar bei ihrem Konzept der Firmenteams, teilten aber ihre Athleten dennoch in verschiedene Gruppen ein.
Gruppe S
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Gruppe A
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Gruppe W
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Gruppe U-20
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Norwegen
Der norwegische Skiverband gab Mitte Mai 2019 den Weltcup-Kader für die neue Saison 2019/20 bekannt. Dabei nominierte Cheftrainer Alexander Stöckl drei Junioren erstmals in den A-Kader. Darüber hinaus wurde der ehemalige Assistenztrainer Stöckls Andreas Vilberg neuer Cheftrainer des Teams der norwegischen Spitzensportförderung (Toppidrettssatsingen).
Weltcupmannschaft
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Toppidrettssatsingen
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Slowenien
Ende April 2019 gab der Slowenische Skiverband seine Kadereinteilung für die neue Saison bekannt. Dabei wurde mit Anže Lanišek und Timi Zajc das A-Team um zwei Springer erweitert.
A-Kader
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A-Kader Junioren
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B-Kader
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Tschechien
Mitte Mai 2019 veröffentlichte der Tschechische Skiverband seine Kadereinteilung für die neue Saison. In diesem Rahmen wurde auch das Karriereende Lukáš Hlavas bekannt, der in den Trainerstab wechselte. Am 13. Januar 2020 gab der tschechische Skiverband die Entlassung des Cheftrainers David Jiroutek bekannt. Er wurde von Antonín Hájek beerbt.
Russland
Das russische Sportsministerium genehmigte folgende Kadereinteilung für die Saison 2019/20:
Hauptteam
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Reserve
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Junioren
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Finnland
Anfang Mai 2019 gab der finnische Skiverband die Kadereinteilungen für die Saison 2019/20 bekannt. Im National-Kader stehen vier Athleten, während die zweite Gruppe aus Herausforderern und dem Juniorennationalteam besteht.
Vereinigte Staaten
Der US-amerikanische Verband USA Nordic Sports nominierte Mitte April 2019 folgende Skispringer für die Saison 2019/20:
A-Kader
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B-Kader
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C-Kader
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Juniorenkader
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Estland
In der estnischen Nationalmannschaft („Rahvuskoondis“) für die Saison 2019/20 stehen drei Athleten. Sie werden von Jaan Jüris trainiert.
Italien
Ende April 2019 gab der italienische Verband die Kadereinteilung bekannt. Nach den Rücktritten von Sebastian Colloredo und Davide Bresadola verbleibt Alex Insam als einziger Athlet im A-Kader. Darüber hinaus ersetzte Andrea Morassi den Polen Łukasz Kruczek in der Position des Cheftrainers.
A-Kader
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B-Kader
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Jugend-B-Kader
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Frankreich
Bei den Männern hat es kein Springer in den französischen A-Kader geschafft. Stattdessen wurden zwei Athleten für den B-Kader sowie deren drei für den Junioren-Kader berufen.
A-Kader
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B-Kader
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Junioren-Kader
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Südkorea
Die südkoreanische Nationalmannschaft besteht aus drei Athleten. Im Vergleich zur letzten Saison hat sich damit das Team mit Cho Sung-woo um einen weiteren Springer erweitert.
Nationalmannschaft
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B-Kader
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Türkei
Der Türkische Skiverband verpflichtete Nejc Frank als neuen Cheftrainer, nachdem Pekka Niemelä im Herbst 2018 zurücktrat und der Vertrag mit Primož Peterka nicht verlängert wurde. Darüber hinaus wurde der Slowake Martin Bayer mit einem Ein-Jahres-Vertrag ausgestattet. Am Trainingscamp der Nationalmannschaft nahmen vier Athleten teil.
Ukraine
Der Ukrainische Skiverband nominierte Ende Mai 2019 acht Skispringer, die vorrangig an Wettbewerben des Continental Cups und des FIS-Cups teilnehmen sollen.
A-Kader
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Reserve
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Junioren-Kader
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Karriereenden
Vor der Saison:
Während der Saison:
Nach der Saison:
Damen
Deutschland
Der DSV gab im Mai 2019 seine Kadereinteilung für die Saison 2019/20 bekannt. Während insgesamt 31 Skispringerinnen auf vier Lehrgangsgruppen aufgeteilt wurden, stellt Henriette Kraus die einzige Athletin im Förderkader Damen dar:
Lehrgangsgruppe 1a
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Lehrgangsgruppe 1b
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Lehrgangsgruppe 2a
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Lehrgangsgruppe 2b
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Österreich
Der ÖSV nominierte Ende Mai insgesamt 15 Skispringerinnen in vier Kadern für die Saison 2019/20. Dabei wurde die Nationalmannschaft um zwei weitere Athletinnen vergrößert.
Nationalmannschaft
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A-Kader
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B-Kader
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C-Kader
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Norwegen
Der norwegische Skiverband gab Mitte Mai 2019 den Weltcup-Kader für die neue Saison 2019/20 bekannt. Darüber hinaus wurde das Trainerteam mit Henning Stensrud erweitert. Es wurden vier Athletinnen nominiert:
Japan
Der japanische Skiverband gab Anfang Juni 2019 ihre Kadereinteilung bekannt.
Gruppe A
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Gruppe W
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Gruppe U-20
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Slowenien
Es wurden sechs Athletinnen in den slowenischen A-Kader berufen. Darüber hinaus erhielt Maja Vtič den Status einer Kandidatin für die Einteilung in den A-Kader.
Russland
Das russische Sportministerium veröffentlichte folgende Kadereinteilung für die Saison 2019/20:
Hauptteam Frauen
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Hauptteam Juniorinnen
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Italien
Im April 2019 veröffentlichte der italienische Wintersportverband FISI seine Kadereinteilung für die neue Saison.
Frankreich
Für den französischen A-Kader wurde mit Joséphine Pagnier lediglich eine Athletin nominiert.
Vereinigte Staaten
Der US-amerikanische Verband USA Nordic Sports nominierte Mitte April 2019 folgende Skispringer für die Saison 2019/20:Sarah Hendrickson steht nach ihrer einjährigen Pause erneut im B-Kader. Nita Englund rückt in den A-Kader auf.
A-Kader
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B-Kader
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C-Kader
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Juniorinnenkader
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Finnland
Anfang Mai 2019 gab der finnische Skiverband die Kadereinteilungen für die Saison 2019/20 bekannt. Dabei ist die Spitzenathletin Julia Kykkänen erneut kein Teil der Nationalmannschaft, sondern wird sich gesondert auf die Saison vorbereiten. Im B-Kader stehen drei Sportlerinnen.
Polen
Der ehemalige polnische und italienische Cheftrainer Łukasz Kruczek übernahm die Leitung des Juniorinnen-Damen-Kaders. Die folgenden Skispringerinnen bildeten den einzigen Damen-Kader Polens für die Saison 2019/20:
Tschechien
In der Nationalmannschaft der tschechischen Damen für die nächste Saison stehen drei Athletinnen. Die Sportlerinnen werden dabei mit Tomáš Vambera von einem neuen Chefcoach trainiert.
Südkorea
Die südkoreanische Nationalmannschaft besteht mit Park Guy-lim aus nur einer Athletin.
Nationalmannschaft
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B-Kader
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Jugendkader
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Ukraine
Der Ukrainische Skiverband nominierte Ende Mai 2019 sieben Skispringerinnen, die vorrangig an Wettbewerben des Continental Cups und des FIS-Cups teilnehmen sollen.
A-Kader
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Reserve
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Junioren-Kader
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Siehe auch
Weblinks
Weltcup Männer
Weltcup Frauen
Wintersport-Weltcup 2019/20