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Pferdeinfluenza

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Die Pferdeinfluenza (auch Pferdegrippe genannt) ist eine Tierseuche, die durch Influenza-A-Viren der Subtypen A/H3N8 und A/H7N7 verursacht werden kann. A/H3N8 wurde erstmals 1963 in Miami bei Pferden nachgewiesen, A/H7N7 erstmals 1956 in Prag. Neben Pferden aller Rassen und Zuchten sind auch Esel und Maultiere empfänglich sowie in Einzelfällen auch Menschen.

Verbreitung

Die Krankheit tritt – mit Ausnahme von Neuseeland und Island – weltweit auf, insbesondere in Regionen mit großem Bestand an Pferden. In Australien gilt die Pferdeinfluenza nach einem Ausbruch im Jahr 2007 als ausgerottet.

Ähnlich wie die echte Grippe beim Menschen, äußert sich die Influenza bei Pferden zunächst durch Appetitlosigkeit und apathisches Verhalten, später durch Nasen- und Augenausfluss sowie durch trockenen Husten und hohes Fieber. Als Komplikationen sind eine Lungenentzündung, die zur Dämpfigkeit führen kann, und eine Herzmuskelentzündung zu nennen.

Behandlung

Da auch die Influenza des Pferdes zum Beispiel beim Husten über die Luft verbreitet wird, ist die Absonderung erkrankter Tiere von den nicht infizierten Artgenossen empfehlenswert. Ferner können fiebersenkende Medikamente und Antibiotika angezeigt sein, um Folgeerkrankungen durch bakterielle Sekundärinfektionen zu vermeiden.

Vorbeugung

Es gibt als Prophylaxe mehrere Impfstoffe gegen Pferdeinfluenza, wobei man darauf achten sollte, dass aktuell zirkulierende Impfstämme enthalten sind. Zurzeit ist in Deutschland nur ein Impfstoff verfügbar (Proteq Flu, ProteqFlu-Te), der die beiden von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) empfohlenen Influenza-Stämme enthält. Bei Turnierpferden ist eine Influenza-Impfung alle sechs Monate vorgeschrieben und muss im Equidenpass dokumentiert werden.

Abgrenzung

1933/34 trat in Deutschland eine Krankheit auf, die nach ihrem ersten Auftreten auf der Galopprennbahn Hoppegarten bei Berlin „Hoppegartener Husten“ genannt wurde. Sie wird heute für eine Form der Pferdeinfluenza gehalten. Die „Brüsseler Krankheit“, die ab 1915 in deutschen Pferdelazaretten an der Westfront wütete, war wahrscheinlich eine sekundäre Komplikation der Pferdeinfluenza durch Bakterien. Nicht verwechselt werden darf die Pferdeinfluenza mit der „Brustseuche“ der Pferde.

Übergang von A/H3N8 auf Hunde

Im Oktober 2005 veröffentlichte die Fachzeitschrift Science eine Studie an US-amerikanischen Hunden, in der die Autoren ein epidemisches Übergreifen der Pferdeinfluenza-Viren vom Typ A/H3N8 speziell auf Jagdhunde beschrieben. Bis dahin galten Hunde generell als weitgehend unempfindlich gegenüber Influenza-Viren.

Der erste bekannt gewordene Ausbruch von A/H3N8 unter Hunden trug sich im Januar 2004 nach einem Hunderennen in Florida zu, als 22 Greyhounds mit Atemwegserkrankungen auffällig wurden und 8 von ihnen an den Folgen der Virusinfektion verendeten. Das Erbgut der Viren wurde von den CDC - Centers for Disease Control and Prevention genau analysiert, es stellte sich als zu 96 Prozent identisch mit bekannten A/H3N8-Stämmen heraus. Die CDC kamen zu dem Schluss, dass das komplette Virus den Sprung über die Artengrenze geschafft habe, also ohne zuvor sein Erbgut mit anderen Influenza-Viren ausgetauscht zu haben.

