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Tiefgreifende Entwicklungsstörung
Unter dem Begriff der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen wurden im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders von 1980 bis 2013 und in der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme von 1994 bis 2022 eine Gruppe von psychischen Störungen zusammengefasst, die durch eine Beeinträchtigung der Kommunikation und der sozialen Beziehungen sowie durch ein beschränktes Repertoire an Aktivitäten gekennzeichnet sind. Diese Störungen sind entweder angeboren oder im frühesten Kindesalter erworben. Die ersten Symptome zeigen sich meist bereits vor dem dritten Lebensjahr und die Entwicklung ist zu keinem Zeitpunkt dem Alter entsprechend. Abgegrenzt werden diese Störungen von den umschriebenen bzw. spezifischen Entwicklungsstörungen.
Aufgrund von Schwierigkeiten bei der diagnostischen Abgrenzung sind im DSM-5 (ab 2013) und im ICD-11 (ab 2022) die vormaligen einzelnen tiefgreifenden Entwicklungsstörungen zur Autismus-Spektrum-Störung (DSM-5: 299.0, ICD-11: 6A02) zusammengefasst worden, welche im ICD-11 in die weiter gefasste Gruppe der Störungen der neuronalen Entwicklung eingeordnet ist. Im DSM wurden dabei das Rett-Syndrom und die desintegrative Störung im Kindesalter als Diagnosen aufgegeben.
Inhaltsverzeichnis
Symptome
Alle tiefgreifenden Entwicklungsstörungen haben einige Symptome gemeinsam:
- Schwierigkeiten mit Verwendung und Verständnis von Sprache
- Schwierigkeiten mit der Beziehung zu anderen Menschen
- Schwierigkeiten mit Veränderungen der Umgebung und des Tagesablaufs
- repetitive Körperbewegungen und andere stereotype Verhaltensweisen
Einteilung
DSM-III
Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders in der Fassung von 1980 (DSM-III) benennt drei tiefgreifende Entwicklungsstörungen:
- frühkindlicher Autismus
- tiefgreifende Entwicklungsstörung mit Beginn in der Kindheit
- atypische tiefgreifende Entwicklungsstörung
DSM-III-R
Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders in der Fassung von 1987 (DSM-III-R) benennt zwei tiefgreifende Entwicklungsstörungen:
- autistische Störung
- nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörung
DSM-IV
Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders in der Fassung von 1994 (DSM-IV) benennt fünf tiefgreifende Entwicklungsstörungen:
- 299.00: autistische Störung
- 299.10: desintegrative Störung im Kindesalter
- 299.80: Rett-Syndrom
- 299.80: Asperger-Syndrom
- 299.80: nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörung
ICD-10
In der bis 2022 gültigen Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) von 1992 sind die tiefgreifenden Entwicklungsstörungen in acht Kategorien eingeteilt:
- F84.0: frühkindlicher Autismus (auch als „Kanner-Syndrom“ oder „autistische Störung“ bezeichnet)
- F84.1: atypischer Autismus
- F84.2: Rett-Syndrom
- F84.3: andere desintegrative Störung des Kindesalters (z. B. Hellersche Demenz)
- F84.4: überaktive Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypien
- F84.5: Asperger-Syndrom (früher als „autistische Psychopathie“ oder „Schizoide Störung des Kindesalters“ bezeichnet)
- F84.8: andere tiefgreifende Entwicklungsstörung
- F84.9: nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörung