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COVID-19-Impfstoff

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Impffortschritt weltweit: Anteil der vollständig Geimpften
Impffortschritt weltweit: Impfdosen je 100 Personen

Ein COVID-19-Impfstoff (englisch COVID-19 vaccine), auch als SARS-CoV-2-Impfstoff und umgangssprachlich als Corona-Impfstoff bezeichnet, ist ein Impfstoff (Vakzin) gegen das seit Anfang 2020 auftretende Coronavirus SARS-CoV-2, das die COVID-19-Pandemie auslöste. Ziel der Impfstoffentwicklung ist es, durch Impfung eine adaptive Immunantwort im geimpften Organismus zu erzeugen, die vor einer Infektion mit dem Virus und damit vor der Erkrankung COVID-19 schützt. 47 COVID-19-Impfstoffe wurden bereits weltweit als Arzneimittel zugelassen, sieben davon in der Europäischen Union; 172 Impfstoffkandidaten befinden sich in klinischen Studienphasen und 199 in der präklinischen Entwicklungsphase (Stand: 29. September 2022).

Immunologie

Modell eines SARS-CoV-2-Virions mit türkisfarbenen Spikes
Arten von SARS-CoV-2-Impfstoffen

Wirkungsweise der Impfstoffe

Zentrale Antigene des SARS-CoV-2 (die Zielmoleküle, gegen die eine Immunantwort ausgelöst werden soll) bei der Impfstoffentwicklung sind zwei Proteine der Virushülle, das Spike-Glykoprotein und das Membranprotein (M) sowie im Virusinneren das Nukleokapsidprotein.

Alle zugelassenen und fast alle in Entwicklung befindlichen Impfstoffe verwenden das S-Glykoprotein des SARS-CoV-2 als Antigen. Dieses Protein auf der Virusoberfläche wird von SARS-CoV-2 verwendet, um an Zellen anzudocken. Daher können Antikörper gegen dieses Protein erzeugt werden, die zusätzlich zur Aktivierung von Immunzellen neutralisierend wirken, d. h. die Bindung des Virus an die Zelloberfläche blockieren und somit eine Infektion der Zelle hemmen. Die Impfwirkung führt bei allen zugelassenen SARS-CoV-2-Impfstoffen zu einer starken Abnahme des Risikos für schwere Krankheitsverläufe von COVID-19. Ebenso entstehen bei Geimpften nach Infektion mildere Verläufe von Long COVID. Die Weitergabe (Transmission) durch infizierte geimpfte Personen wird bei Infektionen mit der Delta-Variante des SARS-CoV-2 gesenkt, was sich in niedrigerer Viruslast und verkürztem Zeitfenster der Transmission äußert. Kriterien für die Impfstoffentwicklung von SARS-CoV-2-Impfstoffen sind die Minimierung unerwünschter Immunreaktionen, eine Eignung für die Impfung erwachsener Mitarbeiter im Gesundheitssystem, eine Eignung für die Impfung von Menschen mit Risikofaktoren (Menschen über 60 Jahren oder mit Diabetes mellitus oder Bluthochdruck) und eine Eignung zur Bevorratung, wie sie in der Priorisierung der COVID-19-Impfmaßnahmen diskutiert werden.

Das S-Glykoprotein ist in seiner Funktion ein fusogenes Protein, das dem Virus ermöglicht, nach Aufnahme in eine Zelle das Endosom zu verlassen. Als fusogenes Protein kann es mindestens zwei Proteinfaltungen einnehmen: vor und nach der Fusion mit der Endosomenmembran. Die Faltungsform vor der Fusion ist diejenige, die das Virus vor der Aufnahme in eine Zelle aufweist und gegen die eine Immunantwort ausgebildet werden soll. Manche SARS-CoV-2-Impfstoffe verwenden als Antigen eine Variante des S-Glykoproteins, die zwei geänderte Proline in der Nähe der Fusionsdomäne aufweist, welche die Proteinfaltung vor der Membranfusion stabilisieren (engl. 2P-prefusion-stabilised). Bei der 2P-Variante wurden zwei Aminosäuren gegen Proline getauscht: an Position 1060 war zuvor ein Valin, an Position 1061 war zuvor ein Leucin. Die 2P-Variante wurde für Coronaviren erstmals beim MERS-CoV beschrieben. Die Analogie der 2P-Variante bei SARS-CoV-2 wurde bestätigt.

Alle derzeit in Europa zugelassenen Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 werden mittels einer intramuskulären Injektion verabreicht (Stand: November 2021). In Indien wurde ein DNA-Impfstoff namens ZyCoV-D zugelassen, der per nadelfreier Injektion angewendet wird. Eine weitere mögliche Alternative und Ergänzung dazu sind Impfstoffe, die auf die Nasen- oder Mundschleimhaut aufgebracht werden, um die lokale Immunabwehr in Nase und Rachen zu trainieren, wodurch der Antikörpersubtyp der Schleimhäute (Immunglobulin A) gebildet wird und bereits in den viralen Eintrittspforten der Schleimhäute vorkommt. Im Idealfall könnte so eine sterile Immunität erzeugt werden, bei der die Weitergabe des Virus verhindert wird. Als erster Impfstoff gegen SARS-CoV-2 wird Razi Cov Pars in der dritten Dosis intranasal verabreicht. Alle anderen Impfstoffe dieses Typs befinden sich bislang noch in der Entwicklungsphase (Stand: November 2021). Berechnungen zufolge wurden im ersten Jahr der zugelassenen Impfstoffe durch die Impfungen gegen SARS-CoV-2 weltweit zwischen 14,4 (anhand der veröffentlichten Totenzahlen) und 19,8 (anhand der Übersterblichkeit) Millionen Menschen vor einem tödlichen COVID-19-Krankheitsverlauf geschützt.

Immunreaktionen gegen SARS-CoV-2

SARS-CoV-2 ist ein behülltes, nicht-segmentiertes RNA-Virus. Gegen zwei Proteine der Virushülle (S-Glykoprotein und Membranprotein) des nahe verwandten SARS-CoV wurden neutralisierende Antikörper beschrieben. Neutralisierende Antikörper gegen das S-Glykoprotein sind hauptsächlich für einen Schutz vor Infektion durch SARS- oder MERS-CoV verantwortlich, jedoch ist die Ursache für einen Schutz vermutlich vom Impfstofftyp, den verwendeten Antigenen, den Tiermodellen und der Applikationsform abhängig. Im S-Glykoprotein des SARS-CoV-2 wurden für den Menschen 13 Epitope für MHC I (erzeugen eine zelluläre Immunantwort) und 3 für MHC II (erzeugen eine humorale Immunantwort) identifiziert.Konservierte Epitope wurden im S-Glykoprotein und im Nukleokapsidprotein identifiziert, die sich für breitenwirksame Impfstoffe eignen könnten. Es gibt in Mäusen eine Kreuzreaktivität von neutralisierenden Antikörpern gegen das S-Glykoprotein, die sowohl den Zelleintritt von SARS-CoV als auch von SARS-CoV-2 hemmen. Beide SARS-assoziierten Viren verwenden den gleichen Rezeptor zum Zelleintritt, das Angiotensin-konvertierende Enzym 2 (ACE2), während MERS-CoV die Dipeptidylpeptidase 4 (CD26) verwendet. Zahlreiche ACE-2-Rezeptoren finden sich beim Menschen auch im Darmbereich, in Gefäßzellen, in der Herzmuskulatur sowie in der Niere. Das S-Glykoprotein wird in zwei Untereinheiten unterteilt, S1 und S2. S1 enthält die Rezeptorbindungsdomäne und bedingt die Bindung an die Wirtszelle. S2 ist für die Fusion mit der Zellmembran verantwortlich. Die Bindungsaffinität des SARS-CoV-2 zum ACE-2-Rezeptor ist etwa 10 bis 20 mal so stark wie die des SARS-CoV. Es gab im März 2020 keine monoklonalen Antikörper gegen die Rezeptor-bindende Proteindomäne (RBD) des S-Glykoproteins von SARS-CoV, die nennenswerte Bindungsaffinität gegen SARS-CoV-2 aufwiesen. In der folgenden Zeit wurde bei der Immunreaktion gegen SARS-CoV-2 beobachtet, dass die Immunität mit der Konzentration neutralisierender Antikörper korreliert. Allerdings ist diese Korrelation nichtlinear, denn 3 % Neutralisationswirkung eines Genesenenserums im Neutralisationstest entsprechen 50 % Schutz vor schwerer Erkrankung und 20 % Neutralisationswirkung entsprechen 50 % ohne messbare Virustiter (d. h. mit sterilisierender Immunität). Die biologische Halbwertszeit der durch Impfung gebildeten neutralisierenden Antikörper betrug für die RNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna in den ersten vier Monaten 65 Tage und anschließend für die folgenden acht Monate 108 Tage. Der Beitrag der zellulären Immunantwort zum Schutz vor Erkrankung und der Schutz vor neuen Virusvarianten wurde in dieser Studie nicht untersucht.

Bindende Antikörper werden per ELISA gemessen, neutralisierende im Neutralisationstest. Um die Resultate der Antikörpermessungen besser vergleichen zu können, wurde von der WHO für die Bestimmung der Menge der neutralisierenden Antikörper die Einheit IU/ml (International Units / ml) und für die bindenden Antikörper die Einheit BAU/ml (Binding Antibody Units / ml) vorgeschlagen.

Fluchtmutationen

Ein Problem bei der Impfstoffentwicklung ist die hohe Mutationsrate von einigen RNA-Viren, wodurch der Impfstoff wie beim Influenzaimpfstoff fortlaufend an die sich verändernden zirkulierenden Virusstämme angepasst werden muss oder nur einen Teil der zirkulierenden Virusstämme abdeckt. Es wurde befürchtet, dass die Wirkung der Covid-19-Impfstoffe gegen neue Varianten von SARS-CoV-2, die durch Fluchtmutationen im Gen für das Spike-Protein entstehen, vermindert sein könnte, so dass trotz Impfung erneute Infektionen häufiger werden. Für eine geminderte Immunität gegen Fluchtmutanten ist entscheidend, ob die Mutationen im Bereich der immundominanten Epitope des Antigens auftreten, nicht still sind und in einer schlechteren Wiedererkennung durch das Immunsystem resultieren – erst dann sind es Fluchtmutationen. Durch die zufällige Mutation der RNA des SARS-CoV-2 in Bereichen, gegen die eine Immunantwort wirkt, entstehen Fluchtmutanten. Die Rezeptor-bindende Proteindomäne des S-Glykoproteins (als Antigen zur Erzeugung neutralisierender Antikörper) ist der variabelste Teil des SARS-CoV-2. Der Stamm D614G ist mit etwa 85 % der im November 2020 dominierende globale SARS-CoV-2-Stamm. Fast alle Stämme mit dieser D614G-Mutation zeigen auch Mutationen in Replikationsproteinen wie beispielsweise ORF1ab P4715L und RdRp P323L. Diese wiederum sind die Angriffspunkte für einige Medikamente wie Remdesivir und Favipiravir. Dadurch dass die zugelassenen Impfstoffe eine Immunantwort gegen mehrere Epitope des Spike-Glykoproteins hervorrufen, ist der Einfluss einer Fluchtmutation in nur einem Epitop auf die gesamte Immunantwort gegen SARS-CoV-2 in der Regel gering. Während ursprünglich alle Impfstoffhersteller die Sequenz des Wuhan-Stammes von SARS-CoV-2 verwendeten, haben alle Hersteller zugelassener Impfstoffe neue Kandidaten in klinischer Prüfung, die an zirkulierende SARS-CoV-2 angepasst sind.

Bei den RNA-Impfstoffen BNT162b2 (Biontech/Pfizer) und mRNA-1273 (Moderna) wurde in Laborstudien eine geringere Zahl von neutralisierenden Antikörpern, die gegen die SARS-CoV-2-Variante Beta wirksam sind, festgestellt: beim Biontech-Impfstoff um weniger als den Faktor 2, beim Moderna-Impfstoff um den Faktor 6. In einer Doppelblindstudie wurden die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs von AstraZeneca bei jungen Erwachsenen (Median: 30 Jahre, oberes/unteres Quartil: 24 bzw. 40 Jahre) untersucht. Die Ansteckungszahlen und die Zahlen milder bis mittelschwerer Krankheitsverläufe zeigten, dass das Vakzin gegen die Beta-Variante nur minimal (nicht signifikant) besser als ein Placebo wirkt. Wegen der niedrigen Datenbasis der Studie ist noch keine Aussage zum Schutz vor schweren Verläufen möglich. Der zeitliche Abstand zwischen beiden Impfdosen in der Studie lag bei 3 bis 5 Wochen. Empfohlen werden jedoch für eine stärkere Immunantwort 9 bis 12 Wochen.

Infektionsverstärkende Antikörper (ADE)

Bei SARS-CoV und MERS-CoV wurden unerwünschte infektionsverstärkende Antikörper (Antibody-dependent Enhancement, ADE) gegen Proteine in der Virushülle beschrieben. Diese können auch bei SARS-CoV-2 vermutet werden und sind ein potenzielles Sicherheitsrisiko bei der Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe, allerdings hat sich diese Sorge in Anbetracht der intensiven Forschung nicht bestätigt. Zur Vermeidung infektionsverstärkender Antikörper gegen das S-Glykoprotein kann vermutlich mit verkürzten Varianten immunisiert werden, wie die RBD oder die S1-Untereinheit des S-Glykoproteins.

Bei zwei Impfstoffen gegen SARS-CoV auf Basis des ganzen Virus wurde eine Immunpathogenese der Lungenbläschen durch die Einwanderung von Eosinophilen und Typ-2-T-Helferzellen beobachtet. Die Immunpathogenese konnte bei einem SARS-CoV-Impfstoff durch Zugabe eines bestimmten Adjuvans (ein delta-Inulin-basiertes Polysaccharid) vermieden werden.

Notwendiger Herdenschutz

Neben dem Schutz des Geimpften soll mit einer Impfung auch die Weitergabe an Dritte (Transmission) gemindert werden, um SARS-CoV-2 analog zum Pockenvirus ausrotten zu können (Eradikation). Dafür ist ein Mindestmaß an Immunität in einer Population notwendig. Der zu impfende Mindestanteil einer Bevölkerung zum Erreichen eines Herdenschutzes  berechnet sich aus der Basisreproduktionszahl und der Impfstoffwirksamkeit gegen Transmission  (nicht zu verwechseln mit der Impfstoffwirksamkeit gegen schwere Krankheitsverläufe):

Unter der Annahme, dass für SARS-CoV-2 die Basisreproduktionszahl R0 ≈ 2,87 ist, wäre der notwendig zu impfende Mindestanteil der Bevölkerung 93,1 % bei einem Impfstoff, der die Transmission um 70 % senkte. Bei der Delta-Variante müssten mit einem R0 von nahezu 7 bei ansonsten gleicher Annahme 122,4 % aller Menschen geimpft werden. Da nicht mehr als 100 % geimpft werden können, wäre ein Herdenschutz damit nicht mehr erreichbar.

Ebenso kann die Mindestwirksamkeit gegen Transmission berechnet werden:

Unter der Annahme von R0 ≈ 2,87 ist die notwendige Mindestwirksamkeit gegen Transmission 86,9 %, wenn 75 % der Bevölkerung geimpft werden können. Wenn 100 % der Bevölkerung geimpft werden könnten, wäre die notwendige Mindestwirksamkeit gegen Transmission 65,2 %. Bei der Delta-Variante mit einem R0 von nahezu 7 wäre bei einer Impfquote von 100 % bereits eine Mindestwirksamkeit gegen Transmission von 85,7 % nötig. Weniger wirksame Impfstoffe führen nicht zu einer Eradikation. Die Auswirkung der SARS-CoV-2-Impfung auf die Transmission wird untersucht.

Herdenschutz und Ansteckungsfähigkeit

Eines der Ziele der Impfung ist der Herdenschutz, der auch Herdenimmunität genannt wird. Im September 2020 nahm man dafür eine notwendige Durchimpfungsrate der Bevölkerung von mindestens 55 bis 60 Prozent an. Im Dezember ging die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die zu diesen Zeitpunkt verbreiteten Virusvarianten von einer notwendigen Durchimpfungsrate von mindestens 60 bis 70 Prozent aus. Anfang 2021 ging das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie wegen der neuen Varianten davon aus, dass ungefähr 80 % der Menschen geimpft sein müssten, um die Pandemie zum Erliegen zu bringen. Es komme jedoch auch auf die Art und Dauer der bewirkten Immunität und die Homogenität ihrer Verteilung in der Bevölkerung an.

Insbesondere müsste die Impfung durch Erzeugen einer sterilen Immunität auch die Übertragung des Erregers auf Dritte verhindern. Lange Zeit war nicht sicher, in welchem Umfang und für welche Dauer die bisher entwickelten SARS-CoV-2-Impfstoffe diese Kontagiosität verhindern könnten. In Tierversuchen bei geimpften Affen wurden trotz ausbleibender Symptome nach einer erneuten Exposition Viruspartikel in der Nase nachgewiesen. Der Direktor des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, war im Dezember 2020 noch optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass bei einer Verminderung der schweren Verläufe doch auch zumindest eine Reduktion der Viruslast in den oberen Atemwegen passiert.“ Im Februar 2021 zeigte eine Studie mit Praxisdaten zum AstraZeneca-Impfstoff, dass die Übertragung des Virus nach der zweiten Impfdosis um 50 Prozent verringert werde. „Selbst 50 Prozent sind eine signifikante Verringerung“, erklärte AstraZeneca-Forschungschef Mene Pangalos.

Stand bis zum Frühjahr 2021 noch kein Impfstoff für Kinder unter 16 Jahren zur Verfügung, wodurch in Deutschland etwa 14 Millionen Menschen nicht zur Erreichung der Herdenimmunität beizutragen vermochten, ist seit 31. Mai 2021 in der EU auch ein Vakzin für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.

Das Robert Koch-Institut dämpfte im Juli 2021 die hohen Erwartungen an die Herdenimmunität: Es sei zweifelhaft, ob die dafür bisher angenommenen Schwellenwerte für COVID-19 realistisch seien. Vielmehr sei es möglich, dass es je nach zugrundegelegten Parametern „selbst bei einer 100 %igen Impfquote nicht gelingen“ könnte, den Erreger zu eliminieren. Es sei jedoch ein realistisches Ziel, eine breite Grundimmunität in der Bevölkerung zu erreichen, durch die auf individueller Ebene das Auftreten schwerer Erkrankungsfälle deutlich reduziert und auf der Populationsebene die Viruszirkulation erheblich verringert werde.Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, ordnete dies im Juli 2021 so ein: „Mit diesen Impfstoffen werden wir keine Herdenimmunität erreichen. Bei immer mehr Menschen, die geimpft sind, können wir im Rachen das Virus nachweisen.“ Man schütze mit der Impfung vor allem sich selbst vor einem schweren Verlauf der Krankheit Covid-19. Ende Juli 2021 konkretisierte das Robert Koch-Institut: „Die Vorstellung des Erreichens einer ‚Herdenimmunität‘ im Sinne einer Elimination oder sogar Eradikation des Virus ist jedoch nicht realistisch.“

Ansteckungsfähigkeit nach Impfung

Die Impfung schütze andere ungeimpfte Haushaltsangehörige indirekt zu 40–60 % vor Ansteckung – so noch das Fazit der beiden Mitte Juli 2021 von Public Health England zitierten Studien auf Basis ermittelter Daten von Jahresbeginn 2021, vor der Verbreitung der Delta-Variante. Die Ende Juli 2021 vorherrschende Delta-Variante kann nach einem bestätigten internen Dokument der CDC aber auch von geimpften Personen weitergegeben werden. Zwei Haushaltskontakt-Studien aus Großbritannien und den Niederlanden zeigen, dass geimpfte Index-Fälle die Delta-Variante mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit übertragen, abhängig vom Impfstoff und der Zeit, die seit der Impfung verstrichen ist.

Die sich Ende 2021 ausbreitende Variante Omikron sei sehr leicht übertragbar und führe auch bei vollständig Geimpften und Genesenen häufig zu Infektionen, die weitergegeben werden können, so das RKI am 21. Dezember.

Die Eindämmung der Virus-Übertragung kann mit den vorhandenen Impfstoffen nur bedingt gelingen, weil die Impfstoffe keinen nennenswerten Immunschutz direkt in den Schleimhäuten erzeugen, sondern so konzipiert sind, dass sie vor allem die Geimpften selbst vor symptomatischer Erkrankung schützen. Da Geimpfte mit der Delta-Variante angesteckt werden können und Dritte anstecken können, sind Dritte nicht in dem Maße durch Impfungen anderer Personen vor Ansteckung und vor einem schweren Krankheitsverlauf oder langfristigen Folgen wie Long COVID geschützt, wie es bei den meisten Impfungen gegen andere Erreger der Fall ist. Dadurch, dass das Immunsystem von Geimpften das Virus schneller bekämpfen kann, sind sie jedoch wohl nicht so lange infektiös wie Ungeimpfte und erkranken auch weniger oft symptomatisch (Husten, Niesen), wodurch sich eine gewisse Schutzwirkung auch gegenüber anderen ergibt. Andererseits kann sich ein falsches Sicherheitsgefühl einstellen, wodurch Geimpfte sich anderen gegenüber nicht mehr so vorsichtig verhalten. Deshalb rät das RKI auch Geimpften dazu, sich weiter an die Abstands- und Hygieneregeln (AHA) zu halten.

Impfstoffentwicklung

Vorentwicklung auf Basis SARS-CoV und MERS-CoV

Impfstoffe sind die effektivsten präventiven Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten. Bereits seit Jahren wird daher an Impfstoffen gegen Coronaviren geforscht, unter anderem gegen HCoV-HKU1, HCoV-NL63, HCoV-OC43, HCoV-229E, SARS-CoV und MERS-CoV. Es gibt verschiedene verfügbare Impfstoffe für Tiere gegen Coronaviren, beispielsweise gegen das Aviäre Coronavirus (bei Vögeln), das Canine Coronavirus (bei Hunden) und das Feline Coronavirus (bei Katzen). Für die humanpathogenen Coronaviren SARS-CoV und MERS-CoV existieren experimentelle Impfstoffe, die im Tierversuch getestet wurden. Gegen SARS-CoV und gegen MERS-CoV wurden bis 2019 insgesamt vier Impfstoffe am Menschen mit abgeschlossenen klinischen Studien untersucht. Alle vier Impfstoffe waren sicher und immunogen. Sechs weitere Impfstoffe befanden sich 2019 in klinischen Studien. Keiner hat jedoch bisher eine Arzneimittelzulassung für den Menschen. Gründe dafür liegen beim MERS-CoV im Fehlen kostengünstiger Tiermodelle, im nur noch sporadischen und lokalen Vorkommen des Virus und in der daraus resultierenden fehlenden Investitionsbereitschaft. Bei SARS-CoV traten nach 2004 keine neuen Infektionen mehr auf. Erst mit der COVID-19-Pandemie ab 2020 wurden Coronavirusimpfstoffe wieder dringlich. Dank der oben genannten, bereits erfolgten Forschung konnte hierbei auf bestehendem Wissen aufgebaut und so schnell ein Impfstoff auch gegen SARS-CoV-2 entwickelt werden. Hierbei wurde auch auf die neue Technologie der RNA-Impfstoffe gesetzt, die aus einer Messenger-RNA (mRNA) bestehen, die für eines oder mehrere virale Proteine codieren. Deren Entwicklung und Herstellung kann wesentlich schneller vonstattengehen als bei herkömmlichen Impfstoffen. Zuvor fanden bereits seit mehreren Jahren Tests von RNA-Impfstoffen gegen andere Krankheiten in klinischen Studien am Menschen statt.

Spezifische Impfstoffentwicklung für SARS-CoV-2

Forschung zu einem Impfstoff in Japan

Ab Ende Januar 2020 begannen unter anderem das Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention, die Universität Hongkong (nasal angewendet), das Shanghai-Ost-Krankenhaus und verschiedene andere Universitäten wie die Washington University in St. Louis mit der Impfstoffentwicklung. Sechs Impfstoffentwickler wurden im März 2020 von der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) unterstützt, darunter Curevac,Moderna (zusammen mit dem National Institute of Allergy and Infectious Diseases),Inovio Pharmaceuticals (zusammen mit dem Wistar Institute und Beijing Advaccine Biotechnology), die University of Queensland (zusammen mit dem Adjuvantienhersteller Dynavax), die University of Oxford und Novavax. Anfang März 2020 kündigte CEPI die Bereitstellung von zwei Milliarden US-Dollar zur Entwicklung von SARS-CoV-2-Impfstoffen an, die durch verschiedene öffentliche und private Organisationen finanziert werden, darunter unter Beteiligung von Deutschland, Dänemark, Finnland, Großbritannien und Norwegen.

Debatte über Belastungsstudien

Im Verlauf der COVID-19-Pandemie wurde vorgeschlagen, die Dauer der Arzneimittelzulassung durch Belastungsstudien zu verkürzen. Eine Belastungsstudie besteht aus einer Impfung mit nachfolgender gezielter Infektion zur Überprüfung der Immunität und des Schutzes vor Infektion und Erkrankung. Belastungsstudien wurden bei verschiedenen anderen Infektionskrankheiten am Menschen durchgeführt wie Grippe, Typhus, Cholera und Malaria. Während Belastungsstudien am Menschen ethisch problematisch sind und deren ethische Aspekte im Allgemeinen wenig erforscht sind, könnte die Anzahl der COVID-19-Toten dadurch weltweit reduziert werden. Daher wurden in Bezug auf SARS-CoV-2 ethische Richtlinien für Belastungsstudien am Menschen entwickelt. Durch Belastungsstudien können die üblicherweise über mehrere Jahre laufenden klinischen Studien der Phasen II und III auf wenige Monate verkürzt werden. Nach einem ersten Nachweis der Arzneimittelsicherheit und -wirksamkeit eines Impfstoffkandidaten im Tierversuch und anschließend in gesunden Menschen (< 100 Menschen) können Belastungsstudien eingesetzt werden, um eine klinische Studie der Phase III zu überspringen. Belastungsstudien an Menschen beinhalten die Impfung und spätere Infektion von zuvor nicht infizierten, risikoarmen Freiwilligen im Vergleich zu einer mit Placebo-geimpften vergleichbar zusammengesetzten Gruppe als Negativkontrolle. Anschließend erfolgt bei Bedarf eine Überwachung der Patienten in Kliniken, die SARS-CoV-2-Medikamente zur Behandlung bereithalten.

Citizen Science

Am 27. Februar 2020 kündigte das Citizen-Science-Projekt Folding@home an, die Impfstoffentwicklung zur Aufklärung der Struktur des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 voranzutreiben. Über Folding@home können Interessierte einen Teil ihrer Computerleistung der Molekülmodellierung zur Verfügung stellen. Über BOINC kann man auch den Volunteer-Computing-Projekten Rosetta@home, World Community Grid und TN-Grid Computerleistung zur Aufklärung der Struktur von SARS-CoV-2-Proteinen zur Verfügung stellen. Weiterhin bietet das experimentelle Computerspiel Foldit Interessierten die Möglichkeit, Wissenschaftlern bei der Aufklärung von SARS-CoV-2-Proteinen zu helfen.

Weiterentwicklung gegen Virusvarianten

Bisher ist keine Virus-Mutation aufgetaucht, gegen die die bisher zugelassenen Impfstoffe nicht mehr wirken (sog. „Escape-Variante“). Auch gegen die Delta-Variante sind die Impfstoffe weiterhin gut wirksam, wenn auch nicht ganz so effektiv wie gegen den ursprünglichen Wildtyp. Allerdings arbeiten mehrere Forschungsgruppen schon jetzt an möglichen weiterentwickelten Impfstoffen der „zweiten Generation“, die noch besser gegen bereits existierende Varianten, vor allem aber gegen eine mögliche Fluchtmutation wirken sollen. Auch mehrere Phase-III-Studien dazu sind bereits angelaufen. Insbesondere mit der mRNA-Technik ist eine solche Anpassung sehr schnell möglich, allerdings stehen dem sofortigen Einsatz noch regulative Hürden entgegen. Zudem sind Impfstoffe in der Entwicklung, die speziell immunsupprimierte Personen schützen oder eine sterile Immunität erzeugen sollen.

Zulassungsverfahren

Wie alle Arzneimittel werden auch COVID-19-Impfstoffe vor ihrer Anwendung einer klinischen Prüfung unterzogen, bevor die Arzneimittelzulassung – länderweise oder staatsübergreifend – bei der jeweils zuständigen Behörde beantragt werden kann. In der EU ist die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) für die Zulassung von Arzneimitteln und somit auch von Impfstoffen gegen COVID-19 zuständig. Diese werden nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und geltenden behördlichen Richtlinien und gesetzlichen Anforderungen entwickelt, bewertet und zugelassen. Obwohl dieser Prozess bei den Coronaimpfstoffen schneller als üblich erfolgte, wurde hierbei (in Europa) kein Prüfschritt ausgelassen, verkürzt oder vereinfacht. Der Grund für die Schnelligkeit lag stattdessen insbesondere in neuer und verbesserter Technologie, bereits bestehendem Vorwissen durch SARS-CoV-1, erheblicher finanzieller Unterstützung sowie der parallelen Durchführung der Prüfphasen (siehe auch Rolling-Review-Verfahren). Für die Zulassung von Arzneimitteln allgemein und in diesem Fall speziell von Impfstoffen gegen COVID-19 ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis von entscheidender Relevanz. Wenn eine signifikante Wirksamkeit bzw. Immunogenität nachgewiesen wurde und der Nutzen ein mögliches Risiko durch eventuelle schwere Nebenwirkungen überwiegt, erfolgt die Zulassung eines Impfstoffs.

Stufen der Impfstoff-Zulassung von Entwicklung bis Produktion

Die breite Anwendung eines COVID-19-Impfstoffes außerhalb von klinischen Studien bedarf allgemein einer speziellen Genehmigung in Form einer Zulassung. Diese erteilt auf Antrag die zuständige Arzneimittelbehörde, wenn sie das Nutzen-Risiko-Verhältnis als positiv erachtet. Voraussetzung ist üblicherweise die umfassende klinische Prüfung, in der die Wirksamkeit bzw. Immunogenität nachgewiesen und schwere Nebenwirkungen ausgeschlossen wurden (Phase-3-Studie), sowie der Nachweis der einwandfreien und reproduzierbaren Produktqualität. Darüber hinaus ist in bestimmten Ländern auch die Genehmigung der ausnahmsweisen Anwendung eines nicht lizenzierten Impfstoffes möglich („Notfallzulassung“). Sie basieren auf nationalen rechtlichen Sonderregelungen, die beim Vorliegen eines Notfalls im Bereich der öffentlichen Gesundheit greifen, und umfassen bspw. die Notfallgebrauchszulassung (Emergency use authorization) in den USA oder das befristete Inverkehrbringen gemäß „Regulation 174A(2) of the Human Medicine Regulations“ im Vereinigten Königreich (UK) bzw. gemäß § 79 (5) Arzneimittelgesetz (AMG) in Deutschland. Eine rasche Zulassung nach einem ordentlichen Zulassungsverfahren wie in der Schweiz und in der Europäischen Union (EU) wurde möglich durch die bereits vor Antragstellung einsetzende, fortlaufende Beurteilung von vorgelegten Unterlagen (Rolling-Review). Zudem wird die Zulassung für den Zulassungsinhaber an Bedingungen geknüpft (bedingte Zulassung). Die Bedingungen beinhalten, dass Daten, die zum Zeitpunkt der Zulassung noch nicht vollständig vorlagen – wie beispielsweise spezielle Details zu Ausgangsstoffen und Endprodukt oder der endgültige klinische Studienbericht – innerhalb einer vorgegebenen Frist nachgereicht werden müssen. Auch eine bedingte Zulassung gewährleistet, dass das Sicherheitssystem für Arzneimittel der EU vollumfänglich greift. Kritik erntete Russland mit seinem Vorgehen, basierend auf Daten von 76 Probanden, bereits mit dem Impfen der Bevölkerung mit Gam-COVID-Vac (Sputnik V) zu beginnen, als die 3. Studienphase erst startete. Ebenso gab es in Indien um die Notfallzulassung eines Impfstoffes der Firma Bharat Biotech eine Kontroverse, weil die klinischen Studien noch nicht abgeschlossen waren.

Ein von einer sogenannten strengen Regulierungsbehörde zugelassener Impfstoff kann bei der WHO für die Präqualifizierung (PQ), das heißt einer zweiten Überprüfung der klinischen und pharmazeutischen Daten, eingereicht werden. Ein erfolgreich durchlaufenes Präqualifizierungsverfahren ermöglicht Organisationen wie dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) oder der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO), den Impfstoff zu erwerben und – etwa über die COVAX-Initiative – weltweit auch ärmeren Ländern zugänglich zu machen. Besteht ein Notfall im Bereich der öffentlichen Gesundheit, wie etwa eine Pandemie, kann bereits vor der PQ die Prüfung des Impfstoffs über das Emergency-Use-Listing-Verfahren (EUL) der WHO beantragt werden.

Als erster Impfstoff weltweit wurde in Russland bereits im August 2020 der Vektorimpfstoff Gam-COVID-Vac („Sputnik V“) zugelassen, jedoch ohne die Phase-III-Studien mit Zehntausenden Probanden abzuwarten. Insgesamt wurden seitdem 47 Impfstoffe in mindestens einem Staat zugelassen.

Von der WHO wurden die RNA-Impfstoffe Tozinameran (Biontech/Pfizer) und Elasomeran (Moderna/NIAID), die Vektorimpfstoffe AZD1222 (AstraZeneca/Oxford bzw. Covishield vom Serum Institute of India), Ad26.COV2.S (Janssen / Johnson & Johnson) und Ad5-nCoV (CanSino), die Totimpfstoffe BBIBP-CorV (Sinopharm), CoronaVac (Sinovac) und BBV152 (Bharat Biotech) sowie der Protein-Untereinheitenimpfstoff NVX-CoV2373 (Novavax bzw. Covovax vom Serum Institute of India) in die Liste von Impfstoffen für den Notfallgebrauch aufgenommen („WHO-Notfallzulassung“). Diese WHO-Notfallzulassungen werden in Ländern ohne eigene Arzneimittelprüfung genutzt. Weitere Impfstoffe sind in der Prüfung.

Eine vollständige Zulassung hat die Europäische Kommission bislang für die Impfstoffe VLA2001 (Valneva), Tozinameran (Biontech/Pfizer), Elasomeran (Moderna/NIAID), AZD1222 (AstraZeneca/Oxford) und Vidprevtyn (Sanofi/GSK) erteilt. Die Impfstoffe Ad26.COV2.S (Janssen/Johnson & Johnson) und NVX-CoV2373 (Novavax) erhielten eine bedingte Zulassung. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) deren jeweilige Sicherheit und Wirksamkeit positiv bewertet. Mehrere andere Impfstoffe befinden sich in unterschiedlichen Phasen der Prüfung durch die EMA.

Das Wissenschaftsmagazin Science erklärte die Entwicklung von Impfstoffen gegen das SARS-CoV-2 in nie da gewesener Geschwindigkeit zum Breakthrough of the Year 2020, dem wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres. Im Zuge der Impfstoffentwicklung gegen SARS-CoV-2 wurden die weltweit ersten RNA- (Tozinameran) und DNA-Impfstoffe (ZyCoV-D) für Menschen zugelassen.

