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Wasserschierling

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Wasserschierling

Wasserschierling (Cicuta virosa)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Wasserschierlinge (Cicuta)
Art: Wasserschierling
Wissenschaftlicher Name
Cicuta virosa
L.

Der Wasserschierling (Cicuta virosa), auch genauer Gift-Wasserschierling oder selten Wüterich genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wasserschierlinge (Cicuta) innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Zusammen mit dem Gefleckten Schierling gehört sie in die Unterfamilie der Apioideae.

Neben dem Gefleckten Schierling (Conium maculatum) und der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) ist es eines der giftigsten Doldengewächse.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Wasserschierling wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 0,5 bis zu 1,5 Metern. Als Überdauerungsorgan wird eine knollenartig verdickte Stängelbasis gebildet, die hohl ist und durch Querwände gekammert erscheint. Der gesamte Stängel ist hohl und weist außen feine Rillen auf.

Die zwei- und dreifach gefiederten Laubblätter besitzen Fiederabschnitte, die linealisch-lanzettlich und scharf gesägt sind.

Illustration aus Köhler's Medizinalpflanzen

Generative Merkmale

Die doldenförmig angeordneten Blüten sind weiß und besitzen 5 Blütenblätter. Aus diesen Einzelblüten wird ein 10- bis 20-strahliger doppeldoldiger Blütenstand gebildet. Hüllblätter der Dolde fehlen. Die Döldchen sind reichblütig und weisen zahlreiche Hüllchenblätter auf.

Die Doppelachänen sind nur etwa 2 Millimeter breit, fast kugelig geformt und charakteristisch gerippt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22, seltener 44.

Habitus

Ökologie und Phänologie

Der Wasserschierling ist ein sommergrüner, helomorpher Hemikryptophyt, ausdauernde Schaftpflanze bzw. eine Sumpf- oder wurzelnde Wasserpflanze. Der röhrige Stängel und die knollig verdickte, gestauchte Sprossbasis haben Luftkammern im Bereich der Internodien; dies ist eine Anpassung an den sauerstoffarmen Untergrund. Durch die Luftkammern sind auch die Knollen schwimmfähig. Vegetative Vermehrung erfolgt durch entwurzelte und schwimmende Knollen. Der Wasserschierling überdauert den Winter in der schützenden Laubschicht des Bodens.

Blütenökologisch handelt es sich bei den vormännlichen Blüten um „Nektar führende Scheibenblumen“. Bestäuber sind hauptsächlich Zweiflügler, besonders Schwebfliegen. Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die sich im August - September entwickelnden Früchte sind eiförmig bis rund, gelblichbraun und ca. 3 mm breit. Sie sind mit Schwimmgewebe für die Schwimmausbreitung ausgestattet. Die Samen sind Licht- und Kältekeimer.

Unterirdische Pflanzenteile
Laubblatt

Vorkommen

Der Wasserschierling ist ursprünglich in Eurasien weitverbreitet. Er gedeiht in submeridionalen bis borealen Klimazonen vom Flach- bis ins Hügelland. Sein Verbreitungsgebiet umfasst Europa, Zentralasien, Georgien, Sibirien, Indien, China, Japan, die Mongolei und den Fernen Osten, dazu Alaska und Kanada. Der Wasserschierling ist an feuchten Verlandungsbereichen mesotropher (mittlerer Nährstoffgehalt) bis eutropher (hoher Nährstoffgehalt) stehender Gewässer wie Seen, Tümpel oder Gräben zu finden. Weitere Bestände können in feuchten Erlenbruchwäldern auftreten. Derzeit gehen seine Bestände jedoch stark zurück, was vor allem an der vorbeugenden Beseitigung wegen der gefährlichen Giftigkeit und an der zunehmend intensiven Nutzung von Verlandungsbereichen liegt. In den meisten deutschen Bundesländern ist der Wasserschierling auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen als gefährdet oder stark gefährdet eingestuft. Auch im übrigen Europa ist er z. T. stark in seinen Beständen bedroht. Er ist die Kennart der Pflanzenassoziation Cicuto-Caricetum pseudocyperi und hat sein Hauptvorkommen im Verband Alnion glutinosae (Erlenbrüche).

Giftigkeit, Heilkunde und botanische Geschichte

Sämtliche Pflanzenbestandteile des Wasserschierlings sind sehr giftig, insbesondere die Knollen, die etwa 0,2 % Cicutoxin enthalten. Die Giftigkeit wird durch Polyine, insbesondere das Cicutoxin, verursacht. Nach Verzehr bereits geringer Mengen kann der Tod infolge Atemlähmung eintreten. Nach einem alten preußischen Gesetz sollte diese Pflanzenart wegen ihrer Giftigkeit ausgerottet werden.