Nach diesem ersten Nachweis kam es zwischen Juni und August 2004 zu epidemischen Ausbrüchen der Krankheit nach weiteren 14 Hunderennen in sechs US-Bundesstaaten, im Jahr 2005 wurden allein zwischen Januar und Mai 20 Ausbrüche in 11 US-Bundesstaaten registriert. Außerdem ergab eine Stichprobe in Tierkliniken von New York und Florida, dass von 70 an Atemwegserkrankungen leidenden Hunden mehr als 50 mit A/H3N8 infiziert waren.

Auf Grundlage von archivierten Serum-Proben kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass das Virus spätestens im Jahr 2000 die Artengrenze übersprungen hatte und dass – wegen der großen Ähnlichkeit aller analysierten Virus-Erbanlagen – der Übergang von Pferden zu Hunden nur ein einziges Mal erfolgte. Danach habe er sich erfolgreich unmittelbar von Hund zu Hund ausgebreitet.

In Australien kam es 2007 zu Übergängen von A/H3N8 auf Hunde, die engen Kontakt mit infizierten Pferden hatten. 2008 wurde von britischen Forschern rekonstruiert, dass ein Infektionsgeschehen bei English Foxhounds im Jahr 2002 ebenfalls auf eine Ansteckung bei Pferden zurückzuführen war.

Auch der Subtyp A/H3N2 wurde wiederholt in Hunden nachgewiesen und wird dann ebenfalls als „Canine Influenza virus (CIV)“ bezeichnet. In klinischen Experimenten erwiesen sich Hunde ferner als hochgradig anfällig für eine Infektion mit A/H5N1-Viren.

Die Erkrankung ist nicht zu verwechseln mit dem unter anderem durch das Parainfluenza-Virus 2 ausgelösten, weit verbreiteten Zwingerhusten-Komplex.

Übergang von A/H3N8 auf Seehunde

Im Jahr 2011 wurde entlang der Küste der US-amerikanischen Neuengland-Staaten bei Seehunden eine Häufung von Lungenentzündungen festgestellt, an deren Folgen nachweisbar 162 Tiere starben. Eine Obduktion der Kadaver erbrachte Hinweise auf die Anwesenheit einer Variante von A/H3N8-Viren, die derjenigen ähnelte, die seit 2002 in Wasservögeln nachgewiesen worden war. Eine auf natürlichem Wege entstandene Mutation erwies sich als identisch mit einer Mutation, die bis dahin nur aus hochpathogenen Varianten des Influenza-A-Virus H5N1, des Erregers der Vogelgrippe H5N1, bekannt war und die eine Verbreitung per Tröpfcheninfektion erleichtert.

Übergang von A/H3N8 auf Menschen

Hinsichtlich eines möglichen Übergang des Subtyps A/H3N8 auf den Menschen belegen nachträgliche serologische Analysen, dass zwischen 1900 und 1917 ein H3N8-Virus auch unter Menschen zirkulierte. Einige Wissenschaftler hatten daraus geschlossen, dass es zuvor zu einer Übertragung vom Pferd auf den Menschen gekommen sein muss; tatsächlich wurde dann 2014 in Nature eine Studie publiziert, der zufolge vermutlich die meisten heute zirkulierenden Gensegmente des Influenza-A-Virus im Jahr 1872 aus einer H3N8-Pferdegrippe über Nutzgeflügel auf den Menschen übergegangen sind. Zudem gibt es seroarchäologische Befunde, denen zufolge es zwischen 1889 und 1893 zu einem durch A/H3N8 verursachten größeren Ausbruch unter Menschen kam.

Im April 2022 wurde aus der Volksrepublik China bekannt, dass weltweit erstmals ein Übergang von A/H3N8 auf den Menschen nachgewiesen wurde. Kurz darauf wurde ein zweiter Übergang – ebenfalls aus China und durch direkten Virusnachweis belegt – der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet und im März 2023 ein dritter Übergang. Diese dritte Person starb am 16. März 2023 an den Folgen einer schweren Lungenentzündung.

Siehe auch

Literatur

  • Werner Lange: Pferdeinfluenza. Virologie, Epidemiologie, Klinik, Therapie und Prophylaxe. 2. vollständig überarbeitete Auflage. Parey, Berlin 2007, ISBN 978-3-8304-4171-7.

Weblinks


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