Am 1. September 2022 erteilte die Europäische Kommission zwei an die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 angepassten mRNA-Impfstoffen die Zulassung für die Auffrischungsimpfung, nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA ein entsprechende Empfehlung abgegeben hatte. Es handelt sich um die bivalenten Impfstoffe Comirnaty Original/Omicron BA.1 (Biontech/Pfizer) und Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1 (Moderna). Diese neu zugelassenen COVID-19-Impfstoffe sind jeweils auf den ursprünglichen, erstmals in Wuhan nachgewiesenen Wildtyp von SARS-CoV-2 und dessen Omikron-Subvariante BA.1 abgestimmt.

Zugelassene Impfstoffe

Liste der zugelassenen Impfstoffe

Für folgende Impfstoffe wurden Notfallzulassungen/Zulassungen erteilt (Feld-Hintergrundfarbe : bedingte Zulassung in der EU / : Zulassung in der EU):

Impfstoff­klasse Name Entwickler Zugelassen in Alters­gruppen Impf­schema Applikations­form Lagerung Studien
mRNA-Impfstoff (Liposom-umhüllt) Tozinameran
BNT162b2
Comirnaty
Deutschland Biontech
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pfizer
China Volksrepublik Fosun Pharma
140+ Staaten (incl. EU) ab 5 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 3–6 Wochen intra­muskulär −70 °C
(1 Monat: bis 8 °C)
Teilnehmer:
Phase 2/3: 30.000
Phase 3: 43.661

Publikationen:
Phase 1/2:
doi:10.1038/s41586-020-2639-4
Phase 3:
doi:10.1056/NEJMoa2034577

Elasomeran
MRNA-1273
Spikevax
TAK-919
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Moderna 100+ Staaten (incl. EU) ab 6 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 4–6 Wochen intra­muskulär −20 °C
(30 Tage: bis 8 °C)
Teilnehmer:
Phase 3: 30.000

Publikationen:
Phase 1:
doi:10.1056/NEJMoa2022483

GEMCOVAC-19 Indien Gennova Biopharmaceuticals (Emcure) Indien Indien (28. Juni 2022) ab 18 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 4 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
ARCoV
AWcorna
China Volksrepublik Walvax Biotechnology
China Volksrepublik Suzhou Abogen Biosciences
China Volksrepublik Akademie für Militärwissenschaften der Volksbefreiungsarmee
Indonesien Indonesien (30. September 2022) intra­muskulär 2–8 °C
DNA-Impfstoff (Plasmid) ZyCoV-D Indien Zydus Cadila
Indien Biotechnology Industry Research Assistance Council
Indien Indien (20. August 2021) ab 12 Jahren 3 Dosen mit Abstand von 4 Wochen intra­kutan 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 2: 1.000
Phase 3: 28.000 (bei Zulassung noch nicht publiziert)
Nicht­replizierender
viraler Vektor
(Adenovirus)
AZD1222
ChAdOx1 nCoV-19
Vaxzevria
Covishield
R-COVI
KconecaVac
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich SchwedenSchweden AstraZeneca
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Oxford
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vaccitech
170+ Staaten (incl. EU) ab 18 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 4–12 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 1/2: 1.112 in UK
Phase 3: 30.000

Publikationen:
Phase 1/2:
doi:10.1016/S0140-6736(20)31604-4

Ad26.COV2.S
JNJ-78436735
Jcovden
Belgien Janssen Pharmaceutica (Johnson & Johnson) 120+ Staaten (incl. EU) ab 18 Jahren 1 Dosis intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 60.000 reduziert auf 40.000.

Publikationen:
Phase 1/2a:
doi:10.1056/NEJMoa2034201

Sputnik V
Gam-COVID-Vac
RusslandRussland Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie 70+ Staaten 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär −18 °C Teilnehmer:
Phase 1/2: 76
Phase 3: 40.000

Publikationen:
Phase 1/2:
doi:10.1016/S0140-6736(20)31866-3

Sputnik Light RusslandRussland Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie 20+ Staaten 1 Dosis intra­muskulär 2–8 °C
Ad5-nCoV
Convidecia
PakVac
China Volksrepublik CanSino Biologics
China Volksrepublik Beijing Institute of Biotechnology
China Volksrepublik Volksrepublik China (25. Juni 2020)

Mexiko Mexiko (10. Februar 2021)
Pakistan Pakistan (12. Februar 2021)
Ungarn Ungarn (22. März 2021)
Chile Chile (7. April 2021)
Argentinien Argentinien (11. Juni 2021)
Ecuador Ecuador (15. Juni 2021)
Malaysia Malaysia (15. Juni 2021)
Indonesien Indonesien (7. September 2021)

1 Dosis intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 40.000

Publikationen:
Phase 1:
doi:10.1016/S0140-6736(20)31208-3
Phase 2:
doi:10.1016/S0140-6736(20)31605-6

Salnavac RusslandRussland Generium Russland Russland (5. Juli 2022) 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­nasal
Ad5-nCoV-IH
Convidecia Air
China Volksrepublik CanSino Biologics China Volksrepublik Volksrepublik China (5. September 2022)

Marokko Marokko (10. November 2022)

1 Dosis inhalativ 2–8 °C
iNCOVACC
BBV154
Indien Bharat Biotech Indien Indien (7. September 2022) ab 18 Jahren 2 Dosen intra­nasal 2–8 °C
Inaktiviertes Virus
(Totimpfstoff)
BBIBP-CorV
BIBP-CorV
Covilo
Hayat-Vax
China Volksrepublik Beijing Institute of Biological Products (Sinopharm) 110+ Staaten ab 3 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 3–4 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 15.000

Publikationen:
Phase 1/2:
doi:10.1001/jama.2020.15543

CoronaVac China Volksrepublik Sinovac Biotech 60+ Staaten ab 3 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 2 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 8.870
Phase 3: 11.303

Publikationen:
Phase 2:
doi:10.1101/2020.07.31.20161216

Covaxin
BBV152
Indien Bharat Biotech
Indien Indian Council of Medical Research (ICMR)
10+ Staaten ab 6 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 4 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 25.800
QazCovid-In
QazVac
Kasachstan Kazakh Research Institute for Biological Safety Problems Kasachstan Kasachstan (13. Januar 2021)

Kirgisistan Kirgisistan (18. August 2021)

2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 1/2: 244
CoviVac RusslandRussland Tschumakow-Forschungszentrum der Russischen Akademie der Wissenschaften 3 Staaten 2 Dosen mit Abstand von 2 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
WIBP-CorV China Volksrepublik Wuhan Institute of Biological Products (Sinopharm) China Volksrepublik Volksrepublik China (25. Februar 2021)

Philippinen Philippinen (19. August 2021)

2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
KCONVAC China Volksrepublik Minhai Biotechnology
China Volksrepublik Shenzhen Kangtai Biological Products
China Volksrepublik Volksrepublik China (14. Mai 2021)

Indonesien Indonesien (November 2021)

2 Dosen mit Abstand von 4 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 28.000
Covidful China Volksrepublik Chinesische Akademie der Medizin­wissenschaften China Volksrepublik Volksrepublik China (9. Juni 2021) 2 Dosen mit Abstand von 2 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 34.020
COVIran Barekat Iran Barkat Pharmaceutical
Iran Shifa Pharmed Industrial
Iran Iran (13. Juni 2021) 2 Dosen mit Abstand von 4 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
FakhraVac Iran Organisation für Verteidigungs­innovation und -forschung Iran Iran (9. September 2021) 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
Turkovac
Erucov-Vac
Turkei Erciyes Universität
Turkei Health Institutes of Turkey
Turkei Türkei (22. Dezember 2021) intra­muskulär 2–8 °C
VLA2001 FrankreichFrankreich Valneva
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dynavax Technologies
30+ Staaten (incl. EU) 18 bis 50 Jahre 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 1: 153
Phase 3: 4670
Untereinheiten­impfstoff (Peptid) EpiVacCorona RusslandRussland Staatliches Forschungs­zentrum für Virologie und Biotechnologie VECTOR 3 Staaten 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
EpiVacCorona-N
Aurora-CoV
RusslandRussland Staatliches Forschungs­zentrum für Virologie und Biotechnologie VECTOR Russland Russland (26. August 2021) 18 bis 60 Jahre 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
Untereinheiten­impfstoff (Protein, konjugiert) Soberana-2
FINLAY-FR-2
Pasteurcovac
Kuba Instituto Finlay de Vacunas
Kuba BioCubaFarma
Iran Pasteur Institute of Iran
3 Staaten ab 2 Jahren 2 Dosen im Abstand von 4 Wochen + 1 Dosis Soberana Plus intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 2a: 100
Phase 2b: 900
Phase 3: 44.000
Soberana Plus Kuba Instituto Finlay de Vacunas
Kuba BioCubaFarma
2 Staaten intra­muskulär 2–8 °C
Untereinheiten­impfstoff (Rekombinantes Protein in virusartigen Partikeln) NVX-CoV2373
Nuvaxovid
Covovax
TAK-019
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Novavax 40+ Staaten (incl. EU) ab 12 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 1: 131
Phase 2: 2904
Phase 3: 9000

Publikationen:
Phase 1/2:
doi:10.1056/NEJMoa2026920

CoVLP
Covifenz
Kanada Medicago
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GlaxoSmithKline
Kanada Kanada (24. Februar 2022) 18 bis 64 Jahre 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 1: 180
Phase 2/3: 30.612
Untereinheiten­impfstoff (Rekombinantes Protein) ZF2001
Zifivax
RBD-Dimer
China Volksrepublik Anhui Zhifei Longcom Biofarmaceutical
China Volksrepublik Chinesische Akademie der Wissenschaften
Usbekistan Usbekistan (1. März 2021)

China Volksrepublik Volksrepublik China (15. März 2021)
Indonesien Indonesien (7. Oktober 2021)

3 Dosen mit Abstand von 30 Tagen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 2: 900
Phase 3: 29.000
MVC-COV1901 Taiwan Medigen Vaccine Biologics
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dynavax Technologies
3 Staaten 2 Dosen mit Abstand von 4 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 5120
COVAX-19
SpikoGen
AustralienAustralien Vaxine Pty Ltd
Iran Cinnagen
Iran Iran (6. Oktober 2021) 2 Dosen mit Abstand von 3 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
Razi Cov Pars Iran Razi Vaccine and Serum Research Institute Iran Iran (1. November 2021) 3 Dosen mit Abstand von 21 Tagen und 51 Tagen intra­muskulär,
intra­nasal
2–8 °C
Corbevax
BECOV2D
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Baylor College of Medicine
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Texas Children’s Hospital
Indien Biological E
2 Staaten ab 5 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 4 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
NVSI-06-07 China Volksrepublik China National Biotec Group (Sinopharm) Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate (28. Dezember 2021) intra­muskulär
Noora Iran Baqiyatallah Universität der Medizinischen Wissenschaften Iran Iran (1. März 2022) 3 Dosen mit Abstand von 3 und 2 Wochen intra­muskulär 2–8 °C
GBP510
SKYCovione
Korea Sud SK Bioscience (SK Group)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Washington Institute for Protein Design
Korea Sud Südkorea (29. Juni 2022) ab 18 Jahren 2 Dosen mit Abstand von 4 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 1/2: 328
Phase 3: 4037

Publikationen:
Phase 1/2:
doi:10.1016/j.eclinm.2022.101569

V-01 China Volksrepublik Livzon Pharmaceutical China Volksrepublik Volksrepublik China (2. September 2022) intra­muskulär
IndoVac Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Baylor College of Medicine
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Texas Children’s Hospital
Indonesien PT Bio Farma
Indonesien Indonesien (Oktober 2022) intra­muskulär
VidPrevtyn Beta
VAT00008
FrankreichFrankreich Sanofi Pasteur
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GlaxoSmithKline
Europaische Union Europäische Union (10. November 2022) ab 18 Jahren intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 1/2: 440
Phase 3: 35.000
Untereinheiten­impfstoff (Protein) Abdala
CIGB-66
Kuba Centro de Ingeniería Genética y Biotecnología
Kuba BioCubaFarma
5 Staaten ab 2 Jahren 3 Dosen mit Abstand von 2 Wochen intra­muskulär 2–8 °C Teilnehmer:
Phase 3: 48.290

Auf Basis von inaktivierten Viren

BBIBP-CorV, Covilo, Hayat-Vax (Sinopharm)

Die Volksrepublik China teilte in der dritten Septemberwoche 2020 mit, einen der Testimpfstoffe ihrer staatseigenen Sinopharm-Konzerngruppe an die Vereinigten Arabischen Emirate zu liefern. Bis dahin hatten bereits Teile des Militärs und anderes Regierungspersonal in China den Impfstoff erhalten. Auch dieser Impfstoff hatte, wie der russische Sputnik V, die Phase III zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Phase-III-Tests mit dem chinesischen Wirkstoff waren bis dahin mit Argentinien, Bahrain, Brasilien, Bangladesch, Ägypten, Indonesien, Jordanien, Marokko, Peru, Russland und Saudi-Arabien vereinbart. Im Januar 2021 teilte die chinesische Regierung in CCTV mit, dass über ein Notfallprogramm bereits ungefähr zehn Millionen Menschen geimpft worden sind. Die im Mai 2021 von der WHO für die Gruppe von 18 bis 59 Jahren als hochwertig eingestufte Phase-III-Studie mit rund 13.000 geimpften Probanden zeigte eine Reduktion des Risikos einer symptomatischen COVID-Erkrankung um 78,1 %.

CoronaVac (Sinovac Biotech)

Von Mitte April 2020 bis Anfang Mai 2020 wurden die Phase-I- und Phase-II-Studie in Suining (Xuzhou) in der chinesischen Provinz Jiangsu durchgeführt. Nach dem erfolgreichen Abschluss und der Veröffentlichung der Ergebnisse in The Lancet wurde die Phase-III-Studie in Brasilien, Chile, Indonesien und der Türkei durchgeführt. Die Türkei bestätigte eine Effektivität des chinesischen Impfstoffs von 91,25 %. Präsident Erdoğan kündigte am 12. Januar 2021 den Impfstart an. Kurz davor hatte bereits Indonesien diesen Impfstoff zugelassen; die erste Spritze bekam der Präsident.

Chile hat (Stand Mitte April 2021) mehr als 40 Prozent seiner Bevölkerung (8 Millionen von 19 Millionen) mindestens einmal geimpft und fast 30 Prozent bereits zweimal. Etwa 90 Prozent der in Chile verimpften Dosen kommen von Sinovac. Dennoch erfasste Chile bereits vor Erreichen eines signifikanten Impffortschritts Ende Februar 2021 eine zweite Welle, die erst Mitte April ihren Höhepunkt erreichte (→ COVID-19-Pandemie in Chile#Statistik). Der Impfstoff wird außerdem in Indonesien, Thailand, in der Ukraine und der Türkei eingesetzt.

BBV152, Covaxin (Bharat Biotech)

BBV152, auch als Covaxin bezeichnet, ist ein Totimpfstoff, der gemeinsam von der Firma Bharat Biotech und dem Indian Council of Medical Research entwickelt wurde. Eine Phase-III-Studie an Erwachsenen begann im November 2020. Der Impfstoff wurde Anfang Januar 2021 in Indien zugelassen.

Am 3. November 2021 erteilte die WHO dem Impfstoff BBV152 eine Notfallzulassung, nachdem die WHO-eigene Strategische beratende Expertengruppe für Immunisierung (Strategic Advisory Group of Experts on Immunization, SAGE) den Impfstoff am 5. Oktober 2021 begutachtet hatte. Die SAGE empfahl die Impfung für die Altersgruppe ≥ 18 Jahre und eine zweimalige Impfung im Abstand von vier Wochen. Studien hatten eine schützende Wirkung von 78 % gegen COVID-19-Erkrankung jedweder Schwere ergeben. Aufgrund seiner Stabilität bei Kühlschranktemperatur (4 bis 8 °C) wurde der Impfstoff als besonders für Entwicklungs- und Schwellenländer gut geeignet beurteilt. BBV152 (Covaxin) war der achte von der WHO zugelassene COVID-19-Impfstoff.

VLA2001 (Valneva)

Der Valneva-COVID-19-Impfstoff VLA2001 ist ein klassischer Totimpfstoff des französischen Biotechnologieunternehmens Valneva auf Basis inaktivierter Viren. Er wurde durch die EMA im Juni 2022 in der EU zugelassen.

Gegen das Coronavirus kommen neuartige Impfstoffe zum Einsatz. Dieses Video zeigt, wie die Impfung mit einem Vektorimpfstoff funktioniert.

Auf Basis von Protein

NVX-CoV2373, Nuvaxovid, Covovax (Novavax)

NVX-CoV2373, mit Handelsnamen in der EU als Nuvaxovid bezeichnet, ist als Impfstoff ein SARS-CoV-2 rS-Protein-Nanopartikel (rekombinante Spikes) mit Matrix-M1-Adjuvans. Er wurde vom US-amerikanischen Pharmaunternehmen Novavax und der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) entwickelt. Eine vollständige Impfung erfordert zwei Dosen. Am 20. Dezember 2021 erteilte die EU-Kommission basierend auf der Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) die bedingte Zulassung des Impfstoffs.

Auf Basis von viralen Vektoren

AZD1222, Covishield, Vaxzevria (AstraZeneca / Oxford)

Impfung mit AstraZeneca in Osttimor (Apr. 2021)

AZD1222 (Handelsnamen Vaxzevria, Covishield) ist ein von der Universität von Oxford und deren ausgegründeter Firma Vaccitech entwickelter und von AstraZeneca produzierter Impfstoff. Er verwendet einen nicht-replizierenden viralen Vektor, hergestellt auf Basis eines abgeschwächten Adenovirus (Erkältungsvirus), das Schimpansen befällt. Adenoviren werden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) als „nicht-integrierend“ eingestuft; das heißt, sie besitzen keinen aktiven Mechanismus zur Integration ihrer DNA in das Genom der Wirtszelle.

Am 23. November 2020 stellte AstraZeneca ein kombiniertes Zwischenergebnis aus einer Phase-2/3-Studie in Großbritannien sowie einer Phase-3-Studie in Brasilien vor. Demnach würde im Schnitt eine Wirksamkeit von 70 Prozent, je nach Dosierungsschema sogar eine Effektivität von 90 Prozent erreicht. Drei Tage später wurde eine Unstimmigkeit bei der Errechnung des Wirkungsgrades bekannt. Daraufhin kündigte das Unternehmen eine zusätzliche Studie an, bei der die Wirksamkeit des Vakzins validiert werden soll. Probanden hatten in den vorangegangenen klinischen Studien zunächst eine halbe Dosis und einen Monat später eine volle Dosis des Impfstoffes erhalten. Dabei zeigte das Vakzin eine Wirksamkeit von 90 Prozent. Andere Testpersonen hatten zweimal den vollen Wirkstoff erhalten; die Wirksamkeit des Vakzins lag dabei jedoch nur bei 62 Prozent.

Als erstes Land ließ Großbritannien am 30. Dezember 2020 den Impfstoff im Rahmen einer Notfallzulassung zu. Seither folgten weitere Notfallzulassungen. Am 29. Januar 2021 wurde eine bedingte Marktzulassung in der Europäischen Union (EU) erteilt.

Im Jahr 2021 sollen bis zu drei Milliarden Dosen des Impfstoffs hergestellt werden. Am 21. Januar 2021 kündigte AstraZeneca der EU an, im 1. Quartal 2021 statt mehr als 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen liefern zu können. Als Grund wurden Produktionsprobleme genannt.

Anfang Februar 2021 stellte eine Studie eine nur begrenzte Wirkung gegen die erstmals in Südafrika festgestellte Beta-Variante fest. Geplante Impfungen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Südafrika wurden daraufhin eingestellt. Fachleute kritisierten diesen Schritt, da eine schlechte Schutzwirkung (gerade gegen schwere Verläufe) noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen sei.

Bis zum 10. März 2021 wurden im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) 30 Fälle von thromboembolischen Ereignissen bei fast 5 Millionen mit Vaxzevria geimpften Menschen an das von der EMA betriebene Informationsnetzwerk und Managementsystem EudraVigilance gemeldet; die Zahl der thromboembolischen Ereignisse bei geimpften Personen war damit nach Aussage der EMA bis dahin nicht höher als in der Allgemeinbevölkerung.

Unterbrechung und Einschränkung der AZD1222-Impfungen

Am 15. März 2021 wurden die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff AZD1222 in Deutschland auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) unterbrochen, nachdem dies bereits in einigen anderen europäischen Ländern geschehen war. Klaus Cichutek, der Präsident des Instituts, sprach von einer auffälligen Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen, die in Verbindung mit einem Mangel an Thrombozyten (Blutplättchen) – einer Thrombozytopenie – aufgetreten sind, und von Blutungen, die ebenfalls in zeitlicher Nähe zu den Impfungen stünden. Am 18. März 2021 gab die EMA bekannt, dass der Nutzen des Impfstoffs den potenziellen Gefahren bei weitem überlegen sei, woraufhin Deutschland am nächsten Tag die Impfungen mit AZD1222 wieder aufnahm. Nach dem Auftreten weiterer Fälle empfahl die Ständige Impfkommission (STIKO) beim PEI Ende März 2021, den Impfstoff nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen und die Zweitimpfung bei Jüngeren mit einem anderen Impfstoff durchzuführen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sah bisher hingegen keinen Grund für solche Einschränkungen.

Bislang (Stand 30. März 2021) wurden 31 Fälle einer speziellen Form der Hirnvenenthrombose – eine Sinusvenenthrombose – diagnostiziert. Bei einer Hirnvenenthrombose handelt es sich um eine sehr schwere Krankheit, die schwer zu behandeln ist. Von den 31 betroffenen Personen – 2 Männer und 29 Frauen im Alter zwischen 20 und 63 Jahren – verstarben 9. Die Anzahl der Fälle von Hirnvenenthrombosen, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer AZD1222-Impfung auftraten, ist nach Einschätzung des PEI statistisch signifikant höher als die Anzahl der Hirnthrombose-Fälle, die in der ungeimpften Bevölkerung im gleichen Zeitraum zu erwarten gewesen seien; ein Fall sei zunächst zu erwarten gewesen, sieben Fälle seien aber initial gemeldet worden. (Bei der verwendeten Observed-versus-Expected-Analyse wurde die Anzahl der ohne Impfung erwarteten Fälle in einem Zeitfenster von 14 Tagen der Anzahl der gemeldeten Fälle nach etwa 1,6 Millionen AstraZeneca-Impfungen in Deutschland gegenübergestellt.) Bei dem von schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel betroffenen Personenkreis in jüngerem bis mittlerem Alter handelt es sich nicht um den Personenkreis, bei dem bisher bei einer COVID-19-Erkrankung ein hohes Risiko für einen schweren, unter Umständen tödlichen Verlauf dieser Infektionskrankheit bestand. Spezialisten des PEI und weitere Experten, die zur Bewertung der in zeitlichem Zusammenhang mit den AZD1222-Impfungen aufgetretenen Fälle von Hirnvenenthrombose herangezogen wurden, kamen einstimmig zu dem Schluss, „dass hier ein Muster zu erkennen ist und ein Zusammenhang der gemeldeten o.g. Erkrankungen mit der AstraZeneca-Impfung nicht unplausibel sei“.

Ad26.COV2.S (Janssen / Johnson & Johnson)

Bei dem von der belgischen Firma Janssen Pharmaceutica (einem Tochterunternehmen des amerikanischen Konzerns Johnson & Johnson) entwickelten Impfstoffkandidaten Ad26.COV2.S handelt es sich um einen Vektorimpfstoff auf Basis eines humanpathogenen Adenovirus vom Typ 26. Am 27. Februar 2021 erteilte die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA dem Impfstoff eine Notfallgebrauchszulassung, nachdem entsprechende klinische Studien ergeben hatten, dass der Impfstoff in einer einmaligen Injektion zu mehr als 85 % effektiv in der Verhinderung schwerer COVID19-Fälle und zu 66 % effektiv in der Verhinderung leichter COVID19-Fälle war. Am 11. März 2021 erteilte die EU-Kommission unter dem Namen COVID-19 Vaccine Janssen die bedingte Zulassung, nachdem die EMA das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv beurteilt hatte. Anders als die bisher in der EU verfügbaren Impfstoffe erfordert die Impfung mit COVID-19 Vaccine Janssen nur die Gabe einer einzelnen Dosis. Die Stiko empfiehlt jedoch aufgrund vieler Durchbruchinfektionen, den Impfschutz nach vier Wochen mit einem mRNA-Vakzin aufzufrischen.

Ad5-nCoV, Convidecia (CanSino Biologics)

Ad5-nCoV (Handelsname Convidecia) ist einer von mehreren durch den chinesischen Hersteller auf den Markt gebrachten Impfstoffen. Er benutzt einen Vektor auf der Basis des humanpathogenen Adenovirus vom Typ 5. Nach dem vorläufigen Ergebnis des russischen Pharmakonzerns Petrovax vom 14. Januar 2021 ist er zu 92,5 % effektiv.

Er erhielt am 19. Mai 2022 von der WHO eine Notfallzulassung (EUL). Zuvor wurde er bereits in China, Argentinien, Chile, Indonesien, Malaysia, Mexiko, Pakistan und Russland verimpft. Bis Ende 2021 wurden laut WHO 58 Millionen Dosen ausgeliefert.

Sputnik V (Gamaleja-Institut)

Am 1. August 2020 erhielt der kombinierte Vektorimpfstoff Gam-COVID-Vac („Sputnik V“) als weltweit erster COVID-19-Impfstoff in Russland eine Notfallzulassung. Das Vakzin basiert auf zwei rekombinanten humanpathogenen Adenovirus-Typen, dem Adenovirus Typ 26 (rAd26) für die Prime-Impfung und dem Adenovirus Typ 5 (rAd5) für die Boost-Impfung. Beide Vektoren tragen das Gen für das Spike-Protein von SARS-CoV-2. Die Massenimpfungen starteten in Moskau am 5./6. Dezember 2020 auf freiwilliger Basis. Obwohl die Phase-III-Studien noch nicht abgeschlossen waren, hatten sich bis Mitte September 2020 Indien, Brasilien, Mexiko und Kasachstan für die Nutzung von Gam-COVID-Vac entschieden, während zugleich Zweifel an der Richtigkeit der Studienergebnisse laut wurden. Eine Auswertung basierend auf ca. 22.000 Personen wurde in The Lancet Anfang Februar 2021 veröffentlicht.

Auch in der EU ist eine Zulassung beabsichtigt. Am 4. März 2021 startete die EMA ein Rolling-Review-Verfahren für Sputnik V zur fortlaufenden Beurteilung der Daten zum Impfstoff.

Auf Basis von Boten-RNA

Gegen das Coronavirus kommen neuartige Impfstoffe zum Einsatz. Dieses Video zeigt, wie die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff funktioniert.

Monovalente mRNA-Impfstoffe, angepasst an den Wildtyp von SARS-CoV-2

Sowohl der von BioNTech und Pfizer entwickelte Impfstoff Tozinameran als auch das von Moderna entwickelte Vakzin mRNA-1273 geben den Körperzellen eine mRNA-Vorlage zur Herstellung des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 (siehe RNA-Impfstoff). ARCoV nutzt dagegen die Rezeptor-Bindungs-Domäne.

BNT162b2, Tozinameran, Comirnaty (Biontech / Pfizer)
Ampulle mit fünf Impfdosen Tozinameran

In Kooperation mit der US-amerikanischen Firma Pfizer entwickelte die deutsche Firma Biontech im Jahr 2020 den RNA-Impfstoff BNT162b2, für den der internationale Freiname (INN) Tozinameran vorgeschlagen wurde. Von April bis November 2020 wurden im Rahmen einer Phase-3-Studie weltweit insgesamt knapp 43.500 Probanden diverser Gruppen ab 16 Jahren im Abstand von 21 Tagen zweimal mit 30 µg BNT162b2 oder Placebo geimpft. Die Abschlussanalyse wurde nach 170 bestätigten Covid-19-Fällen durchgeführt. Demnach traten ab dem 7. Tag nach der zweiten Injektion in der Impfstoffgruppe 8 Fälle von symptomatischem Covid-19 sowie 162 in der Placebogruppe auf. Das entspricht einer Wirksamkeit (relative Risikoreduktion) von insgesamt 95 Prozent (Konfidenzintervall: 90,3 bis 97,6 Prozent). Auch für Personen über 65 Jahre liege die Wirksamkeit bei über 94 % (Konfidenzintervall: 66,7 bis 99,9 Prozent). In der höchsten Altersgruppe (≥ 75 Jahre) ist eine Aussage über die Effektivität der Impfung mit hoher Unsicherheit behaftet (Konfidenzintervall: −13,1 bis 100). Von insgesamt 10 schweren COVID-19-Verläufen nach der ersten Dosis entfielen 9 auf die Placebogruppe. Die Wirksamkeit nach Gabe der ersten Dosis und vor Gabe der zweiten Dosis lag bei 52 Prozent, in der ersten Woche nach Gabe der 2. Dosis bei 90 Prozent. Die beobachtete Häufigkeit für symptomatisches Covid-19 in der geimpften Gruppe lag ab dem zwölften Tag nach der ersten Impfung unterhalb der Kontrollgruppe.

Der Impfstoff ist mittlerweile in mehr als 45 Ländern zumindest eingeschränkt zugelassen (Stand: 31. Dezember 2020). Erstmals zugelassen wurde er am 2. Dezember 2020 im Vereinigten Königreich. Am 9. Dezember folgte die Zulassung in Kanada; am 11. Dezember die Notfallzulassung in den USA. Die weltweit erste Zulassung in einem „ordentlichen Verfahren“ (Marktzulassung) folgte am 19. Dezember 2020 in der Schweiz. Am 21. Dezember wurde der Impfstoff in der EU zur Anwendung bei Personen ab 16 Jahren zugelassen. Seit 31. Dezember ist er der erste von der Weltgesundheitsorganisation gelistete Covid-19-Impfstoff.

mRNA-1273, Elasomeran, Spikevax (Moderna)

mRNA-1273 ist ein Corona-Impfstoff der US-amerikanischen Firma Moderna und des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID).

Die klinischen Studien begannen im Mai 2020. Am 16. November 2020 vorgelegte Zwischenergebnisse zeigten eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent. Eine weitere Zwischenauswertung, die Fälle bis 21. November berücksichtigte und zwischenzeitlich einem Peer-Review unterzogen wurde, zeigte eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent. Alle 30 bis dahin beobachteten schweren Covid-19-Verläufe wurden in der Placebo-Gruppe beobachtet.

Am 18. Dezember 2020 wurde eine Notfallzulassung für die USA erteilt. Es folgten Kanada und Israel. Am 6. Januar 2021 wurde der Impfstoff in der Europäischen Union zugelassen. In der Schweiz wurde der Impfstoff mRNA-1273 am 12. Januar 2021 von der Swissmedic zugelassen.

Moderna plant, 2021 wenigstens 600 Millionen Dosen zu produzieren, und versucht nach eigenen Angaben, seine Produktionskapazität auf bis zu eine Milliarde Dosen auszuweiten. Im 1. Quartal 2021 sollen 100 bis 125 Millionen Dosen bereitgestellt werden, davon 85 bis 100 Millionen in den Vereinigten Staaten. Moderna arbeitet bei der Produktion mit Lonza zusammen, das in Visp im Kanton Wallis den Wirkstoff für sämtliche Absatzmärkte außerhalb der Vereinigten Staaten produziert und dessen Massenproduktion seit Anfang Januar 2021 hochläuft. Die Auslieferung der 160 Millionen Dosen für die EU ist zwischen dem ersten und dritten Quartal vertraglich vereinbart. Am 11. Januar 2021 kamen die ersten 60.000 Dosen in Deutschland an. In der Schweiz sollen die ersten 200.000 von 7,5 Mio. Impfdosen in der zweiten Januarwoche 2021 ausgeliefert werden.

Bivalente, an den Wildtyp und Omikron-Subvarianten von SARS-CoV-2 angepasste COVID-19-Impfstoffe

Die im September 2022 zugelassenen bivalenten COVID-19-Impfstoffe auf Basis von Boten-RNA sollen einen breiteren Schutz gegen verschiedene SARS-CoV-2-Mutationen bieten. Zu diesem Zweck wurden die Vakzine in eine „bivalente Formulierung“ überführt; Basis für das Impfstoffdesign waren die bereits in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoffe Comirnaty (Biontech/Pfizer) und Spikevax (Moderna). Eine Impfung mit den neu zugelassenen Impfstoffen ist möglich bei Personen ab 12 Jahren, welche bereits mindestens die Grundimmunisierung gegen COVID-19 erhalten haben und erfolgt frühestens 3 Monate nach Verabreichung der letzten Dosis eines COVID-19-Impfstoffs.

Bivalente, insbesondere an die Omikron-Subvariante BA.1 angepasste COVID-19-Impfstoffe

Am 1. September 2022 erteilte die Europäische Kommission zwei der an die Omikron-Subvariante BA.1 angepassten mRNA-Impfstoffe die Zulassung für die Auffrischungsimpfung, nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA eine entsprechende Empfehlung abgegeben hatte. Es handelt sich um die bivalenten Impfstoffe Comirnaty Original/Omicron BA.1 (Biontech/Pfizer) und Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1 (Moderna).

Seit dem 15. August 2022 ist im Vereinigten Königreich (UK) der bivalente Impfstoff Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1 für die COVID-19-Auffrischungsimpfung bedingt zugelassen. In einer verabreichten Impfstoffdosis zielt eine Hälfte (Elasomeran, 25 Mikrogramm) auf den ursprünglichen Virusstamm und die andere Hälfte (Imelasomeran, 25 Mikrogramm) dieses Vakzins auf die Omikron-Subvariante BA.1. Es folgten Zulassungen in der Schweiz und in Australien.

Bivalente, insbesondere an die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 angepasste COVID-19-Impfstoffe

Am 12. September 2022 wurde auf Empfehlung der EMA von der Europäischen Kommission mit Comirnaty Original/Omicron BA.4-5 auch ein an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasster Impfstoff (Tozinameran 15 µg/Famtozinameran 15 µg) für die Auffrischungsimpfung ab 12 Jahren zugelassen. Für diesen bivalenten Impfstoff hatte die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA bereits am 31. August 2022 eine Notfallzulassung für die Auffrischungsimpfung gewährt. Der neueste adaptierte Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer ist gegen den Wildtyp von SARS-CoV-2 und die aktuell kursierenden Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 gerichtet und für Personen ab zwölf Jahre als Auffrischungsimpfung vorgesehen, die mindestens die Grundimmunisierung gegen COVID-19 erhalten haben.

Auf Basis von DNA

ZyCoV-D (Zydus Cadila)

Im August 2021 wurde in Indien der weltweit erste DNA-Impfstoff für Menschen zugelassen, der als erster SARS-CoV-2-Impfstoff intrakutan nadelfrei injiziert wird. Die Wirksamkeit liegt bei 67 %. Die ersten Impfungen sollen im September 2021 in Indien verabreicht werden.

Impfstoffkandidaten

Am 13. März 2020 verzeichnete die WHO 41, am 4. April 2020 60, am 13. August 2020 167, am 11. November 2020 234, am 20. August 2021 296 und am 5. November 2021 323 Impfstoffe in der Entwicklung. Am 16. März 2020 wurde erstmals ein SARS-CoV-2-Impfstoff (namens mRNA-1273) an 45 Menschen getestet. 20 Impfstoffe waren im September 2021 in Anwendung. Zurzeit (November 2021) sind 22 in Anwendung (Stand 29. Oktober 2021).

Bei den Impfstoffkandidaten ist die Arzneimittelsicherheit und die Impfstoffwirksamkeit zu klären. Jeder der verschiedenen Ansätze zur Entwicklung eines SARS-CoV-2-Impfstoffs hat Vor- und Nachteile. Nicht alle Kandidaten erreichen die Marktreife. Allgemein betrug zwischen 2006 und 2015 in den USA die Erfolgsquote in der Impfstoffentwicklung – gemessen am Anteil der Phase-I-Kandidaten, die es durch alle Studienphasen hindurch bis zur Zulassung schafften – 16,2 Prozent.

Die Internationale Koalition der Arzneimittelbehörden (ICMRA) appellierte im November 2020 an Pharmaunternehmen und Forscher, Phase-III-Studien mit COVID-19-Impfstoffen auch über den primären Endpunkt hinaus fortzusetzen, um mehr Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit zu generieren.

In klinischer Prüfung

Die klinische Prüfung wird mit Patienten oder gesunden Probanden durchgeführt und ist eine Voraussetzung für die behördliche Arzneimittelzulassung. In der EU prüft die EMA geeignete Impfstoffkandidaten im Rolling-Review.

Impfstoffklasse Name Typ Entwickler Fortschritt Studienteilnehmer Publikationen
RNA CVnCoV
Zorecimeran
Liposom-umhüllte mRNA Deutschland Curevac
Deutschland Bayer
Phase 2b/3
(Zulassungsverfahren EMA im Oktober 2021 erfolglos beendet.)
Phase 2: 691
Phase 2b/3: mehr als 35.000
Phase 1
doi:10.1101/2020.11.09.20228551
Lunar-COV19
ARCT-021
Liposom-umhüllte selbstreplizierende RNA Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Arcturus Therapeutics
Singapur Duke-NUS
Phase 1/2 Phase 1/2: 92
COVAC1 Liposom-umhüllte selbstamplifizierende RNA, RNA codierend für VEEV-Replicase und Antigen Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Imperial College London Phase 1 Phase 1: 320
DNA INO-4800 Plasmid mit Elektroporation Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Inovio Pharmaceuticals Phase 2/3 Phase 1: 120

Phase 2: 640

AG0301-COVID‑19 Plasmid JapanJapan Universität Osaka
JapanJapan AnGes
JapanJapan Takara Bio
Phase 2/3 Phase 1: 30

Phase 2/3: 500

bacTRL-Spike S-Glykoprotein-codierendes Plasmid in Bifidobacterium longum, oral appliziert Kanada Symvivo Corporation
Kanada University of British Columbia
Kanada Dalhousie University
Phase 1
GX-19 ? Korea Sud Genexine Phase 1 Phase 1: 40
Nichtreplizierender
viraler Vektor
GRAd-COV2 Modifizierter Gorilla-Adenovirus-Vektor (GRAd) mit S-Glykoprotein ItalienItalien INMI
ItalienItalien ReiThera
Phase 2/3 Phase 1: 90

Phase 2/3: mehrere tausend

LV-SMENP-DC Lentiviraler Vektor in dendritischen Zellen per adoptivem Zelltransfer China Volksrepublik Shenzhen Geno-Immune Medical Institute Phase 1
COVID‑19/aAPC Lentiviraler Vektor in antigenpräsentierenden Zellen per adoptivem Zelltransfer China Volksrepublik Shenzhen Geno-Immune Medical Institute Phase 1
Protein SCB-2019 S-Glykoprotein-Trimer China Volksrepublik Clover Biopharmaceuticals
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GlaxoSmithKline
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dynavax Technologies
Phase 2/3 Phase 1: 150
UB-612 ? Taiwan United Biomedical Asia
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vaxxinity
Brasilien DASA
Phase 2/3 Phase 1: 60
PHH-1V Untereinheitenimpfstoff für Booster-Impfung SpanienSpanien Hipra Phase 3
Peptid CoVac-1 Multipeptidcocktail Deutschland Universitätsklinikum Tübingen Phase 1 Phase 1: 36
Replizierender
viraler Vektor
BriLife
IIBR-100
Transgenes Vesicular-Stomatitis-Virus mit S-Glykoprotein des SARS-CoV-2 Israel Israelisches Institut für biologische Forschung (IIBR) Phase 2 Phase 1: 80

Phase 2: 1000

In präklinischer Prüfung

In der präklinischen Prüfung wird ein neuer Wirkstoff in geeigneten Tierversuchen auf Unbedenklichkeit und Wirksamkeit getestet. Die WHO verfolgt die Impfstoffkandidaten mit dem jeweiligen Entwicklungsstand.

Impfstoffklasse Typ Entwickler Publikationen 
RNA Liposom-umhüllte VLP-codierende mRNA-Mischung China Volksrepublik Fudan-Universität
China Volksrepublik Jiaotong-Universität Shanghai
China Volksrepublik RNACure Biopharma
RNA Liposom-umhüllte mRNA der RBD China Volksrepublik Fudan-Universität
China Volksrepublik Jiaotong-Universität Shanghai
China Volksrepublik RNACure Biopharma
RNA Liposom-umhüllte mRNA JapanJapan Universität Tokio
JapanJapan Daiichi Sankyō
RNA Liposom-umhüllte mRNA RusslandRussland BIOCAD
RNA mRNA RusslandRussland FBRI SRC VB VECTOR, Rospotrebnadzor, Kolzowo
RNA mRNA China Volksrepublik China CDC
China Volksrepublik Tongji-Universität
China Volksrepublik Stermina
RNA mRNA, intranasal appliziert Belgien eTheRNA
RNA SpanienSpanien Centro Nacional Biotecnología
mRNA/DNA-basiert mRNA/DNA-basiert Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Translate Bio
FrankreichFrankreich Sanofi
DNA DNA mit Elektroporation SchwedenSchweden Karolinska-Institut
SchwedenSchweden Cobra Biologics
(OPENCORONA Consortium)
DNA Lineare DNA per PCR ItalienItalien Takis
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Applied DNA Sciences
ItalienItalien Evvivax
DNA Plasmid, nadelfrei Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Immunomic Therapeutics
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten EpiVax
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten PharmaJet
DNA Thailand BioNet Asia
DNA Kanada Universität Waterloo
Nichtreplizierender viraler Vektor Adenovirus-basiertes NasoVAX, nasal angewendet Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Altimmune
Nichtreplizierender viraler Vektor Adenovirus (Ad5 S) (GREVAX-Plattform) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greffex
Nichtreplizierender viraler Vektor Adenovirus (Ad5 S) Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stabilitech Biopharma
Nichtreplizierender viraler Vektor Adenovirus (Ad5) mit Antigen und TLR3-Agonist, oral appliziert Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vaxart
Nichtreplizierender viraler Vektor MVA-codiertes virusartiges Partikel Vereinigte StaatenVereinigte Staaten GeoVax
Nichtreplizierender viraler Vektor MVA-S enkodiert Deutschland Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
Nichtreplizierender viraler Vektor MVA SpanienSpanien Centro Nacional Biotecnología
Nichtreplizierender viraler Vektor Parainfluenzavirus 5 mit S-Glykoprotein Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Georgia
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Iowa
Nichtreplizierender viraler Vektor Orf-Virus-Vektor-basierter, polyvalenter Impfstoff mit mehreren Antigenen Deutschland Prime Vector Technologies
Nichtreplizierender viraler Vektor in dendritischen Zellen per adoptivem Zelltransfer Kanada University of Manitoba
Replizierender viraler Vektor Masernvirus-Vektor Indien Zydus Cadila
Replizierender viraler Vektor Masernvirus-Vektor FrankreichFrankreich Institut Pasteur
OsterreichÖsterreich Themis Bioscience
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Pittsburgh
Replizierender viraler Vektor Masernvirus-Vektor RusslandRussland FBRI SRC VB VECTOR, Rospotrebnadzor, Kolzowo
Replizierender viraler Vektor Pferdepockenvirus-Vektor mit S-Glykoprotein Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tonix Pharmaceuticals
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Southern Research
Replizierender viraler Vektor modifiziertes Influenzavirus, nasal appliziert RusslandRussland FBRI SRC VB VECTOR, Rospotrebnadzor, Kolzowo
Replizierender viraler Vektor modifiziertes Influenzavirus mit RBD, nasal appliziert Hongkong Universität Hongkong
Replizierender viraler Vektor VSV-Vektor mit S-Glykoprotein Vereinigte StaatenVereinigte Staaten IAVI
NiederlandeNiederlande Batavia
Replizierender viraler Vektor VSV-Vektor mit S-Glykoprotein Kanada University of Western Ontario
Replizierender viraler Vektor VSV-Vektor RusslandRussland FBRI SRC VB VECTOR, Rospotrebnadzor, Kolzowo
Replizierender viraler Vektor Attenuierter Influenzavirus-Vektor RusslandRussland BiOCAD
IEM
Neuartiges Vektorvirus Modifiziertes Spike-Protein auf antigenpräsentierendem NDV Brasilien Instituto Butantan
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten UT Austin
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten ISMMS
Lebendimpfstoff
(Attenuiertes Virus)
mehrfach attenuiertes Virus Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Codagenix
Indien Serum Institute of India
Lebendimpfstoff Masernvirusvektor mit S-Glykoprotein und Nukleokapsidprotein Deutschland Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
Totimpfstoff
(Inaktiviertes Virus)
mit Adjuvans CpG-Oligonukleotid 1018 China Volksrepublik Sinovac
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dynavax Technologies
Totimpfstoff
(Inaktiviertes Virus)
JapanJapan Universität Osaka
JapanJapan BIKEN
JapanJapan NIBIOHN
Totimpfstoff Totimpfstoff mit gentechnisch hergestellten Antigenen (in Tabak produziert) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kentucky BioProcessing
Protein Kapsid-artiges Partikel Danemark AdaptVac
(PREVENT-nCoV consortium)
Protein Peptid Kanada Vaxil Bio
Protein Peptid Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Flow Pharma Inc.
Protein Peptid auf MHC-Klasse-II-Komplex (Ii-Key-Peptid) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Generex
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten EpiVax
Protein Peptide RusslandRussland FBRI SRC VB VECTOR, Rospotrebnadzor, Kolzowo
Protein Peptide in Liposomen Kanada IMV
Protein Peptid mit Adjuvans Kanada VIDO-InterVac
Kanada University of Saskatchewan
Protein Peptide von S-Glykoprotein und M-Protein Rumänien OncoGen
Protein S-Glykoprotein Vereinigte StaatenVereinigte Staaten WRAIR
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USAMRIID
Protein S-Glykoprotein mit Adjuvans JapanJapan National Institute of Infectious Diseases, Japan
Protein S-Glykoprotein mit Mikronadeln Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Pittsburgh
Protein S-Glykoprotein Danemark AJ Vaccines
Protein S-Glykoprotein Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Epivax
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Georgia
Protein S-Glykoprotein-Klammer AustralienAustralien University of Queensland
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GlaxoSmithKline
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dynavax Technologies
Protein Verkürztes S-Glykoprotein China Volksrepublik Innovax
China Volksrepublik Xiamen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GlaxoSmithKline
Protein rekombinantes S-Glykoprotein mit Adjuvans (Advax) AustralienAustralien Vaxine Pty
Protein basierend auf S-Glykoprotein Kanada University of Alberta
Protein gp-96-Fusionsprotein Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Heat Biologics
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Miami
Protein Lichenase-Fusionsprotein aus transgenen Pflanzen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten iBio
China Volksrepublik CC-Pharming
Protein S1- oder RBD-Protein Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Baylor College of Medicine
Protein E. coli mit S-Glykoprotein und Nukleokapsidprotein, oral appliziert Israel MIGAL Galilee Research Institute
Protein Untereinheiten-Impfstoff RusslandRussland FBRI SRC VB VECTOR, Rospotrebnadzor, Kolzowo
Protein Virusartiges Partikel mit S-Glykoprotein und anderen Epitopen RusslandRussland Sankt Petersburg Forschungsinstitut für Impfstoffe und Seren
Protein Virusartige Partikel aus Drosophila-S2-Insektenzellkultur Danemark ExpreS2ion
Protein Virusartiges Partikel mit Adjuvans JapanJapan Universität Osaka
JapanJapan BIKEN
JapanJapan National Institute of Biomedical Innovation
Virusartiges Partikel Virusartiges Partikel mit RBD Schweiz Saiba
Virusartiges Partikel Virusartiges Partikel von SARS-CoV-2 aus transgenen Tabakpflanzen Kanada Medicago
Virusartiges Partikel ADDomerTM Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Imophoron Ltd.
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Bristol
Virusartiges Partikel AustralienAustralien Doherty Institute
Virusartiges Partikel FrankreichFrankreich Osivax
Aviäres Coronavirus modifiziertes Infektiöses Bronchitis Virus (IBV) Israel MIGAL Galilee Research Institute
Unbekannt Unbekannt Kanada ImmunoPrecise Antibodies
Unbekannt Unbekannt Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tulane University
Unbekannt Unbekannt Kanada Universität Laval
Unbekannt Unbekannt Schweiz Alpha-O Peptides
Unbekannt Unbekannt Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sorrento Therapeutics

Nebenwirkungen

Das Risiko, durch eine Impfung gegen COVID-19 eine schwerwiegende Nebenwirkung zu erleiden, ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums um ein Vielfaches geringer als das Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken oder gar daran zu sterben. Bis zum 30. Juni 2022 wurden in Deutschland nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) 182,7 Millionen Impfdosen mit den bis dahin zugelassenen Impfstoffen verabreicht, davon 73,7 % mit Comirnaty (Freiname: Tozinameran, Biontech/Pfizer), 7,0 % mit Vaxzevria (AstraZeneca), 17,1 % mit Spikevax (Moderna), 2,1 % mit Jcovden (Janssen-Cilag International NV) und 0,1 % mit Nuvaxovid. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten vorübergehende Reaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber sowie erkältungsähnliche Symptome. Dies sind übliche Impfreaktionen, die durch die Aktivierung des Immunsystems auftreten können. Laut Zulassungsstudien treten sie insbesondere nach der zweiten Impfdosis auf, vgl. die Auflistungen in den Artikeln zu den jeweiligen Impfstoffen (Tozinameran (Biontech), mRNA-1273 (Moderna), AZD1222 (AstraZeneca) und Ad26.COV2.S (Johnson & Johnson)).

Schwere Nebenwirkungen sind relativ selten. Das PEI berichtet in der zitierten Publikation über insgesamt 3023 gemeldete Verdachtsfälle mit tödlichem Ausgang bei Erwachsenen. Dass ein kausaler Zusammenhang des Todesfalls mit der Impfung besteht, bezeichnet das PEI in seinem Bericht vom 7. September 2022 allerdings nur in 120 Einzelfällen als „möglich oder wahrscheinlich“.

Generell wird bei Impfungen in Deutschland und in anderen Ländern überwacht, ob andere als aus den Zulassungsstudien bekannte oder schwere Nebenwirkungen auftreten. Dabei wertet die zuständige Behörde aus, ob die gemeldeten Verdachtsfälle auf eine auffällige Entwicklung hinweisen, ein statistisch normales Geschehen abbilden oder in keinem Zusammenhang mit den Impfungen stehen. In Deutschland sind Ärzte, anderes Fachpersonal und Impfstoffhersteller bei Verdacht auf eine „über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehende gesundheitliche Schädigung“ (§ 6 Abs. 1, Nr. 3. IfSG) verpflichtet, diese an das Gesundheitsamt zu melden. In Deutschland ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) für Impfstoffe verantwortlich und überwacht ihre Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit. Damit gelten die COVID-19-Impfstoffe bereits heute als die mit am besten untersuchten und überwachten Vakzine, die es bisher gab. Geimpfte können mögliche Nebenwirkungen über die SaveVac-App erstmals auch selbst eintragen und melden.

Effektivität der Impfstoffe

Während die Impfstoffwirksamkeit (englisch vaccine efficacy) unter Optimalbedingungen z. B. für die Zulassung von Impfstoffen ermittelt wird, steht die Impfstoffeffektivität (englisch vaccine effectiveness) für den Schutz durch den Impfstoff im Alltag, ermittelt über Beobachtungsstudien. Die Effektivität der Impfstoffe hängt also von den jeweils vorherrschenden Virusvarianten, vom Impfabstand (Zeitabstand zwischen der ersten und zweiten Impfung), Vorerkrankungen, Altersstruktur der Bevölkerung, zeitlichem Abstand seit dem Abschluss der Impfserie sowie weiteren Parametern wie z. B. Einhaltung der Temperaturgrenzen bei Lagerung und Transport und der Impftechnik ab.

Großbritannien verwendete sowohl für den Impfstoff von AstraZeneca als auch den von Biontech/Pfizer in der Regel einen Impfabstand von 8 bis 12 Wochen, während man in Deutschland einen Impfabstand von über 6 Wochen nur bei AstraZeneca verwendete. Beim Impfstoff von Biontech/Pfizer bzw. Moderna betrug der Impfabstand in den Impfzentren entsprechend der Empfehlung der STIKO für längere Zeit 6 Wochen, während Hausärzte den Impfstoff von Biontech/Pfizer dem Herstellervorschlag folgend auch im Abstand von 3 bis 4 Wochen impften. Die aktuelle Empfehlung der STIKO (Stand 1. Juli 2021) für den Impfabstand ist bei Biontech/Pfizer 3–6 Wochen und bei Moderna 4–6 Wochen.

Haushaltskontakt-Studien aus Großbritannien und den Niederlanden deuteten darauf hin, dass die Ansteckung Dritter durch die Impfung mit Tozinameran (Biontech/Pfizer), AZD1222 (AstraZeneca), Elasomeran (Moderna) oder Ad26.COV2.S (Janssen) Ende 2021 reduziert wurde.

In Israel folgte man bei Biontech/Pfizer weit überwiegend der Herstellerempfehlung von 3 Wochen. Es stellte sich heraus, dass bei Biontech/Pfizer die Immunität bei langem Impfabstand (8–12 Wochen) deutlich höher ist als bei kurzem (3–4 Wochen), so dass die Effektivität der Zweifachimpfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer also in Großbritannien entsprechend höher ist als in Israel. Verschlimmert wird dies in Israel dadurch, dass die Effektivität des Impfstoffs von Biontech/Pfizer nach 6 Monaten deutlich abnimmt und in Israel die Impfung bei der Mehrheit der Menschen bereits im Frühjahr 2021 stattfand. Die gesunkene Effektivität des Impfstoffs veranlasste die israelische Regierung am 29. August 2021, die Auffrischungsimpfung (Drittimpfung) mit Biontech/Pfizer für alle damit zweifach Geimpften zu öffnen und zu empfehlen; für noch nicht Geimpfte ist man in Israel auf den wirksameren Impfstoff von Moderna umgestiegen.

Effektivität einzelner Impfstoffe in den USA im Juni bis August 2021

Die Gesundheitsbehörde CDC veröffentlichte im September 2021 auf Basis der Daten von knapp 33.000 Patienten der Monate Juni bis August eine Schätzung der Impfeffektivität; in diesem Zeitraum herrschte in den USA die Delta-Variante vor. Die Impfeffektivität, über alle Altersgruppen hinweg betrachtet, war in Bezug auf die Vermeidung einer Hospitalisierung bei vollständiger Impfung mit:

  • BNT162b2 (Pfizer-BioNTech): 80 Prozent (KI: 73 bis 85 Prozent)
  • mRNA-1273 (Moderna): 95 Prozent (KI: 92 bis 97 Prozent)
  • Ad26.COV2.S (Janssen): 60 Prozent (KI: 31 bis 77 Prozent)

Der Impfschutz vor einer benötigten Krankenhauseinweisung fiel danach bei über 75-Jährigen signifikant – um etwa 10 Prozent – geringer aus als bei den 18- bis 74-Jährigen. Der Impfstoff von AstraZeneca wird in den USA nicht verwendet und ist daher hier nicht aufgeführt.

Effektivität der Impfstoffe gegen neuere Varianten

Mit zunehmenden Mutationen des Virus nimmt die Wirksamkeit eines auf dem Wuhan-Stamm basierenden Impfstoffs gegenüber Infektionen mit neuen Varianten ab. Ebenso nimmt die Wirksamkeit gegenüber Infektionen mit zunehmendem Zeitabstand zur Impfung ab, da die durch Impfung induzierten Antikörpertiter mit der Zeit abnehmen. Corona-Impfungen verhinderten bei Infektionen mit der Delta-Variante von SARS-CoV-2 asymptomatische und symptomatische COVID-19-Erkrankungen noch in etwa der Hälfte der Fälle; das Risiko einer Krankenhauseinweisung wurde bei über 60-Jährigen auf weniger als ein Fünftel reduziert. Das Risiko, schwer krank zu werden oder zu sterben, war im Juli 2021 laut US-Seuchenschutzbehörde CDC für ungeimpfte Personen mehr als zehnmal höher als für diejenigen, die geimpft wurden. Im August 2021 zeigten Daten aus Israel, dem Staat, der als einer der ersten die meisten Menschen impfen ließ, in der Altersgruppe ab 50 Jahren, dass das Risiko für Geimpfte, schwer zu erkranken, mindestens fünfmal niedriger war als für Ungeimpfte.

Zwei Meta-Analysen fanden, dass eine Auffrischungsimpfung („Booster“) den Wirkungsverlust gegenüber der Omikron-Variante teilweise kompensiert. Die Neutralisation der Omikron-Variante nach drei Impfungen (zweifache Impfung plus Auffrischungsimpfung) war vergleichbar mit der Neutralisation des Wuhan-Stammes nach zwei Impfungen. Etwa 80 % der T-Zell-Epitope des Spike-Glykoproteins waren nur unerheblich durch Mutationen verändert vom Wuhan-Stamm bis zur Omikron-Variante. Nach einer dritten Impfung mit dem auf dem Wuhan-Stamm basierenden Impfstoff beträgt der Schutz vor Hospitalisierung und Tod 97–99 % bei anschließenden Infektionen mit der Delta- oder der Omikron-Variante.

Auffrischungsimpfung und zusätzliche Impfstoffdosen für Grundimmunisierte

Eine weltweite Coronawelle, verursacht durch die hochgradig übertragbare Delta-Variante, hat Mitte September 2021 zu Diskussionen über die Notwendigkeit und den optimalen Zeitpunkt für die Verabreichung einer Dosis zur Auffrischungsimpfung oder einer zusätzlichen Impfstoffdosis – sogenannte Booster-Impfungen – an bereits Grundimmunisierte in der Allgemeinbevölkerung bzw. in den Risikogruppen geführt. Ein Autorenkollektiv wies im medizinischen Fachjournal The Lancet Mitte September 2021 darauf hin, dass jede diesbezügliche Entscheidung evidenzbasiert sein sollte und die Vorteile und Risiken für den Einzelnen und die Gesellschaft berücksichtigen müsse. Die meisten diesbezüglichen Beobachtungsstudien waren bis dato nur vorläufig und schwer genau zu interpretieren. Um sicherzustellen, dass Entscheidungen über Zusatz- oder Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 eher auf zuverlässigen wissenschaftlichen Erkenntnissen als auf politischen Erwägungen beruhen, sei es daher erforderlich, die in den Studien gewonnenen Daten einer sorgfältigen und öffentlichen Prüfung zu unterziehen. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass Auffrischungsimpfungen das mittelfristige Risiko einer schweren Erkrankung bei bereits Geimpften verringern, könnte die Verimpfung der derzeit vorhandenen Vorräte an COVID-19-Impfstoffen nach Auffassung der Autoren mehr Leben retten, wenn diese nicht für Auffrischungsimpfungen verwendet, sondern an noch ungeimpfte Bevölkerungsgruppen verimpft werden.

Israel hat im ersten Quartal 2021 – einige Monate früher als andere Staaten – einen Großteil seiner Einwohner mit dem mRNA-Impfstoff Tozinameran (BioNTech/Pfizer) geimpft. Vom 25. April bis zum 21. Juni 2021 war die Zahl der registrierten Neuinfektionen pro Tag nur zweistellig; dann begann die vierte Welle der COVID-19-Pandemie in Israel. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 stieg bis zum 3. September 2021 und ebbte dann schnell wieder ab; am 30. September 2021 wurden 3.635 Neuinfektionen registriert, am 30. Oktober nur noch 619. Israel hatte auf den Erfolg von Booster-Impfungen gesetzt und eine zusätzliche Impfstoffdosis an viele bereits gegen COVID-19 Grundimmunisierte, auch an Minderjährige, verabreicht. In Israel sind Booster-Impfungen für Erwachsene und Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren vorgesehen, deren zweite Impfung mit Tozinameran (BioNTech/Pfizer) mindestens fünf Monate zurückliegt.

The Lancet veröffentlichte am 29. Oktober 2021 im Internet eine Studie, die rund 728.000 mit einer Booster-Dosis Geimpfte mit einer Gruppe mit ebenso vielen Probanden (Versuchsteilnehmer) verglich, die nur eine Grundimmunisierungsserie mit zwei Impfstoffdosen Tozinameran (BioNTech/Pfizer) erhalten hatten. Die Probanden in beiden Gruppen waren durchschnittlich 52 Jahre alt. Von den Probanden, an die zusätzlich zur Grundimmunisierungsserie eine Booster-Dosis Tozinameran verimpft worden war, mussten 29 Menschen wegen einer COVID-19-Erkrankung ins Krankenhaus, von den nur Grundimmunisierten waren es 231 – achtmal so viele.

Zur Aufrechterhaltung des Impfschutzes gegen COVID-19 erteilte die Europäische Kommission Anfang September 2022 zwei bivalenten, an Omikron-Subvariante BA.1 von SARS-CoV-2 angepassten mRNA-Impfstoffen die Zulassung für die Auffrischungsimpfung, nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA ein entsprechende Empfehlung abgegeben hatte. Es handelt sich um die bivalenten Impfstoffe Comirnaty Original/Omicron BA.1 (Biontech/Pfizer) und Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1 (Moderna). Eine Impfung mit den neu zugelassenen Impfstoffen ist möglich bei Personen ab 12 Jahren, welche bereits mindestens die Grundimmunisierung gegen COVID-19 erhalten haben und erfolgt frühestens 3 Monate nach Verabreichung der letzten Dosis eines COVID-19-Impfstoffs.

Am 2. September 2022 sprach die US-Gesundheitsbehörde Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) eine offizielle Empfehlung für Auffrischungsimpfungen nach abgeschlossener Grundimmunisierung gegen COVID-19 mit einem der beiden bivalenten, an die Omikron-Subvariante BA.4 und BA.5 angepassten mRNA-Impfstoffe Moderna-COVID-19 Vaccine, Bivalent und Pfizer-BioNTech COVID-19 Vaccine, Bivalent aus. Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) hatte für diese beiden COVID-19-Impfstoffe bereits am 31. August 2022 eine Notfallzulassung (Emergency use authorization, EUA) für die Verabreichung in den Vereinigten Staaten erteilt. Die bivalenten COVID-19-Impfstoffe – „bivalent“, da die Impfstoffe jeweils zwei Wirkstoffkomponenten enthalten – sollen sowohl Schutz vor dem ursprünglichen, erstmals in Wuhan nachgewiesenen Wildtyp von SARS-CoV-2 als auch vor den Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 bieten. Am 12. September 2022 wurde auch von der Europäischen Kommission auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) mit Comirnaty Original/Omicron BA.4-5 ein an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasster COVID-19-Impfstoff für COVID-19-Auffrischungsimpfungen ab 12 Jahren zugelassen.

Siehe auch:

Beschaffung und Verteilung

Weltweit

Aufgrund einer Zusage der G20-Staats- und Regierungschefs vom 26. März 2020, die Pandemie gemeinsam zu bekämpfen, haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und eine erste Gruppe von Gesundheitsakteuren, darunter die Gavi, die Impfallianz (früher „Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung“, engl. Global Alliance for Vaccines and Immunisation) und die CEPI („Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung“, engl. Coalition for Epidemic Preparedness Innovations), am 24. April 2020 eine weltweite Zusammenarbeit auf den Weg gebracht, um neue wichtige Instrumente gegen COVID-19, zu denen alle Länder der Welt gleichberechtigten Zugang haben sollen, schneller zu entwickeln und herzustellen. Die internationale Kampagne Access to COVID-19 Tools (ACT) Accelerator und die dazu gegründete COVAX-Initiative (Covid-19 Vaccines Global Access) hatten das Ziel eines gleichmäßigeren weltweiten Zugangs zu COVID-19-Impfstoffen.

Mehr als 40 Länder, Gremien der Vereinten Nationen und gemeinnützige Stiftungen verpflichteten sich auf einer Geberkonferenz am 4. Mai 2020, Mittel für die Erforschung und Entwicklung von Coronavirus-Lösungen in Höhe von insgesamt 7,4 Mrd. EUR bereitzustellen. Bis zum 28. Mai 2020 wurden insgesamt 15,9 Mrd. Euro mobilisiert.

Europäische Union

Im Rahmen der Coronavirus-Impfstoffstrategie koordiniert die Europäische Kommission die EU-weite Beschaffung von Impfstoff. Die Mitgliedstaaten verantworten hingegen ihre nationalen Impfstrategien, koordinieren diese aber auf EU-Ebene. Am 17. Juni 2020 legte die Kommission ihre Strategie zur Entwicklung und Bereitstellung eines wirksamen und sicheren Impfstoffs gegen das Coronavirus vor. Inhalt waren neben der Erforschung und Entwicklung neuartiger Impfstoffe auch die vorläufige Zulassung erster Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sowie die Bekämpfung von Fehlinformationen in der Öffentlichkeit. Lieferverträge wurden mit den Herstellern BioNTech-Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Sanofi-GSK, Janssen Pharmaceutica NV / Johnson and Johnson, CureVac, Valneva und Novavax geschlossen.

Nach den von der Kommission mit den Herstellern geschlossenen Verträgen übernehmen die Mitgliedstaaten einen Teil des finanziellen Risikos, das üblicherweise die Impfstoffhersteller nach den Grundsätzen der Produkthaftung tragen. Bürger, die durch einen der nach Maßgabe der abgeschlossenen Verträge gekauften COVID-19-Impfstoffe einen Impfschaden erleiden, können zwar Schadenersatzansprüche gegen den Hersteller des Impfstoffs geltend machen. Nach einer erfolgreichen Klage muss jedoch der Mitgliedstaat den Geschädigten entschädigen und die Prozesskosten des Impfstoffherstellers tragen.

Seit Oktober 2022 ermittelt die Europäische Staatsanwaltschaft auf Initiative des Europäischen Paraments vor allem wegen eines Vertrags mit Biontech/Pfizer vom Frühjahr 2021 über ein Volumen von mutmaßlich 35 Mrd. Euro.

Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie herrscht inzwischen weltweit ein Überangebot an Covid-19-Impfstoffen.

Freigabe von Patenten

Kundgebung für die Freigabe der Patente am 10. März 2021 vor dem BMWI in Berlin

Um dem anfänglichen Mangel an Impfstoffen zu begegnen und die verfügbaren Vakzine sinnvoll zu verteilen, musste zu Beginn der Verimpfung eine Priorisierung der COVID-19-Impfmaßnahmen stattfinden. Auch um neuen Mutationen vorzubeugen, forderte die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Covid-19 stärker global zu bekämpfen. Dabei sei zu prüfen, ob Hersteller von Impfstoffen als letztes Mittel zur Vergabe von Lizenzen verpflichtet werden müssen, um die notwendigen Produktionsziele zu erreichen. Am 10. März 2021 blockierten EU-Länder, die Schweiz, die USA, Großbritannien und weitere WTO-Mitglieder einen Vorstoß von über 100 Entwicklungsländern, mit dem zeitweise auf Patentrechte verzichtet werden sollte, um die globale Produktion von COVID-Impfstoffen anzukurbeln.

Die WTO-Direktorin Ngozi Okonjo-Iweala rief im März 2021 zur Lizenzherstellung von Impfstoffen auf: „Wenn wir nicht weltweit solidarisch handeln, dann werden sich die Virusmutationen vervielfachen und uns alle heimsuchen.“ Mehr als 130 Staaten hätten keinen Impfstoff. Auch der Chef des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, Achim Steiner, kritisierte: „Rechte an geistigem Eigentum sind ein Hindernis für eine beschleunigte Verbreitung und Produktion von Impfstoffen.“ Am 5. Mai 2021 hat sich die US-Regierung der Initiative zur Aussetzung von Patenten für Corona-Impfstoffe angeschlossen. Auch Kanada, Australien und Japan erklärten ihre Unterstützung für eine Diskussion über die temporäre Aussetzung geistiger Eigentumsrechte. Am 1. Juni 2021 präsentierten IWF, WHO, Weltbank und WTO einen gemeinsamen Plan für einen gerechteren Zugang zu Impfungen und forderten die internationale Gemeinschaft auf, eine verstärkte und koordinierte weltweite Impfstrategie zu unterstützen und umzusetzen und mit neuen finanziellen Mitteln zu fördern. Die Investition sei „möglicherweise die beste Verwendung öffentlicher Gelder zu unseren Lebzeiten“. Auch der französische Präsident Macron hat im Juni 2021 seine Unterstützung für eine Aussetzung von Impfstoff-Patenten ausgedrückt. Auch Italien und Spanien unterstützen die Aussetzung.

Neben Vertretern von Staaten spricht sich auch die Europäische Bürgerinitiative (EBI) No Profit on Pandemic, die von dem Krankenpfleger Sascha Heribert Wagner ins Leben gerufen wurde, für eine zeitweilige Aussetzung des Patentschutzes aus. Die EBI verlangt ferner die Offenlegung von Verträgen zwischen Behörden und Pharmaunternehmen sowie eine Kontrolle des Impfstoffzugangs und der Preise durch die EU-Kommission. Zu den Unterstützern der Initiative gehört auch die Gewerkschaft ver.di.

Vor der Bundestagswahl 2021 appellierten mehr als 140 frühere Staats- und Regierungschefs und Nobelpreisträger in einem offenen Brief an die Kanzlerkandidaten, sich für die Freigabe von Covid-19-Impfstoffpatenten einzusetzen. Koordiniert wurde der Appell von der People’s Vaccine Alliance, einem Zusammenschluss von mehr als 70 Hilfs- und Nichtregierungs-Organisationen. Im November 2021 hat der internationale Pflegeverband Global Nurses United bei den Vereinten Nation gegen die EU-Mitgliedsstaaten, Großbritannien, Norwegen, die Schweiz und Singapur wegen deren Blockadehaltung Beschwerde eingereicht. Im März 2022 zeichnete sich in der Welthandelsorganisation eine prinzipielle Einigung auf einen Kompromiss über die begrenzte Freigabe von Patenten für Corona-Impfstoffe ab: Die Freigabe der Patente soll nur für Entwicklungsländer gelten, die 2021 nicht mehr als zehn Prozent ihrer Impfdosen exportiert haben.

Bestellte Impfdosen und Preise

Impfstoffentwickler bestellte Dosen (Mio.)
EU
CH
GB
US
CA
NZ
BR
MX
PE
CL
IN
JP
TW
AU
ID
MY
KR
AR
PH
Welt
(mind.)
AstraZeneca / Oxford 400 5,3 100 500 22 7,6 270,4 79,4 14,0 4,0 750 120 10,0 53,8 50,0 12,8 20 23,6 17 3.009
Biontech / Pfizer 2400 6,0 100 500 76 10,0 350,0 34,4 67,5 10,0 144 40,0 50,0 12,8 26 20,0 40 3.887
Moderna 460 20,5 17 500 44 13,0 39,0 20,0 50 5,1 25,0 40 20,0 20 1.274
Janssen / Johnson & Johnson 400 20 200 38 5,0 38,0 22,0 5,0 4,0 6 6 1.009
Novavax 200 6,0 60 110 76 10,7 10,0 200 51,0 50,0 40 30 1.404
Curevac 405 5,0 50 35,0 495
Sanofi / GSK 300 60 100 72 732
Valneva 60 100 160
HIPRA 250 250
Medicago 76 76
Gamaleya 24,0 40,0 156 6,4 20,0 10 765
Sinovac Biotech 100,0 20,0 7,0 60,0 125,5 14 36 449
Sinopharm 12,0 24,5 30,0 230
CanSino Biologics 60,0 35,0 1,8 3,5 5,4 106
Bharat Biotech 650 8 658
Biological E 300 300
Zydus Cadila 50 50
Gennova Biopharmaceuticals 60 60
Medigen 5,0 5
United Biomedical / Vaxxinity 5,0 5
verschiedene Hersteller über COVAX 4,8 25,5 54,0 20 > 13
Summe der bestellten Dosen 4.470 37,8 457 1.910 404 33,3 831,4 275,8 178,0 79,8 2.166 314 29,9 195,0 329,5 49,5 152 119,0 > 180 14.429
bestellten Dosen pro Einwohner 10,0 4,4 6,9 5,8 11,0 6,9 4,0 2,1 5,5 4,2 1,6 2,5 1,3 7,6 1,2 1,5 2,9 2,6 > 1,6 1,9

: in der EU zugelassen / : Entwicklung eingestellt

Wichtig: Die Anzahl der bestellten Impfdosen lässt noch keine Rückschlüsse über die tatsächlich erhaltenen Impfdosen zu. So hat beispielsweise Australien von den bestellten 51 Mio Novavax- und den 25 Mio Moderna-Dosen noch jeweils keine erhalten (Stand: Juni 2021).

Die EU-Dosen werden nach der Bevölkerungszahl der Mitgliedstaaten zugeteilt. Die Mitgliedstaaten haben auch die Möglichkeit, Impfstoffe an Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen zu spenden.

Am 8. Januar 2021 genehmigte die EMA die Entnahme von sechs statt bislang fünf Dosen Vakzin aus einer Biontech/Pfizer-Ampulle. Da der Vertragsabschluss der EU über Dosen und nicht Ampullen erfolgte, erlöst Biontech/Pfizer seitdem für eine Ampulle 20 % mehr. Auch kann Biontech/Pfizer den Vertrag nunmehr mit einem Sechstel weniger Ampullen erfüllen.

Preise je Dosis, nach Impfstoffanbietern

Impfstoffentwickler Preis je Dosis (€)
EU
(unbestätigt)
AstraZeneca / Oxford 01,78
Biontech / Pfizer 12,00
Moderna 14,69
Janssen / Johnson & Johnson 06,94
Curevac 10,00
Sanofi / GSK 07,56

Logistik

Überblick

Ein Mitarbeiter eines Krankenhauses in den USA erhält eine Impfung

Ein logistischer Engpass bei der Impfstoffproduktion war zunächst der weltweite Mangel an ausreichenden Mengen von Ampullen, in die der Impfstoff eingefüllt wird. In vier Werken der Schott AG in Deutschland, Indien und Brasilien wird das Ausgangsmaterial Borosilikatglas Typ 1 für die Fläschchen geschmolzen, ein sehr reines Glas, das speziell gehärtet und beschichtet wird, damit es zu keinerlei chemischer Reaktion mit den Impfstoffen kommt. Es zeichnet sich auch durch seine Unempfindlichkeit gegen plötzliche Temperaturschwankungen aus, eine Folge des geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 3,3 × 10−6 K−1. Dieses Glas wird zu Rohren gezogen, aus denen in vierzehn anderen Schott-Werken schließlich Fläschchen werden. Zehn Milliliter ist das Standardmaß für Sars-CoV-2-Impfstoff und fasst zehn Impfstoffdosen. Die aseptische Abfüllung und Verpackung („Fill & Finish“) des Impfstoffs übernimmt das Schweizer Unternehmen Siegfried in einer Produktionsanlage an seinem Standort in Hameln und stellt dort spezielle Lagerkapazitäten zur Verfügung.

Die für den Transport notwendige Logistik war dabei eine große Herausforderung. Man rechnete im September 2020 mit zehn Milliarden Impfdosen, die über die ganze Welt verteilt werden müssten, wofür rund 100.000 Paletten transportiert werden müssten und beispielsweise etwa 15.000 Flüge nötig wären. Besondere Herausforderungen bot die Lieferung vor allem in Gebiete mit warmem Klima, in denen die Logistik nur eingeschränkt auf die Einhaltung von Kühlketten ausgerichtet ist. Teile Afrikas, Südamerikas und Asiens seien schwer zu erreichen. Die nötige Temperatur muss über Sensoren eingehalten und lückenlos dokumentiert werden.

Kühlung bei Lagerung und Transport

Die verschiedenen Impfstoffe müssen unter jeweils anderen Temperaturen gelagert werden, um nicht zerstört zu werden. Es werden deshalb Kühlgeräte benötigt, die individuell eingestellt werden können. Hier ist die Logistik gefordert, um impfstoffabhängig die richtige Temperatur einzustellen und zu überwachen.

Im Vergleich zu den Proteinen oder Proteinfragmenten, aus denen herkömmliche Impfstoffe häufig bestehen, spaltet sich der Biontech-Pfizer-Impfstoff BNT162b2 mit Handelsnamen Tozinameran leicht bei Raumtemperatur. Er muss daher bei einer Temperatur zwischen −60 °C und −90 °C in Ultratiefkühlschränken gelagert werden und in Containern mit Ultratiefkühlschränken für den Luft-, Schiffs-, Bahn- und LKW-Transport transportiert werden. Inzwischen haben Studien ergeben, dass der Impfstoff innerhalb der maximalen Lagerdauer von neun Monaten auch bei bis zu −15 °C für zwei Wochen stabil bleibt. Laut Produktinformation des Herstellers sei BNT162b2 Konzentrat bis zu einem Monat auch bei 2 °C bis 8 °C haltbar, was die Anwendung am Zielort erleichtern würde, weil normale Kühlschränke zur kurzzeitigen Lagerung ausreichen würden. Der Impfstoff muss zur Verabreichung langsam auf Raumtemperatur angewärmt werden, wofür ein Zeitfenster von maximal fünf Tagen besteht. Am 18. Oktober 2021 erteilte die EMA der Ready-to-use-Fertiglösung die Freigabe. Vorteilhaft ist neben der einfacheren Handhabung, eine einfachere Lagerung und Logistik. Die Fertiglösung kann laut Hersteller bis zu 10 Wochen bei 2 °C bis 8 °C gelagert bzw. transportiert werden. Seit Anfang 2022 wird nun neben der bisherigen konzentrierten Version auch die Ready-to-use-Formulierung ausgeliefert.

Der von Moderna entwickelte Impfstoff mRNA-1273 kann bei −20 °C gelagert werden; diese Temperatur ist Standard für die meisten in Krankenhäusern und Apotheken verwendeten Gefrierschränke. Auch in Ländern und Regionen, in denen es an ultrakalten Gefriergeräten mangelt, wären Verteilung und Lagerung eines Impfstoffes wie des von Moderna entwickelten deshalb einfacher möglich.

Als Ursache für die unterschiedlichen benötigten Temperaturen bei der Lagerung von mRNA-1273 und BNT162b2 könnten u. a. unterschiedlich empfindliche Lipidhüllen oder die Unterschiede im mRNA-Code eine Rolle spielen; allerdings verwenden beide Impfstoffe mit N1-Methylpseudouridin denselben Ersatz-Baustein für Uridin.

Impfstoffverteilung

Massenimpfungen ohne Termin in der Messehalle Graz (24. August 2021)
Angebote wie die Impftram (hier: München) sollen den Zugang zur Impfung vereinfachen

In Deutschland sind die Gesundheitsministerien der 16 Bundesländer für die Organisation der Verteilung zuständig. Diese beauftragten Kühne + Nagel, Dachser, DHL, das Rote Kreuz sowie weitere Logistik-Unternehmen mit der Zustellung.

International soll DHL gemeinsam mit Kühne + Nagel, United Parcel Service (UPS) sowie Federal Express (Fedex) die Hauptlast der Vakzinverteilung übernehmen. Um die Herausforderung aktuell und in weiteren Gesundheitskrisen zu bewältigen, müssten Regierungen Strategien und Strukturen einführen. DHL schlägt in Kooperation mit McKinsey dazu fünf Säulen vor:

  • Notfallplan: Vorkehrungen für den Notfall entlang der gesamten Lieferkette, wie Erfassung von Echtzeit-Daten oder Einrichtung von Entscheidungs-Einheiten.
  • Kooperationsnetzwerk: Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor.
  • Physische Infrastruktur: Ausreichend Kapazitäten an Lager- und Transportmöglichkeiten zur Sicherstellung des Bestands an kritischen Vorräten.
  • Transparenz der Lieferkette: Stärkung IT-gestützter Lieferkettentransparenz mit Auswertung von Echtzeit-Daten zur Bewältigung von Nachfragespitzen.
  • Organisation und Ressourcen: Einrichtung eines Krisenstabs mit klarem Mandat, um im Ernstfall schnell handeln zu können.

Laut dieser Studie verfügen nur 25 Staaten über „fortschrittliche Logistiksysteme“; daher sei für Logistikunternehmen eine Zertifizierung für den Transport und die Lagerung von Life-Science-Produkten gefordert, um eine reibungslose Zollabfertigung zu gewährleisten. Allein die Öffnung der Ultratiefkühlschränke zur Überprüfung durch den Zoll könne zur Inaktivierung des Impfstoffes führen. Bisherige Erfahrungswerte bei biologischen Transporten, die „nur“ bei Temperaturen zwischen −20 °C und −30 °C transportiert werden mussten, ergaben einen „Schwund“ auf Grund von Transport- und Temperaturschäden von 25 % bis 50 % der transportierten Produkte.

Der chinesische Pharmariese Fosun Pharmaceutical, ein weiterer Partner von Biontech und Pfizer, will laut „Bloomberg“ ein solches logistisches Netzwerk in China aufbauen. Hierzu werden spezielle Kühlhäuser an Flughäfen, Lkw und Anhänger mit Tiefkühlaufbau zum Transport sowie Impfstationen im gesamten Land eingerichtet.

Betrugswarnung und Bewachung

Medikamente sind der weltweit größte Betrugsmarkt im Umfang von rund 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr, wodurch die weit verbreitete Nachfrage nach einem COVID-19-Impfstoff in der gesamten Lieferkette anfällig für Fälschungen, Diebstahl, Betrug und Cyberangriffe ist. Diesbezüglich gab das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung einen Report heraus. Am 2. Dezember 2020 erging eine weltweite Warnung der Interpol vor Kriminalität im Zusammenhang mit Corona-Impfstoffen. Kriminelle Organisationen planten Lieferketten zu unterwandern oder zu stören. Tatsächlich haben EU-Staaten, nach Angaben des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung, während der Pandemie (Stand Februar 2021) Angebote dubioser Händler über 900 Millionen Impfdosen erhalten. Ebenso besteht die Gefahr des Diebstahls, der Fälschung und des illegalen Bewerbens von Impfstoffen.

Der russische Sicherheitssoftware-Hersteller Kaspersky und die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichteten jeweils unabhängig voneinander von Malware-Hackerangriffen des nordkoreanischen Cybergeheimdienstes, dem Büro 121, auf mindestens einen SARS-CoV-2-Impfstoff-Hersteller, ein Gesundheitsministerium und die Europäische Arzneimittel-Agentur.

Entsorgung

COVID-19-Impfstoffabfälle erfordern grundsätzlich keinen besonderen Umgang bei der Entsorgung im Vergleich zu anderen nicht gefährlichen medizinischen Abfällen (Stand: März 2021). Das deutsche Umweltbundesamt stuft gebrauchte Impfstoff-Durchstechflaschen als nicht gefährliche Abfälle unter der Abfallschlüsselnummer 180104 ein. Gemäß Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) ist die Entsorgung gemeinsam mit gemischten Siedlungsabfällen zulässig. Dabei ist zum Beispiel durch Zugabe von saugfähigen Materialien sicherzustellen, dass bei der Sammlung und beim Transport keine Flüssigkeitsmengen austreten.

Die Entsorgung nicht verwendeter Impfstoffmengen in größeren Chargen ist wie Produktionsabfall zu behandeln, unter Beachtung der Verpackungsvorgaben einer Entsorgungsanlage und zur Vermeidung einer missbräuchlichen Weiterverwendung als AS 180109 („Arzneimittel mit Ausnahme derjenigen, die unter 180108* fallen“) dokumentiert einer geeigneten thermischen Behandlung zuzuführen.

Gebrauchte Spritzen und Kanülen sind so zu entsorgen, dass Maßnahmen des Arbeitsschutzes eingehalten werden, um möglichen Verletzungen durch Schnitte oder Stiche vorzubeugen. Die Sammlung hat in bruch- und durchstichfesten sowie fest verschlossenen Einwegbehältern zu erfolgen. Anschließend ist eine gemeinsame Entsorgung mit Abfällen des Restabfalls ohne weitere Umfüllung oder Sortierung in einer Abfallverbrennungsanlage möglich.

Priorisierung

Video: Warum gibt es keine Coronaimpfung für Kinder?

Nachdem der Impfstoff nicht sofort weltweit in ausreichender Menge vorhanden sein wird, erfordert die anfängliche Knappheit von COVID-19-Impfstoffen und begrenzten Impfkapazitäten eine Priorisierung der COVID-19-Impfmaßnahmen darüber, wer zuerst geimpft werden soll. Um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten, müssen Call-Center zur Terminvergabe eingerichtet werden, da beispielsweise in Deutschland pro Tag in 60 Impfzentren jeweils 4000 Personen geimpft werden sollen. Dies benötigt eine Logistik, mit der auch alle Personen überprüft werden müssen, ob sie zur entsprechend priorisierten Risikogruppe gehören. Hierzu gehören beispielsweise ärztliche Bescheinigungen oder Berufsnachweise.

In Deutschland wurde ein gemeinsames Positionspapier zur Priorisierung durch die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut, den Deutschen Ethikrat und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina entwickelt.

In Frankreich sind seit dem 15. März 2021 die etwa 80.000 Apotheken befugt, sowohl über 75-Jährige als auch über 50-Jährige mit schweren Vorerkrankungen zu impfen. In den meisten Apotheken soll hierfür der Impfstoff von AstraZeneca eingesetzt werden; den Apotheken wurden allerdings zunächst nur 280.000 Impfdosen zur Verfügung gestellt. Auch in Italien soll ab April oder Mai eine Impfung in Apotheken ermöglicht werden.

Im Juli 2021 kritisierte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus die ungleiche internationale Verteilung der Impfstoffe, diese Pandemie sei ein Test und die Welt habe versagt. Anstatt weit verbreitet zu sein, um die Pandemie an allen Fronten einzudämmen, seien die Impfstoffe in den Händen und Armen weniger Glücklicher konzentriert. Sie würden eingesetzt, um die privilegiertesten Menschen der Welt zu schützen, einschließlich derer mit dem geringsten Risiko für schwere Krankheiten, während die Schwächsten ungeschützt blieben. Er nannte als Tragödie der Pandemie, dass sie bereits unter Kontrolle wäre, wenn die Impfstoffe gerechter verteilt worden wären. Anfang November 2021 kritisierte er scharf, die ärmeren Staaten hätten nur 0,4 % der Impfstoffe erhalten. Er forderte, dass die Hersteller keine Impfstoffe mehr in Staaten liefern sollen, die bereits eine Impfquote von 40 % erreicht hätten, sondern zunächst in die anderen Staaten.

Rechtliche Erleichterungen für Geimpfte

Je nach Land wurden unterschiedliche Erleichterungen für Geimpfte beschlossen, die teilweise kontrovers diskutiert werden.

Weitere Immunisierungsstrategien

Passive Immunisierung

Passiv-Impfstoffe bestehen aus Antikörpern, welche in der Regel das Virus blockieren und so ein Eindringen in die Zelle verhindern. Im Gegensatz zu Aktivimpfstoffen können sie direkt gegen COVID-19 wirken und deshalb auch bereits mit SARS-CoV-2 Infizierten helfen. Antikörper haben bisher die beste Wirkung bei der Verhinderung von COVID-19 gezeigt, so konnte die Passivimmunisierung mit neutralisierenden Antikörpern bei Risikogruppen die Hospitalisierung um 72 % verringern. Auch der mit SARS-CoV-2 infizierte amerikanische Präsident Donald Trump wurde mit neutralisierenden Antikörpern behandelt. Allerdings ist die passive Immunisierung aufgrund der notwendigen und vergleichsweise großen Mengen an Antikörpern, die meist per Hybridom-Technik erzeugt werden, kostenintensiv und die Wirkungsdauer auf wenige Wochen nach Infusion der Antikörper beschränkt.