Schon ältere Literatur beschreibt Vergiftungen, oft nach Verwechslung mit essbaren Pastinakenwurzeln. Ein Wurzelstock töte einen Erwachsenen. In Kamtschatka sei Cicuta ein Pfeilgift. Madaus zufolge meinten antike Autoren mit Cicuta wohl den Fleckenschierling, den noch mittelalterliche Quellen meist mit dem Wasserschierling gleichsetzen. Gessner nannte ihn Cicuta aquatica, Linné dann Cicuta virosa. Das Kraut und die Wurzel dienten – humoralpathologisch als warm und trocken angesehen – früher oft als Salbe oder Wickel zur, schon in der Antike belegbaren Schmerzstillung bei Gicht, Rheuma, Drüsenverhärtung, Krämpfen und krampfartigem Husten, in der russischen Volksmedizin auch bei Ischias, Geschwüren und Panaritien. Auch eine Wirkung bei Chorea wurde beobachtet.

Doppeldoldiger Blütenstand

Trivialnamen

Für den Wasserschierling bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Bärstkraut (Ostpreußen), Bartzenkraut (Elsass), Berstekraut, Berzenkraut, Blutschierling (Schlesien), Buochalter, Butschürling (mittelhochdeutsch), Dullkraut (Altmark, Göttingen), Hunteschervela (althochdeutsch), Pfiffen (mittelniederdeutsch), Piifcruyt (mittelniederdeutsch), Pypkrut (mittelniederdeutsch), Sackpfeifen (mittelhochdeutsch), Sachpfiff (mittelhochdeutsch), Scaerline (mittelniederdeutsch, holländisch), Scarna (althochdeutsch), Scereling (althochdeutsch), Sceriling (althochdeutsch), Scerling (althochdeutsch), Scerlink, Scering (althochdeutsch), Scerning (althochdeutsch), Scherlinc (mittelhochdeutsch), Scherlig (althochdeutsch), Schernig (althochdeutsch), Scherring (althochdeutsch), Scherlynck, Schierlenk (Siebenbürgen), Schirling, Wiss Schirling (mittelhochdeutsch), Rasende Schirlynk (mittelhochdeutsch), Serlich (althochdeutsch), Serlink, Sigue (mittelhochdeutsch), Wätscherling, Wedendunk (Mecklenburg, Ostpreußen, Pommern), Wedewesle, Wedewessele, Wedescherlingk (mittelhochdeutsch), Wedeschern (mittelhochdeutsch), Wedewenn (mittelhochdeutsch), Wedewindel (mittelhochdeutsch), Wedewsle (mittelniederdeutsch), Weidendung (Pommern), Weidscharling (mittelhochdeutsch), Werczling (althochdeutsch)Weydenwispel (mittelniederdeutsch), Widerewispeln (althochdeutsch), Winterich (mittelhochdeutsch), Wintrich (mittelhochdeutsch), Wintterich (mittelhochdeutsch), Wintscherling (mittelhochdeutsch), Wischerlinc (althochdeutsch), Witrecht (mittelhochdeutsch), Witscherling (Ostpreußen), Witzerling, Wödendunck (Mecklenburg), Wodendunck (Mecklenburg), Wodescern (althochdeutsch), Wodeskerne (althochdeutsch), Wodescerve, Wodescherve, Wodenspele, Wodesterne, Wögendunck, Wortheling (althochdeutsch), Wotich (althochdeutsch), Wöterich (mittelhochdeutsch) Wötrich (mittelhochdeutsch), Wotscherling (mittelhochdeutsch), Wotscerlink (mittelniederdeutsch), Wotscherlinc (mittelniederdeutsch), Woutzerling (mittelhochdeutsch), Wrugerling, Wüterich, Wuetscherling (mittelhochdeutsch), Wuntscherlinc (mittelhochdeutsch), Wuntzerlinc (mittelhochdeutsch), Wuotrich (althochdeutsch), Wutscherletz (althochdeutsch), Wutscherlinc (althochdeutsch), Wutscherlyng, Wutscerlinc (althochdeutsch), Wutzerling (mittelhochdeutsch) und Ziegerkraut.

Geschichte

Siehe unter Conium maculatum.

Literatur

Weblinks

Commons: Wasserschierling (Cicuta virosa) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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