Продолжая использовать сайт, вы даете свое согласие на работу с этими файлами.
Spanisches Spital
Das Spanische Spital war ein 1717 gegründetes frühes Spital in der heutigen Boltzmanngasse 9–9a im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund. Seit dem 1. April 2003 steht das Gebäude, das jetzt das Wiener Priesterseminar beherbergt, unter Denkmalschutz (Listeneintrag). Derzeit wird es unter Leitung von Regens Richard Tatzreiter umgebaut, um in Zukunft die Priesterseminare der Diözesen Wien, Eisenstadt und Sankt Pölten zu beherbergen.
Für die Angehörigen der neuerworbenen welschen (Neapolitanien, Sizilien, Mailand) und niederländischen Untertanen sowie die Spanier, die ihm nach Wien gefolgt waren, gründete Kaiser Karl VI. das so genannte Spanische Spital. Am 28. Dezember 1717 übernahmen Stephan Mascaro, Mauritius Andreu, Gabriel Joly Orso und Nicolaus Sardagna den Kaufvertrag für ein Grundstück mit einem Gebäude. Nachdem dieses, das 1713 während einer Pestepidemie bereits als Spital benutzt worden war, abgebrochen worden war, wurde am 12. Februar 1718 mit dem Neubau begonnen.
Als Kommissar des Spanischen Spitals erwarb Don Josepho Pascasio Taffaelo am 13. November 1725 ein Nachbargrundstück, um das Spital erweitern zu können. 1754 wurde das Dreifaltigkeitsspital am Rennweg aufgelassen und hierher verlegt, um Platz zu schaffen für das Kaiser- oder Hofspital, das an den Rennweg verlegt wurde. Gleichzeitig mit dieser Verlegung wurde die bisher am Bürgerspital beheimatete medizinisch-praktische Lehrschule auf Anraten Gerard van Swietens ins Spanische Spital übersiedelt. Als Lehrer wurde de Anton de Haen nach Wien berufen. 1769 wurde der Strudelhof bei einer Versteigerung zugekauft und als Spital für Personen mit ansteckenden Krankheiten benutzt. Zwischen 1764 und 1784 war hier in einigen Räumen das Spital der Handlungsgehilfen untergebracht. Weitere am Spanischen Spital wirkende Ärzte waren unter anderem Steidele und Johann Nepomuk Hunczovsky.
Nach der Eröffnung des Allgemeinen Krankenhauses unter Kaiser Joseph II. 1784 wurden die Kranken aus dem Spanischen Spital in das neue Zentralkrankenhaus verlegt. Anschließend übersiedelte das Wiener Findelhaus für vier Jahre hierher. Neben Anton de Haen war Leopold Auenbrugger ein weiterer hier tätiger prominenter Arzt. 1780 beherbergte das Spital neben 70 Patienten, deren Heilungskosten durch Stiftungen gedeckt waren, rund 290 zahlende Patienten. Aus den Überschüssen der erzielten Einkünfte der Stiftungen und Besitzungen hatte das Spanische Spital jährlich 6.000 Gulden für die Erhaltung des Breitenfurter Spitals und weitere 3.150 Gulden für die medizinisch-praktische Lehrschule abzuliefern.
Seminarkirche Santa Maria de Mercede
Die Grundsteinlegung für die Spitalskirche und jetzige Seminarkirche, die von Anton Ospel errichtet wurde, fand am 2. August 1722 durch Kaiser Karl VI. statt, die Kirchenweihe am 24. September 1723. Geweiht wurde sie vom ersten Wiener Erzbischof Sigismund Graf Kollonitsch zu Ehren von Santa Maria de Mercede (Maria vom Erbarmen).
Die rechteckige Saalkirche mit reichem Stuckdekor an der Decke hat an beiden Seiten zwei Altarnischen. Die zweitürmige Kirchenfassade war ursprünglich im hochbarocken Stil, wurde jedoch 1821 im klassizistischen Stil umgestaltet. Die Orgel stammt aus der Werkstatt Georg Hradetzky und wurde 1970 aufgestellt.
Das Altarbild des ersten Seitenaltars an der Evangelienseite malte Carlo Carlone („Hl. Borromäus“, um 1727), das des zweiten Francois Roettiers („Christus und Petrus auf dem See Genezareth“, 1727). Von Martino Altomonte stammt das Altarbild („Hl. Januarius“, 1725) des ersten Seitenaltars an der Epistelseite.
In der Gruft befinden sich sieben Särge, unter anderem auch der des Redemptoristenpaters Franz Tendler (1820–1902), der 45 Jahre als Jugendseelsorger in der Kirche wirkte und 1857 den ersten Katholischen Jünglingsverein begründete, der der Stammverein der österreichischen katholischen Jugendbewegung ist.
Literatur
- Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbache Als – historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien 1861.
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 1: A–Da. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4.
- Kurt Keminger: Das Kropfspital in Rudolfsheim – Kaiserin-Elisabeth-Spital 1890 – 1990. Verlag für medizinische Wissenschaften Wilhelm Maudrich, Wien, ISBN 3-85175-529-4.
Evangelische Kapelle A.B.: Messiaskapelle (Seegasse)
Röm.-kath. Kirchen und Kapellen: Canisiuskirche (Lustkandlgasse) | Schubertkirche (Lichtental) | Seminarkirche Santa Maria de Mercede (Boltzmanngasse) | Servitenkirche (Roßau) | St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle (Währinger Gürtel) | Votivkirche (Rooseveltplatz)
Synagoge: Synagoge im alten AKH
Abgegangene Sakralbauten: Schwarzspanierkirche (Schwarzspanierstraße) | Vereinssynagoge in der Müllnergasse
48.22269444444416.356111111111Koordinaten: 48° 13′ 21,7″ N, 16° 21′ 22″ O