Zahlreiche solcher neutralisierenden Antikörper gegen SARS-CoV-2 konnten bereits isoliert werden und mehr als 45 sind in der Entwicklung (Stand 1. Oktober 2020), davon 10 bereits in der klinischen Erprobung (Phasen I bis III). Eine Übertragung der Antikörper von COVID-19-Genesenen (in Form einer passiven Immunisierung durch Transfusion von Rekonvaleszentenseren, die polyklonale Antikörper gegen SARS-CoV-2 enthalten) kann einen kurzfristigen Schutz vor einer Infektion und eine Therapie bei Erkrankung bieten. Wesentlich mehr Entwicklungen nutzen dagegen menschliche oder humanisierte monoklonale Antikörper, beispielsweise von AbCellera Biologics (aus Kanada) mit Eli Lilly (aus den USA), von Harbour Biomed (aus China) mit Mount Sinai Health System (aus den USA), von ImmunoPrecise Antibodies (aus Kanada) und von Vir Biotechnology (aus den USA) mit WuXi (aus China) und Biogen (aus den USA).

Ein erster Zulassungsantrag wurde im Oktober 2020 in den USA für das Antikörperpräparat Bamlanivimab (LY-CoV555) gestellt, im November 2020 erfolgte die Notfallzulassung (emergency use authosization, EUA) für die Behandlung eines leichten bis mittelschweren Erkrankungsverlaufs, wenn aufgrund von Vorerkrankungen oder des Alters ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf vorliegt. Ebenfalls im November 2020 erteilte die FDA Notfallzulassungen für Baricitinib (Olumiant, Eli Lilly) und die Kombination Casirivimab und Imdevimab (REGN-COV2) von Regeneron Pharmaceuticals, weiterhin im Februar 2021 für die Antikörperkombination Bamlanivimab und Etesevimab. Auch die europäische Arzneimittelagentur prüft seit Februar 2021 diese Antikörperpräparate. In Deutschland entwickelt die Corat Therapeutics menschliche monoklonale Antikörper, welche sowohl Risikogruppen schützen als auch an COVID-19 Erkrankte heilen sollen. Eine klinische Studie der Phase Ib/II (NCT04674566) mit dem neutralisierenden Antikörper COR-101 in bereits moderat erkrankten Patienten, bei denen schon zugelassene Antikörper nicht mehr gegeben werden dürfen, hat begonnen.

Impfung mit VPM1002

Der von dem Tuberkulose-Impfstoff Bacillus Calmette-Guérin (BCG) abgeleitete Impfstoff VPM1002 soll wie BCG die unspezifische oder die angeborene Immunabwehr stärken und damit den Verlauf von COVID-19-Erkrankungen mildern und schwere COVID-19-Verläufe verhindern. VPM1002 ist kein SARS-CoV-2-Impfstoff, sondern ein Impfstoff, der spezifisch gegen Tuberkulose-Bakterien wirkt und unspezifisch das Immunsystem stärkt.

Mix-und-Match

Die kombinierte Verwendung verschiedener Impfstoffe kann durch eine limitierte Verfügbarkeit eines Impfstoffs oder das Auftreten spezifischer Nebenwirkungen notwendig werden. Bisherige Daten sprechen für eine gute Wirksamkeit spezifischer Kombinationen, wie z. B. Vaxzevria kombiniert mit mRNA-Impfstoffen.

Personalisierte Impfstrategien

Aufgrund individuell unterschiedlich starker Immunantworten verschiedener Bevölkerungsteile, z. B. einer reduzierten Immunantwort bei Älteren oder Immunsupprimierten, die die Wirksamkeit der Impfung beeinflussen können, und der eingeschränkten Verfügbarkeit von Impfstoff während einer Pandemie-Welle werden Impfstrategien und Computermodelle erforscht, welche den individuellen oder gesellschaftlichen Nutzen der Impfung durch unterschiedliche Anzahl an Booster-Impfungen oder durch Minderung der Dosis des Impfstoffs abwägen, um mehr Menschen frühzeitig impfen zu können.

COVID-Impfung für Tiere

Zoetis, ein Hersteller von Tierarzneimitteln und Impfstoffen für Nutz- und Haustiere, hat einen Impfstoff eigens für Tiere entwickelt. Einige zoologische Gärten in den USA impfen ihre Tiere gegen COVID-19.

Impfstatistik

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte zum Ziel vorgegeben, dass in allen Ländern (mindestens) 40 Prozent der Bevölkerung bis Ende 2021 vollständig grundimmunisiert ist und 70 Prozent bis Mitte 2022, doch viele Länder konnten das 40%-Ziel bis Ende 2021 noch nicht erreichen. In Ländern mit niedrigen Durchschnittseinkommen (engl. „low-income country“) hatten bis Anfang Januar 2022 durchschnittlich 8,9 Prozent der Menschen die erste Impfdosis bekommen.

Staat Verabreichte Impfdosen Mindestens einmal geimpft Vollständig geimpft Stand Ref.
absolut pro 100 Einw. absolut Anteil absolut Anteil
Agypten Ägypten 100.303.642 98,0 53.496.777 52,3 % 39.910.404 39,0 % 30. Oktober 2022
Albanien Albanien 2.991.576 105,4 1.339.100 47,2 % 1.265.900 44,6 % 16. Oktober 2022
Andorra Andorra 154.077 199,4 57.892 74,9 % 53.474 69,2 % 21. August 2022
Argentinien Argentinien 115.074.170 251,2 41.157.342 89,8 % 38.039.245 83,0 % 16. März 2023
Athiopien Äthiopien 52.509.414 45,7 43.111.242 37,5 % 36.707.357 31,9 % 31. Juli 2022
Australien Australien 64.248.569 249,6 22.236.640 86,4 % 21.655.294 84,1 % 23. November 2022
Bahrain Bahrain 3.466.610 203,7 1.240.085 72,9 % 1.225.182 72,0 % 26. August 2022
Bangladesch Bangladesch 354.990.838 213,5 151.141.568 90,9 % 136.721.925 82,2 % 14. Februar 2023
Belarus Belarus 14.916.985 158,7 6.579.060 70,0 % 6.506.015 69,2 % 21. August 2022
Belgien Belgien 28.259.334 244,5 9.248.836 80,0 % 9.152.369 79,2 % 16. Oktober 2022
Bhutan Bhutan 2.007.661 260,2 698.608 90,5 % 677.415 87,8 % 9. Oktober 2022
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 1.553.874 47,4 882.641 26,9 % 720.631 22,0 % 25. Januar 2022
Brasilien Brasilien 502.262.440 234,7 186.615.476 87,2 % 169.594.017 79,3 % 10. Februar 2023
Bulgarien Bulgarien 4.588.661 66,5 2.104.168 30,5 % 2.075.683 30,1 % 13. November 2022
Chile Chile 64.599.073 336,2 18.088.517 94,2 % 17.700.117 92,1 % 10. Februar 2023
China Volksrepublik Volksrepublik China 3.465.113.661 245,3 1.307.511.577 92,6 % 1.277.356.924 90,4 % 29. November 2022
Costa Rica Costa Rica 12.169.521 238,9 4.500.155 88,3 % 4.219.797 82,8 % 28. Oktober 2022
Danemark Dänemark 13.261.996 227,4 4.820.090 82,7 % 4.738.221 81,3 % 26. August 2022
Deutschland Deutschland 192.149.768 231,1 64.873.567 78,0 % 63.560.067 76,5 % 10. März 2023
Dominikanische Republik Dominikanische Republik 16.063.153 148,1 7.286.204 67,2 % 6.052.407 55,8 % 14. Oktober 2022
Estland Estland 2.075.264 155,9 867.731 65,2 % 847.190 63,6 % 30. Oktober 2022
Finnland Finnland 12.591.177 227,7 4.520.541 81,7 % 4.340.217 78,5 % 23. August 2022
Frankreich Frankreich 153.372.024 227,2 54.628.707 80,9 % 53.132.506 78,7 % 29. Dezember 2022
GibraltarGibraltar Gibraltar 122.732 364,3 42.145 125,1 % 41.337 122,7 % 12. Mai 2022
Griechenland Griechenland 21.321.937 199,0 7.925.594 74,0 % 7.635.349 71,3 % 26. August 2022
Indien Indien 2.201.070.517 158,0 1.025.616.685 73,6 % 954.357.898 68,5 % 1. Januar 2023
Indonesien Indonesien 458.965.619 166,1 212.032.380 76,7 % 175.385.577 63,5 % 10. März 2023
Iran Iran 154.491.250 183,9 65.064.570 77,5 % 58.465.011 69,6 % 30. Oktober 2022
Irland Irland 11.044.654 221,1 4.096.470 82,0 % 4.051.231 81,1 % 19. September 2022
Island Island 837.283 228,5 311.056 84,9 % 292 149 79,7 % 22. August 2022
Israel Israel 18.219.817 197,7 6.716.655 72,9 % 6.151.559 66,7 % 26. August 2022
Italien Italien 143.377.427 242,7 50.865.566 86,1 % 47.975.112 81,2 % 31. Dezember 2022
Japan Japan 381.096.147 303,2 104.651.659 83,7 % 103.291.148 82,2 % 15. Februar 2023
Jersey Jersey 238.254 232,0 83.901 81,7 % 81.248 79,1 % 21. August 2022
Kambodscha Kambodscha 45.101.653 266,1 15.235.245 89,9 % 14.600.964 86,2 % 16. Dezember 2022
Kanada Kanada 88.933.879 234,0 33.133.232 87,2 % 31.562.777 83,0 % 9. September 2022
Katar Katar 7.607.945 259,6 2.851.847 97,3 % 2.851.847 97,3 % 12. März 2023
Kenia Kenia 22.627.957 41,2 14.036.884 25,5 % 10.641.225 19,4 % 13. November 2022
Kolumbien Kolumbien 89.209.704 175,3 42.828.694 84,2 % 36.763.427 72,3 % 28. Oktober 2022
Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo 17.435.502 18,9 9.045.823 9,8 % 6.756.571 7,3 % 11. Dezember 2022
Kosovo Kosovo 1.835.458 103,4 906.013 51,0 % 824.478 46,4 % 25. August 2022
Kroatien Kroatien 5.269.284 130,2 2.317.178 57,3 % 2.247.290 55,5 % 24. August 2022
Kuba Kuba 43.699.165 386,1 10.729.399 94,8 % 10.008.974 88,4 % 8. März 2023
Lettland Lettland 2.975.895 158,0 1.344.069 71,4 % 1.304.447 69,3 % 5. Februar 2023
Liechtenstein Liechtenstein 74.304 194,2 26.766 70,0 % 26.445 69,1 % 6. März 2023
Litauen Litauen 4.508.589 161,3 1.955.544 70,0 % 1.879.075 67,2 % 15. Oktober 2022
Luxemburg Luxemburg 1.280.779 202,6 480.014 75,9 % 473.245 74,8 % 12. Mai 2022
Malaysia Malaysia 72.112.558 222,8 28.099.628 86,8 % 27.504.819 85,0 % 21. September 2022
Malediven Malediven 951.199 176,0 399.126 73,8 % 385.014 71,2 % 17. Oktober 2022
Malta Malta 1.334.887 254,1 477.836 91,0 % 470.728 89,6 % 16. September 2022
Isle of Man Isle of Man 188.388 221,5 69.450 81,7 % 66.751 78,5 % 14. März 2022
Marokko Marokko 55.141.078 149,4 24.986.182 67,7 % 23.478.255 63,6 % 22. August 2022
Mexiko Mexiko 225.063.079 172,8 99.071.001 76,1 % 81.849.962 62,8 % 16. Dezember 2022
Moldau Republik Moldau 2.241.785 85,6 1.101.302 42,1 % 1.071.341 40,9 % 18. September 2022
Monaco Monaco 69.256 176,5 25.233 64,3 % 24.840 63,3 % 4. September 2022
Mongolei Mongolei 5.661.358 172,7 2.283.182 69,6 % 2.183.781 66,6 % 21. Oktober 2022
Montenegro Montenegro 672.100 108,1 290.667 46,8 % 282.729 45,5 % 4. Mai 2022
Neuseeland Neuseeland 11.754.109 231,2 4.297.430 84,5 % 4.132.219 81,3 % 20. September 2022
Niederlande Niederlande 36.249.856 207,8 13.387.020 76,8 % 12.954.555 74,3 % 15. Mai 2022
Nigeria Nigeria 91.552.088 43,3 63.982.167 30,3 % 51.397.212 24,3 % 13. November 2022
Nordmazedonien Nordmazedonien 1.860.276 89,3 854.187 41,0 % 837.735 40,2 % 21. August 2022
Nordzypern Nordzypern 861.519 230,2 301.673 80,6 % 313.067 83,6 % 29. August 2022
Norwegen Norwegen 12.012.847 223,3 4.345.846 80,8 % 4.053.316 75,3 % 6. Oktober 2022
Osterreich Österreich 20.079.489 224,2 6.744.762 75,3 % 6.523.707 72,8 % 11. März 2023
Palastina Autonomiegebiete Palästina 3.748.571 78,0 2.012.767 41,9 % 1.776.973 37,0 % 18. Oktober 2022
Pakistan Pakistan 301.078.608 133,7 139.584.810 62,0 % 132.169.217 58,7 % 17. November 2022
Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea 516.946 5,7 376.350 4,1 % 315.711 3,5 % 5. März 2023
Philippinen Philippinen 166.730.872 152,2 77.838.774 71,0 % 73.261.465 66,9 % 6. Oktober 2022
Polen Polen 57.002.766 150,2 22.791.478 60,1 % 22.564.559 59,5 % 8. Oktober 2022
Portugal Portugal 27.370.776 265,8 9.771.557 94,9 % 8.884.970 86,3 % 11. Dezember 2022
Rumänien Rumänien 16.820.238 87,2 8.172.735 42,4 % 8.112.255 42,1 % 5. Juni 2022
Russland Russland 183.889.038 126,1 87.669.148 60,1 % 78.929.790 54,1 % 1. Januar 2023
San Marino San Marino 71.623 211,0 24.328 71,7 % 26.670 78,6 % 9. Oktober 2022
Saudi-Arabien Saudi-Arabien 67.577.413 194,1 26.828.122 77,1 % 25.237.637 72,5 % 22. August 2022
Schweden Schweden 22.881.367 221,0 7.844.848 75,8 % 7.661.868 74,0 % 25. August 2022
Schweiz Schweiz 16.930.555 194,7 6.096.277 70,1 % 6.008.219 69,1 % 6. März 2023
Serbien Serbien 8.531.418 123,5 3.353.241 48,5 % 3.277.242 47,4 % 6. Juni 2022
Singapur Singapur 14.326.294 252,0 5.024.384 88,4 % 5.004.693 88,0 % 12. September 2022
Slowakei Slowakei 7.153.405 131,0 2.838.382 52,0 % 2.789.786 51,1 % 18. September 2022
Slowenien Slowenien 3.009.503 143,3 1.263.318 60,2 % 1.220.906 58,1 % 26. August 2022
Spanien Spanien 105.459.628 222,8 39.284.977 83,0 % 39.208.028 82,8 % 15. Februar 2023
Sudafrika Südafrika 37.907.435 63,1 22.441.947 37,4 % 19.513.195 32,5 % 18. November 2022
Korea Sud Südkorea 131.178.880 253,5 45.141.070 87,2 % 44.711.856 86,4 % 29. Dezember 2022
Tansania Tansania 32.893.229 53,5 28.204.265 45,9 % 25.798.225 41,9 % 6. November 2022
Taiwan Taiwan 67.316.451 285,6 21.872.466 92,8 % 20.742.238 88,0 % 9. März 2023
Thailand Thailand 142.491.439 204,1 56.993.226 81,7 % 53.464.864 76,6 % 23. September 2022
Tschechien Tschechien 18.229.721 170,4 6.977.769 65,2 % 6.892.909 64,4 % 16. Oktober 2022
Turkei Türkei 152.363.561 180,7 57.930.744 68,7 % 53.164.849 63,0 % 7. Oktober 2022
Ukraine Ukraine 31.668.577 75,7 15.774.300 37,7 % 15.153.577 36,2 % 27. Februar 2022
Ungarn Ungarn 16.716.486 171,5 6.403.956 65,7 % 6.189.220 63,5 % 7. April 2022
Uruguay Uruguay 8.740.796 251,6 3.001.585 86,4 % 2.893.669 83,3 % 9. Oktober 2022
Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate 24.922.054 252,0 9.991.089 101,0 % 9.792.266 99,0 % 6. Juli 2022
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 151.248.820 224,6 53.813.491 79,9 % 50.762.968 75,4 % 22. Dezember 2022
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 672.537.312 202,6 269.650.596 81,2 % 230.142.115 69,3 % 8. März 2023
Vietnam Vietnam 265.114.272 270,1 90.399.369 92,1 % 85.553.108 87,1 % 15. Dezember 2022
Zypern Republik Zypern 1.816.692 218,1 666.584 80,0 % 655.404 78,7 % 21. August 2022

Weltweit wurden nach Zählung der WHO bis zum 22. Dezember 2022 ca. 13,0 Milliarden Impfungen durchgeführt; das entspricht etwa 162 Impfstoffdosen pro 100 Menschen. Dies umfasst sowohl die Grundimmunisierung, die je nach Impfstoff aus einer, zwei oder drei Impfdosen besteht, wie auch evtl. Auffrischungsimpfungen.

Rein rechnerisch hätte damit jeder Mensch schon eine Impfung bekommen können. Allerdings sind diese Impfungen sehr ungleichmäßig verteilt: Während in den reichsten Ländern mehr als 70 Prozent der Menschen doppelt und ein Drittel sogar dreifach geimpft sind, liegt die Impfquote in den 27 Ländern mit dem geringsten Einkommen bei knapp zehn Prozent. Etwa die Hälfte davon ist nur einmal geimpft.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: COVID-19-Impfstoffentwicklung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen


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