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Fenofibrat

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Strukturformel
Strukturformel von Fenofibrat
Allgemeines
Freiname Fenofibrat
Andere Namen

2-[4-(4-Chlorbenzoyl)phenoxy]-2-methylpropionsäureisopropylester (IUPAC)

Summenformel C20H21ClO4
Kurzbeschreibung

weißes bis fast weißes, kristallines Pulver

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 49562-28-9
EG-Nummer 256-376-3
ECHA-InfoCard 100.051.234
PubChem 3339
ChemSpider 3222
DrugBank DB01039
Wikidata Q419724
Arzneistoffangaben
ATC-Code

C10AB05

Wirkstoffklasse

Fibrate

Eigenschaften
Molare Masse 360,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

80–81 °C (Kristalle aus 2-Propanol)

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser, schwer löslich in Methanol und Ethanol, löslich in Aceton, Diethylether, Benzol und in Chloroform

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: keine P-Sätze
Toxikologische Daten

1600 mg·kg−1 (LD50Mausoral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Fenofibrat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Fibrate (Fibrinsäuren und deren Derivate) und wird zur Behandlung der primären und sekundären Hyperlipoproteinämie (ebenso bei Hypercholesterinämie und Hypertriglyzeridämie) eingesetzt. Fenofibrat (Handelsname Lipanthyl) wurde 1972 als Lipidsenker von Fournier Pharma (heute Abbott Laboratories) patentiert und ist als Generikum im Handel.

Pharmakologische Eigenschaften, Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Über eine Beeinflussung der Transkriptionsfaktoren über den PPARα-Rezeptor wird die Aktivität der Lipoproteinlipase in der Peripherie gesteigert, wodurch die Plasmakonzentration der Triglyzeride und des LDL sinkt, die Konzentration des HDL (umgangssprachlich das „gute Cholesterin“) hingegen steigt.

Studien (FIELD 2007, ACCORD 2008) zeigten unabhängig vom Lipidspiegel bei der diabetischen Retinopathie eine Verlangsamung der Progression und verringerten die Notwendigkeit einer Laserkoagulation. In Australien wurde Fenofibrat für diese Indikation arzneimittelrechtlich zugelassen.

Mit einer Halbwertszeit von bis zu 21 Stunden und einer Plasmaproteinbindung von 99 % ist es das am längsten wirksame Fibrat. Mögliche Nebenwirkungen sind Nausea, Erbrechen, ventrikuläre Herzrhythmusstörungen, Anstieg der Leberenzyme (ASAT/ALAT) und selten Myalgien und Rhabdomyolyse (v. a. bei Kombination mit Statinen). Kontraindikationen sind Schwangerschaft und Stillzeit, primär biliäre Zirrhose und die Einnahme von Statinen.

Handelsnamen

Fenoglide, Lipanthyl, Lipcor, Lipofen, Lofibra, Procetofen, Secalip Supra (Spanien), Tricor, Triglide, Lipsin

Virologische Forschung

Im Juli 2020 berichten Forschungsteams aus Israel und den USA, dass Fenofibrat in vitro den durch SARS-CoV-2 hervorgerufenen Änderungen im Lipidstoffwechsel entgegenwirkt. Unter anderem konnte die Akkumulation von Phospholipiden in Lungenzellen durch Fenofibrat gehemmt und die Glycolyse gesteigert werden. Diese Effekte führten zu Hemmung der Virusreplikation und das Virus konnte nach fünf Tagen mit den verwendeten Methoden nicht mehr nachgewiesen werden.

Weblinks


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